Historische Stichworte/Anthropozän
Anthropozän ist die Benennung des geologischen Zeitabschnitts, in dem der Mensch einen wesentlichen Einfluss auf die geologische Entwicklung der Erde ausübt. Das geschieht zum einen durch radioaktive Strahlung und durch Sedimente (Mikroplastik), zum anderen durch den Einfluss auf die biologische Artenvielfalt und auf die Entwicklung der Atmosphäre (Klimawandel, CO2).
Der Beginn des Anthropozäns wird unterschiedlich angesetzt, je nach dem, wie groß die Geschwindigkeit der geologischen Veränderung durch den Menschen war. Geologen der University of Leeds setzten 2015 das Jahr 1610 als den Beginn des Anthropozäns an. Die Einschleppung von Krankheiten in die „Neue Welt“ habe Rückgang der Kohlendioxidkonzentration in der Atmosphäre zwischen den bisher isolierten Kontinenten geführt, die geologische Veränderungen bewirkten. Die Mehrheit der Geologen vertritt die These, dass die große Beschleunigung der Zunahme der Kohlendioxidkonzentration ab der Mitte des 20. Jahrhunderts die entscheidende Veränderung darstelle, da von da ab der Einfluss der Menschen auf die Erde exponentiell wächst (u.a. auch aufgrund von Atombombentests, der Beschleunigung des Ressourcenverbrauchs, des Bevölkerungswachstums, des globalen Transports von Tier- und Pflanzenarten sowie von Plastikpartikeln, die sich in den Sedimenten niederschlagen).