Generatives Schreiben
Generatives Schreiben - was ist und wie funktioniert das - und wozu?
Schreiben lernt man durch Schreiben. Texte entstehen aus Texten.
Grundlage des generativen Schreibens ist ein vorgegebener literarischer Text, der als Anregung für das eigene Schreiben der Schüler/innen dient. Ein produktionsorientiertes Schreiben nach literarischen Vorbildern kann auch dem DaF/DaZ-Unterricht zugute kommen, wenn einzelne Elemente, z.B. Wörter, Satzglieder und Strukturen, herausgehoben und variiert werden.
Auf welche Weise sprachliches und literarisches Handeln verknüpft werden kann und die Schüler/innen motivieren kann, wird am Beispiel des Textes „Der Löwe“ von Günther Anders gezeigt.
Als die Mücke zum ersten Mal den Löwen brüllen hörte, da sprach sie zur Henne:
„Der summt aber komisch.“
„Summen ist gut“, fand die Henne.
„Sondern?“, fragte die Mücke.
„Er gackert“, antwortete die Henne.
„Aber das tut er allerdings komisch.“
Mit Hilfe gezielter lexikalischer und grammatischer Informationen werden die Voraussetzungen für einen eigenen Text der Schüler/innen gelegt: WER hört WEN brüllen? Wer spricht zu WEM?
Daraus folgt der Schreibauftrag:
Wähle andere Tiere. Welche Geräusche machen sie? z.B.
der Bär (-en, -en), der Hahn (-s, ”-e), das Pferd (-es, -e), das Schaf (-es, -e) ... bellen, knurren, miauen, blöken, wiehern ...
Lasse Sie auch ein solches Gespräch führen! Das darf auch noch etwas länger sein.
Ein berühmter deutscher Philosoph hat geschrieben:
- „Wenn ein Mensch und eine Löwe sich unterhalten könnten, würden sie sich dennoch nicht verstehen."
Überlege, ob Du dieser Aussage zustimmen kannst oder nicht. Schreibe dann Deine Gründe in einem zusammenhängenden Text auf.