Koran/Textbeispiele: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM-Unterrichten
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
(-l)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
Zeile 3: Zeile 3:
=Texte nach der vollständigen Ausgabe=
=Texte nach der vollständigen Ausgabe=
    
    
== Sure 112 ==
==Sure 112==
{{Zitat|Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
{{Zitat|Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen


Zeile 18: Zeile 18:
und niemand ist Ihm jemals gleich.|Sure 112}}  
und niemand ist Ihm jemals gleich.|Sure 112}}  


== Noah ==
==Noah==
* [http://islam.de/13822.php?sura=7 Sure 7, 59-65]  
 
*[http://islam.de/13822.php?sura=7 Sure 7, 59-65]


59
59
Zeile 42: Zeile 43:
Und (Wir sandten) zu ʿĀd ihren Bruder Hūd. Er sagte: „O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?“
Und (Wir sandten) zu ʿĀd ihren Bruder Hūd. Er sagte: „O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?“


* [http://islam.de/13822.php?sura=23 Sure 23, 24-33]  
*[http://islam.de/13822.php?sura=23 Sure 23, 24-33]


24
24
Zeile 74: Zeile 75:
Und die führende Schar aus seinem Volk, die ungläubig war und die Begegnung mit dem Jenseits für Lüge erklärte und der Wir im diesseitigen Leben üppigen Wohlstand verliehen hatten, sagte: „Dieser ist nur ein menschliches Wesen wie ihr, das von dem ißt, was ihr eßt, und von dem trinkt, was ihr trinkt.
Und die führende Schar aus seinem Volk, die ungläubig war und die Begegnung mit dem Jenseits für Lüge erklärte und der Wir im diesseitigen Leben üppigen Wohlstand verliehen hatten, sagte: „Dieser ist nur ein menschliches Wesen wie ihr, das von dem ißt, was ihr eßt, und von dem trinkt, was ihr trinkt.


== Ibrahim (Abraham) ==
==Ibrahim (Abraham)==
* [http://islam.de/13827.php?sura=14 Sure 14 "Ibrahim"]  
 
*[http://islam.de/13827.php?sura=14 Sure 14 "Ibrahim"]


Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Zeile 204: Zeile 206:
Dies ist eine Botschaft an die Menschen, damit sie dadurch gewarnt werden und damit sie wissen, daß Er nur ein Einziger Gott ist, und damit diejenigen bedenken, die Verstand besitzen.
Dies ist eine Botschaft an die Menschen, damit sie dadurch gewarnt werden und damit sie wissen, daß Er nur ein Einziger Gott ist, und damit diejenigen bedenken, die Verstand besitzen.


== Moses ==
==Moses==
* [http://islam.de/13827.php?sura=20 Sure 20]  
 
*[http://islam.de/13827.php?sura=20 Sure 20]


[...]
[...]
Zeile 320: Zeile 323:
Und so redet mit ihm in sanften Worten, auf daß er bedenken oder sich fürchten möge.“ [...]
Und so redet mit ihm in sanften Worten, auf daß er bedenken oder sich fürchten möge.“ [...]


== Sure 19: Maryam (offenbart zu Mekka)==
==Sure 19: Maryam (offenbart zu Mekka)==


{{Zitat|1 Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
{{Zitat|1 Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen
Zeile 592: Zeile 595:
98 Und wie viele Geschlechter haben Wir vor ihnen vernichtet! Nimmst du noch irgend jemanden von ihnen wahr, oder hörst du von ihnen noch den geringsten Laut?|Sure 19}}
98 Und wie viele Geschlechter haben Wir vor ihnen vernichtet! Nimmst du noch irgend jemanden von ihnen wahr, oder hörst du von ihnen noch den geringsten Laut?|Sure 19}}


''vgl. [[Bibel]]text: Lukas 1, 5-80; Lukas 2, 1-20; 5 Bücher Mose''
''vgl. Bibeltext: Lukas 1, 5-80; Lukas 2, 1-20; 5 Bücher Mose''


==Rechtsbestimmungen zur Scharia==
==Rechtsbestimmungen zur Scharia==
* [http://islam.de/13827.php?sura=4 Sure 4 "Die Frauen"]


* [http://islam.de/13827.php?sura=24 Sure 24 "Das Licht"]  
*[http://islam.de/13827.php?sura=4 Sure 4 "Die Frauen"]
 
*[http://islam.de/13827.php?sura=24 Sure 24 "Das Licht"]
 
''vgl. Bibeltext: 4. Mose 5, 11-31''
''vgl. Bibeltext: 4. Mose 5, 11-31''


== Textgrundlage ==
==Textgrundlage==
[http://islam.de/13822.php Übersetzung der Bedeutungen des Korans in die deutsche Sprache]
[http://islam.de/13822.php Übersetzung der Bedeutungen des Korans in die deutsche Sprache]


