Weihnachtswissen/Bibel/zwei unterschiedliche Weihnachtsgeschichten: Unterschied zwischen den Versionen
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
Keine Bearbeitungszusammenfassung |
||
(77 dazwischenliegende Versionen von 2 Benutzern werden nicht angezeigt) | |||
Zeile 1: | Zeile 1: | ||
[[Datei:Die Weisen vor Herodes, 1898 von W. J. Webb.png|mini|''Die Weisen vor Herodes''. Dass Herodes alle männlichen Babies umbringen ließ, ist wohl erfunden. Er soll aber tatsächlich einige seiner eigenen Söhne umbringen lassen haben, weil er deren Konkurrenz fürchtete. - Mit welchen zeichnerischen Mitteln wird Herodes hier als mächtiger Mann dargestellt?|471x471px]] | |||
== '''Was erzählt die Bibel über Jesu Geburt?''' ''(für Jahrgang 6/7)'' == | |||
=== Die Weihnachtsgeschichte im Evangelium von Matthäus === | ==== Ziel dieser kleinen Sequenz ''(2-4 Std.)'' ==== | ||
In dieser Sequenz geht es darum, die beiden biblischen Weihnachtsgeschichten kennenzulernen. In der Bibel gibt es zwei Geschichten, die von Jesu Geburt erzählen. Interessant ist, dass sie völlig unterschiedlich sind und sich komplett widersprechen... Der Grund ist, dass es den Verfassern nicht darum ging, eine historisch korrekte Biografie zu schreiben, sondern Jesus als Messias zu autorisieren. Um das zu erreichen, wurden fiktive Geschichten mit vielen symbolischen Hinweisen geschrieben. | |||
Die beiden unterschiedlichen Weihnachtsgeschichten sind ein gutes Beispiel dafür, dass die Bibel nicht wortwörtlich zu nehmen ist! | |||
=== Die biblischen Weihnachtsgeschichten === | |||
Gespräch zur Aktivierung von Vorwissen und Textvorentlastung: | |||
* ''Was feiern die Christen an Weihnachten?'' | |||
* ''Wer war Jesus?'' | |||
* ''Wie und wo wurde Jesus geboren?'' | |||
* ''Woher wissen die Christen von der Geburt Jesu?'' | |||
* ... | |||
==== Die Weihnachtsgeschichte im Evangelium von Matthäus ==== | |||
{{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium''' | {{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium''' | ||
Zeile 19: | Zeile 31: | ||
Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, fasste ihn der Zorn. Er gab Befehl, alle Kinder (wohl alle Knaben) in Bethlehem und im ganzen umgebenden Lande, die zwei Jahre alt und jünger waren, zu töten. Denn in diesem Zeitraum, so hatten die Sterndeuter ihm dargelegt, musste das Kind geboren sein. Jeremia, der Prophet, hatte die Worte gesprochen, die sich hier erfüllten: ''Auf dem Gebirge bei Rama hört man Geschrei, Klage und Jammer. Rahel beweint ihre Kinder, und niemandes Trost will sie hören, denn sie sind tot.'' (Rahel, deren Grab bei Bethlehem liegt, gilt als die Urmutter des jüdischen Volks.) | Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, fasste ihn der Zorn. Er gab Befehl, alle Kinder (wohl alle Knaben) in Bethlehem und im ganzen umgebenden Lande, die zwei Jahre alt und jünger waren, zu töten. Denn in diesem Zeitraum, so hatten die Sterndeuter ihm dargelegt, musste das Kind geboren sein. Jeremia, der Prophet, hatte die Worte gesprochen, die sich hier erfüllten: ''Auf dem Gebirge bei Rama hört man Geschrei, Klage und Jammer. Rahel beweint ihre Kinder, und niemandes Trost will sie hören, denn sie sind tot.'' (Rahel, deren Grab bei Bethlehem liegt, gilt als die Urmutter des jüdischen Volks.) | ||
Als Herodes gestorben war, erschien Gottes Bote in Ägypten dem Joseph wieder im Traum und befahl ihm: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und geh zurück nach Israel. Die das Kind töten wollten, sind tot.“ Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter zu sich und kehrte nach Israel zurück. Als er aber hörte, in Judäa sei Archelos, der Sohn des Herodes, König, fürchtete er sich, dorthin zu gehen, und wandte sich, im Traum gewiesen, nach Galiläa und ließ sich in Nazareth nieder. So wurde wahr, was die Propheten gesprochen hatten. Man wird ihn den ''Nazarener'' heißen.“| }}( | Als Herodes gestorben war, erschien Gottes Bote in Ägypten dem Joseph wieder im Traum und befahl ihm: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und geh zurück nach Israel. Die das Kind töten wollten, sind tot.“ Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter zu sich und kehrte nach Israel zurück. Als er aber hörte, in Judäa sei Archelos, der Sohn des Herodes, König, fürchtete er sich, dorthin zu gehen, und wandte sich, im Traum gewiesen, nach Galiläa und ließ sich in Nazareth nieder. So wurde wahr, was die Propheten gesprochen hatten. Man wird ihn den ''Nazarener'' heißen.“| }} | ||
[[Datei:Die Sternendeuter .png|mini|305x305px|Die Sternendeuter stehen für die Weisheit der damaligen Zeit. - Ihre Ankunft an Jesu Krippe wird mit ''Heilige Drei Könige'' am 6. Januar gefeiert. Wie kam man auf die Zahl 3? ]] | |||
(Matthäus 2, Vers 1–23; zitiert aus: Das Neue Testament. Übertragen von Jörg Zink, 1982. Weiter unten findet sich auch eine sprachlich vereinfachte Fassung.) | |||
Erläuterung: Myrrhe ist ein Harz von einem sog. Balsambaum und wurde u. a. zur Behandlung von Wunden verwendet. | |||
* ''Was bedeutet "eine Weisung empfangen"? Was bedeutet "Wir wollen ihm huldigen."?'' | * ''Was bedeutet "eine Weisung empfangen"? Was bedeutet "Wir wollen ihm huldigen."?'' | ||
* ''Drei Mal bezieht der Autor dieser Geschichte sich auf etwas, was frühere Propheten gesagt haben. Die Worte dieser Propheten stehen im Alten Testament - Matthäus bezieht sich also auf das Alte Testament. Was ist das Alte Testament?'' | * ''Drei Mal bezieht der Autor dieser Geschichte sich auf etwas, was frühere Propheten gesagt haben. Die Worte dieser Propheten stehen im Alten Testament - Matthäus bezieht sich also auf das Alte Testament. Was ist das Alte Testament? Und was ist das Neue Testament, in dem diese Geschiche steht?'' | ||
* | |||
* ''Im Mittelalter hat man aus der Geschichte herausgelesen, dass es drei Sternendeuter gewesen sein sollen (obwohl keine Zahl genannt wird) und gab ihnen Namen: Caspar, Melchior und Balthasar. Warum dachte man, dass es drei waren?'' | |||
* ''Skizziert die Geschichte bildlich an der Tafel, dann erzählt sie mündlich nach!'' | * ''Skizziert die Geschichte bildlich an der Tafel, dann erzählt sie mündlich nach!'' | ||
=== Die Weihnachtsgeschichte im Evangelium von Lukas === | ==== Die Weihnachtsgeschichte im Evangelium von Lukas ==== | ||
{{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium''' | {{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium''' | ||
