WebQuest

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Ein WebQuest ist eine spezielle Form der Internetrecherche. Wichtig dabei ist:

  • die Schüler arbeiten in Teams,
  • der Lehrer/die Lehrerin entlastet durch Vor-Recherchen (Auswahlliste von Links) die Sucharbeit und grenzt dadurch die Suchergebnisse in gewissem Umfang ein,
  • die Ergebnisse werden präsentiert,
  • die Arbeitsprozedur wird gemeinsam reflektiert.

WebQuests erstellen

Grundlagen

Die WebQuest-Methode ist von Bernier Dodge an einer amerikanischen Universität in der Mitte der 1990er Jahre entwickelt worden. Dodge beschreibt das WebQuest als eine entdeckungsorientierte Aktivität.[1] Der Begriff WebQuest setzt sich aus den zwei englischen Wörtern „web“ und „quest“ zusammen. Die Begrifflichkeit „quest“ bedeutet abenteuerliche Spurensuche[2] , sodass die Begrifflichkeit „WebQuest“ als „Abenteuerliche Spurensuche im Internet“ verstanden werden kann. Besonders die Begrifflichkeit „Quest“ erinnert sehr an Computerspiele, bei denen Missionen („Quests“) erfüllt werden müssen. Er entwickelte diese Methode, weil er nach Möglichkeiten suchte, das Internet und damit verbunden die Fülle an Wissen im Unterricht sinnvoll einzusetzen. In seinem Aufsatz „Some Thoughts about WebQuests“[3] beschreibt Dodge seine didaktischen Überlegungen. Er definiert das WebQuest als „an inquiry-oriented activity in which some or all of the information that learners interact with comes from resources on the internet“[4] (Dt.: eine nachforschend-orientierte Aktivität, in welche einige oder alle Informationen, mit denen die Lernenden interagieren, aus dem Internet kommen).

Im deutschsprachigen Forschungsraum wird der Begriff WebQuest weitergefasst. Sonja Gerber definiert das WebQuest als ein Lehr- und Lernarrangement, bei dem sich die Lernenden im Internet bewegen und sich das Wissen aktiv aneignen.[5] Der Schwerpunkt dieser Methode liegt dabei auf der Informationsnutzung und nicht auf der Informationssuche.[6] Aus diesem Grund werden den Schülerinnen und Schülern Informationen zur Verfügung gestellt, die aus dem Web stammen. [7] Die Internetquellen dienen als Ausgangspunkt für die Bearbeitung einer Problemstellung. Allerdings soll das Internet nicht die einzige Quelle für die Schülerinnen und Schüler sein. Vielmehr sollen durch die Lehrperson auch weitere Ressourcen und Quellen in den Unterricht eingebracht werden. Darin unterscheiden sich vor allem die Überlegungen von Dodge und den deutschsprachigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Aufbau eines WebQuests

Das WebQuest setzt sich nach Bernier Dodge aus sechs Teilen zusammen:

  1. Introduction: Die Einführung, die den Weg vorbereitet und Hintergrundinformationen gibt.
  2. Task: Die Aufgaben, die bearbeitbar und interessant sind.
  3. Information sources: Die Informationsquellen, die benötigt werden, um die Auf-gaben zu bearbeiten. Sie werden auf dem WebQuest verlinkt. Dabei handelt es sich um eine Vielzahl von Online und Offline Materialien, die mit Hinweisen versehen sind, damit die Lernenden nicht hilflos sind.
  4. Process: Die Beschreibung der Prozesse, die die Lernenden durchlaufen sollen, um die Aufgaben erfüllen zu können. Die Beschreibung des Prozesses wird in klar beschriebene Schritte unterteilt.
  5. Guidance: Hinweise, wie die gewonnenen Informationen gesichert werden können. Dies kann in Form von Leitfragen geschehen oder in Form von vorgegebe-nen Arbeitsgrundlagen, wie Zeitplänen, Mindmaps oder ähnlichem.
  6. Conclusion: Eine Zusammenfassung, die das WebQuest beendet und die Ler-nenden daran erinnert, was sie gelernt haben und sie motiviert, weitere Erfah-rungen zu sammeln. [8]

Dieser Grundaufbau von Dodge wurde u.a. von Heinz Moser konkretisiert, der detaillierter beschreibt, was in den einzelnen Teilen enthalten sein muss.