=Thematisch geordnete Textauswahl=
=Thematisch geordnete Textauswahl=
== Ibrahim ==
==Ibrahim==
=== So folgt dem Glauben Ibrahims ===
===So folgt dem Glauben Ibrahims===
Ihr Besitzer der Schrift, warum streitet ihr über Ibrahim, wo doch die Tora und das Evangelium erst nach ihm herabgeschickt worden sind? Denkt ihr denn nicht nach? Ihr habt bereits über etwas gestritten, worüber ihr Wissen habt.
Ihr Besitzer der Schrift, warum streitet ihr über Ibrahim, wo doch die Tora und das Evangelium erst nach ihm herabgeschickt worden sind? Denkt ihr denn nicht nach? Ihr habt bereits über etwas gestritten, worüber ihr Wissen habt.
Wieso streitet ihr euch nun über etwas, worüber ihr kein Wis­sen habt? Gott allein weiß alles, und ihr wisst nichts. Ibrahim war weder Jude noch Christ, aber er war ein aufrichtig ergebe­ner Gläubiger, kein Ungläubiger. [3:65-67]  Wir haben Noah und Ibrahim gesandt, und wir ließen in ihrer Nach­kommenschaft die Propheten und die Schrift wirken. Einige von  ihnen waren rechtgeleitet, und viele waren ungläu­big. [57:26] Sag: «Gott hat die Wahrheit gesagt. So folgt dem Glauben Ibrahims, der aufrichtig glaubte. Er war kein Ungläubiger.» [3:95] Ibrahim war eine verantwortungs­volle Person. Er war Gott demütig und aufrichtig ergeben. Er war kein Ungläubiger und dankbar für seine Gaben. Gott hat ihn auserwählt und auf den rechten Weg geführt. Wir gaben ihm im Leben Gutes, und im Jenseits gehört er zu den Rechtschaffenen. [16:120-122] Wer hat eine bessere Religion als der, der sein Gesicht Gott zuwendet, rechtschaffen ist und der Gemeinschaft Ibrahims folgt, der aufrichtig ergeben war. Gott hat sich Ibrahim zum Freund genommen. [4:125]
Wieso streitet ihr euch nun über etwas, worüber ihr kein Wis­sen habt? Gott allein weiß alles, und ihr wisst nichts. Ibrahim war weder Jude noch Christ, aber er war ein aufrichtig ergebe­ner Gläubiger, kein Ungläubiger. [3:65-67]  Wir haben Noah und Ibrahim gesandt, und wir ließen in ihrer Nach­kommenschaft die Propheten und die Schrift wirken. Einige von  ihnen waren rechtgeleitet, und viele waren ungläu­big. [57:26] Sag: «Gott hat die Wahrheit gesagt. So folgt dem Glauben Ibrahims, der aufrichtig glaubte. Er war kein Ungläubiger.» [3:95] Ibrahim war eine verantwortungs­volle Person. Er war Gott demütig und aufrichtig ergeben. Er war kein Ungläubiger und dankbar für seine Gaben. Gott hat ihn auserwählt und auf den rechten Weg geführt. Wir gaben ihm im Leben Gutes, und im Jenseits gehört er zu den Rechtschaffenen. [16:120-122] Wer hat eine bessere Religion als der, der sein Gesicht Gott zuwendet, rechtschaffen ist und der Gemeinschaft Ibrahims folgt, der aufrichtig ergeben war. Gott hat sich Ibrahim zum Freund genommen. [4:125]
=== Ibrahim und der Glaube seines Vaters ===
===Ibrahim und der Glaube seines Vaters===
Als er zu seinem Vater und seinem Volk sagte: «Was sind das für Steingötzen, denen ihr euch zuwendet?», antworteten sie: «Wir haben unsere Vorfahren so vorgefunden, dass sie ihnen dienten.» Er antwortete: «Sowohl ihr als auch eure Vorfahren habt euch im offensichtlichen Irrtum befunden.» Sie sagten: «Bringst du uns die Wahrheit, oder bist du einer, der mit uns spaßt?» Er sagte: «Nicht doch, euer Herr ist der Herr von Himmel und Erde, die er erschaffen hat. Ich bin für euch einer der Zeugen. Bei Gott, ich werde eure Götzen überlisten, nachdem ihr euch von ihnen ab­gewendet habt und gegangen seid.» Daraufhin schlug er die Götzen in Stücke, bis auf den größten von ihnen, falls die Götzendiener vielleicht später zurückkehren. Sie frag­ten: «Wer hat dies unseren Göttern angetan? Der gehört zu denen, die unrecht handeln.» Sie sagten: «Wir hörten einen jungen Mann über sie sprechen. Man nennt ihn Ibra­him.» Sie sagten: «Bringt ihn vor die Augen der Menschen. Vielleicht werden sie es bezeugen können.» Sie sagten: «Hast du dies mit unseren Göttern getan, Ibrahim?» Er antwortete: «Nicht doch, der größte von ihnen hat dies getan. So fragt sie doch, wenn sie sprechen können.» Sie wandten sich dann wieder einander zu und sagten: «Ihr seid die Ungerechten!» Hierauf änderten sie wieder ihre Meinung und sagten: «Du weißt, dass diese da nicht sprechen können.» Er sagte: «Ihr verehrt jemanden anstelle von Gott, der euch weder nützt noch schadet? Schande über euch, über das, was ihr anstelle Gottes anbetet. Habt ihr denn keinen Verstand mehr?» Sie sagten: «Verbrennt ihn, und unterstützt eure Götter, wenn ihr etwas tun wollt!» Wir sprachen: «Feuer, sei kühl und unschädlich für Ibrahim.» Sie wollten eine List gegen ihn aus­hecken, aber wir ließen sie unterliegen. [21:52-70] Er­wähne in der Schrift Ibrahim. Er war ehrlich und ein Prophet. Zu seinem Vater sagte er: «Vater, warum verehrst du etwas, was weder hören noch sehen und auch nichts von dir ab­wenden kann? Vater, ich habe Wissen erhalten, das du nicht erhalten hast. Folge mir, dann führe ich dich auf den rech­ten Weg. Vater, verehre nicht den Teufel, denn der Teufel ist gegen den Barmherzigen widerspenstig. Vater, ich be­fürchte, dass dich der Barmherzige mit Strafe treffen wird und du deshalb ein Freund des Teufels werden wirst.» Er antwortete: «Verachtest du meine Götter, Ibrahim? Wenn du damit nicht aufhörst, dann werde ich dich bestimmt steini­gen. Bleibe eine Zeit lang weg von mir.» Er sagte: «Frieden sei mit dir. Ich werde meinen Herrn für dich um Vergebung bit­ten. Er ist mir gegenüber immer wohlgesinnt. Ich halte mich von euch fern und von dem, den ihr anstelle von Gott anbe­tet. Ich bete zu meinem Herrn. Vielleicht habe ich mit dem Gebet an meinen Herrn keinen Misserfolg.» [19:41-48] Ibrahims Bitte um Verzeihung für seinen Vater geschah auf­grund eines Versprechens, das er ihm gegeben hatte. Als ihm klar wurde, dass er (sein Vater) ein Feind Gottes war, sagte er sich von ihm los. Ibrahim war wirklich sehr mitfüh­lend und mild. [9:114]  
