Beschreibende Statistik/Qualitative und Quantitative Merkmale, Skalen: Unterschied zwischen den Versionen

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Um die statistische Erhebung auswerten zu können, müssen Merkmale mit ihren Merkmalsausprägungen weiter unterschieden werden.Man unterscheidet zwischen
:: '''qualitativen''' und
:: '''quantitativen''' Merkmalen.


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; Quantitative Merkmale
Bei quantitativen Merkmalen lassen sich die Merkmalsausprägungen durch
:: Zahlen oder
:: Größenwerte
ausdrücken und in einer '''metrischen Skala''' anordnen. Mit quantitativen Merkmalen sollten einfache Rechenoperationen sinnvoll möglich sein.
 
Eine metrische Skala wird noch nach Art der vorkommenden Zahlen oder Größenwerte unterscheiden. Man nennt eine metrische Skala ''' metrisch diskret''', wenn nur ganze Zahlen (z. B. Personen) als Merkmalsausprägungen zugelassen sind. Können auch Dezimalzahlen als Merkmalsausprägung vorkommen, so nennt man die Skala '''metrisch stetig''' (alle Zahlen, z. B. Temperatur, Gewicht).
 
;Qualitative Merkmale
Qualitative Merkmale sind entweder Texte oder Zahlwerte, mit denen man aber keine sinnvollen Rechnungen ausführen kann.
 
Sie werden noch einmal unterschieden in solche, bei denen die Merkmalsausprägungen in eine natürliche Reihenfolge ('''ordinale Skala''') gebracht werden können, und in jene, bei denen die Merkmalsausprägungen nicht abgestuft werden können ('''nominale Skala''').
 
<!-- Beispiel quantitativ und qualitativ -->
{|style="color: black; background-color: #FFFFE0;border-left:solid 2px #FFB90F;border-right:solid 2px #FFB90F;border-top:solid 2px #FFB90F;border-bottom:solid 2px #FFB90F;font-size:100%;font-size:100%;"
|colspan="8" |<u>'''Beispiele:'''</u>
 
# Das Merkmal "Lieblingsfarbe" kann verschiedene Merkmalsausprägungen annehmen, z. B. rot, blau, gelb, grün, ... Es handelt sich um ein qualitatives Merkmal und die verschiedenen Farben lassen sich nicht in eine natürliche Reihenfolge bringen, also handelt es sich bei der zugehörigen Skala um eine Nominalskala.
# Das Merkmal "Interesse am Fach Deutsch" kann die Merkmalsausprägungen "hoch", "eher hoch", "eher gering" und "gering" annehmen. Auch hier handelt es sich um ein qualitatives Merkmal, aber diesmal mit Ordinalskala, da die einzelnen Merkmalsausprägungen in eine natürliche Reihenfolge gebracht werden können.
# Das Merkmal "Anzahl der Tische im Klassenraum" ist ein quantitatives Merkmal mit metrisch diskreter Skala, da es keine halben Tische gibt.
# Das Merkmal "Körpergröße in m" ist ein quantitatives Merkmal mit metrisch stetiger Skala, da auch Größen wie 1,88 m erfasst werden müssen.
# Besonders schwierig ist es die Ausprägungen des Merkmals "Note in Mathematik" genau einzuordnen. Man könnte meinen, es handele sich um ein quantitatives Merkmal, da ja jeder Lehrer z. B. die Durchschnittsnote, die in der letzten Klassenarbeit erzielt wurde, an die Tafel schreibt, also mit den Noten rechnet. Das hat sich so eingebürgert und funktioniert auch irgendwie, ist aber mathematisch eher fragwürdig. Denn gut und sehr gut ergibt nicht befriedigend, oder? Anders bei der Anzahl von Stühlen: hat man einen Stuhl und stellt noch zwei dazu, dann hat man insgesamt drei Stühle. <br>Also handelt es sich bei dem Merkmal "Note in Mathematik" um ein qualitatives Merkmal mit Ordinalskala, da die verschiedenen Merkmalsausprägungen einer natürlichen Ordnung genügen.
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<!-- Beispiel quantitativ und qualitativ -->
 
