Genozid an den Herero und Nama in Deutsch-Südwestafrika
Inhalte
- Widerstand im "Schutzgebiet Deutsch-Südwestafrika"
- Exkursion "Aufden Spuren des Kolonialismus"(Inner-und außerhalb des Klassenraums!)
Lernziele
Die Schüler*innen können ...
- ... die Gründung des "Schutzgebietes Deutsch-Südwestafrika" in ihren historischen Kontext setzen.
- ... die Ursachen erklären, die zum Widerstand der Herero und Nama und zum Völkermord geführt haben.
- ... Zusammenhängezwischen den Kolonialismus undden Entwicklungen in ihrer Region aufzeigenund darauf aufbauend begründet Stellung nehmen.
Du brauchst
Insgesamt: Circa drei komplette Unterrichtseinheit á 45 Minuten
Bewege die Ereignisse in den jeweiligen Jahreszahlen zu!
Jahreszahl | Ereignis |
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1884 | Das "Schutzgebiet"Deutsch-Südwestafrika wird errichtet. |
12. Januar 1904 | Widerstand der Herero gegen die Unterdrückung durch Angriffe aufkoloniale Einrichtungen. |
Mai 1904 | Kommando wird auf Generalleutnant Lothar von Trotha übertragen. |
August 1904 | Die Schlacht am Waterberg. Die Herero auf dem Plateau des Waterbergs werden von den Deutschen umzingelt und werden in die Omaheke-Wüste getrieben. |
Oktober 1904 | Von Trotha verkündet keine Gefangenen mehr zu machen und befiehlt mit der Erschießung von Hilfesuchenden den Genozid an den Herero.Die Nama schließen sich dem Widerstand gegen die deutsche Besatzung an. |
November 1905 | Von Trotha wird abberufen. Herero werden in Konzentrationslager verfrachtet und zu Arbeit gezwungen. |
1915 | Ende der deutschen Kolonialherrschaft. |
10. Juli 2015 | Die Bundesregierung stuft den Krieg gegen die Herero und Nama offiziell als Völkermord ein. |
Vervollständige den Lückentext
Die Herrschaft unter der deutschen Kolonialverwaltung war geprägt durch Rassentrennung/Unterdrückung/Entrechtung/Enteignung. Besonders bedroht sahen sich die Herero durch die Wegnahme ihres lebenswichtigen Weidelandes. Am Beginn des Widerstandes dominierten die Herero die Kämpfe. Der seit Mai 1904 kommandierende Generalleutnant Lothar von Trotha führte die Auseinandersetzung gezielt als Vernichtungskrieg. Die kaiserlichen Schutztruppen gingen auf brutale Weise gegen die Widerständischen vor. Nach der Schlacht am Waterberg wurden die Herero umzingelt und in die Omaheke-Wüste geschickt, welche mit einem 250km langen Absperrgürtel abgeriegelt wurde. Von ursprünglich 60.000 bis 80.000 Herero überlebten in etwa 16.000. Von ursprünglich 20.000 Nama überlebten ungefähr die Hälfte. Die Überlebenden des Widerstandes wurden in Konzentrationslager gebracht, wo sie Zwangsarbeit verrichten mussten.
Entdecken Sie mit Ihren Schüler*innen den Einfluss der Kolonialzeit auf die Gegenwart. Suchen Sie sich dazu Orte in Ihrem näheren Wohnumfeld auf, die mit der Zeit der Kolonialisierung in Verbindung stehen. Dies können Gedenkstätten, Mahnmale, ehemalige Kolonialwarenläden oder auch Straßen sein, die nach Personen benannt wurden, welche mit der Kolonialisierung im Zusammenhang stehen (z.B. Lettow-Vorbeck-Straße, Lüderitz-Straße, Karl-Peters-Straße). Informieren Sie sich ebenfalls über die Möglichkeit postkolonialer Rundgänge, die in zahlreichen Städ-ten angeboten werden.
Eine Liste postkolonialer Initiativen in Deutschland:https://www.kolonialismus.uni-hamburg.de/postkoloniale-initiativen-in-deutschland-2/Ca. 60 Minuten
Falls es Ihnen aus verschiedenen Gründen nicht möglich ist, eine Exkursion mit Ihren Schüler*innen durchzuführen, können Sie die Reise auch sofort und direkt in Ihrem Klassenzimmer starten lassen! Lassen Sie die Schüler*innen auf ihren Smartphones oder am PC auf Spurensuche gehen und be-stimmteOrtebei Online-Kartenanbietern suchen, die mit der Kolonialzeit im Zusammenhang stehen (z.B. Lettow-Vorbeck-Straße, Lüderitz-Straße, Karl-Peters-Straße).Die Onlinepräsenz von DIE ZEIT bietet die Möglichkeit an, Straßennamen auf einer Karte anzeigen zu lassen.Wie sieht es außerdemmit deutschen Spuren in Namibia aus? (Stichwort: Lüderitz)
Ca. 45 Minuten