Ein WebQuest beginnt mit der Einführung zum Thema, der Startseite, also die Seite, die der Benutzer des WebQuests normalerweise zuerst sieht. Dabei ist es entscheidend, dass die Einführung ins Thema eine Fragestellung, ein Problem oder ein Rätsel aufwirft, welches die Nutzer des WebQuests motiviert, dieses zu lösen. [9] Aus der Einleitung sollte sich die „Meta-Aufgabe“ ergeben, die mit Hilfe der Bearbeitung der Unteraufgaben im WebQuest gelöst wird. Die Präsentation der Ergebnisse erfolgt dann in der Präsenta-tionsphase.

Anschließend werden zu dem Thema konkrete Aufgaben im Bereich „Aufgabenstellung“ formuliert. Die Aufgaben sind dafür da, um die oben genannte „Meta-Aufgabe“ zu bearbeiten und dienen meist dazu, Informationen zu sammeln und zu recherchieren. Die Ergebnisse sollen dabei in schriftlicher Form, in einer künstlerischen Auseinandersetzung oder ähnlichem gesichert werden.[10] Es geht also im zweiten Teil darum, „[…] die Zielsetzung des WebQuest in konkrete Aufgaben- und Fragestellungen zu übersetzen.“ [11]

Als Drittes müssen die Materialien, Quellen oder Links zur Bearbeitung der Aufgaben „online“ bereitgestellt werden. Hierbei handelt es sich sowohl um Materialen, die im Web zu finden, als auch um Quellen oder Materialien, die analog gesammelt worden sind.

Im vierten Teil wird die Art und Weise des Lernprozesses festgehalten. In diesem Teil ergeben sich Möglichkeiten, wie das WebQuest bearbeitet werden kann. Grundlegend soll der Lernprozess auf die individuellen Bedürfnisse der Schülerinnen und Schüler angepasst werden, die das WebQuest bearbeiten, allerdings werden in diesem Teil Empfehlungen über die Sozialform oder Arbeitsschritte für die Bearbeitung des WebQuests gegeben. Es soll aber auch den Schülerinnen und Schülern die Möglichkeit eingeräumt werden, selbst zu entscheiden, wie die einzelnen Arbeitsaufträge bearbeitet werden. Dies soll im Vorfeld mit der Lehrkraft besprochen werden, wobei die Lehrkraft hier besonders auf die Bedürfnisse der Lernenden reagiert.

Im fünften Teil werden Möglichkeiten zur Evaluation vorgestellt. Moser empfiehlt, dass nach der Bearbeitung des WebQuests dieser evaluiert wird, um beurteilen zu können, ob die Ziele erreicht wurden. Er schreibt: „[…] eine Selbstevaluation, welche den eigenen Arbeitsprozess reflektiert, [gehört] zu einem WebQuest. Ziel ist es dabei, die Qualität der Arbeit zu bewerten und aus den Arbeitserfahrungen zu lernen.“ [12]

Im letzten Teil werden die Ergebnisse der Meta-Aufgabe publiziert und der Netz-Öffentlichkeit zur Weiterverwendung zur Verfügung gestellt. Das „knowledge sharing“ gilt als ein Grundprinzip des WebQuests, d.h. die entstandenen „Produkte“ sollen andere Schülerinnen und Schüler nutzen, um selbst motiviert und neugierig auf die Bearbeitung des WebQuests zu werden. Dabei unterscheidet sich vor allem dieser Bereich von der amerikanischen WebQuest-Forschung. Hier werden nur Arbeitspläne und das Vorgehen von Seiten der Lehrperson publiziert, dagegen sollen nach Moser im deutschen Forschungsraum die Ergebnisse der Lernenden mehr im Vordergrund stehen. [13]

Erfahrungen und Tipps

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Software

Der große Vorbereitungsaufwand für die Erstellung eines WebQuest-Dokumentes und die vermeintlich erforderlichen HTML-Kenntnisse stehen der Verbreitung von WebQuests oft im Wege. WebQuest-Generatoren leisten Abhilfe.


