Stadt im Mittelalter: Unterschied zwischen den Versionen
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Ich verspreche | Ich teile jedem Kaufmann, der hierher kommt, ein Grundstück zu, auf dem er ein Haus errichten kann. Dafür zahlen er und seine Kinder und Kindeskinder mir jährlich einen Zins als Entgelt.<br> | ||
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Wenn einer meiner Bürger stirbt, soll seine Frau mit seinen Kindern alles besitzen ohne jeden Einspruch, was er hinterlassen hat.< | die ich hiermit beurkunde und schwöre,<br> | ||
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# Ich verspreche, dass alle, die meinen Markt besuchen, Frieden und sicheres Geleit erhalten. Sollte doch einmal jemand auf dem Weg zu meinem Markt beraubt werden, so verspreche ich, das Geraubte zurück zu erstatten bzw. vom Räuber einzufordern. | |||
# Wenn einer meiner Bürger stirbt, soll seine Frau mit seinen Kindern alles besitzen ohne jeden Einspruch, was er hinterlassen hat.<Wenn einer meiner Bürger stirbt, dann darf seine Familie das gesamte Erbe behalten. | |||
# Meine Bürger dürfen sich den Vogt (herrschaftlicher Beamter, Vertreter des Feudalherrschers) und Priester frei wählen. Ich bestätige die von ihnen gewählten in ihrem Amt. | |||
# Rechtsstreitigkeiten zwischen meinen Bürgern entscheide nicht ich, sondern sie werden unabhängig verhandelt werden, nach dem (Gewohnheits-)Recht der Kaufleute. | |||
Jeder, der | # Jeder Bürger darf seinen Besitz, wenn er möchte, frei verkaufen. | ||
#Jeder, der nach Freiburg kommt, darf hier frei und sicher wohnen. Wenn er aber der Leibeigene eines Herrn ist, dann darf dieser Herr ihn wieder holen. Falls der Leibeigene leugnet, einem Herrn zu gehören, so kann der Herr diese mit sieben Zeugen beweisen. Wenn aber ein Leibeigener ein Jahr und einen Tag | |||
in der Stadt Freiburg wohnt, ohne dass ihn ein Herr geholt hat, dann ist er frei. | |||
# Bürger der Stadt Freiburg ist, wer einen freien Besitz von mindestens einer Mark Wert besitzt.<br> | |||
Die Gründungsurkunde der Stadt Freiburg, um 1120 | Die Gründungsurkunde der Stadt Freiburg, um 1120 | ||
Aus: Dieter Starke, Herrschaft und Genossenschaft im Mittelalter, Stuttgart 1971², S. 86ff. | Aus: Dieter Starke, Herrschaft und Genossenschaft im Mittelalter, Stuttgart 1971², S. 86ff. | ||
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Version vom 15. November 2018, 15:51 Uhr
Ergänze den folgenden Text:
Die mittelalterliche Stadt sah von außen wie eine befestigte Burg aus. Die Einwohner nannten sich daher Bürger. Die Stadt war von einer hohen Mauer umgeben. Um die Stadtmauer gab es einen Graben. Zur Stadtmauer gehörten Wehrtürme und ein Wehrgang mit Schießscharten. Man konnte nur über die Stadttore in die Stadt gelangen.
Der Marktplatz und das Rathaus liegen mitten in der Stadt.
Stadtluft macht frei!
- Lies die Quelle durch und bearbeite die unten stehenden Aufgaben.
- Schreib deine Antworten jeweils direkt hinter die Aufgaben.
Ich, Konrad, gründe auf meinem Besitz, nämlich Freiburg, einen Markt. Daher möchte ich Kaufleute von überall her zusammenrufen, die sich hier niederlassen.
Ich teile jedem Kaufmann, der hierher kommt, ein Grundstück zu, auf dem er ein Haus errichten kann. Dafür zahlen er und seine Kinder und Kindeskinder mir jährlich einen Zins als Entgelt.
Ich verspreche zudem folgende Rechte,
die ich hiermit beurkunde und schwöre,
sie auf alle Zeiten einzuhalten:
- Ich verspreche, dass alle, die meinen Markt besuchen, Frieden und sicheres Geleit erhalten. Sollte doch einmal jemand auf dem Weg zu meinem Markt beraubt werden, so verspreche ich, das Geraubte zurück zu erstatten bzw. vom Räuber einzufordern.