Als er zu seinem Vater und seinem Volk sagte: «Was sind das für Steingötzen, denen ihr euch zuwendet?», antworteten sie: «Wir haben unsere Vorfahren so vorgefunden, dass sie ihnen dienten.» Er antwortete: «Sowohl ihr als auch eure Vorfahren habt euch im offensichtlichen Irrtum befunden.» Sie sagten: «Bringst du uns die Wahrheit, oder bist du einer, der mit uns spaßt?» Er sagte: «Nicht doch, euer Herr ist der Herr von Himmel und Erde, die er erschaffen hat. Ich bin für euch einer der Zeugen. Bei Gott, ich werde eure Götzen überlisten, nachdem ihr euch von ihnen ab­gewendet habt und gegangen seid.» Daraufhin schlug er die Götzen in Stücke, bis auf den größten von ihnen, falls die Götzendiener vielleicht später zurückkehren. Sie frag­ten: «Wer hat dies unseren Göttern angetan? Der gehört zu denen, die unrecht handeln.» Sie sagten: «Wir hörten einen jungen Mann über sie sprechen. Man nennt ihn Ibra­him.» Sie sagten: «Bringt ihn vor die Augen der Menschen. Vielleicht werden sie es bezeugen können.» Sie sagten: «Hast du dies mit unseren Göttern getan, Ibrahim?» Er antwortete: «Nicht doch, der größte von ihnen hat dies getan. So fragt sie doch, wenn sie sprechen können.» Sie wandten sich dann wieder einander zu und sagten: «Ihr seid die Ungerechten!» Hierauf änderten sie wieder ihre Meinung und sagten: «Du weißt, dass diese da nicht sprechen können.» Er sagte: «Ihr verehrt jemanden anstelle von Gott, der euch weder nützt noch schadet? Schande über euch, über das, was ihr anstelle Gottes anbetet. Habt ihr denn keinen Verstand mehr?» Sie sagten: «Verbrennt ihn, und unterstützt eure Götter, wenn ihr etwas tun wollt!» Wir sprachen: «Feuer, sei kühl und unschädlich für Ibrahim.» Sie wollten eine List gegen ihn aus­hecken, aber wir ließen sie unterliegen. [21:52-70] Er­wähne in der Schrift Ibrahim. Er war ehrlich und ein Prophet. Zu seinem Vater sagte er: «Vater, warum verehrst du etwas, was weder hören noch sehen und auch nichts von dir ab­wenden kann? Vater, ich habe Wissen erhalten, das du nicht erhalten hast. Folge mir, dann führe ich dich auf den rech­ten Weg. Vater, verehre nicht den Teufel, denn der Teufel ist gegen den Barmherzigen widerspenstig. Vater, ich be­fürchte, dass dich der Barmherzige mit Strafe treffen wird und du deshalb ein Freund des Teufels werden wirst.» Er antwortete: «Verachtest du meine Götter, Ibrahim? Wenn du damit nicht aufhörst, dann werde ich dich bestimmt steini­gen. Bleibe eine Zeit lang weg von mir.» Er sagte: «Frieden sei mit dir. Ich werde meinen Herrn für dich um Vergebung bit­ten. Er ist mir gegenüber immer wohlgesinnt. Ich halte mich von euch fern und von dem, den ihr anstelle von Gott anbe­tet. Ich bete zu meinem Herrn. Vielleicht habe ich mit dem Gebet an meinen Herrn keinen Misserfolg.» [19:41-48] Ibrahims Bitte um Verzeihung für seinen Vater geschah auf­grund eines Versprechens, das er ihm gegeben hatte. Als ihm klar wurde, dass er (sein Vater) ein Feind Gottes war, sagte er sich von ihm los. Ibrahim war wirklich sehr mitfüh­lend und mild. [9:114]  
=== Ibrahim beruhigt sein Herz ===
===Ibrahim beruhigt sein Herz===
Auf diese Art zeigten wir Ibrahim das Reich über Him­mel und Erde, damit er zu den Überzeugten gehöre. Als über ihn die Nacht gekommen war, sah er einen Stern. Er sagte: «Das ist mein Herr!» Als der Stern aber unterging, sagte er: «Ich liebe nichts, was untergeht.» Als er den Mond aufgehen sah, sagte er: «Das ist mein Herr.» Als der Mond unterging, sagte er: «Wenn mein Herr mich nicht rechtlei­tet, werde ich zu den Leuten gehören, die in die Irre gegan­gen sind.» Als er die Sonne aufgehen sah, sagte er: «Mein Herr ist das! Die Sonne ist größer.» Als sie unterging, sagte er: «Leute, ich habe keine Schuld daran, was ihr Gott beige­sellt. Ich richte mein Gesicht dem zu, der Himmel und Erde erschaffen hat - das tue ich aufrichtig, und ich bin kein Un­gläubiger.» Seine Leute stritten mit ihm. Er sagte: «Wollt ihr mit mir über Gott streiten, nachdem er mich rechtgeleitet hat? Ich habe keine Angst vor dem, was ihr ihm gleichstellt, es sei denn, mein Herr will etwas. Mein Herr hat allumfas­sendes Wissen. Wollt ihr euch nicht ermahnen lassen? Wie soll ich mich vor dem fürchten, was ihr ihm gleichstellt, wo ihr nicht fürchtet, Gott etwas gleichzustellen, wozu er euch keine Anweisung herabgeschickt hat? Welche von den bei­den Gruppen hat also mehr Recht auf Sicherheit - wenn ihr es überhaupt wisst?« [6:75-81] Als Ibrahim sagte: «Herr, zeige mir, wie du die Toten lebendig machst», sprach Gott: «Glaubst du denn nicht?» Er antwortete: «Doch, aber damit mein Herz beruhigt ist!» Da sagte er: «Nimm vier Vögel und zerstückele sie, und lege dann jeweils einen Teil von ihnen auf einen Berg. Rufe sie, dann kommen sie geschwind auf dich zu. Du sollst wissen, dass Gott mäch­tig und weise ist.» [2:260]  Hast du nicht den gesehen, der mit Ibrahim über seinen Herrn gestritten hat, dass Gott ihm die Herrschaft gegeben hat? Als Ibrahim sagte: «Mein Herr ist es, der lebendig macht und sterben lässt», entgegnete er: «Ich lasse auch leben und sterben.» Da antwor­tete Ibrahim: «Gott lässt die Sonne im Osten aufgehen, so lass du sie doch im Westen aufgehen!» Da war der Ungläubige machtlos. Gott leitet die Ungerechten nicht recht. [2:258]
Auf diese Art zeigten wir Ibrahim das Reich über Him­mel und Erde, damit er zu den Überzeugten gehöre. Als über ihn die Nacht gekommen war, sah er einen Stern. Er sagte: «Das ist mein Herr!» Als der Stern aber unterging, sagte er: «Ich liebe nichts, was untergeht.» Als er den Mond aufgehen sah, sagte er: «Das ist mein Herr.» Als der Mond unterging, sagte er: «Wenn mein Herr mich nicht rechtlei­tet, werde ich zu den Leuten gehören, die in die Irre gegan­gen sind.» Als er die Sonne aufgehen sah, sagte er: «Mein Herr ist das! Die Sonne ist größer.» Als sie unterging, sagte er: «Leute, ich habe keine Schuld daran, was ihr Gott beige­sellt. Ich richte mein Gesicht dem zu, der Himmel und Erde erschaffen hat - das tue ich aufrichtig, und ich bin kein Un­gläubiger.» Seine Leute stritten mit ihm. Er sagte: «Wollt ihr mit mir über Gott streiten, nachdem er mich rechtgeleitet hat? Ich habe keine Angst vor dem, was ihr ihm gleichstellt, es sei denn, mein Herr will etwas. Mein Herr hat allumfas­sendes Wissen. Wollt ihr euch nicht ermahnen lassen? Wie soll ich mich vor dem fürchten, was ihr ihm gleichstellt, wo ihr nicht fürchtet, Gott etwas gleichzustellen, wozu er euch keine Anweisung herabgeschickt hat? Welche von den bei­den Gruppen hat also mehr Recht auf Sicherheit - wenn ihr es überhaupt wisst?