Demographischer Wandel

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Version vom 24. August 2010, 10:42 Uhr von main>Sandra Burger (→‎Aktuelle Debatte: + 1 (Sarrazin: „Deutschland wir immer ärmer und dümmer!“ http://www.nachdenkseiten.de/?p=6572 ))
Mk Bevölkerungsentwicklung.png

Demographie (griech.: „Bevölkerungsbeschreibung") beschreibt unter Zuhilfenahme statistischer Methoden (vgl. Bevölkerungspyramide), wie sich Zahl und Struktur der Bevölkerung (z.B. Alter, Geschlecht, Familienstand, Kinderzahl, Gesundheitszustand etc.) durch demographische Verhaltensmuster und Ereignisse (heiraten, umziehen, Kinder bekommen, sterben ...) verändern.

Phasen des demographischen Wandels

In Deutschland unterscheidet man unterschiedliche Phasen der Bevölkerungsentwicklung:

  • 1. Phase 1945 - 1974: Die erste Phase ist gekennzeichnet von einem rapiden Bevölkerungsanstieg durch einen Babyboom bis Mitte der 60er Jahre und durch die Einwanderungswellen (Ostvertriebene/Flüchtlinge, DDR-Flüchtlinge, Gastarbeiter)
  • 2. Phase bis 1986: Stagnation der Bevölkerungszahl mit leicht rückläufiger Tendenz (u.a. „Pillenknick“)
  • 3. Phase bis 2005: erneutes Bevölkerungswachstum (Spätaussiedler aus dem Osten, Zuzug aus der DDR nach der Wende)
  • 4. Phase ...?


Mk Natürliche Bevölkerungsentwicklung.png

Sprechen wir von einem demographischen Wandel, sprechen wir von einem grundsätzlichen Wandel in der Bevölkerungsstruktur. Gekennzeichnet ist der demographische Wandel in Deutschland vom Rückgang der Geburtenziffern und einem Anstieg der Lebenserwartung.

Ursachen und Folgen des demographischen Wandels

a) Ursachen für den Rückgang der Geburtenziffern

  • Funktions- und Strukturwandel der Familie
  • Emanzipation der Frau
  • Schwierigkeiten der Vereinbarkeit von Familie und Beruf
  • Lebensstil

b) Ursachen für den Anstieg der Lebenserwartung

  • medizinischer Fortschritt
  • verbesserte Hygiene
  • Unfallverhütung
  • soziale Sicherung
  • Steigerung des Wohlstands
Folgen des demographischen Wandels

Die durch die steigende Lebenserwartung und den Geburtenrückgang bedingte Alterung der Gesellschaft ist unumkehrbar, erhöht die Kosten im Gesundheitswesen und zerstört allmählich die Grundlage der Alterssicherung (vgl. Vorlage:Wpd). Die sinkende Anzahl der Beitragszahler hat schwerwiegende Folgen für die sozialen Sicherungssysteme in Deutschland. Allerdings lässt sich der demographische Wandel durch Zuwanderung entschärfen, wenn auch nicht aufhalten.

Vorlage:Kasten blass

Lösungsvorschläge in Deutschland
  • Reform der Krankenkassen
  • Reform des Rentensystems

Material

Bevölkerungsvorausberechnungen zeigen, wie sich die Bevölkerungszahl und der Altersaufbau unter bestimmten Annahmen zur Entwicklung wesentlicher demographischer Einflussfaktoren - Geburtenhäufigkeit, Vorlage:Wpd und Wanderungen - verändern.
Demografischer Wandel • Wir werden älter und wir werden weniger.

Denkanstöße

  1. (im Jahr 1996) "Rentnerschwemme"
  2. (im Jahr 1998) "sozialverträgliches Frühableben"

Aktuelle Debatte

Vorlage:Siehe

[...] „Die Deutschen aber schaffen sich allmählich ab“, schreibt Sarrazin und redet dann über die „Nettoreproktionsrate“ von „0,7 oder weniger, wie wir sie seit 40 Jahren haben“. Das bedeute ja nichts anderes, „als dass die Generation der Enkel jeweils halb so groß ist wie die der Großväter“. Wenn die Geburtenzahl weiter so sinke, dann werde die Zahl der Geburten in Deutschland „in 90 Jahren (!)“ bei rund 200.000 bis 250.000 liegen. [...] Seit Vorlage:Wpd (1766 – 1834) die Bevölkerungslehre begründet hat, wurden die demografischen Entwicklungen oft in düstersten Farben gemalt. Mal war es die Bevölkerungsexplosion die Angst machen sollte, dann wieder an der Wende zum 20. Jahrhundert die Angst vor der „Entvölkerung“. [...]

Vorlage:Siehe → (GRAFIK) Idealisierte Wachtumskurve einer Bakterienkultur Vorlage:Siehe → (GRAFIK) Entwicklung der Weltbevölkerung

Zuwanderung

Nadja Milewski zeigt in ihrer Studie, dass auch Migrantinnen weniger Kinder bekommen. Im FR-Interview räumt sie mit KlischeesWikipedia-logo.png auf.
  • Deutschland sieht alt aus - "Selbst wenn unter dem Strich pro Jahr 200.000 Menschen nach Deutschland einwandern, wird die deutsche Bevölkerung bis 2050 drastisch sinken. Spürbar ist der Wandel schon jetzt im Ruhrgebiet und, noch dramatischer, in Ostdeutschland."
    Radio-on-demand, dlf, 1.1.06

Rente ab 67

  • Tagesschau - "Bundessozialminister Franz Müntefering hat sich dafür ausgesprochen, schon im Jahr 2029 oder sogar 2023 vollständig auf die Rente mit 67 umzustellen. Er könne sich das Erreichen dieses Ziels, ausgehend vom geplanten Starttermin 2012, "statt nach 24 Jahren auch nach 18 oder zwölf vorstellen", sagte der SPD-Politiker dem Magazin "Focus". Im Koalitionsvertrag zwischen Union und SPD ist vorgesehen, das Rentenalter ab 2012 schrittweise bis spätestens 2035 auf 67 Jahre anzuheben.", 12.02.2006
  • Beck will Ausnahmen für Dachdecker - Spiegel-OnlineWer soll wie lange arbeiten - über diese Frage zerstreitet sich derzeit die ganze Republik. SPD-Politiker fordern jetzt bei der geplanten Anhebung des Renteneintrittsalters auf 67 Jahre zahlreiche Ausnahmen. Die Wirtschaft empört sich unterdessen über das neue Altersteilzeitprogramm von VW.
  • RenteneintrittsalterWikipedia-logo.png
  • Karl Mai (Nachdenkseiten vom 10.02.2006): Die Manipulation der Renten-„Reformer“
Die Panikmache als Methode zum Abbau der gesetzlichen Rentenversicherung und der Umwandlung in eine (zusätzliche) private Altersvorsorge lenkt von den wirklichen Problemen der Umlagefinanzierung ab. Durch hypothetische Spekulationen über die Rentenentwicklung und isolierten „Reform“-Vorstößen wie etwa der Anhebung des Renteneintrittsalters und immer neuen Alarmrufen von sog. Rentenexperten werden Ängste bei Jung und Alt geschürt. Damit wird eine Diskussion über auf dem Tisch liegende Vorschläge für einen dauerhaften Ausweg aus den gegenwärtigen Finanzierungsproblemen der gesetzlichen Rente systematisch verweigert.

Gesundheitsreform

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Linkliste

Beitrag für Kirchenzeitschrift.

Siehe auch