Zeile 39: | Zeile 57: | ||
Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ | Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“ | ||
Und als die Engel (...) zum Himmel fuhren, sagten die Hirten zueinander: „Lasst uns nun nach Bethlehem gehen und sehen, was geschehen ist, wie es uns der Herr verkündet hat.“ Und sie gingen eilends und fanden Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.“| }}( | Und als die Engel (...) zum Himmel fuhren, sagten die Hirten zueinander: „Lasst uns nun nach Bethlehem gehen und sehen, was geschehen ist, wie es uns der Herr verkündet hat.“ Und sie gingen eilends und fanden Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.“| }} | ||
[[Datei:"Die frohe Botschaft" 1898 W. J. Webb.png|mini|Nachdem der Engel zu den Hirten gesprochen hat, erscheinen viele Engel, die "himmlischen Heerscharen". Ein Heer ist eine militärische Streitkraft. - Warum lässt der Autor das himmlische Heer auftreten? |304x304px]] | |||
(Lukas 2, Vers 1–20, zitiert aus: Rat der Evangelische Kirche in Deutschland (Hrsg.): Die Bibel (nach einer Übersetzung Martin Luthers). 1978. (Zur besseren Lesbarkeit wurden Anführungsstriche eingefügt und die Rechtschreibung der gegenwärtigen Norm angepasst; S. H.) Weiter unten findet sich auch eine sprachlich vereinfachte Fassung.) | |||
* ''Was bedeuten | * ''Was bedeuten folgende Wörter oder Wortverbindungen? Es begab sich ... / er war der Statthalter in Syrien / sie sollte gebären / die Herberge / widerfahren / der Heiland / Christus / sie gingen eilends / ...'' | ||
* ''Skizziert die Geschichte bildlich an der Tafel und erzählt sie nach!'' | * ''Skizziert die Geschichte bildlich an der Tafel und erzählt sie nach!'' | ||
=== Vergleich der beiden Geschichten === | === Vergleich der beiden Geschichten === | ||
* Arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Legt eine Tabelle an: Was steht nur bei Matthäus, was steht | * ''Arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Legt dazu eine Tabelle an: Was steht nur bei Matthäus, was steht bei beiden und was steht nur bei Lukas ?'' | ||
* | * ''Vergleicht diese Aspekte:'' | ||
** ''Worum geht es?'' | |||
** ''Welche Personen, Tiere und Gestalten kommen vor?'' | |||
** ''Wie handeln die Personen bzw. Gestalten?'' | |||
** ''Warum handeln die Personen bzw. Gestalten so?'' | |||
** ''Wo findet das Geschehen statt?'' | |||
** ''Wann findet das Geschehen statt?'' | |||
=== Was steht in welchem Evangelium? === | |||
{{LearningApp|app=28294494|width=100%|height=400px}} | {{LearningApp|app=28294494|width=100%|height=400px}} | ||
=== Zur Differenzierung: sprachlich vereinfachte | === Warum sind die beiden Erzählungen so widersprüchlich? === | ||
{{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte | Bei den beiden so verschiedenen Geschichten, die von den Umständen der Geburt Christi erzählten, wurde nicht auf der historischen Wahrheit bestanden, weil man sie nicht wichtig fand. Wichtig war, Jesus als Messias vorzustellen und zu autorisieren. Und dazu musste eine gute Geschichte erzählt werden! Über Jesu Geburt war den Autoren wenig bekannt, und so schrieben sowohl Lukas als auch Matthäus eine ausgedachte Geschichte, die zwar keine historischen Tatsachen, dafür aber mehrere theologische und symbolische Zeichen enthielt, um Jesus als Messias vorzustellen. Welche? | ||
Matthäus: | |||
* In den alten Schriften (die später das "Alte Testament" genannt wurden) wurde ein Messias, ein Erlöser, angekündigt. Die Christen glaubten, dass Jesus dieser Messias sei. Um seine Leser und Zuhörer von Jesus als Messias zu überzeugen, verweist Matthäus drei Mal auf die alten Schriften der Propheten. ''Wie hießen diese Propheten?'' | |||
* Die Verfolgung durch Herodes ist ein literarisches Mittel, um eine Parallele zu einer sehr wichtigen Gestalt im Alten Testament zu ziehen, die ebenfalls als Baby einem flächendeckenden Knabenmord knapp entkam. ''Weißt du, auf wen hier angespielt wird?'' | |||
* Im Altertum dachte man, dass die Geburt von besonderen Menschen von besonderen Sternenkonstellationen angekündigt würde. ''Wie wird das in der Geschichte von Matthäus formuliert?'' | |||
* Zur Geburt reisten Astronomen von weither an und brachten drei Geschenke für den "neugeborenen König der Juden" mit: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das sind Symbole, die Jesus als zuküftigen Priester, Heiler und König vorstellen. ''Welches Geschenk steht wohl für welche Rolle?'' | |||
Lukas: | |||
* "Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, ..." - Ein Heer ist eine Streitkraft. ''Was symbolisiert der Auftritt des himmlischen Militärs in der Geschichte?'' | |||
* Die Engel zeigen sich den Hirten, das ist ein Wunder. Im Altertum wurden die Biografien von bedeutenden Menschen oft mit Wundergeschichten geschmückt, das gehörte zu einer angemessenen Heldenerzählung dazu. ''Warum wohl?'' | |||
* | |||
==== Warum musste es unbedingt Bethlehem als Geburtsort sein? ==== | |||
In beiden Geschichten ist Bethlehem der Geburtsort von Jesus - auch wenn die Eltern bei Lukas in die Stadt hineinkommen und bei Mattäus aus der Stadt flüchten. Offensichtlich war es sehr wichtig, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde. Warum? | |||
* Bei Lukas kommen Jesu Eltern aus Nazareth. Doch Nazareth konnte kein Geburtsort für Jesus sein, weil Nazareth kein einziges Mal im Alten Testament erwähnt wird. Statt dessen (so hatten es die Proheten in den alten Schriften vorhergesagt) sollte der Messias aus derselben Stadt kommen, wie ein einst ruhmreicher König der Juden, der in den alten Schriften ausführlich beschrieben wird. ''Welcher König ist das?'' (TIPP: Er wurde nicht als Königssohn geboren, sondern hat sich die Königswürde verdient. Berühmt wurde er schon als Junge, als er in einem Kampf einen Riesen besiegte. Im Alten Testament berichtet das 1. Buch Samuel über ihn.) | |||
* Johannes, 7, Vers 42 berichtet, dass der Messias aus der Famile des Königs David stammen sollte. Deshalb beginnt Matthäus seine Erzählung mit dem Stammbaum von Jesus. ''Schaue nach bei Matthäus 1, 17: Wieviele Generationen liegen zwischen dem berühmten König David und Jesus, der mit diesem Stammbaum als ein Nachfahre von König David vorgestellt wird?'' | |||
* Wo wurde Jesus tatsächlich geboren? ''Untersuche diese beiden Hinweise:'' | |||
