Wahrhaftigkeit
Dieser Lernpfad ist konzipiert als für Lernende gedachtes Begleitmaterial zu einem Artikel in ru-heute 1/2020.
Schnelle Technik - Langsame Reflexion
Die Technik entwickelt sich schnell, und wir lernen schnell, sie zu nutzen und in unseren Alltag zu integrieren. Mit PCs, Laptops, Tablets und Smartphones, mit word, google, twitter, instagram und netflix gehen wir inzwischen selbstverständlich um, als sei es nie anders gewesen. Aber das Bewusstsein, die Reflektion kommt so schnell nicht hinterher, sagt der Sozialforscher Dirk Baecker.
Geben Sie sich Rechenschaft über Ihre Mediennutzung
Sehen Sie sich eine Statistik zur täglichen Mediennutzung an und bewerten Sie den Befund.
Welche Interessen vermuten Sie hinter den Angeboten in Radio, Fernsehen und Netzwerken, vor allem, wenn Sie umsonst angeboten werden?
Sehen Sie sich die Karikatur an beurteilen Sie, ob an dem Vergleich etwas dran ist.
Automatisierte Datennutzung
Aus Expertenschätzungen wissen wir, wieviele Daten im Internet gespeichert sind: 33 Zettabyte, anders ausgedrückt 3,3 * 10^25 Zeichen. Etwa vier Milliarden (4 * 10^9) Menschen nutzen das Netz.
Rechnen Sie aus, wie viele Daten pro Nutzer das Internet vorhält. Auf eine Seite gehen ungefähr 2 * 10^3 Zeichen. Wievielen Seiten entspricht die Datenmenge pro Nutzer.
Daten diskriminieren, sagt der Soziologe Dirk Baecker.
Eine Zeugnisnote sagt etwas darüber aus, wieviele Punkte Sie bei verschiedenen Tests gemacht haben. Was noch? Sie sagt nichts darüber, ob das Fach Sie interessiert oder ob Sie nur um der Note willen für den Test gelernt haben. Welche für Sie wichtigen Dinge über die Schule verschweigt die Note noch?
Glauben und Wissen
Im Religionsunterricht sollten Sie dem Begriff "Glauben" schon begegnet sein. Sehr verbreitet ist die Gegenüberstellung Glauben - Wissen. Dabei bedeutet Wissen eine Information, die methodisch, systematisch gewonnen wurde, etwa in der Wissenschaft durch Experimente und Beobachtungen oder im Journalismus durch Recherche und Überprüfung. Glauben hingegen beruht auf dem persönlichen Vertrauen. So glauben Liebende einander ihre Liebe. Im Christentum können gundlegende "Wahrheiten" wie die Auferstehung nicht objektiv überprüft werden, sondern wir müssen den Zeugen glauben.