<!-- Graphik Übersicht Merkmale -->
[[Datei:Uebersicht Merkmale.PNG|ohne]]
<!-- Ende Graphik Übersicht Merkmale -->
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<!-- Merke Merkmalsausprägungen -->
{{Merke-M||1=
Man unterscheidet in
* <span style="background:yellow">quantitative Merkmale</span>, deren Merkmalsausprägungen aus Zahlen oder Größenwerten bestehen
** mit <span style="background:yellow">metrisch diskreter Skala</span> (nur ganze Zahlen)
** mit <span style="background:yellow">metrisch stetiger Skala</span> (alle Kommazahlen)
* <span style="background:yellow">qualitative Merkmale</span>, deren Merkmalausprägungen in Textform oder als Zahlwerte (ohne mögliche sinnvolle Rechenoperationen) gegeben sind
** mit <span style="background:yellow">Ordinalskala</span> (die Merkmalsausprägungen lassen sich in eine natürliche Reihenfolge bringen)
** mit <span style="background:yellow">Nominalskala</span> (die Merkmalsausprägungen haben keine Wertigkeit)
}}
<!-- Ende Merke Merkmalsausprägungen -->
 
[[Datei:Umfrage Eisdiele Urliste.PNG|rechts|Einführung Merkmale und Merkmalsausprägungen]]
<!-- Einführungsbeispiel Teil 4 -->
{|style="color: black; background-color: #FFFAFA;border-left:solid 2px #CD0000;border-right:solid 2px #CD0000;border-top:solid 2px #CD0000;border-bottom:solid 2px #CD0000;font-size:100%;font-size:100%;"
|colspan="4" |
<u>'''Einführungsbeispiel - Teil 4'''<br /></u>
 
Jetzt werden die Merkmale "Alter", "Geschlecht", "Lieblingseissorte" und "Durchschnittliche Anzahl an Eiskugeln" im Hinblick auf ihre Art und die zugehörige Skala untersucht:
|-
<!-- Tabelle Merkmal, Merkmalsausprägung -->
! style="text-align:left;" |Merkmal !! style="text-align:left;" |Merkmalsausprägungen !! style="text-align:left;" |Art des Merkmals !! style="text-align:left;" |Skala
|-
| Alter || 0; 1; 2;...;100 || quantitativ || metrisch diskrete Skala
|-
| Geschlecht || m, w || qualitativ || Nominalskala
|-
| Qualität der Eisdiele || sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft, ungenügend || qualitativ || Ordinalskala
|-
| Lieblingseis
|| Himbeere, Vanille, Erdbeere, Pfefferminz, Schokolade, Zitrone, Mango, Jogurt, Nuss || qualitativ || Nominalskala
|-
| Durchschnittliche Anzahl der gegessenen Eiskugeln || 1, 2, 3, 4, 5 || quantitativ || metrisch diskrete Skala
|-
<!-- Ende Tabelle Merkmal, Merkmalsausprägung -->
|colspan="4" |
Betrachtet man das Merkmal "Geschlecht" so lauten die ersten Beobachtungswerte
:: <math>a_1=w; a_2=w; a_3=w; a_4=w; a_5=m;</math> ...
 
Es gibt <math>n=30</math> Beobachtungswerte <math>a_i</math>, aber nur zwei verschiedene Merkmalsausprägungen <math>x_i</math>. Jetzt legt man (beliebig) fest:
:: <math>x_1=m</math> und <math>x_2=w</math>
|}
<!-- Ende Einführungsbeispiel Teil 4 -->
 
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Version vom 7. April 2015, 20:33 Uhr

Um die statistische Erhebung auswerten zu können, müssen Merkmale mit ihren Merkmalsausprägungen weiter unterschieden werden.Man unterscheidet zwischen

qualitativen und
quantitativen Merkmalen.
Quantitative Merkmale

Bei quantitativen Merkmalen lassen sich die Merkmalsausprägungen durch

Zahlen oder
Größenwerte

ausdrücken und in einer metrischen Skala anordnen. Mit quantitativen Merkmalen sollten einfache Rechenoperationen sinnvoll möglich sein.

Eine metrische Skala wird noch nach Art der vorkommenden Zahlen oder Größenwerte unterscheiden. Man nennt eine metrische Skala metrisch diskret, wenn nur ganze Zahlen (z. B. Personen) als Merkmalsausprägungen zugelassen sind. Können auch Dezimalzahlen als Merkmalsausprägung vorkommen, so nennt man die Skala metrisch stetig (alle Zahlen, z. B. Temperatur, Gewicht).