« [6:75-81] Als Ibrahim sagte: «Herr, zeige mir, wie du die Toten lebendig machst», sprach Gott: «Glaubst du denn nicht?» Er antwortete: «Doch, aber damit mein Herz beruhigt ist!» Da sagte er: «Nimm vier Vögel und zerstückele sie, und lege dann jeweils einen Teil von ihnen auf einen Berg. Rufe sie, dann kommen sie geschwind auf dich zu. Du sollst wissen, dass Gott mäch­tig und weise ist.» [2:260]  Hast du nicht den gesehen, der mit Ibrahim über seinen Herrn gestritten hat, dass Gott ihm die Herrschaft gegeben hat? Als Ibrahim sagte: «Mein Herr ist es, der lebendig macht und sterben lässt», entgegnete er: «Ich lasse auch leben und sterben.» Da antwor­tete Ibrahim: «Gott lässt die Sonne im Osten aufgehen, so lass du sie doch im Westen aufgehen!» Da war der Ungläubige machtlos. Gott leitet die Ungerechten nicht recht. [2:258]
=== Der Kinderwunsch wird erfüllt ===
===Der Kinderwunsch wird erfüllt===
Unsere Gesandten sind zu Ibrahim mit der frohen Botschaft gekommen. Sie sagten: «Frieden.» Er antwortete: «Frieden». Und kurz darauf bereitete er ein gegartes Kalb für sie zu. Als er sah, dass ihre Hände nicht danach griffen, kamen sie ihm verdächtig vor, und er bekam Angst vor ihnen. Sie sag­ten: «Hab keine Angst.» Seine Frau, die dabeistand, lachte daraufhin. Da brachten wir ihr die frohe Botschaft eines Sohnes, Ishaq, und nach Ishaq Yaqub. Sie sagte: «Oh nein, ich soll noch gebären, wo ich doch eine alte Frau bin und mein Mann ein alter Greis ist? Das ist doch etwas Unge­wöhnliches!» Sie sagten: «Wunderst du dich über den Auf­trag Gottes? Die Barmherzigkeit Gottes und seine Segnun­gen mögen auf euch ruhen, auf den Mitgliedern des Hauses. Er ist lobenswert und mächtig.» [11:69-73]  
Unsere Gesandten sind zu Ibrahim mit der frohen Botschaft gekommen. Sie sagten: «Frieden.» Er antwortete: «Frieden». Und kurz darauf bereitete er ein gegartes Kalb für sie zu. Als er sah, dass ihre Hände nicht danach griffen, kamen sie ihm verdächtig vor, und er bekam Angst vor ihnen. Sie sag­ten: «Hab keine Angst.» Seine Frau, die dabeistand, lachte daraufhin. Da brachten wir ihr die frohe Botschaft eines Sohnes, Ishaq, und nach Ishaq Yaqub. Sie sagte: «Oh nein, ich soll noch gebären, wo ich doch eine alte Frau bin und mein Mann ein alter Greis ist? Das ist doch etwas Unge­wöhnliches!» Sie sagten: «Wunderst du dich über den Auf­trag Gottes? Die Barmherzigkeit Gottes und seine Segnun­gen mögen auf euch ruhen, auf den Mitgliedern des Hauses. Er ist lobenswert und mächtig.» [11:69-73]  
=== Ibrahims Opfer ===
===Ibrahims Opfer===
Das ist unser Beweis, den wir Ibrahim gegen seine Leute gaben. Wir erhöhen, wen wir wollen, um mehrere Stufen. Dein Herr ist wirklich weise und weiß alles. Wir schenkten ihm Ishaq und Yaqub. Und ebenso Ismail, Alyasa, Yunus und Lut. Jeden von ihnen haben wir vor allen Menschen be­vorzugt. Auch einige von ihren Vätern, ihren Nachkommen und ihren Brüdern. Wir haben sie auserwählt und auf den rechten Weg geführt. 16:83-871 Ibrahim sagte: «Ich gehe jetzt zu meinem Herrn. Er wird mich rechtleiten. Mein Herr, schenk mir jemanden von den Aufrichtigen!» So brachten wir ihm die frohe Botschalt über einen nachsichtigen Jungen. Als er alt genug war, mit ihm zu arbeiten, sagte Ibrahim: «Mein Sohn, ich sah im Schlaf, dass ich dich opfere. Also, wie siehst du das?» Er sagte: «Mein Vater, mach, was dir befohlen wird! Du wirst mich - wenn Gott will - als einen vorfinden, der viel aushalten kann.» Als sich beide dem Willen Gottes unterwarfen und er ihn auf die Schläfe legte, riefen wir ihm zu: «Ibrahim! Du hast deinen Traum wahr gemacht. Auf diese Weise belohnen wir die Frommen.» Dies ist eine offenkundige Prüfung. Wir lösten ihn (den Sohn) mit einem gewaltigen Opfertier aus. Bei den späteren Generationen hinterließen wir für ihn: «Frieden sei auf Ibrahim!» Auf diese Weise belohnen wir die From­men. Er gehörte zu unseren gläubigen Dienern. Wir haben ihm die frohe Botschaft über Ishaq gebracht, einen Prophe­ten aus den Reihen der Rechtschaffenen. Wir sprachen über ihn und Ishaq unseren Segen. In ihrer Nachkommenschaft gibt es nun einige, die fromm sind, und einige, die offen­sichtlich gegen sich selbst Unrecht begehen. [37:99-113] Ibrahim sagte: «Mein Herr, mach diesen Ort sicher, und halte mich und meine Söhne davon ab, die Götzen anzube­ten. Mein Herr, sie haben viele von den Menschen in die Irre geführt. Wer mir nun folgt, der gehört wirklich zu mir. Und wenn sich einer mir widersetzt, so bist du der Verzei­hende und Barmherzige. Unser Herr, ich habe einige aus meiner Nachkommenschaft ein unfruchtbares Tal bei dei­nem Heiligen Haus, unser Herr, bewohnen lassen, damit sie beten. Mache, dass die Herzen der Menschen, die dort schon leben, meine Nachkommen mögen, und schenke ihnen Früchte, damit sie sich dankbar zeigen. Unser Herr, du weißt, was wir geheim halten und was wir bekannt ma­chen. Nichts bleibt vor Gott verborgen, weder auf der Erde noch im Himmel. Gepriesen sei Gott, der mir im Alter Ismail und Ishaq schenkte. Mein Herr erhört wirklich die Bitten. Mein Gott, lass mich und meine Nach­kommenschaft das Gebet einhalten, und nimm unsere Bitten an!» [14:35-40]   