WebQuests im Fachunterricht

Primarstufe

"Für die Primarstufe ist es erforderlich, die Methode zu adaptieren. Die einzelnen angepassten Bereiche sind im Artikel auf Lehrer online beschrieben und ein Beispiel dazu verlinkt."

Beispiele für PrimarWebQuests nach C. Schreiber finden sich unter WebQuests für die Grundschule.

Verschiedene Fächer

Mit Webquest-Info (zum Hintergrund und zur Struktur von WebQuests) und Lernprogramm Webquests.
"n-21, die Pädagogische Hochschule Zürich und die Johannes Kepler Universität Linz haben die Plattform webquest-forum.de eingerichtet, um eine Webquest-Datenbank aufzubauen. Die Datenbank lebt davon, dass möglichst viele Lehrkräfte WebQuests entwickeln und in die Datenbank einstellen."

Englisch

Deutsch als Fremdsprache

Geschichte

Über WebQuests im Geschichtsunterricht

  • Thomas Spahn (13.11.2008): WebQuests im Geschichtsunterricht: Grundlegender Artikel zu WebQuests und deren Einsatz im Geschichtsunterricht im Portal der Bundeszentrale für politische Bildung
  • Uta Hartwig (05.03.2007): Vorlage:Lo
Guter, komprimierter Überblicksartikel, der ebenfalls auf Vor- und Nachteile eingeht.

Beispiele für WebQuests im Geschichtsunterricht

Mathematik

Naturwissenschaften

"Ausgehend von einem zentralen WebQuest-Dokument erarbeiten Schülerinnen und Schüler, eingebettet in eine Rahmenhandlung, mithilfe des Internets ein Wissensgebiet und präsentieren anschließend ihre Ergebnisse."

WebQuest und WikiQuests

Linkliste

zur WebQuest-Methode - Definitionen, Einführungen und Unterrichtsbeispiele

Kurzer einführender Artikel
Strukturierung der WebQuest-Methode; Vor- und Nachteile; Kurzfassung
"Auf diesen Seiten können Sie sich über die WebQuest-Methode informieren, die einen schülerzentrierten Untericht unterstützt, "lost in cyberspace" verhindert und somit eine effektivere Nutzung des Internets ermöglicht."
Inhaltsübersicht:
1. Einführung
2. Grundlagen für den Einsatz von WebQuests
3. WebQuests in der Praxis
4. Lehrerfortbildungen zu WebQuests
Einführung, Materialsammlung und Unterrichtsbeispiele, Fortbildung für LehrerInnen
Bestandteile eines WebQuests und Weblinks

Einzelnachweise

  1. Moser, Heinz (2001): WebQuests im Geschichtsunterricht, S. 26.
  2. Gerber, Sonja (2007): WebQuests – E-Learning nicht nur für Anfänger, S.2.
  3. Dodge, Bernier (1995): Some Thoughts About WebQuests, http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html
  4. Dodge, Bernier (1995): Some Thoughts About WebQuests, http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html
  5. Gerber, Sonja (2007): WebQuests – E-Learning nicht nur für Anfänger, S.2.
  6. Gerber, Sonja (2003): WebQuest – ein Konzept für sinnvollen Computer- und Interneteinsatz an Schulen, S. 9.
  7. Dodge, Bernier (1995): Some Thoughts About WebQuests, http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html,
  8. Dodge, Bernier (1995): http://webquest.sdsu.edu/about_webquests.html
  9. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 32.
  10. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.
  11. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 34.
  12. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 38.
  13. Moser, Heinz (2008): Abenteuer Internet, S. 41.

Siehe auch