** ''a) Wie wird Jesus in Lukas 18, 37 genannt und auf welche Heimatstadt deutet dieser Name hin?'' | |||
** ''b) Nach Johannes 19, 19-20 stand I.N.R.I. an Jesu Kreuz. Recherchiere im Internet, was diese Anfangsbuchstaben bedeuten und welcher Herkunftshinweis darin enthalten ist.'' | |||
Die Bibelwissenschaft geht übrigens davon aus, dass Jesus in diesem Ort geboren wurde. (Natürlich wurden dafür mehr Hinweise ausgewertet als nur die beiden oberen!) | |||
[[Datei:Münchner Bilderbogen 1848 Nr 17 .png|mini|547x547px|Krippendarstellungen: Wer ist abgebildet? Wie gehen die Kirchen mit den beiden unterschiedlichen Weihnachtsgeschichten um? (Abb. von 1848)]] | |||
=== Fazit === | |||
* ''Warum gibt es zwei so völlig verschiedene Geschichten über Jesu Geburt? Ist eine richtig und eine falsch? Warum wurden beide in das Neue Testament aufgenommen? Was erfahren wir damit über die Bibel?'' | |||
=== Ergebnissicherung === | |||
* Erstelle auf https://learningapps.org/ einen Quiz ("Millionenspiel"), mit dem du das Wissen deiner Lehrer, Mitschüler, Freunde oder Familie über die biblischen Weihnachtsgeschichten testen kannst! Du musst dafür sechs Fragen und Antworten erstellen. | |||
== für Lehrer/innen == | |||
==== zur Differenzierung: sprachlich vereinfachte Texte ==== | |||
{{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte von Matthäus''' | |||
Als Jesus in Bethlehem geboren wurde, regierte König Herodes. Weise Männer aus dem Osten kamen nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und wollen ihn anbeten." | Als Jesus in Bethlehem geboren wurde, regierte König Herodes. Weise Männer aus dem Osten kamen nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und wollen ihn anbeten." | ||
Herodes hörte das und erschrak. Er fragte die Priester und Schriftgelehrten, wo der Christus geboren werden sollte. Sie sagten: "In Bethlehem." | Herodes hörte das und erschrak. Er fragte die Priester und Schriftgelehrten, wo der Christus geboren werden sollte. Sie sagten: "In Bethlehem." | ||
Herodes rief die | Herodes rief die weisen Sternendeuter heimlich zu sich und fragte sie, wann der Stern erschienen war. Er schickte sie nach Bethlehem und sagte: "Sucht das Kind und berichtet mir, damit ich es auch anbeten kann." | ||
Die | Die Sternendeuter folgten dem Stern, bis er über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war. Sie freuten sich, gingen ins Haus, fanden das Kind mit seiner Mutter Maria und brachten ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe (das ist eine Medizin). Im Traum wurden sie gewarnt, nicht zu Herodes zurückzukehren, und reisten auf einem anderen Weg nach Hause. | ||
Ein Engel erschien Joseph im Traum und sagte: "Nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten. Herodes will das Kind töten." Joseph gehorchte und blieb in Ägypten, bis Herodes starb. | Ein Engel erschien Joseph im Traum und sagte: "Nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten. Herodes will das Kind töten." Joseph gehorchte und blieb in Ägypten, bis Herodes starb. | ||
Herodes war wütend, weil die | Herodes war wütend, weil die Sternendeuter ihn getäuscht hatten, und ließ alle Jungen in Bethlehem, die zwei Jahre alt und jünger waren, töten. | ||
Nach Herodes' Tod sagte ein Engel zu Joseph: "Geh zurück nach Israel." Joseph kehrte zurück, aber weil Herodes' Sohn Archelos in Judäa regierte, ging er nach Galiläa und ließ sich in Nazareth nieder. So erfüllte sich die Prophezeiung, dass Jesus ein Nazarener genannt wird.| | Nach Herodes' Tod sagte ein Engel zu Joseph: "Geh zurück nach Israel." Joseph kehrte zurück, aber weil Herodes' Sohn Archelos in Judäa regierte, ging er nach Galiläa und ließ sich in Nazareth nieder. So erfüllte sich die Prophezeiung, dass Jesus ein Nazarener genannt wird.| | ||
}} | }} | ||
{{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte | {{Box||'''Die Weihnachtsgeschichte von Lukas''' | ||
Kaiser Augustus gab einen Befehl, dass sich alle Menschen für die Steuer eintragen lassen sollten. Kaiser Augustus war Kaiser des großen Römischen Reiches. Auch Josef ging mit Maria, die schwanger war, von Nazaret nach Bethlehem, weil seine Familie (er stammte von der Familie Davids ab) aus Bethlehem stammte. | Kaiser Augustus gab einen Befehl, dass sich alle Menschen für die Steuer eintragen lassen sollten. Kaiser Augustus war Kaiser des großen Römischen Reiches. Auch Josef ging mit Maria, die schwanger war, von Nazaret nach Bethlehem, weil seine Familie (er stammte von der Familie König Davids ab) aus Bethlehem stammte. | ||
Als sie in Bethlehem angekommen waren, brachte Maria ihren Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil sie keinen Platz in der Herberge fanden. | Als sie in Bethlehem angekommen waren, brachte Maria ihren Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil sie keinen Platz in der Herberge fanden. | ||
Zeile 71: | Zeile 134: | ||
In der Nähe waren Hirten auf dem Feld, die nachts ihre Herde hüteten. Plötzlich erschien den Hirten ein Engel. Die Hirten hatten Angst, aber der Engel sagte: "Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch große Freude: Heute ist in der Stadt Davids der Retter geboren, Christus, der Herr. Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt." | In der Nähe waren Hirten auf dem Feld, die nachts ihre Herde hüteten. Plötzlich erschien den Hirten ein Engel. Die Hirten hatten Angst, aber der Engel sagte: "Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch große Freude: Heute ist in der Stadt Davids der Retter geboren, Christus, der Herr. Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt." | ||
Plötzlich waren viele Engel da, die Gott lobten: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden." | Plötzlich waren viele Engel da, ein ganzes Heer, die Gott lobten: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden." | ||
Nachdem die Engel verschwunden waren, beschlossen die Hirten, nach Bethlehem zu gehen. Dort fanden sie Maria, Josef und das Kind, das in der Krippe lag. | Nachdem die Engel verschwunden waren, beschlossen die Hirten, nach Bethlehem zu gehen. Dort fanden sie Maria, Josef und das Kind, das in der Krippe lag. | ||
|}} | |}}(Die digitale Zuordnungsaufgabe oben passt sowohl zu den Originaltexten als auch zu den sprachlich vereinfachten Texten.) | ||
==== Ergänzende Informationen zu den biblischen Geschichten ==== | |||