Das ist unser Beweis, den wir Ibrahim gegen seine Leute gaben. Wir erhöhen, wen wir wollen, um mehrere Stufen. Dein Herr ist wirklich weise und weiß alles. Wir schenkten ihm Ishaq und Yaqub. Und ebenso Ismail, Alyasa, Yunus und Lut. Jeden von ihnen haben wir vor allen Menschen be­vorzugt. Auch einige von ihren Vätern, ihren Nachkommen und ihren Brüdern. Wir haben sie auserwählt und auf den rechten Weg geführt. 16:83-871 Ibrahim sagte: «Ich gehe jetzt zu meinem Herrn. Er wird mich rechtleiten. Mein Herr, schenk mir jemanden von den Aufrichtigen!» So brachten wir ihm die frohe Botschalt über einen nachsichtigen Jungen. Als er alt genug war, mit ihm zu arbeiten, sagte Ibrahim: «Mein Sohn, ich sah im Schlaf, dass ich dich opfere. Also, wie siehst du das?» Er sagte: «Mein Vater, mach, was dir befohlen wird! Du wirst mich - wenn Gott will - als einen vorfinden, der viel aushalten kann.» Als sich beide dem Willen Gottes unterwarfen und er ihn auf die Schläfe legte, riefen wir ihm zu: «Ibrahim! Du hast deinen Traum wahr gemacht. Auf diese Weise belohnen wir die Frommen.» Dies ist eine offenkundige Prüfung. Wir lösten ihn (den Sohn) mit einem gewaltigen Opfertier aus. Bei den späteren Generationen hinterließen wir für ihn: «Frieden sei auf Ibrahim!» Auf diese Weise belohnen wir die From­men. Er gehörte zu unseren gläubigen Dienern. Wir haben ihm die frohe Botschaft über Ishaq gebracht, einen Prophe­ten aus den Reihen der Rechtschaffenen. Wir sprachen über ihn und Ishaq unseren Segen. In ihrer Nachkommenschaft gibt es nun einige, die fromm sind, und einige, die offen­sichtlich gegen sich selbst Unrecht begehen. [37:99-113] Ibrahim sagte: «Mein Herr, mach diesen Ort sicher, und halte mich und meine Söhne davon ab, die Götzen anzube­ten. Mein Herr, sie haben viele von den Menschen in die Irre geführt. Wer mir nun folgt, der gehört wirklich zu mir. Und wenn sich einer mir widersetzt, so bist du der Verzei­hende und Barmherzige. Unser Herr, ich habe einige aus meiner Nachkommenschaft ein unfruchtbares Tal bei dei­nem Heiligen Haus, unser Herr, bewohnen lassen, damit sie beten. Mache, dass die Herzen der Menschen, die dort schon leben, meine Nachkommen mögen, und schenke ihnen Früchte, damit sie sich dankbar zeigen. Unser Herr, du weißt, was wir geheim halten und was wir bekannt ma­chen. Nichts bleibt vor Gott verborgen, weder auf der Erde noch im Himmel. Gepriesen sei Gott, der mir im Alter Ismail und Ishaq schenkte. Mein Herr erhört wirklich die Bitten. Mein Gott, lass mich und meine Nach­kommenschaft das Gebet einhalten, und nimm unsere Bitten an!» [14:35-40]   
=== Der Auftrag ===
===Der Auftrag===
Als wir das Haus zu einem Ort der Reue für die Menschen machten und zu einem Ort der Sicherheit, sagten wir: «Macht aus dem Platz Ibrahims eine Gebetsstätte!» Wir verpflichteten Ibrahim und Ismail, mein Haus für diejeni­gen zu reinigen, die es umkreisen, sich hingeben, sich ver­neigen und niederwerfen. Ibrahim sagte: «Mein Herr, mach dies zu einer sicheren Ortschaft, und beschere nur den Ein­wohnern Früchte, die an Gott und den Jüngsten Tag glau­ben.» Er antwortete: «Wer aber ungläubig ist, den lasse ich ein wenig genießen. Dann dränge ich ihn in die Qual des Feuers, und das ist ein schlimmer Zustand.» Ibrahim rich­tete die Grundmauer des Hauses auf, und Ismail sagte: «Unser Herr, nimm von uns an. Du bist der, der alles hört und weiß. Unser Herr, mache uns dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine dir ergebene Gemeinde. Zeige uns die Riten, und verzeihe uns. Du bist wirklich der Verzeihende und Barmherzige.» [2:125-128] Damals sagte sein Herr zu ihm: «Ergib dich!» Ibrahim antwortete: «Ich habe mich dem Herrn der Welten ergeben.» Ibrahim gab dies seinen Söhnen mit, ebenso sagte Yaqub: «Meine Söhne, Gott hat euch den Glauben auserwählt, also sterbt nicht, ohne ergeben zu sein.» [2:131-132] Sagt: «Wir glauben an Gott und daran, was er zu uns und zu Ibrahim, Ismail, Ishaq, Yaqub und den Stämmen Israels herabgeschickt hat. Ebenso glauben wir an das, was Musa und Isa erhielten, und auch, was die Propheten von ihrem Herrn erhielten. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied. Und wir sind ihm alle ergeben.» [2:136] Damals beauftragten wir Ibrahim mit der Pflege des Hauses: «Geselle mir nichts bei, und reinige mein Haus für diejenigen, die es umkreisen und zum Gebet aufstehen, und für diejenigen, die sich vernei­gen und niederwerfen. Rufe die Menschen zur Pilgerfahrt auf, damit sie zu Fuß zu dir kommen oder auf mageren Ka­melen, die aus den entferntesten Gegenden kommen. Sie sollen bezeugen, dass sie ihren Nutzen davon haben, und zu bestimmten Tagen den Namen Gottes über das Opfer­vieh sprechen. So esst davon, und speist die Bedürftigen und die Armen.» [22:26-28]  
Als wir das Haus zu einem Ort der Reue für die Menschen machten und zu einem Ort der Sicherheit, sagten wir: «Macht aus dem Platz Ibrahims eine Gebetsstätte!» Wir verpflichteten Ibrahim und Ismail, mein Haus für diejeni­gen zu reinigen, die es umkreisen, sich hingeben, sich ver­neigen und niederwerfen. Ibrahim sagte: «Mein Herr, mach dies zu einer sicheren Ortschaft, und beschere nur den Ein­wohnern Früchte, die an Gott und den Jüngsten Tag glau­ben.» Er antwortete: «Wer aber ungläubig ist, den lasse ich ein wenig genießen. Dann dränge ich ihn in die Qual des Feuers, und das ist ein schlimmer Zustand.» Ibrahim rich­tete die Grundmauer des Hauses auf, und Ismail sagte: «Unser Herr, nimm von uns an. Du bist der, der alles hört und weiß. Unser Herr, mache uns dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine dir ergebene Gemeinde. Zeige uns die Riten, und verzeihe uns. Du bist wirklich der Verzeihende und Barmherzige.» [2:125-128] Damals sagte sein Herr zu ihm: «Ergib dich!» Ibrahim antwortete: «Ich habe mich dem Herrn der Welten ergeben.» Ibrahim gab dies seinen Söhnen mit, ebenso sagte Yaqub: «Meine Söhne, Gott hat euch den Glauben auserwählt, also sterbt nicht, ohne ergeben zu sein.» [2:131-132] Sagt: «Wir glauben an Gott und daran, was er zu uns und zu Ibrahim, Ismail, Ishaq, Yaqub und den Stämmen Israels herabgeschickt hat. Ebenso glauben wir an das, was Musa und Isa erhielten, und auch, was die Propheten von ihrem Herrn erhielten. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied. Und wir sind ihm alle ergeben.» [2:136] Damals beauftragten wir Ibrahim mit der Pflege des Hauses: «Geselle mir nichts bei, und reinige mein Haus für diejenigen, die es umkreisen und zum Gebet aufstehen, und für diejenigen, die sich vernei­gen und niederwerfen. Rufe die Menschen zur Pilgerfahrt auf, damit sie zu Fuß zu dir kommen oder auf mageren Ka­melen, die aus den entferntesten Gegenden kommen. Sie sollen bezeugen, dass sie ihren Nutzen davon haben, und zu bestimmten Tagen den Namen Gottes über das Opfer­vieh sprechen. So esst davon, und speist die Bedürftigen und die Armen.» [22:26-28]  
== Textgrundlage ==
==Textgrundlage==
* ''Der Koran für Kinder und Erwachsene'' übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller, C.H.Beck München 2008 ISBN 9783406572227
 