- Wenn einer meiner Bürger stirbt, soll seine Frau mit seinen Kindern alles besitzen ohne jeden Einspruch, was er hinterlassen hat.<Wenn einer meiner Bürger stirbt, dann darf seine Familie das gesamte Erbe behalten.
- Meine Bürger dürfen sich den Vogt (herrschaftlicher Beamter, Vertreter des Feudalherrschers) und Priester frei wählen. Ich bestätige die von ihnen gewählten in ihrem Amt.
- Rechtsstreitigkeiten zwischen meinen Bürgern entscheide nicht ich, sondern sie werden unabhängig verhandelt werden, nach dem (Gewohnheits-)Recht der Kaufleute.
- Jeder Bürger darf seinen Besitz, wenn er möchte, frei verkaufen.
- Jeder, der nach Freiburg kommt, darf hier frei und sicher wohnen. Wenn er aber der Leibeigene eines Herrn ist, dann darf dieser Herr ihn wieder holen. Falls der Leibeigene leugnet, einem Herrn zu gehören, so kann der Herr diese mit sieben Zeugen beweisen. Wenn aber ein Leibeigener ein Jahr und einen Tag
in der Stadt Freiburg wohnt, ohne dass ihn ein Herr geholt hat, dann ist er frei.
- Bürger der Stadt Freiburg ist, wer einen freien Besitz von mindestens einer Mark Wert besitzt.
Die Gründungsurkunde der Stadt Freiburg, um 1120 Aus: Dieter Starke, Herrschaft und Genossenschaft im Mittelalter, Stuttgart 1971², S. 86ff.
(gekürzt, Rechtschreibung modernisiert).
Unterricht
Unterrichtsentwürfe
- Unterrichtsmaterial für Lehrer: Stationenlernen zum Thema "Stadt im Mittelalter". Kompletter Lernzirkel zum Download. (Silke Amberg)
- Eingesetzte Software: Die Stadt im späten Mittelalter
- Vorlage:Lo (Uta Hartwig, 23.07.2002)
- "Wie haben die Menschen gelebt, bevor fließendes Wasser in die Häuser kam? Wo haben sie eingekauft, als es keine Supermärkte auf grünen Wiesen gab? Und warum haben viele Städte noch (Reste von) Stadtmauern? SchülerInnen stellen Fragen und suchen Antworten - auch gern im Internet!"
Materialien
Die Stadt im späten Mittelalter
- Die Stadt im späten Mittelalter (Planet Schule) - Online-Version der Lernsoftware -> Sehr empfehlenswert!
- Lernsoftware "Die Stadt im späten Mittelalter" (SWR) für den Unterricht. Bestellbar für 8-10 Euro in BaWü und Rheinland-Pfalz) bzw. 12-15 Euro.
- Wissens-Pool: Die Stadt im späten Mittelalter mit Hintergrundinformationen, Anregungen für den Unterricht, Arbeitsblättern, Links und Literatur
Andere Materialien
- Städte im Mittelalter (Wolfgang Currlin)
- Die Stadt im Mittelalter - Alltagsleben hinter Turm und Mauern - Homepage zur CD "Die Stadt im Mittelalter", ISBN 3-7941-3977-1, bestellbar auch über Co.Tec
Schülerprojekt
- Schülerprojekt unter Einsatz der CD-ROM "Die Stadt im späten Mittelalter" (SWR) (8b THG Freiburg und Silke Amberg)
Hintergrundinformationen
Stadtgründungen
Bis ins hohe Mittelalter gab es nur wenige Städte in Europa. Im der zweiten Hälfte des 12. und Anfang des 13. Jahrhunderts kam es dann zu einem regelrechten Städtegründungsboom in Europa.
1120 erhielt Freiburg im Breisgau das Stadtrecht verliehen. Die Urkunde, die dies dokumentiert, ist eines der wichtigsten Dokumente zur mittelalterlichen Stadtgeschichte.
Weitere Informationen
- Stadt im Mittelalter (Linksammlung) (Universität Tübingen)
- Die Stadt im Mittelalter (Sven Bockisch)
- Städte im Mittelalter - Leben und Arbeiten in der Stadt (Juliane Bauer u.a.)