Jahrgangsstufentest/Deutschtest Klasse 6 2009: Unterschied zwischen den Versionen
K (typo (2=)) |
|||
Zeile 18: | Zeile 18: | ||
Es dauerte zehn Jahre, bis die Herren im New Yorker Rathaus den hartnäckigen deutschen Einwanderer erhörten. Am Ende waren es vor allem die Bewohner von Brooklyn selbst, die immer energischer nach einer Brücke verlangten, um das wirtschaftlich aufblühende Manhattan schneller zu erreichen. Und so war es am 16. April 1867 schließlich so weit: Eine Gesellschaft wurde gegründet, die das Geld für den Brückenbau beschaffen sollte. Die Kosten wurden auf sieben Millionen Dollar geschätzt – summierten sich am Ende aber auf über 15 Millionen. 1869 wurde der erste Spatenstich getan. Für Röbling war das ein wichtiger Etappensieg. <br> | Es dauerte zehn Jahre, bis die Herren im New Yorker Rathaus den hartnäckigen deutschen Einwanderer erhörten. Am Ende waren es vor allem die Bewohner von Brooklyn selbst, die immer energischer nach einer Brücke verlangten, um das wirtschaftlich aufblühende Manhattan schneller zu erreichen. Und so war es am 16. April 1867 schließlich so weit: Eine Gesellschaft wurde gegründet, die das Geld für den Brückenbau beschaffen sollte. Die Kosten wurden auf sieben Millionen Dollar geschätzt – summierten sich am Ende aber auf über 15 Millionen. 1869 wurde der erste Spatenstich getan. Für Röbling war das ein wichtiger Etappensieg. <br> | ||
Doch im Sommer 1869, wenige Wochen nach Beginn der Bauarbeiten in Brooklyn und damit noch vor der Krönung seiner Laufbahn, fand die traumhafte Karriere ein jähes Ende. Es war der 28. Juni, als Röbling auf dem Landungssteg der Fultonfähre stand und eine Fähre ihm den rechten Fuß zerquetschte. Und nun beging der so geniale Konstrukteur einen fatalen Fehler. Weil er Ärzte verachtete und immer allein auf die Kräfte der Naturheilung setzte, begnügte Röbling sich damit, die Wunde auszuwaschen. Am 22. Juli 1869 starb er am Wundstarrkrampf – einen Monat nach seinem 63. Geburtstag. <br> So blieb es seinem Sohn Washington vorbehalten, den Bau seines Vaters fortzuführen. Doch vor der Eröffnung galt es, die skeptischen New Yorker davon zu überzeugen, dass die Brücke tatsächlich stabil genug war, um Menschen und Fuhrwerke zu tragen. Deshalb baten die Verantwortlichen den Zirkusbesitzer Phileas Taylor Barnum, 21 seiner Elefanten über die Brücke zu führen, um deren Belastbarkeit zu demonstrieren. Nachdem die Dickhäuter sicher ans andere Ufer gelangt waren, stand der glanzvollen Einweihung am 24. Mai 1883 nichts mehr im Wege. | Doch im Sommer 1869, wenige Wochen nach Beginn der Bauarbeiten in Brooklyn und damit noch vor der Krönung seiner Laufbahn, fand die traumhafte Karriere ein jähes Ende. Es war der 28. Juni, als Röbling auf dem Landungssteg der Fultonfähre stand und eine Fähre ihm den rechten Fuß zerquetschte. Und nun beging der so geniale Konstrukteur einen fatalen Fehler. Weil er Ärzte verachtete und immer allein auf die Kräfte der Naturheilung setzte, begnügte Röbling sich damit, die Wunde auszuwaschen. Am 22. Juli 1869 starb er am Wundstarrkrampf – einen Monat nach seinem 63. Geburtstag. <br> So blieb es seinem Sohn Washington vorbehalten, den Bau seines Vaters fortzuführen. Doch vor der Eröffnung galt es, die skeptischen New Yorker davon zu überzeugen, dass die Brücke tatsächlich stabil genug war, um Menschen und Fuhrwerke zu tragen. Deshalb baten die Verantwortlichen den Zirkusbesitzer Phileas Taylor Barnum, 21 seiner Elefanten über die Brücke zu führen, um deren Belastbarkeit zu demonstrieren. Nachdem die Dickhäuter sicher ans andere Ufer gelangt waren, stand der glanzvollen Einweihung am 24. Mai 1883 nichts mehr im Wege. | ||
| | |2=ISB-Bayern, Jahrgangsstufentest Gymnasium Klasse 6 2009, Quelle: [http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=4049ee92d3365701033c5f0387f52a6f ISB-Bayern]}} | ||
ISB-Bayern, Jahrgangsstufentest Gymnasium Klasse 6 2009, Quelle: [http://www.isb.bayern.de/isb/download.aspx?DownloadFileID=4049ee92d3365701033c5f0387f52a6f ISB-Bayern] | |||
== Kompetenzbereich II Ausdrucksvermögen == | == Kompetenzbereich II Ausdrucksvermögen == |
Version vom 15. November 2009, 16:47 Uhr
Lade dir die Textvorlage für den Jahrgangsstufentest herunter und drucke ihn dir (soweit möglich) aus, damit du mit dem Text weiterarbeiten kannst.