*''Der Koran für Kinder und Erwachsene'' übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller, C.H.Beck München 2008 ISBN 9783406572227


[[Kategorie:Islam]]
[[Kategorie:Islam]]

Aktuelle Version vom 23. Mai 2022, 03:34 Uhr

Charakteristische Textbeispiele aus dem Koran, gegebenenfalls mit Vergleichsstellen aus der Bibel:

Texte nach der vollständigen Ausgabe

Sure 112

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

1 Sag: Er ist Allah, Einer,

2 Allah, der Überlegene.

3 Er hat nicht gezeugt und ist nicht gezeugt worden,

4

und niemand ist Ihm jemals gleich.
Sure 112

Noah

59 Wir sandten doch bereits Nūḥ zu seinem Volk, und da sagte er: „O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Gewiß, ich fürchte für euch die Strafe eines gewaltigen Tages.“

60 Die führende Schar aus seinem Volk sagte: „Wir sehen dich wahrlich in deutlichem Irrtum.“

61 Er sagte: „O mein Volk, bei mir befindet sich kein Irrtum, sondern ich bin ein Gesandter vom Herrn der Weltenbewohner.

62 Ich übermittele euch die Botschaften meines Herrn und rate euch gut. Und ich weiß von Allah her, was ihr nicht wißt.

63 Wundert ihr euch etwa (darüber), daß eine Erinnerung von eurem Herrn zu euch gekommen ist durch einen Mann von euch, damit er euch warne und damit ihr gottesfürchtig werdet, auf daß ihr Erbarmen finden möget?“

64 Sie aber bezichtigten ihn der Lüge. Da retteten Wir ihn und diejenigen, die mit ihm waren, im Schiff und ließen diejenigen ertrinken, die Unsere Zeichen für Lüge erklärten. Sie waren gewiß blinde Leute.

65 Und (Wir sandten) zu ʿĀd ihren Bruder Hūd. Er sagte: „O mein Volk, dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?“

24 Da sagte die aus seinem Volk führende Schar, die ungläubig war: „Dieser ist nur ein menschliches Wesen wie ihr, das einen Vorzug euch gegenüber haben will. Und wenn Allah gewollt hätte, hätte Er wahrlich Engel herabgesandt. Wir haben so etwas bei unseren Vorvätern nicht gehört.

25 Er ist nur ein Mann, der an Besessenheit leidet; so wartet mit ihm für eine gewisse Zeit ab.“

26 Er sagte: „Mein Herr, hilf mir, wo sie mich der Lüge bezichtigen.“

27 Da gaben Wir ihm ein: „Verfertige das Schiff vor Unseren Augen und nach Unserer Eingebung. Wenn dann Unser Befehl kommt und der Ofen brodelt, so führe von jeder (Art) ein Paar und deine Angehörigen hinein, außer gegen wen das Wort vorher ergangen ist. Und sprich Mich nicht an zugunsten derjenigen, die Unrecht getan haben; sie werden ertränkt werden.

28 Und wenn du dich nun auf dem Schiff eingerichtet hast, du und diejenigen, die mit dir sind, dann sag: (Alles) Lob gehört Allah, Der uns von dem ungerechten Volk errettet hat!

29 Und sag: Mein Herr, gewähre mir einen gesegneten Abstieg, denn Du bist der Beste derjenigen, die Abstieg gewähren.“

30 Darin sind wahrlich Zeichen. Wir haben (sie damit) fürwahr geprüft.

31 Hierauf ließen Wir nach ihnen ein anderes Geschlecht entstehen.

32 Dann schickten Wir zu ihnen einen Gesandten von ihnen: „Dient Allah! Keinen Gott habt ihr außer Ihm. Wollt ihr denn nicht gottesfürchtig sein?“

33 Und die führende Schar aus seinem Volk, die ungläubig war und die Begegnung mit dem Jenseits für Lüge erklärte und der Wir im diesseitigen Leben üppigen Wohlstand verliehen hatten, sagte: „Dieser ist nur ein menschliches Wesen wie ihr, das von dem ißt, was ihr eßt, und von dem trinkt, was ihr trinkt.

Ibrahim (Abraham)

Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

1 Alif-Lām-Rā. Dies ist ein Buch, das Wir zu dir hinabgesandt haben, damit du die Menschen mit der Erlaubnis ihres Herrn aus den Finsternissen hinaus ins Licht bringst, auf den Weg des Allmächtigen und Lobenswürdigen,

2 (den Weg) Allahs, Dessen ist, was in den Himmeln und was auf der Erde. Und wehe den Ungläubigen vor einer strengen Strafe!

3 Diejenigen, die das diesseitige Leben mehr lieben als das Jenseits und von Allahs Weg abhalten und danach trachten, ihn krumm zu machen; sie befinden sich in weit(reichend)em Irrtum.

4 Und Wir haben keinen Gesandten gesandt, außer in der Sprache seines Volkes, damit er ihnen (die Botschaft) klar macht. Allah läßt dann in die Irre gehen, wen Er will, und leitet recht, wen Er will. Und Er ist der Allmächtige und Allweise.

5 Und Wir sandten ja bereits Mūsā mit Unseren Zeichen: „Bringe dein Volk aus den Finsternissen hinaus ins Licht, und erinnere sie an die Tage Allahs.“ Darin sind wahrlich Zeichen für jeden sehr Standhaften und sehr Dankbaren.

6 Und als Mūsā zu seinem Volk sagte: „Gedenkt der Gunst Allahs an euch, als Er euch vor den Leuten Firʿauns rettete, die euch eine böse Qual auferlegten, eure Söhne abschlachteten und (nur) eure Frauen am Leben ließen. Seht, darin war für euch eine gewaltige Prüfung von eurem Herrn.

