Hunger: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 14. Oktober 2012, 20:57 Uhr
Hunger bedeutet zum einen die unreichende Versorgung des Organismus mit Nährstoffen und Energie, zum anderen die unangenehme körperliche Empfindung, die durch diese unzureichende Versorgung entsteht.
Aktuell
Am 25. Oktober um 22:45 Uhr strahlt die ARD den 90-minütigen Dokumentarfilm HUNGER aus.
Hunger als weltweites Phänomen
1,2 Milliarden Menschen auf der Welt hungern. 80 Prozent von ihnen könnten ihren Lebensunterhalt aus eigener Kraft sicherstellen, wenn sie sie nicht ihrer Produktionsmöglichkeiten beraubt worden wären. Millionen leben allerdings in Lagern, wo sie von internationalen Hilfsprogrammen notdürftig am Überleben gehalten werden.
2008 gab es in 33 Ländern Hungerrevolten. Menschen haben versucht, sich Nahrung oder Land und Produktionsmöglichkeiten zu verschaffen. Das geht nicht ohne Gewalt ab. Sieger ist regelmäßig die Staatsgewalt. Die Hungernden ziehen den Kürzeren.
Maßnahmen gegen Hunger
1996 auf dem Welternährungsgipfel in Rom setzten sich die teilnehmenden Staaten das Ziel, bis 2015 die Zahl der Hungernden zu halbieren. Doch nach ersten Erfolgen ist sie inzwischen wieder enorm gestiegen.
Gründe für den mangelnden Erfolg
Kleinbauern, die früher – wie seit Jahrtausenden alle Bauern – ihr eigenes Saatgut produzierten, müssen jetzt ihr Saatgut kaufen, weil Nahrungsmittelkonzerne ein Patent darauf haben oder weil das Saatgut hybrid ist, so dass sich davon kein neues Saatgut produzieren lässt. Sie müssen Pestizide und künstlichen Dünger einkaufen. Viehzüchter können ihr Vieh nicht verkaufen, weil Industrieländer – nicht zuletzt die EU – subventioniertes Gefrierfleisch zu konkurrenzlos billigen Preisen auf den Markt bringen. Fischer können nicht mehr von ihrer Arbeit leben, weil Industriestaaten Flotten ausrüsten, die ihnen die Fischgründe leerfischen.
Angesichts dieser Situation wurde 1996 von der internationalen Kleinbauern- und Landarbeiterbewegung Via Campesina der Begriff Vorlage:Wpd geprägt. Er bezeichnet ein politisches Konzept, wonach jeder Mensch, der die Fähigkeit hat, sich selbst zu versorgen, nicht daran gehindert werden soll.
Das bedeutet konkret, dass es den Staaten möglich sein soll, regionalen Handel zu stützen und einen Umbau der Landwirtschaft auf reinen Nahrungsmittelexport (cash crops) zu verhindern. [1]
Die Beseitigung der traditionellen Landwirtschaft der Kleinbauern ruft folgende globale Probleme hervor: die Gefährdung der Artenvielfalt, eine Verstärkung des Klimawandels und die Ausbreitung von Allergien.
Zur Behandlung im Unterricht
Das Thema eignet sich für fächerverbindende Behandlung. Dabei wird man in der Grundschule eher aus der Sicht der Biologie beginnen, später wohl eher von Politik und Wirtschaft her. Die enge Verknüpfung mit den Themen Ernährung und Armut legt es nahe, das in diesen Artikeln vorhandene Material (z.B Armut in der Welt) einzubeziehen.
Materialien
- Wolfgang Pomrehn (tp/blogs vom 06.07.2010): Hungersnot spitzt sich zu • Westafrika stöhnt seit Monaten unter ungewöhnlicher Hitze
Literatur
Wilfried Bommert: Kein Brot für die Welt. Die Zukunft der Welternährung. Riemann Verlag (München) 2009. Orig.-Ausg., 1. Auflage. 351 Seiten. ISBN 978-3-570-50108-5
Anmerkungen
- ↑ vgl. auch attac Rundbrief 03/08, S.3
Linkliste
- Vorlage:Wpd
- Food First (englisch)
- Welternährung und Landwirtschaft Webseite der intwicklungspolitischen Organisation INKOTA
- Hilft Gentechnik gegen Hunger?
- Biosprit macht Hunger
- Ausführliche Information zu "land grabbing" (englisch)
- Aufruf zu Protest gegen Ausverkauf von Ackerland von Kleinbauern
- Internationale Organisation von Kleinbauern zum Kampf für Ernährungssouveränität (englisch)
- Nyéléni 2007 - Forum for Food Sovereignty. 23rd - 27th February 2007. Sélingué. Mali (englisch)