Die '''Bibel''' hat zwei große Teile: Das Alte Testament, das (teilweise weit) über 2000 Jahre alt ist, und das Neue Testament, das knapp 2000 Jahre alt ist. Das sind ungefähre Zeitangaben, denn die Bibel ist nicht in einem Stück geschrieben worden, sondern stellt eine Schriftensammlung aus verschiedenen Zeiten, von verschiedenen Schreibern und aus verschiedenen Regionen dar. In den alten Schriften wurde ein Messias angekündigt. Und einige Menschen haben damals vor 2000 Jahren in Jesus den Messias gesehen. Diese Menschen nannten sich später Christen und es entstand mit ihnen eine neue Religion: Das Christentum. Das Neue Testament handelt hauptsächlich von Jesus und von seiner Bedeutung, nämlich dass er als Gottes Sohn zu den Menschen kam. Nach Jesu Tod hatten die Menschen weitererzählt, was sie mit Jesus erlebt oder was sie über ihn gehört hatten. Schließlich – beginnend etwa 50 Jahre nach seinem Tod – wurden die Geschichten gesammelt und aufgeschrieben; die vier Evangelien entstanden. In zwei Evangelien wird von seiner Geburt erzählt, bei Lukas und bei Matthäus. Interessant ist, dass die beiden Geschichten sehr unterschiedlich und offensichtlich Fiktion sind. Man ist geneigt zu fragen, welche denn nun “richtig” ist, denn sie können nicht beide ein historischer Bericht der Geburt Jesu sein - und ist das ein guter Anlass zu besprechen, dass die Bibel nicht wörtlich zu nehmen ist. Die Autoren des Neuen Testaments wollten ihren Lesern von Jesus als Gottes Sohn erzählen, und das nicht in Form einer historisch korrekten Biografie, sondern in Form von gut erzählten Geschichten. Was uns heute als unhistorisch ins Auge springt, war in der Antike ein gewöhnliches Erzählmittel, um die Außergewöhnlichkeit eines Helden zu verdeutlichen. Die Evangelisten wollten ihre Leser von Jesus als Messias überzeugen. | |||
Die jüdische Glaube, dass eines Tages ein mächtiger König (wie einst David) kommen würde, der die Juden wieder (wie einst Mose) in ihr Land und damit die Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Freiheit zurückbringen würde, entstand im babylonischen Exil, etwa 550 v. Chr. Es handelte sich zunächst um eine politische Vorstellung, die dann immer stärker spiritualisiert wurde: Die alten Schriften kündigten einen '''Messias''' an. An diesen Ankündigungen wird in ihren Geschichten von Jesu Geburt mehrfach angeknüpft, insbesondere von Matthäus. Er macht auch extra darauf aufmerksam - wohl für den Fall, dass seine Leser die alten Schriften nicht gut genug kennen, um die Bezüge selbst zu bemerken. | |||
Um von Jesus als Messias zu überzeugen, verwenden die Autoren u. a. folgende '''Zeichen''' in ihren Geschichten: Dass Jesus als Baby einem allgemeinen Knabenmord entgeht, erinnert an Mose (2. Mose 1 und 2). Die Geschenke sind symbolträchtig: Gold steht für Reichtum und war damals ein typisches Geschenk für einen König, Weihrauch war eine typische Gabe für einen Priester und Myrrhe ist ein Harz, das schmerzlindernde und entzündungshemmende Substanzen enthält und deshalb für Jesus als Heiler stand. Engel galten als mächtige Geschöpfe und die "himmlischen Heerscharen" demonstrierten für die Stärke Gottes. Als Geburtsstadt für den Messias kam nur Bethlehem in Frage, weil das die Stadt König Davids war. Der Messias sollte an diesen ruhmreichen König anschließen, deshalb wird Jesus in seinem Stammbaum als dessen Nachfahre bezeichnet: ''"Vierzehn Generationen liegen zwischen Abraham und David, vierzehn zwischen David und der babylonischen Gefangenschaft, vierzehn sind es von da an bis zu Christus."'' (Matthäus 1, 17) | |||
Die weisen Menschen, die aus dem "Morgenland", d. h. aus dem Osten, zu dem neugeborenen Jesus kamen und ihm Gold, Weihrauch und Myrre brachten, werden je nach Übersetzung und Interpretation anders genannt: '''Sternendeuter''' (= Astronomen), Könige oder Weise. In der Bibelübersetzung von Jörg Zink werden sie als Sternendeuter bezeichnet. Sie verkörpern die Weisheit, d. h. die Wissenschaft, der damaligen Zeit. Dass es drei waren, steht nicht in der Bibel, es wurde aus der Anzahl der Geschenke geschlossen. Auch die Namen Caspar, Melchior und Balthasar wurden ihnen erst im Mittelalter gegeben. '''Myrrhe''' ist ein gut duftendes Harz und ein Räuchermittel. (Man kann sowohl Myrrhe als auch Myrre schreiben. Vgl. Wahrig: Universalwörterbuch Rechtschreibung, 2002; S. 733) Der Brauch, dass einer der drei Sternendeuter als Mensch mit schwarzer Hautfarbe gestaltet wurde, kam im Mittelalter auf und sollte sie als Vertreter der damals bekannten Erdteile Europa, Asien und Afrika darstellen; es sollte vermitteln, das Jesus für alle geboren wurde. | |||
Bei den '''Krippendarstellungen''' werden in der Regel die beiden Weihnachtsgeschichten miteinander verbunden, es stehen sowohl die Hirten als auch die Sternendeuter an der Krippe im Stall. Außerdem stehen dort immer ein Ochse und ein Esel - obwohl sie in den Weihnachtsgeschichten gar nicht erwähnt werden. (Ein Ochse ist übrigens ein kastrierter Stier. Stieren wurden die Hoden entfernt, weil sie ohne Sexualhormone ruhiger waren. Einen unkastrierten Stier hätte man nicht als Arbeitstier nutzen können.) | |||
==== Literatur ==== | |||
* Sabine Häcker: Wer hat Weihnachten erfunden? - Die Bibel, die Kirche und der Geburtstag. 2025. | |||
* Werner Dahlheim: Die Welt zur Zeit Jesu. München 2017. | |||
* Hans Förster: Weihnachten. Eine Spurensuche. Berlin 2003 | |||
* Martin Koschorke: Jesus war nie in Bethlehem. Darmstadt 2008. | |||
* Sabine Rückert und Prof. Johanna Haberer: Unter Pfarrerstöchtern. Podcast der ZEIT; Folge vom 29.12.2023: Ein Schweifkomet erscheint. | |||
* Sabine Rückert und Prof. Johanna Haberer: Unter Pfarrerstöchtern. Podcast der ZEIT; Folge vom 12.01.2024: Im Tempel: Ein neunmalkluger Teenager. | |||
* Carel van Schaik und Kai Michel: Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät. Hamburg 2016. | |||
* Konrad Schmid und Jens Schröter: Die Entstehung der Bibel. München 2020. | |||
* Die Abbildungen sind aus: William James Webb: Biblische Geschichten: Das Neue Testament. Das Leben des Heilandes für die Kinderwelt in 58 Bildern. Berlin 1898. In: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; digitalisierte Sammlungen. | |||
* Wie die ruhmreiche Biografie von König David begann: Material zu David und Goliath auf ''unterrichten.zum.de'' : [[David und Goliath in Bibel und Koran]] | |||
* Weiteres Material der Autorin zum Thema Weihnachten: [[Benutzer:Sabine Häcker]] |
Aktuelle Version vom 12. September 2025, 06:38 Uhr
Was erzählt die Bibel über Jesu Geburt? (für Jahrgang 6/7)
Ziel dieser kleinen Sequenz (2-4 Std.)
