Arbeit mit Quellen/Textquellen erschließen: Unterschied zwischen den Versionen
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Die Arbeit mit '''Textquellen''' im '''[[Geschichte|Geschichtsunterricht]] ermöglicht einen vergleichsweise unmittelbaren, authentischen Zugang zur Geschichte. | |||
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* Texte müssen eine angemessene Länge und Ausführlichkeit besitzen | |||
* Die Aussagen sollten nicht offensichtlich sein, sondern eine Mehrdeutigkeit und Komplexität als intellektuellen Anreiz beinhalten | |||
* Texte bevorzugen, die Emotionen und Sympathie / Antipathie hervorrufen und die Phantasie anregen | |||
* Zurückhaltung bei Texten, die „Betroffenheit“ auslösen (Stichwort: Abwehrreaktionen) | |||
* (für die Sek. I): Vorgänge sind eindrucksvoller als Zustände, Personen interessanter als Ideen und Programme, Entscheidungssituationen näher als Verfassungsordnungen oder Wirtschaftssysteme | |||
* Multiperspektivische<ref>'''Multiperspektivität /Kontroversität'''<br> | |||
# '''Multiperspektivität'''<br>Perspektivität der geschichtlichen Ereignisse (und damit auch derQuellen) den Schülern dadurch transparent machen, dass möglichst häufig Quellen (Text- und Bildquellen) mit unterschiedlichen Sichtweisen präsentiert werden. Hierzu benötigen die SchülerInnen aber das nötige Hintergrundwissen, um die unterschiedlichen Urteile adäquat bewerten zu können!<br>Faktoren, die diese unterschiedlichen Perspektiven prägen: kulturelle, religiöse, nationale Zugehörigkeit; soziale Position; Geschlecht; politisches oder wirtschaftliches Interesse.<br>Problem: Oft fehlen Originalquellen unterschiedlicher Position | |||
# '''Kontroversität'''<br>Geschichte wird von den Nachgeborenen unterschiedlich gedeutet. Diese Multiperspektivität auf Ebene der Betrachter von Geschichte wird als KONTROVERSITÄT bezeichnet (Ursachen siehe 1.).<br>Klaus Bergmann, Multiperspektivität. Geschichte selber denken, Schwalbach / Ts. 2000</ref> , kontrapunktische Anordnung der Quellen (wenn möglich) | |||
* Mut zur Langsamkeit bei der Interpretation und Auswahl<ref>Schneider, 1994, S. 75</ref> | |||
* Methodenvielfalt im Umgang mit Textquellen | |||
=== | === Die „sieben Todsünden“ der Quellenarbeit=== | ||
* Tilgung der Differenz zwischen Quellen und Sachtexten | |||
* | * Streichen von Fremd- und Andersartigem | ||
* | * Kürzen auf eine Aussage | ||
* Keine Quellengattung nennen | |||
* Keine verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten | |||
* Vermeiden von Methodenlernen | |||
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Als '''Quellenkritik''' bezeichnet man das methodische Herangehen und Befragen einer Quelle. Entstehung, Autorschaft und Intention der Quelle sind hierbei im Fokus. | Als '''Quellenkritik''' bezeichnet man das methodische Herangehen und Befragen einer Quelle. Entstehung, Autorschaft und Intention der Quelle sind hierbei im Fokus. | ||
== Weblinks == | |||
* {{wpde|Quellenkritik}} | * {{wpde|Quellenkritik}} | ||
* [https://www. | * [https://www.lehrmittelverlag-zuerich.ch/Portals/1/Documents/lehrmittelsites/hinschauen%20und%20nachfragen/hinschauen%20und%20nachfragen_downloads/23_Didaktik.pdf Umgang mit Quellen im Geschichtsunterricht] (Peter Gautschi) | ||
==== | ==== Analyse von Sekundärliteratur ==== | ||
<!--- {{pdf|http://ammermann.de/Sekundaerliteratur.pdf| Analyse von Sekundärliteratur}} (Dorothee Ammermann) | |||
https://web.archive.org/web/20130313175541/http://www.lwg.uni-hannover.de/wiki/Einf%C3%BChrung_in_die_Arbeit_mit_Quellen | |||
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* {{pdf|http://abi07-mgm.de/stuff/geschichte/pdfs/interpretation_sekundaer.pdf| Interpretation von historischer Sekundärliteratur}} | |||
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<references/> | |||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Methode]] | ||
[[Kategorie: | [[Kategorie:Geschichte]] | ||
[[Kategorie:Unterrichtsidee]] |
Aktuelle Version vom 29. Dezember 2022, 09:44 Uhr
Die Arbeit mit Textquellen im Geschichtsunterricht ermöglicht einen vergleichsweise unmittelbaren, authentischen Zugang zur Geschichte.
Auswahl der Quellentexte
- Texte müssen eine angemessene Länge und Ausführlichkeit besitzen
- Die Aussagen sollten nicht offensichtlich sein, sondern eine Mehrdeutigkeit und Komplexität als intellektuellen Anreiz beinhalten
- Texte bevorzugen, die Emotionen und Sympathie / Antipathie hervorrufen und die Phantasie anregen
- Zurückhaltung bei Texten, die „Betroffenheit“ auslösen (Stichwort: Abwehrreaktionen)
- (für die Sek. I): Vorgänge sind eindrucksvoller als Zustände, Personen interessanter als Ideen und Programme, Entscheidungssituationen näher als Verfassungsordnungen oder Wirtschaftssysteme
- Multiperspektivische[1] , kontrapunktische Anordnung der Quellen (wenn möglich)
- Mut zur Langsamkeit bei der Interpretation und Auswahl[2]
- Methodenvielfalt im Umgang mit Textquellen
Die „sieben Todsünden“ der Quellenarbeit
- Tilgung der Differenz zwischen Quellen und Sachtexten
- Streichen von Fremd- und Andersartigem
- Kürzen auf eine Aussage
- Keine Quellengattung nennen
- Keine verschiedenen Interpretationsmöglichkeiten
- Vermeiden von Methodenlernen
- Keine Heuristik
Quellenkritik
Als Quellenkritik bezeichnet man das methodische Herangehen und Befragen einer Quelle. Entstehung, Autorschaft und Intention der Quelle sind hierbei im Fokus.
Weblinks
- Quellenkritik
- Umgang mit Quellen im Geschichtsunterricht (Peter Gautschi)
Analyse von Sekundärliteratur
- ↑ Multiperspektivität /Kontroversität
- Multiperspektivität
Perspektivität der geschichtlichen Ereignisse (und damit auch derQuellen) den Schülern dadurch transparent machen, dass möglichst häufig Quellen (Text- und Bildquellen) mit unterschiedlichen Sichtweisen präsentiert werden. Hierzu benötigen die SchülerInnen aber das nötige Hintergrundwissen, um die unterschiedlichen Urteile adäquat bewerten zu können!
Faktoren, die diese unterschiedlichen Perspektiven prägen: kulturelle, religiöse, nationale Zugehörigkeit; soziale Position; Geschlecht; politisches oder wirtschaftliches Interesse.
Problem: Oft fehlen Originalquellen unterschiedlicher Position - Kontroversität
Geschichte wird von den Nachgeborenen unterschiedlich gedeutet. Diese Multiperspektivität auf Ebene der Betrachter von Geschichte wird als KONTROVERSITÄT bezeichnet (Ursachen siehe 1.).
Klaus Bergmann, Multiperspektivität. Geschichte selber denken, Schwalbach / Ts. 2000
- Multiperspektivität
- ↑ Schneider, 1994, S. 75