Kompetenzbereich I Textverständnis
Brooklyn Bridge – das achte Weltwunder
Die Brooklyn Bridge ist eine Meisterleistung, die ohne den deutschstämmigen Architekten Johann August Röbling wohl nie gebaut worden wäre. Denn vor über 150 Jahren hatten New Yorks Stadtväter schwerste Bedenken: Wollen Menschen wirklich über eine solch lange Brücke gehen?
Normalerweise benötigte das Fährschiff von Manhattans Lower East Side nach Brooklyn gerade mal zehn Minuten. Doch im harten Winter des Jahres 1857 machten dem Kapitän außer der tückischen Strömung auf dem East River auch noch gigantische Eisschollen zu schaffen. Er brauchte Stunden für die nicht einmal einen Kilometer lange Überfahrt. Dem ungeduldigen Architekten Johann August Röbling, der mit seinem 15-jährigen Sohn Washington auf dem Boot festsaß, ließ diese frustrierende Erfahrung keine Ruhe. Noch im gleichen Jahr schlug er der Stadtverwaltung von New York den Bau einer Hängebrücke über den East River vor – einer Konstruktion, wie er sie schon mehrfach selbst errichtet hatte. Doch seine Idee stieß auf Bedenken. Mit einer Hängebrücke sei es wohl kaum möglich, den einige hundert Meter breiten Fluss zu überspannen, lautete ein Gegenargument. Die starken Winde könnten das Bauwerk zum Einstürzen bringen.
Aber so leicht gab Röbling nicht auf. Er wusste, was möglich war; schließlich hatte er schon reichlich Erfahrung gesammelt – als Brückenbauer und als Erfinder eines bahnbrechenden Verfahrens: 1841 hatte er ein aus sieben Einzelsträngen verzwirbeltes Drahtseil entwickelt, das die bei Hängebrücken üblichen, aber reißanfälligen Hanfseile ersetzte. 1845 kam dieses Stahlseil erstmals zum Einsatz, als Röbling den Niagara nahe bei den Wasserfällen mit einer Hängebrücke überspannte. Alles in allem waren unter Röblings Federführung innerhalb von 23 Jahren neun Brücken entstanden.
Es dauerte zehn Jahre, bis die Herren im New Yorker Rathaus den hartnäckigen deutschen Einwanderer erhörten. Am Ende waren es vor allem die Bewohner von Brooklyn selbst, die immer energischer nach einer Brücke verlangten, um das wirtschaftlich aufblühende Manhattan schneller zu erreichen. Und so war es am 16. April 1867 schließlich so weit: Eine Gesellschaft wurde gegründet, die das Geld für den Brückenbau beschaffen sollte. Die Kosten wurden auf sieben Millionen Dollar geschätzt – summierten sich am Ende aber auf über 15 Millionen. 1869 wurde der erste Spatenstich getan. Für Röbling war das ein wichtiger Etappensieg.
Doch im Sommer 1869, wenige Wochen nach Beginn der Bauarbeiten in Brooklyn und damit noch vor der Krönung seiner Laufbahn, fand die traumhafte Karriere ein jähes Ende. Es war der 28. Juni, als Röbling auf dem Landungssteg der Fultonfähre stand und eine Fähre ihm den rechten Fuß zerquetschte. Und nun beging der so geniale Konstrukteur einen fatalen Fehler. Weil er Ärzte verachtete und immer allein auf die Kräfte der Naturheilung setzte, begnügte Röbling sich damit, die Wunde auszuwaschen. Am 22. Juli 1869 starb er am Wundstarrkrampf – einen Monat nach seinem 63. Geburtstag.