In dieser Sequenz geht es darum, die beiden biblischen Weihnachtsgeschichten kennenzulernen. In der Bibel gibt es zwei Geschichten, die von Jesu Geburt erzählen. Interessant ist, dass sie völlig unterschiedlich sind und sich komplett widersprechen... Der Grund ist, dass es den Verfassern nicht darum ging, eine historisch korrekte Biografie zu schreiben, sondern Jesus als Messias zu autorisieren. Um das zu erreichen, wurden fiktive Geschichten mit vielen symbolischen Hinweisen geschrieben.
Die beiden unterschiedlichen Weihnachtsgeschichten sind ein gutes Beispiel dafür, dass die Bibel nicht wortwörtlich zu nehmen ist!
Die biblischen Weihnachtsgeschichten
Gespräch zur Aktivierung von Vorwissen und Textvorentlastung:
- Was feiern die Christen an Weihnachten?
- Wer war Jesus?
- Wie und wo wurde Jesus geboren?
- Woher wissen die Christen von der Geburt Jesu?
- ...
Die Weihnachtsgeschichte im Evangelium von Matthäus
Die Weihnachtsgeschichte im Matthäusevangelium
„Als Jesus in Bethlehem im Lande Juda geboren war, es war die Regierungszeit des Königs Herodes, kamen Sterndeuter aus dem Osten nach Jerusalem und fragten: „Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern im Osten gesehen und sind gekommen, ihm zu huldigen“. (…)
Herodes hörte das und erschrak und mit ihm das ganze Jerusalem. Er rief alle führenden Priester im jüdischen Volk und die Lehrer der heiligen Schriften zusammen und fragte sie: „Ist etwas darüber bekannt, wo der Christus, der kommende König Israels, geboren werden soll?“ Sie antworteten: „Im judäischen Bethlehem!“ Wir lesen im Buch des Propheten Micha: Du, Bethlehem im Lande Juda, bist nicht die kleinste unter den Fürstenstädten, denn aus dir wird der Herrscher stammen, der mein Volk Israel führen und behüten soll.
Da empfing Herodes die Sterndeuter in aller Stille und fragte sie aus, zu welcher Zeit der Stern zu leuchten begonnen habe. Danach wies er sie nach Bethlehem und bat sie: „Geht und erkundigt euch sorgsam nach dem Kinde. Wenn ihr’s gefunden habt, lasst es mich wissen, damit auch ich komme und es verehre.“ Die Männer hörten den Wunsch des Königs und gingen. Der Stern, den sie im Osten gesehen hatten, war ihr Wegzeichen, bis er stehen blieb über der Stelle, an der das Kind war.
Als sie ihn aber über ihrem Ziel leuchten sahen, freuten sie sich sehr. Sie traten ins Haus und fanden das Kind mit seiner Mutter Maria, warfen sich vor ihm auf die Knie und huldigten ihm. Sie breiteten ihren Reichtum aus und schenkten ihm Gold, Weihrauch und Myrrhe (ein kostbares Harz). Im Traum aber empfingen sie eine Weisung, nicht wieder zu Herodes umzukehren. So reisten sie auf anderem Weg in ihre Heimat zurück.
Während sie aber nach Hause zogen, erschien dem Joseph in einem Traumgesicht ein Bote von Gott: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten! Bleibe dort, bis du neue Weisung empfängst, denn Herodes wird nach dem Kinde suchen, um es umzubringen.“ Da stand er auf, nahm noch in der Nacht das Kind und seine Mutter zu sich und wanderte nach Ägypten, wo er bis zum Tode des Herodes blieb. Damit geschah, was Gott durch den Propheten Hosea hatte sagen lassen: Aus Ägypten habe ich meinen Sohn gerufen.
Als Herodes merkte, dass die Sterndeuter ihn hintergangen hatten, fasste ihn der Zorn. Er gab Befehl, alle Kinder (wohl alle Knaben) in Bethlehem und im ganzen umgebenden Lande, die zwei Jahre alt und jünger waren, zu töten. Denn in diesem Zeitraum, so hatten die Sterndeuter ihm dargelegt, musste das Kind geboren sein. Jeremia, der Prophet, hatte die Worte gesprochen, die sich hier erfüllten: Auf dem Gebirge bei Rama hört man Geschrei, Klage und Jammer. Rahel beweint ihre Kinder, und niemandes Trost will sie hören, denn sie sind tot. (Rahel, deren Grab bei Bethlehem liegt, gilt als die Urmutter des jüdischen Volks.)
Als Herodes gestorben war, erschien Gottes Bote in Ägypten dem Joseph wieder im Traum und befahl ihm: „Steh auf, nimm das Kind und seine Mutter und geh zurück nach Israel. Die das Kind töten wollten, sind tot.“ Da stand er auf, nahm das Kind und seine Mutter zu sich und kehrte nach Israel zurück. Als er aber hörte, in Judäa sei Archelos, der Sohn des Herodes, König, fürchtete er sich, dorthin zu gehen, und wandte sich, im Traum gewiesen, nach Galiläa und ließ sich in Nazareth nieder. So wurde wahr, was die Propheten gesprochen hatten. Man wird ihn den Nazarener heißen.“(Matthäus 2, Vers 1–23; zitiert aus: Das Neue Testament. Übertragen von Jörg Zink, 1982. Weiter unten findet sich auch eine sprachlich vereinfachte Fassung.)
