Kinder- und Jugendliteratur: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 17. April 2005, 16:25 Uhr
Linktipps
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Lektüretipps
Mats Wahl: Därvarns Reise
dtv (1991), broschiert, ISBN: 3423620137
Diese Geschichte beginnt in Farö, einer Insel an der Nordspitze Gotlands (Ostsee) gegen Ende des 16. Jahrhundert. Die Bewohner dieser Insel sind Fischer und Bauern, die Hauptpersonen heißen Lars Thorbiörnson und Kari Simen, zwei junge Menschen, die zusammen zehn Tage auf einer Eisscholle in der Ostsee treiben, bis sie in Schweden stranden und von dort aus den Weg zurück nach Gotland finden. Das ist allerdings auch sehr gefährlich, nicht nur weil es Winter und furchtbar kalt ist, sondern auch weil die Gotländer Dänen sind und von den Schweden als Feinde betrachtet werden.
Lars Thorbiörnson wird als Sohn eines armen und zur Schwermut neigenden Fischers geboren, er gilt als Unglücksbringer für seine Eltern, weil durch seine Unachtsamkeit das Haus abbrennt und das Fischerboot kaputt geht. Kari, der Tochter des reichsten Bauern aber ist er sympathisch, wesentlich sympathischer als der ihr zugedachte Verlobte.
Während der Robbenjagd löst sich eine Riesenscholle vom Festland und insgesamt 17 Personen treiben auf dem Meer. Auf einer kleineren Scholle treiben Lars und Kari, sie ernähren sich von Robbenfleisch und Schnee. Und sie lieben sich. Lars ist glücklich, denn auf der Scholle gelten andere Gesetze als im Dorf. Aber sie wollen auch überleben ...
Mats Wahls Roman ist spannend, rührend, spielt in der uns fremden Welt der Fischer und Robbenjäger und ist nicht nur ein Buch für Jugendliche!
- Zu lesen in Klasse 7 oder 8, ohne viel traditionellen Analyse-Unterricht, dafür aber fächerverbindend mit Biologie (Robbenfang damals und heute) und Geografie (Ostseeraum) eventuell auch Geschichte (Dänisch-Schwedische-Geschichte). Die aktuelle dtv-Ausgabe ist in neuer Rechtschreibung.
Louis Sachar: LÖCHER - Die Geheimnisse von Green Lake
Beltz Verlag (1999) 290 Seiten
Der Roman „Löcher“ des US-amerikanischen Autors Louis Sachar ist spannend, informativ und bietet eine ganze Reihe von motivierenden Impulsen im Bereich der Schreib- und Leseerziehung.
Der Schüler Stanley Yelnats, übergewichtig, Sohn eines glücklosen Erfinders und Urur-Enkel eines ebenso glücklosen Einwanderers aus Lettland wird fälschlicherweise des Diebstahls bezichtigt und zu 18 Monaten Erziehungslager in der texanischen Wüste verurteilt. Dort müssen die jugendlichen Insassen täglich ein Loch von bestimmter Größe in den ausgetrockneten See graben, dies wird als erzieherisch wertvoll erachtet. Stanley lernt schnell die Hackordnung des Camps verstehen, fügt sich erfolgreich ein und ahnt bald, dass es bei diesen Löchern um mehr als um Charakterveredelung geht. Tatsächlich geht es der Lagerleitung darum, jene reiche Beute aufzufinden, welche die Banditin Kissin‘ Kate Barlow vor 100 Jahren ihren Opfern geraubt und dann im damals noch existierenden See versenkt hatte. - Die Handlung spielt von nun an auf zwei Zeitebenen, die immer raffinierter miteinander verwoben werden: zum einen die Geschichte der Einwandererfamilie Yelnats und zum anderen die nicht minder anrührende Geschichte der hübschen Lehrerin Kate Barlow, die aus Verbitterung zur Banditin wurde. Mehr sei nicht verraten.
Folgende Themenbereiche sind in dieser Geschichte verwoben: Die Wandlung des Protagonisten vom gemobbten Pechvogel zur heldenhaften Rettergestalt, die Gruppendynamik innerhalb jugendlicher Strafgefangener, Fragen von Schuld und Unschuld, der amerikanische Wilde Westen, das Schicksal europäischer Einwanderer in den USA, Rassismus und unglückliche Liebesbeziehungen. Die Hauptfiguren bieten reichlich Identifikationspotenzial, das Setting ist exotisch und das Happy-End grandios.
Geeignet für Klasse 6 und 7, fächerübergreifend, auch in Englisch lesbar. Es gibt darüber hinaus eine angemessene Verfilmung (DVD).
- Anregungen sind zu finden bei Löcher - ein Unterrichtsprojekt in Klasse 7