So blieb es seinem Sohn Washington vorbehalten, den Bau seines Vaters fortzuführen. Doch vor der Eröffnung galt es, die skeptischen New Yorker davon zu überzeugen, dass die Brücke tatsächlich stabil genug war, um Menschen und Fuhrwerke zu tragen. Deshalb baten die Verantwortlichen den Zirkusbesitzer Phileas Taylor Barnum, 21 seiner Elefanten über die Brücke zu führen, um deren Belastbarkeit zu demonstrieren. Nachdem die Dickhäuter sicher ans andere Ufer gelangt waren, stand der glanzvollen Einweihung am 24. Mai 1883 nichts mehr im Wege.
ISB-Bayern, Jahrgangsstufentest Gymnasium Klasse 6 2009, Quelle: ISB-Bayern
Kompetenzbereich II Ausdrucksvermögen
Aufgabe 6
Der folgende Text enthält fünf Ausdrucksfehler. Verbessere diese. Der Sinn des Textes darf dabei nicht verändert werden. Verwende keine Umgangssprache! Die englischsprachigen Ausdrücke sind keine Ausdrucksfehler.
Die Tower Bridge, eine der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Londons, wurde 1894 feierlich aufgemacht. Sie verknüpft das Zentrum Londons mit dem südlich gelegenen Stadtteil Southwark. Das Besondere an dieser Brücke ist, dass die Fahrbahn in zwei Teilen hochgeklappt wird, wenn umfangreiche Schiffe kommen, denn diese haben immer noch Vorzug vor dem Verkehr auf der Brücke. Gelegentlich wird sie von Touristen aber mit der nahe gelgenene London Bridge vertauscht.
- wichtigsten - berühmtesten, bekanntesten
- aufgemacht - eröffnet, eingeweiht, in Betrieb genommen
- verknüpft - verbindet
- umfangreiche - große, hohe, riesige
- Vorzug - Vorfahrt, Vorrang
- vertauscht - verwechselt
Aufgabe 7
Ein Synonym ist ein Ausdruck mit gleicher oder sehr ähnlicher Bedeutung. Ersetze in den folgenden Sätzen die unterstrichenen Begriffe durch ein Synonym!
a. Am 30.5.1883 ereignete sich zum einzigen Mal auf der Brooklyn Bridge eine Katastrophe.
Lösung: Unglück, Tragödie, Desaster, Drama, etwas Furchtbares, etwas Schreckliches
b. Circa 20.000 Menschen befanden sich auf der Brücke,
Lösung: Ungefähr, Etwa, Rund, Schätzungsweise
c. als eine Frau auf der Zugangstreppe stolperte und andere Passanten mit sich riss.
Lösung: Fußgänger, Menschen, Leute, Personen
d. Viele meinten, die Brücke stürze ein, und gerieten in Panik
Lösung: bekamen große Angst/Todesangst, verloren die Nerven, wurden hysterisch
e. Im Gedränge wurden zwölf Menschen zu Tode getrampelt.
Lösung: Durcheinander, Tumult, Chaos
Aufgabe 8
Ermittle die Bedeutung der unterstrichenen Redensarten in den folgenden Sätzen. Setze jeweils ein Kreuz.
a. Als Johann August Röbling 1831 von Thüringen ins amerikanische Philadelphia auswanderte, brach er alle Brücken hinter sich ab.
(!...verließ er seine Heimat im Zorn.) (... ging er davon aus, nicht mehr zurückzukehren.) (!... löste das bei ihm großen Schmerz aus.) (!... wollte er, dass ihm niemand aus der Heimat nachkam.)
b. Bis man einsieht, dass LKWs auf einer denkmalgeschützten Brücke nicht fahren sollten, wird noch viel Wasser die Donau hinabfließen.
(!... wird der Flussnoch viel größere Schäden anrichten.) (!... wird der LKW-Verkehr immer weiter ansteigen.) (!... werden die Kritiker nicht verstummen.) (... wird es noch einige Zeit dauern.)
c. Bei den Verhandlungen mit den Geldgebern für die neue Brücke stellte sich heraus, dass der Vertreter der Baufirma mit allen Wassern gewaschen war.