Erläuterung: Myrrhe ist ein Harz von einem sog. Balsambaum und wurde u. a. zur Behandlung von Wunden verwendet.
- Was bedeutet "eine Weisung empfangen"? Was bedeutet "Wir wollen ihm huldigen."?
- Drei Mal bezieht der Autor dieser Geschichte sich auf etwas, was frühere Propheten gesagt haben. Die Worte dieser Propheten stehen im Alten Testament - Matthäus bezieht sich also auf das Alte Testament. Was ist das Alte Testament? Und was ist das Neue Testament, in dem diese Geschiche steht?
- Im Mittelalter hat man aus der Geschichte herausgelesen, dass es drei Sternendeuter gewesen sein sollen (obwohl keine Zahl genannt wird) und gab ihnen Namen: Caspar, Melchior und Balthasar. Warum dachte man, dass es drei waren?
- Skizziert die Geschichte bildlich an der Tafel, dann erzählt sie mündlich nach!
Die Weihnachtsgeschichte im Evangelium von Lukas
Die Weihnachtsgeschichte im Lukasevangelium
„Es begab sich aber zu der Zeit, dass ein Befehl von dem Kaiser Augustus ausging, alle Welt sollte sich für die Steuer eintragen lassen. Diese Eintragung (…) geschah zur Zeit, als Quirinius Statthalter in Syrien war. Und alle gingen hin, um sich eintragen zu lassen, jeder in seine Stadt.
Da ging auch Josef aus Galiläa aus der Stadt Nazaret nach Judäa hinauf zur Stadt der Familie Davids, die Bethlehem heißt, weil er aus dem Haus und Geschlechts David war, um sich eintragen zu lassen mit Maria, seiner Braut; die war schwanger.
Als sie aber dort waren, kam die Zeit, dass sie gebären sollte. Und sie gebar ihren ersten Sohn, wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, denn sie hatten sonst keinen Platz in der Herberge.
Es waren aber Hirten in derselben Gegend auf dem Felde, die hüteten nachts ihre Herde. Und der Engel des Herrn trat zu ihnen (...) und sie fürchteten sich sehr. Und der Engel sprach zu ihnen: „Fürchtet euch nicht! Siehe, ich verkündige euch große Freude, die dem ganzen Volk widerfahren wird; denn euch ist heute in der Stadt Davids der Heiland geboren, das ist Christus, der Herr. Und das nehmt zum Zeichen: Ihr werdet ein Kind finden in Windeln gewickelt und in einer Krippe liegen.“
Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, die lobten Gott und sprachen: „Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden bei den Menschen seines Wohlgefallens.“
Und als die Engel (...) zum Himmel fuhren, sagten die Hirten zueinander: „Lasst uns nun nach Bethlehem gehen und sehen, was geschehen ist, wie es uns der Herr verkündet hat.“ Und sie gingen eilends und fanden Maria und Josef, dazu das Kind in der Krippe liegen.“(Lukas 2, Vers 1–20, zitiert aus: Rat der Evangelische Kirche in Deutschland (Hrsg.): Die Bibel (nach einer Übersetzung Martin Luthers). 1978. (Zur besseren Lesbarkeit wurden Anführungsstriche eingefügt und die Rechtschreibung der gegenwärtigen Norm angepasst; S. H.) Weiter unten findet sich auch eine sprachlich vereinfachte Fassung.)
- Was bedeuten folgende Wörter oder Wortverbindungen? Es begab sich ... / er war der Statthalter in Syrien / sie sollte gebären / die Herberge / widerfahren / der Heiland / Christus / sie gingen eilends / ...
- Skizziert die Geschichte bildlich an der Tafel und erzählt sie nach!
Vergleich der beiden Geschichten
- Arbeitet Gemeinsamkeiten und Unterschiede heraus. Legt dazu eine Tabelle an: Was steht nur bei Matthäus, was steht bei beiden und was steht nur bei Lukas ?
- Vergleicht diese Aspekte:
- Worum geht es?
- Welche Personen, Tiere und Gestalten kommen vor?
- Wie handeln die Personen bzw. Gestalten?
- Warum handeln die Personen bzw. Gestalten so?
- Wo findet das Geschehen statt?
- Wann findet das Geschehen statt?
Was steht in welchem Evangelium?
Warum sind die beiden Erzählungen so widersprüchlich?
Bei den beiden so verschiedenen Geschichten, die von den Umständen der Geburt Christi erzählten, wurde nicht auf der historischen Wahrheit bestanden, weil man sie nicht wichtig fand. Wichtig war, Jesus als Messias vorzustellen und zu autorisieren. Und dazu musste eine gute Geschichte erzählt werden! Über Jesu Geburt war den Autoren wenig bekannt, und so schrieben sowohl Lukas als auch Matthäus eine ausgedachte Geschichte, die zwar keine historischen Tatsachen, dafür aber mehrere theologische und symbolische Zeichen enthielt, um Jesus als Messias vorzustellen. Welche?
Matthäus:
- In den alten Schriften (die später das "Alte Testament" genannt wurden) wurde ein Messias, ein Erlöser, angekündigt. Die Christen glaubten, dass Jesus dieser Messias sei. Um seine Leser und Zuhörer von Jesus als Messias zu überzeugen, verweist Matthäus drei Mal auf die alten Schriften der Propheten. Wie hießen diese Propheten?
- Die Verfolgung durch Herodes ist ein literarisches Mittel, um eine Parallele zu einer sehr wichtigen Gestalt im Alten Testament zu ziehen, die ebenfalls als Baby einem flächendeckenden Knabenmord knapp entkam. Weißt du, auf wen hier angespielt wird?
- Im Altertum dachte man, dass die Geburt von besonderen Menschen von besonderen Sternenkonstellationen angekündigt würde. Wie wird das in der Geschichte von Matthäus formuliert?
- Zur Geburt reisten Astronomen von weither an und brachten drei Geschenke für den "neugeborenen König der Juden" mit: Gold, Weihrauch und Myrrhe. Das sind Symbole, die Jesus als zuküftigen Priester, Heiler und König vorstellen. Welches Geschenk steht wohl für welche Rolle?
Lukas:
- "Und plötzlich war bei dem Engel die Menge der himmlischen Heerscharen, ..." - Ein Heer ist eine Streitkraft. Was symbolisiert der Auftritt des himmlischen Militärs in der Geschichte?
- Die Engel zeigen sich den Hirten, das ist ein Wunder. Im Altertum wurden die Biografien von bedeutenden Menschen oft mit Wundergeschichten geschmückt, das gehörte zu einer angemessenen Heldenerzählung dazu. Warum wohl?
Warum musste es unbedingt Bethlehem als Geburtsort sein?