Qualitative Merkmale

Qualitative Merkmale sind entweder Texte oder Zahlwerte, mit denen man aber keine sinnvollen Rechnungen ausführen kann.

Sie werden noch einmal unterschieden in solche, bei denen die Merkmalsausprägungen in eine natürliche Reihenfolge (ordinale Skala) gebracht werden können, und in jene, bei denen die Merkmalsausprägungen nicht abgestuft werden können (nominale Skala).

Beispiele:
  1. Das Merkmal "Lieblingsfarbe" kann verschiedene Merkmalsausprägungen annehmen, z. B. rot, blau, gelb, grün, ... Es handelt sich um ein qualitatives Merkmal und die verschiedenen Farben lassen sich nicht in eine natürliche Reihenfolge bringen, also handelt es sich bei der zugehörigen Skala um eine Nominalskala.
  2. Das Merkmal "Interesse am Fach Deutsch" kann die Merkmalsausprägungen "hoch", "eher hoch", "eher gering" und "gering" annehmen. Auch hier handelt es sich um ein qualitatives Merkmal, aber diesmal mit Ordinalskala, da die einzelnen Merkmalsausprägungen in eine natürliche Reihenfolge gebracht werden können.
  3. Das Merkmal "Anzahl der Tische im Klassenraum" ist ein quantitatives Merkmal mit metrisch diskreter Skala, da es keine halben Tische gibt.
  4. Das Merkmal "Körpergröße in m" ist ein quantitatives Merkmal mit metrisch stetiger Skala, da auch Größen wie 1,88 m erfasst werden müssen.
  5. Besonders schwierig ist es die Ausprägungen des Merkmals "Note in Mathematik" genau einzuordnen. Man könnte meinen, es handele sich um ein quantitatives Merkmal, da ja jeder Lehrer z. B. die Durchschnittsnote, die in der letzten Klassenarbeit erzielt wurde, an die Tafel schreibt, also mit den Noten rechnet. Das hat sich so eingebürgert und funktioniert auch irgendwie, ist aber mathematisch eher fragwürdig. Denn gut und sehr gut ergibt nicht befriedigend, oder? Anders bei der Anzahl von Stühlen: hat man einen Stuhl und stellt noch zwei dazu, dann hat man insgesamt drei Stühle.
    Also handelt es sich bei dem Merkmal "Note in Mathematik" um ein qualitatives Merkmal mit Ordinalskala, da die verschiedenen Merkmalsausprägungen einer natürlichen Ordnung genügen.
Uebersicht Merkmale.PNG



Merke

Man unterscheidet in

  • quantitative Merkmale, deren Merkmalsausprägungen aus Zahlen oder Größenwerten bestehen
    • mit metrisch diskreter Skala (nur ganze Zahlen)
    • mit metrisch stetiger Skala (alle Kommazahlen)
  • qualitative Merkmale, deren Merkmalausprägungen in Textform oder als Zahlwerte (ohne mögliche sinnvolle Rechenoperationen) gegeben sind
    • mit Ordinalskala (die Merkmalsausprägungen lassen sich in eine natürliche Reihenfolge bringen)
    • mit Nominalskala (die Merkmalsausprägungen haben keine Wertigkeit)


Einführung Merkmale und Merkmalsausprägungen

Einführungsbeispiel - Teil 4

Jetzt werden die Merkmale "Alter", "Geschlecht", "Lieblingseissorte" und "Durchschnittliche Anzahl an Eiskugeln" im Hinblick auf ihre Art und die zugehörige Skala untersucht:

Merkmal Merkmalsausprägungen Art des Merkmals Skala
Alter 0; 1; 2;...;100 quantitativ metrisch diskrete Skala
Geschlecht m, w qualitativ Nominalskala
Qualität der Eisdiele sehr gut, gut, befriedigend, ausreichend, mangelhaft, ungenügend qualitativ Ordinalskala
Lieblingseis Himbeere, Vanille, Erdbeere, Pfefferminz, Schokolade, Zitrone, Mango, Jogurt, Nuss qualitativ Nominalskala
Durchschnittliche Anzahl der gegessenen Eiskugeln 1, 2, 3, 4, 5 quantitativ metrisch diskrete Skala

Betrachtet man das Merkmal "Geschlecht" so lauten die ersten Beobachtungswerte

...

Es gibt Beobachtungswerte , aber nur zwei verschiedene Merkmalsausprägungen . Jetzt legt man (beliebig) fest:

und

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