(!... dass er sich genau überlegt hatte, wie die Brücke vor Hochwasser zu schützen war.) (... dass er alle Tricks kannte, um an sein Ziel zu kommen.) (!... dass er unbedingt einen guten Eindruck hinterlassen wollte.) (!... dass er auf jeden Fall fair verhandeln wollte.)
d. Wegen technischer Probleme musste man beim Vortrag eine ungewollte Pause überbrücken.
(!... überspringen.) (!... abbrechen.) (!... ausdehnen.) (... ausfüllen.)
Kompetenzbereich III: Formale Sprachbeherrschung
Aufgabe 9
Der folgende Text enthält sechs Fehler aus dem Bereich der Grammatik. Verbessere diese. Der Sinn des Textes darf dabei nicht verändert werden.
In New York gibt es 65 Brücken, welche die einzelnen, durch das Wasser getrennte Bereiche dieser großen Stadt miteinander verbindet. Eine dieser vieler Brücken, der Brooklyn Bridge, ist weltbekannt. In einer ganzen Herde marschierte bei der Eröffnung Zirkuselefanten über dem neu errichteten Bau.
Lösung:
In New York gibt es 65 Brücken, welche die einzelnen, durch das Wasser getrennten Bereiche dieser großen Stadt miteinander verbinden. Eine dieser vielen Brücken, die Brooklyn Bridge, ist weltbekannt. In einer ganzen Herde marschierten bei der Eröffnung Zirkuselefanten über den neu errichteten Bau.
Aufgabe 10
Setze in die Lücken die jeweils angegebenen Verben im Präteritum (Imperfekt) ein, sodass sich korrekte Sätze ergeben!
Aufgabe 11
Dem folgenden Satz sollen zusätzliche sinnvolle Informationen hinzugefügt werden.
Der Professor erklärt die Bauweise von Hängebrücken.
a. Schreibe den Satz vollständig ab und ergänze dabei, wer die Erklärungen hört.
Mögliche Lösung: Der Professor erklärt den Studenten/uns/den Besucher etc. die Bauweise von Hängebrücken.
Benenne nun das Satzglied, das du ergänzt hast, genau!
Lösung: Dativobjekt
b. Schreibe den Satz vollständig ab und ergänze dabei, auf welche Art der Professor erklärt!
Mögliche Lösung: Der Professor erklärt kenntnisreich / mit vielen Bildern etc. die Bauweise von Hängebrücken.
Benenne nun das Satzglied, das du ergänzt hast, genau!
Lösung: Adverbiale der Art und Weise/Modaladverbiale
Kompetenzbereich IV Rechtschreibung und Zeichensetzung
Aufgabe 12 (Von Legasthenikern nicht zu bearbeiten)
Ergänze im folgenden Text die zwölf fehlenden Satzzeichen. In jeder Zeile sind jeweils drei Satzzeichen zu setzen. Achte dabei auch auf die wörtliche Rede!
Diese Brücke erklärte der Fremdenführer
den müden Touristen schwankt manchmal stark.
Ohne mich! kreischte daraufhin eine ältere Dame
Sie rief dass sie eine Brücke die so gefährlich sei nie betreten würde.
- „'Diese Brücke" , erklärte der Fremdenführer
den müden Touristen, „schwankt manchmal stark."
„Ohne mich!" , kreischte daraufhin eine ältere Dame
Sie rief , dass sie eine Brücke, die so gefährlich sei, nie betreten würde.
Aufgabe 13 (Von Legasthenikern nicht zu bearbeiten)
Setze einen oder mehrere Buchstaben in die Lücken ein, sodass sich ein sinnvoller Text ergibt!
Aufgabe 14
Im folgenden Text finden sich sechs Rechtschreibfehler. Verbessere sie. Ors- und Eigennamen sind richtig geschrieben.
Bebaute Brücken kennen wir vor Allem aus Italien, zum beispiel die Rialtobrücke oder die über dem Arnofluss tronende, stabil gebaute Brücke, die „Ponte Vecchio" genannt wird. Doch auch Nördlich der Alpen, etwa in Erfurt, gibt es solche Baudenkmäler. Wer heute über die Krämerbrücke in Erfurt spatziert, kann bei Kunsthandwerkern Andenken einkaufen. Von der früheren Verwahrlosung merkt man Nichts mehr.