In beiden Geschichten ist Bethlehem der Geburtsort von Jesus - auch wenn die Eltern bei Lukas in die Stadt hineinkommen und bei Mattäus aus der Stadt flüchten. Offensichtlich war es sehr wichtig, dass Jesus in Bethlehem geboren wurde. Warum?
- Bei Lukas kommen Jesu Eltern aus Nazareth. Doch Nazareth konnte kein Geburtsort für Jesus sein, weil Nazareth kein einziges Mal im Alten Testament erwähnt wird. Statt dessen (so hatten es die Proheten in den alten Schriften vorhergesagt) sollte der Messias aus derselben Stadt kommen, wie ein einst ruhmreicher König der Juden, der in den alten Schriften ausführlich beschrieben wird. Welcher König ist das? (TIPP: Er wurde nicht als Königssohn geboren, sondern hat sich die Königswürde verdient. Berühmt wurde er schon als Junge, als er in einem Kampf einen Riesen besiegte. Im Alten Testament berichtet das 1. Buch Samuel über ihn.)
- Johannes, 7, Vers 42 berichtet, dass der Messias aus der Famile des Königs David stammen sollte. Deshalb beginnt Matthäus seine Erzählung mit dem Stammbaum von Jesus. Schaue nach bei Matthäus 1, 17: Wieviele Generationen liegen zwischen dem berühmten König David und Jesus, der mit diesem Stammbaum als ein Nachfahre von König David vorgestellt wird?
- Wo wurde Jesus tatsächlich geboren? Untersuche diese beiden Hinweise:
- a) Wie wird Jesus in Lukas 18, 37 genannt und auf welche Heimatstadt deutet dieser Name hin?
- b) Nach Johannes 19, 19-20 stand I.N.R.I. an Jesu Kreuz. Recherchiere im Internet, was diese Anfangsbuchstaben bedeuten und welcher Herkunftshinweis darin enthalten ist.
Die Bibelwissenschaft geht übrigens davon aus, dass Jesus in diesem Ort geboren wurde. (Natürlich wurden dafür mehr Hinweise ausgewertet als nur die beiden oberen!)
Fazit
- Warum gibt es zwei so völlig verschiedene Geschichten über Jesu Geburt? Ist eine richtig und eine falsch? Warum wurden beide in das Neue Testament aufgenommen? Was erfahren wir damit über die Bibel?
Ergebnissicherung
- Erstelle auf https://learningapps.org/ einen Quiz ("Millionenspiel"), mit dem du das Wissen deiner Lehrer, Mitschüler, Freunde oder Familie über die biblischen Weihnachtsgeschichten testen kannst! Du musst dafür sechs Fragen und Antworten erstellen.
für Lehrer/innen
zur Differenzierung: sprachlich vereinfachte Texte
Die Weihnachtsgeschichte von Matthäus
Als Jesus in Bethlehem geboren wurde, regierte König Herodes. Weise Männer aus dem Osten kamen nach Jerusalem und fragten: "Wo ist der neugeborene König der Juden? Wir haben seinen Stern gesehen und wollen ihn anbeten." Herodes hörte das und erschrak. Er fragte die Priester und Schriftgelehrten, wo der Christus geboren werden sollte. Sie sagten: "In Bethlehem." Herodes rief die weisen Sternendeuter heimlich zu sich und fragte sie, wann der Stern erschienen war. Er schickte sie nach Bethlehem und sagte: "Sucht das Kind und berichtet mir, damit ich es auch anbeten kann." Die Sternendeuter folgten dem Stern, bis er über dem Ort stehen blieb, wo das Kind war. Sie freuten sich, gingen ins Haus, fanden das Kind mit seiner Mutter Maria und brachten ihm Geschenke: Gold, Weihrauch und Myrrhe (das ist eine Medizin). Im Traum wurden sie gewarnt, nicht zu Herodes zurückzukehren, und reisten auf einem anderen Weg nach Hause. Ein Engel erschien Joseph im Traum und sagte: "Nimm das Kind und seine Mutter und flieh nach Ägypten. Herodes will das Kind töten." Joseph gehorchte und blieb in Ägypten, bis Herodes starb. Herodes war wütend, weil die Sternendeuter ihn getäuscht hatten, und ließ alle Jungen in Bethlehem, die zwei Jahre alt und jünger waren, töten.
Nach Herodes' Tod sagte ein Engel zu Joseph: "Geh zurück nach Israel." Joseph kehrte zurück, aber weil Herodes' Sohn Archelos in Judäa regierte, ging er nach Galiläa und ließ sich in Nazareth nieder. So erfüllte sich die Prophezeiung, dass Jesus ein Nazarener genannt wird.Die Weihnachtsgeschichte von Lukas
Kaiser Augustus gab einen Befehl, dass sich alle Menschen für die Steuer eintragen lassen sollten. Kaiser Augustus war Kaiser des großen Römischen Reiches. Auch Josef ging mit Maria, die schwanger war, von Nazaret nach Bethlehem, weil seine Familie (er stammte von der Familie König Davids ab) aus Bethlehem stammte.
Als sie in Bethlehem angekommen waren, brachte Maria ihren Sohn zur Welt. Sie wickelte ihn in Windeln und legte ihn in eine Krippe, weil sie keinen Platz in der Herberge fanden.
In der Nähe waren Hirten auf dem Feld, die nachts ihre Herde hüteten. Plötzlich erschien den Hirten ein Engel. Die Hirten hatten Angst, aber der Engel sagte: "Fürchtet euch nicht! Ich bringe euch große Freude: Heute ist in der Stadt Davids der Retter geboren, Christus, der Herr. Ihr werdet ein Kind finden, das in Windeln gewickelt in einer Krippe liegt."
Plötzlich waren viele Engel da, ein ganzes Heer, die Gott lobten: "Ehre sei Gott in der Höhe und Friede auf Erden." Nachdem die Engel verschwunden waren, beschlossen die Hirten, nach Bethlehem zu gehen. Dort fanden sie Maria, Josef und das Kind, das in der Krippe lag.
(Die digitale Zuordnungsaufgabe oben passt sowohl zu den Originaltexten als auch zu den sprachlich vereinfachten Texten.)