7 Und als euer Herr ankündigte: ‚Wenn ihr dankbar seid, werde Ich euch ganz gewiß noch mehr (Gunst) erweisen. Wenn ihr jedoch undankbar seid, dann ist meine Strafe fürwahr streng‘.“

8 Und Mūsā sagte: „Wenn ihr undankbar seid, ihr und alle, die auf der Erde sind, so ist Allah wahrlich Unbedürftig und Lobenswürdig.“

9 Ist zu euch nicht die Kunde von denjenigen vor euch gekommen, des Volkes Nūḥs, der ʿĀd und der Ṯamūd und derjenigen nach ihnen? Nur Allah kennt sie. Ihre Gesandten kamen zu ihnen mit den klaren Beweisen; sie aber steckten (vor Grimm) ihre Hände in den Mund und sagten: „Wir verleugnen das, womit ihr gesandt seid, und wir sind über das, wozu ihr uns aufruft, fürwahr in einem starken Zweifel.“

10 Ihre Gesandten sagten: „Gibt es denn einen Zweifel über Allah, den Erschaffer der Himmel und der Erde, Der euch ruft, um euch (etwas) von euren Sünden zu vergeben und euch auf eine festgesetzte Frist zurückzustellen?“ Sie sagten: „Ihr seid nur menschliche Wesen wie wir. Ihr wollt uns von dem abhalten, dem unsere Väter dienten. So bringt uns eine deutliche Ermächtigung.“

11 Ihre Gesandten sagten zu ihnen: „Wir sind (zwar) nur menschliche Wesen wie ihr, aber Allah erweist Wohltaten, wem von Seinen Dienern Er will. Es steht uns nicht zu, eine Ermächtigung zu bringen – außer mit der Erlaubnis Allahs. Und auf Allah sollen sich die Gläubigen verlassen.

Warum sollten wir uns nicht auf Allah verlassen, wo Er uns doch unsere Wege geleitet hat? Wir werden das, was ihr uns an Leid zufügt, ganz gewiß geduldig ertragen, und auf Allah sollen sich diejenigen verlassen, die sich (überhaupt auf jemanden) verlassen (wollen).“

13 Diejenigen, die ungläubig waren, sagten zu ihren Gesandten: „Wir werden euch ganz gewiß aus unserem Land vertreiben, oder aber ihr kehrt zu unserem Glaubensbekenntnis zurück!“ Da gab ihnen ihr Herr (als Offenbarung) ein: „Ganz gewiß werden Wir die Ungerechten vernichten.

14 Und Wir werden euch ganz gewiß nach ihnen das Land bewohnen lassen. Dies (gilt) für denjenigen, der Meinen Stand fürchtet und Meine Androhung fürchtet.“

15 Und sie riefen (Allah) um Sieg (über die Ungläubigen) an. Und enttäuscht wurde jeder widerspenstige Gewalthaber.

16 Hinterdrein kommt für ihn die Hölle, und er bekommt eitriges Wasser zu trinken,

17 das er schluckt, aber beinahe nicht hinunterbringt. Und der Tod kommt zu ihm von überall her, doch kann er nicht sterben. Und hinterdrein kommt harte Strafe.

18 (Dies ist) das Gleichnis derjenigen, die ihren Herrn verleugnen: Ihre Werke sind wie Asche, auf die der Wind an einem stürmischen Tag heftig bläst. Sie haben keine Macht über etwas von dem, was sie erworben haben. Das ist wirklich der tiefe Irrtum.

19 Siehst du nicht, daß Allah die Himmel und die Erde in Wahrheit erschaffen hat? Wenn Er will, läßt Er euch vergehen und bringt eine neue Schöpfung.

20 Und dies ist für Allah keineswegs schwer.

21 Und sie erscheinen alle vor Allah. Dann sagen die Schwachen zu denjenigen, die sich hochmütig verhielten: „Wir waren doch eure Gefolgsleute; könnt ihr uns nun vor Allahs Strafe etwas nützen?“ Sie sagen: „Wenn Allah uns rechtgeleitet hätte, fürwahr, hätten (auch) wir euch rechtgeleitet. Gleich ist es in Bezug auf uns, ob wir ängstlich sind oder standhaft bleiben; es gibt für uns kein Entrinnen.“

22 Und der Satan sagt, nachdem die Angelegenheit entschieden ist: „Gewiß, Allah hat euch ein wahres Versprechen gegeben, und ich habe euch (etwas) versprochen, es aber dann gebrochen. Und ich hatte keine Macht über euch, außer daß ich euch gerufen habe und ihr auf mich gehört habt. So tadelt mich nicht, sondern tadelt euch selbst. Ich kann euch nicht zu Hilfe kommen, und ihr könnt mir nicht zu Hilfe kommen. Ich weise es ja von mir, daß ihr mich zuvor (Allah) beigesellt habt.“ Gewiß, für die Ungerechten gibt es schmerzhafte Strafe.

23 Aber diejenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, werden in Gärten eingelassen, durcheilt von Bächen, ewig darin zu bleiben, mit der Erlaubnis ihres Herrn. Ihr Gruß darin wird sein: „Friede!“

24 Siehst du nicht, wie Allah ein Gleichnis von einem guten Wort geprägt hat? (Es ist) wie ein guter Baum, dessen Wurzeln fest sitzen und dessen Zweige in den Himmel (reichen).

25 Er bringt seinen Ernteertrag zu jeder Zeit (hervor) – mit der Erlaubnis seines Herrn. Und Allah prägt für die Menschen Gleichnisse, auf daß sie bedenken mögen.

26 Und das Gleichnis eines schlechten Wortes ist wie ein schlechter Baum, der aus der Erde herausgerissen worden ist und keinen festen Grund (mehr) hat.

27 Allah festigt diejenigen, die glauben, durch das beständige Wort im diesseitigen Leben und im Jenseits. Doch Allah läßt die Ungerechten in die Irre gehen. Allah tut, was Er will.

28 Siehst du nicht jene, die Allahs Gunst gegen Undankbarkeit eingetauscht und ihr Volk in die Wohnstätte des Niedergangs versetzt haben,

29 in die Hölle, der sie ausgesetzt sind? – Ein schlimmer Aufenthalt!

30 Und sie haben Allah andere als Seinesgleichen zur Seite gestellt, um (die Menschen) von Seinem Weg abirren zu lassen. Sag: Genießt nur, euer Ausgang wird ja in das (Höllen)feuer sein.

31 Sag zu Meinen Dienern, die glauben, sie sollen das Gebet verrichten und von dem, womit Wir sie versorgt haben, heimlich und öffentlich (als Spende) ausgeben, bevor ein Tag kommt, an dem es weder Verkaufen noch Freundschaften gibt.

32 Allah ist es, Der die Himmel und die Erde erschaffen hat und vom Himmel Wasser herabkommen läßt, durch das Er dann für euch Früchte als Versorgung hervorbringt. Und Er hat euch die Schiffe dienstbar gemacht, damit sie auf dem Meer auf Seinen Befehl fahren, und Er hat euch die Flüsse dienstbar gemacht.

33 Er hat euch die Sonne und den Mond in ihrem unablässigen Lauf dienstbar gemacht, und Er hat euch die Nacht und den Tag dienstbar gemacht. [...]

44 Und warne die Menschen vor dem Tag, an dem die Strafe über sie kommt. Da werden diejenigen sagen, die Unrecht taten: „Unser Herr, stelle uns auf eine kurze Frist zurück, so werden wir Deinen Ruf erhören und den Gesandten folgen.“ „Hattet ihr denn nicht zuvor geschworen, es würde für euch keinen Untergang geben?

