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David und Goliath in Bibel und Koran: Unterschied zwischen den Versionen

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Von Davids Sieg über Goliath wird im jüdischen Tanach in den Neviin, im christlichen Alten Testament im 1. Buch Samuel 17 und im islamischen Koran in der 2. Sure, Vers 249–252 erzählt.
Von Davids Sieg über Goliath wird im jüdischen Tanach in den Neviin, im christlichen Alten Testament im 1. Buch Samuel 17 und im islamischen Koran in der 2. Sure, Vers 249–252 erzählt.


==== Text: David und Goliath in der Bibel (gekürzte Fassung) ====
==== Text: David und Goliath in den jüdisch-christlichen Schriften (gekürzte Fassung) ====


==== Text: David und Goliath im Koran ====
==== Text: David und Goliath im Koran ====

Version vom 10. April 2025, 21:52 Uhr

"Die Riese hieß Goliath mit Namen und hatte einen ehernen Helm auf seinem Haupt und einen Schuppenpanzer an, und das Gewicht seines Schuppenpanzers war fünftausend Lot Erz, und er hatte eherne Schienen an den Beinen und einen ehernen Wurfspieß auf seiner Schulter." (ehern = aus Metall)

Von Davids Sieg über Goliath wird im jüdischen Tanach in den Neviin, im christlichen Alten Testament im 1. Buch Samuel 17 und im islamischen Koran in der 2. Sure, Vers 249–252 erzählt.

Text: David und Goliath in den jüdisch-christlichen Schriften (gekürzte Fassung)

Text: David und Goliath im Koran

Die Erzählung von David und Goliath im Koran

Sure 2: (249) Und (da) sprachen sie: „Wir haben heute keine Kraft wider Goliath und seine Scharen.“ Da sprachen die, welche glaubten Allah zu begegnen: „Wie oft hat ein kleiner Haufen einen großen Haufen mit Allahs Willen besiegt! und Allah ist mit den Standhaften.“ (250) Und als sie wider Goliath und seine Scharen auf den Plan traten, sprachen sie: „Unser Herr, gieße Standhaftigkeit über uns aus und festige unsere Füße und hilf uns wider das Volk der Ungläubigen. (251) Und so schlugen sie sie mit Allahs Willen, und es erschlug David den Goliath; und Allah gab ihm das Königtum und die Weisheit und lehrte ihn, was Er wollte. (…)

Erarbeitungsideen

  • zuerst die biblische Fassung lesen (evtl. aus einer Kinderbibel)
  • die Geschichte auf dem Schulhof nachspielen
  • die Erzählung im Koran lesen (Ggfs. vorher abklären, ob alle muslimischen Familien einverstanden sind, mit auf Deutsch übersetzten Korantexten zu arbeiten?!)
  • Textvergleich (s. u.)
  • evtl. zur Vertiefung in eine andere Darstellungsform bringen (Hörspiel, Collage, Flussdiagramm, ...)
  • Interpretierendes gemeinsames Gespräch: “Schwach siegt über stark – Habt ihr das auch schon mal erlebt? Warum konnte sich die vermeintlich schwächere Seite durchsetzten? Hatte sie besser Argumente? War sie im Recht? War eine helfende Instanz dabei, wie Eltern, Lehrer, Polizei o. ä.? Welche Rolle spielt Gott in dieser Geschichte? ...”
Textvergleich

Lege eine Tabelle an und notiere:

  • Was steht nur in der Bibel ?
  • Was steht sowohl in der Bibel als auch im Koran?
  • Was steht nur im Koran?

für Lehrerinnen und Lehrer

Ziel dieser kleinen Sequenz

Im Sinne einer interkulturellen Pädagogik und eines interreligiösen Dialogs sollten sowohl Unterschiede als auch Gemeinsamkeiten von Religionen thematisiert werden. Für Schülerinnen und Schüler kann es interessant, überraschend und verbindend sein, dass viele Erzählungen aus den jüdischen und christlichen Schriften sich im Koran wiederfinden.

Hintergrundwissen

Das Motiv dieser Geschichte ist: Schwach besiegt Stark. In der älteren jüdisch-christlichen Erzählung kämpft David im Zweikampf gegen Goliath, im Koran kämpft ein schwaches Heer gegen ein starkes und David und Goliath sind Teil dieses Heeres. In diesem Rahmen erschlägt „David den Goliath“. Dass die vermeintlich schwache Seite trotzdem gewinnt, liegt in beiden Varianten daran, dass sie ihre Überlegenheit von Gott bezieht.

Im jüdisch-christlichen Text wird die Geschichte ausführlicher erzählt und die Individuen werden hervorgehoben. Den Korantext kann man nur verstehen, wenn man die biblische Geschichte kennt.

Auch die Belohnung für den Sieg ist in der Bibel sehr konkret dargestellt: Saul hatte demjenigen, der Goliath erschlägt, seine Tochter und Steuerfreiheit versprochen. In der koranischen Fassung gibt Allah als Belohnung „das Königreich und die Weisheit“.

Zu Beginn des Koranverses 249 in Sure 2 (im Text oben gekürzt) ist die Rede von einem Bach, mit dem Gott die Soldaten prüfen will. Hier wird im Koran die Erzählung von Saul mit der von Gideon (Altes Testament, Richter 7, 5) vermischt: Gideon war im Krieg gegen die Midianiter und hatte ein großes Heer, doch Gott wollte Gideons Heer verkleinern (denn nur mit einem zahlenmäßig unterlegenem Heer konnte er durch dessen Sieg seine Macht demonstrieren) und führte eine Trinkprobe an einem Bach durch. Gideon blieben nur 300 Mann und mit diesen (sowie Gottes Unterstützung) siegte er.

Die Geschichte erzählt, dass Gott König Saul und David im Krieg unterstützt. Der jüdische Tanach bzw. das christliche Alte Testament handeln davon, dass Gott sein Volk belohnt, wenn es sich an die Gesetze hält. Und Gesetze wurden in dieser Zeit, als die alten Schriften entstanden, immer wichtiger: Nach und nach wurden die Menschen sesshaft und lebten in immer größeren Gemeinschaften, und dafür brauchte es allgemeingültige Gesetze. Zum Funktionieren einer Gemeinschaft trug die Überwachung dieser Gesetze durch einen allmächtigen und allwissenden Gott entscheidend bei – und die Aussicht auf Belohnung (hier in Form von Gottes Loyalität vorgestellt).

Literatur

Quellen:

  • Sabine Häcker: David und Goliath in Bibel und Koran. In: LIFE – Ideen und Materialien für interkulturelles Lernen. München 2005.
  • Carel van Schaik und Kai Michel: Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät. 2016, S. 148.
  • Heinrich Speyer: Die biblischen Erzählungen im Qoran. Darmstadt 1961.
  • Der Koran (Übersetzung: Max Henning). Stuttgart 1991.
  • Die Bibel (nach der Übersetzung von Martin Luther). Hrsg.: Deutsche Bibelstiftung Stuttgart. Stuttgart 1978.

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