Ergänzende Informationen zu den biblischen Geschichten
Die Bibel hat zwei große Teile: Das Alte Testament, das (teilweise weit) über 2000 Jahre alt ist, und das Neue Testament, das knapp 2000 Jahre alt ist. Das sind ungefähre Zeitangaben, denn die Bibel ist nicht in einem Stück geschrieben worden, sondern stellt eine Schriftensammlung aus verschiedenen Zeiten, von verschiedenen Schreibern und aus verschiedenen Regionen dar. In den alten Schriften wurde ein Messias angekündigt. Und einige Menschen haben damals vor 2000 Jahren in Jesus den Messias gesehen. Diese Menschen nannten sich später Christen und es entstand mit ihnen eine neue Religion: Das Christentum. Das Neue Testament handelt hauptsächlich von Jesus und von seiner Bedeutung, nämlich dass er als Gottes Sohn zu den Menschen kam. Nach Jesu Tod hatten die Menschen weitererzählt, was sie mit Jesus erlebt oder was sie über ihn gehört hatten. Schließlich – beginnend etwa 50 Jahre nach seinem Tod – wurden die Geschichten gesammelt und aufgeschrieben; die vier Evangelien entstanden. In zwei Evangelien wird von seiner Geburt erzählt, bei Lukas und bei Matthäus. Interessant ist, dass die beiden Geschichten sehr unterschiedlich und offensichtlich Fiktion sind. Man ist geneigt zu fragen, welche denn nun “richtig” ist, denn sie können nicht beide ein historischer Bericht der Geburt Jesu sein - und ist das ein guter Anlass zu besprechen, dass die Bibel nicht wörtlich zu nehmen ist. Die Autoren des Neuen Testaments wollten ihren Lesern von Jesus als Gottes Sohn erzählen, und das nicht in Form einer historisch korrekten Biografie, sondern in Form von gut erzählten Geschichten. Was uns heute als unhistorisch ins Auge springt, war in der Antike ein gewöhnliches Erzählmittel, um die Außergewöhnlichkeit eines Helden zu verdeutlichen. Die Evangelisten wollten ihre Leser von Jesus als Messias überzeugen.
Die jüdische Glaube, dass eines Tages ein mächtiger König (wie einst David) kommen würde, der die Juden wieder (wie einst Mose) in ihr Land und damit die Gemeinschaft, Gerechtigkeit und Freiheit zurückbringen würde, entstand im babylonischen Exil, etwa 550 v. Chr. Es handelte sich zunächst um eine politische Vorstellung, die dann immer stärker spiritualisiert wurde: Die alten Schriften kündigten einen Messias an. An diesen Ankündigungen wird in ihren Geschichten von Jesu Geburt mehrfach angeknüpft, insbesondere von Matthäus. Er macht auch extra darauf aufmerksam - wohl für den Fall, dass seine Leser die alten Schriften nicht gut genug kennen, um die Bezüge selbst zu bemerken.
Um von Jesus als Messias zu überzeugen, verwenden die Autoren u. a. folgende Zeichen in ihren Geschichten: Dass Jesus als Baby einem allgemeinen Knabenmord entgeht, erinnert an Mose (2. Mose 1 und 2). Die Geschenke sind symbolträchtig: Gold steht für Reichtum und war damals ein typisches Geschenk für einen König, Weihrauch war eine typische Gabe für einen Priester und Myrrhe ist ein Harz, das schmerzlindernde und entzündungshemmende Substanzen enthält und deshalb für Jesus als Heiler stand. Engel galten als mächtige Geschöpfe und die "himmlischen Heerscharen" demonstrierten für die Stärke Gottes. Als Geburtsstadt für den Messias kam nur Bethlehem in Frage, weil das die Stadt König Davids war. Der Messias sollte an diesen ruhmreichen König anschließen, deshalb wird Jesus in seinem Stammbaum als dessen Nachfahre bezeichnet: "Vierzehn Generationen liegen zwischen Abraham und David, vierzehn zwischen David und der babylonischen Gefangenschaft, vierzehn sind es von da an bis zu Christus." (Matthäus 1, 17)
Die weisen Menschen, die aus dem "Morgenland", d. h. aus dem Osten, zu dem neugeborenen Jesus kamen und ihm Gold, Weihrauch und Myrre brachten, werden je nach Übersetzung und Interpretation anders genannt: Sternendeuter (= Astronomen), Könige oder Weise. In der Bibelübersetzung von Jörg Zink werden sie als Sternendeuter bezeichnet. Sie verkörpern die Weisheit, d. h. die Wissenschaft, der damaligen Zeit. Dass es drei waren, steht nicht in der Bibel, es wurde aus der Anzahl der Geschenke geschlossen. Auch die Namen Caspar, Melchior und Balthasar wurden ihnen erst im Mittelalter gegeben. Myrrhe ist ein gut duftendes Harz und ein Räuchermittel. (Man kann sowohl Myrrhe als auch Myrre schreiben. Vgl. Wahrig: Universalwörterbuch Rechtschreibung, 2002; S. 733) Der Brauch, dass einer der drei Sternendeuter als Mensch mit schwarzer Hautfarbe gestaltet wurde, kam im Mittelalter auf und sollte sie als Vertreter der damals bekannten Erdteile Europa, Asien und Afrika darstellen; es sollte vermitteln, das Jesus für alle geboren wurde.
Bei den Krippendarstellungen werden in der Regel die beiden Weihnachtsgeschichten miteinander verbunden, es stehen sowohl die Hirten als auch die Sternendeuter an der Krippe im Stall. Außerdem stehen dort immer ein Ochse und ein Esel - obwohl sie in den Weihnachtsgeschichten gar nicht erwähnt werden. (Ein Ochse ist übrigens ein kastrierter Stier. Stieren wurden die Hoden entfernt, weil sie ohne Sexualhormone ruhiger waren. Einen unkastrierten Stier hätte man nicht als Arbeitstier nutzen können.)
Literatur
- Sabine Häcker: Wer hat Weihnachten erfunden? - Die Bibel, die Kirche und der Geburtstag. 2025.
- Werner Dahlheim: Die Welt zur Zeit Jesu. München 2017.
- Hans Förster: Weihnachten. Eine Spurensuche. Berlin 2003
- Martin Koschorke: Jesus war nie in Bethlehem. Darmstadt 2008.
- Sabine Rückert und Prof. Johanna Haberer: Unter Pfarrerstöchtern. Podcast der ZEIT; Folge vom 29.12.2023: Ein Schweifkomet erscheint.
- Sabine Rückert und Prof. Johanna Haberer: Unter Pfarrerstöchtern. Podcast der ZEIT; Folge vom 12.01.2024: Im Tempel: Ein neunmalkluger Teenager.
- Carel van Schaik und Kai Michel: Das Tagebuch der Menschheit. Was die Bibel über unsere Evolution verrät. Hamburg 2016.
- Konrad Schmid und Jens Schröter: Die Entstehung der Bibel. München 2020.
- Die Abbildungen sind aus: William James Webb: Biblische Geschichten: Das Neue Testament. Das Leben des Heilandes für die Kinderwelt in 58 Bildern. Berlin 1898. In: Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz; digitalisierte Sammlungen.
- Wie die ruhmreiche Biografie von König David begann: Material zu David und Goliath auf unterrichten.zum.de : David und Goliath in Bibel und Koran
- Weiteres Material der Autorin zum Thema Weihnachten: Benutzer:Sabine Häcker