45 Ihr habt noch in den Wohnorten derer gewohnt, die sich selbst Unrecht zugefügt haben, und es ist euch klargeworden, wie Wir an ihnen gehandelt haben. Wir haben euch doch Beispiele geprägt.“

46 Und sie haben bereits ihre Ränke geschmiedet, aber ihre Ränke sind bei Allah, auch wenn ihre Ränke derart sind, daß davor die Berge vergehen.

47 So meine ja nicht, Allah würde Sein Versprechen gegenüber Seinen Gesandten brechen. Gewiß, Allah ist Allmächtig und Besitzer von Vergeltungsgewalt.

48 An dem Tag, da die Erde zu einer anderen Erde verändert werden wird, und (ebenso) die Himmel, und da sie vor Allah erscheinen werden, dem Einen, dem Allbezwinger.

49 An jenem Tag wirst du die Übeltäter in Ketten zusammengebunden sehen.

50 Ihre Kleider werden aus Pech sein, und das Feuer wird ihre Gesichter überdecken,

51 damit Allah jeder Seele vergelte, was sie erworben hat. Gewiß, Allah ist schnell im Abrechnen.

52 Dies ist eine Botschaft an die Menschen, damit sie dadurch gewarnt werden und damit sie wissen, daß Er nur ein Einziger Gott ist, und damit diejenigen bedenken, die Verstand besitzen.

Moses

[...]

8 Allah – es gibt keinen Gott außer Ihm. Sein sind die schönsten Namen.

9 Ist zu dir die Geschichte Mūsās gekommen?

10 Als er ein Feuer sah und zu seinen Angehörigen sagte: „Bleibt hier. Ich habe ein Feuer wahrgenommen; vielleicht kann ich euch davon ein brennendes Stück Holz bringen oder am Feuer eine Wegweisung finden.“

11 Als er dort hinkam, wurde ihm zugerufen: „O Mūsā!

12 Gewiß, Ich bin dein Herr, so ziehe deine Schuhe aus. Du befindest dich im geheiligten Tal Ṭuwā.

13 Und Ich habe dich erwählt. So höre auf das, was (als Offenbarung) eingegeben wird.

14 Gewiß, Ich bin Allah. Es gibt keinen Gott außer Mir. So diene Mir und verrichte das Gebet zu Meinem Gedenken.

15 Gewiß, die Stunde kommt – Ich hielte sie beinahe (ganz) verborgen –, damit jeder Seele das vergolten wird, worum sie sich bemüht.

16 So lasse denn nicht denjenigen dich von ihr abhalten, der nicht an sie glaubt und seiner Neigung folgt, sonst würdest du dich ins Verderben stürzen.

17 Und was ist das da in deiner Rechten, o Mūsā?“

18 Er sagte: „Es ist mein Stock, auf den ich mich stütze und mit dem ich für meine Schafe Blätter abschlage; und ich gebrauche ihn auch noch zu anderen Zwecken.“

19 Er sagte: „Wirf ihn hin, o Mūsā!“

20 Er warf ihn hin, und sogleich war er eine Schlange, die sich rasch bewegte.

21 Er sagte: „Nimm sie, und fürchte dich nicht. Wir werden sie in ihren früheren Zustand zurückbringen.

22 Und lege deine Hand dicht an deine Seite (, unter dem Oberarm), so kommt sie weiß heraus, jedoch nicht von Übel befallen. (Nimm dies) als weiteres Zeichen,

23 auf daß Wir dich etwas von Unseren größten Zeichen sehen lassen.

24 Geh zu Firʿaun, denn gewiß, er überschreitet das Maß (an Frevel).“

25 Er sagte: „Mein Herr, weite mir meine Brust,

26 und mache mir meine Angelegenheit leicht.

27 Und löse den Knoten in meiner Zunge,

28 so daß sie meine Worte verstehen.

29 Und bestelle mir von meinen Angehörigen einen, der (die Last) mitträgt,

30 Hārūn, meinen Bruder.

31 Festige durch ihn meine Stärke,

32 und lasse ihn an meiner Angelegenheit teilhaben,

33 damit wir Dich häufig preisen

34 und Deiner häufig gedenken.

35 Gewiß, Du siehst uns wohl.“

36 Er sagte: „Deine Bitte ist dir ja gewährt, o Mūsā!

37 Und Wir erwiesen dir bereits ein anderes Mal eine Wohltat,

38 als Wir deiner Mutter eingaben, was (als Weisung) eingegeben werden sollte:

39 ‚Wirf ihn in den Kasten und wirf ihn ins Wasser, und das Wasser soll ihn ans Ufer setzen, so daß ihn ein Feind von Mir und ein Feind von ihm aufnimmt.‘ Und Ich habe auf dich Liebe von Mir gelegt – und damit du vor Meinem Auge aufgezogen würdest.

40 Als deine Schwester hinging und sagte: ‚Soll ich euch auf jemanden hinweisen, der ihn betreuen würde?‘ So gaben Wir dich deiner Mutter wieder, damit sie frohen Mutes und nicht traurig sei. Und du tötetest eine Seele, und da erretteten Wir dich aus dem Kummer, und Wir unterzogen dich einer harten Prüfung. So verweiltest du jahrelang unter den Leuten von Madyan. Hierauf kamst du zu einer vorausbestimmten Zeit, o Mūsā.

41 Und Ich habe dich für Mich auserwählt.

42 Geh, du und dein Bruder, mit Meinen Zeichen, und laßt nicht nach in Meinem Gedenken.

43 Geht zu Firʿaun, denn er lehnt sich auf.

44 Und so redet mit ihm in sanften Worten, auf daß er bedenken oder sich fürchten möge.“ [...]

Sure 19: Maryam (offenbart zu Mekka)

1 Im Namen Allahs, des Allerbarmers, des Barmherzigen

2 Kāf-Hā-Yā-ʿAyn-Ṣād.

3 (Diese Verse sind) zum Gedenken an die Barmherzigkeit deines Herrn zu Seinem Diener Zakariyyā.

4 Als er zu seinem Herrn im Verborgenen rief (und) sagte: „Mein Herr, schwach sind mir die Knochen geworden, und in Altersgrauheit entfacht ist der Kopf. Und ich war im Bittgebet zu Dir, mein Herr, (noch) nie unglücklich.

5 Gewiß, ich fürchte die Verwandten nach mir, und meine Frau ist unfruchtbar. So schenke mir von Dir aus einen nahen Verwandten,

6 der mich beerbt und von der Sippe Yaʿqūbs erbt, und mach ihn, mein Herr, (Dir) wohlgefällig.“

7 „O Zakariyyā, Wir verkünden dir einen Jungen, dessen Name Yaḥyā ist, wie Wir zuvor noch niemandem Kennzeichen gleich den seinen gegeben haben.“

8 Er sagte: „Mein Herr, wie soll ich einen Jungen haben, wo meine Frau unfruchtbar ist und ich vom hohen Alter bereits einen Dürrezustand erreicht habe?“

9 Er sagte: „So wird es sein. Dein Herr sagt: ‚Das ist Mir ein leichtes; und auch dich habe Ich ja zuvor erschaffen, als du noch nichts warst‘.“

10 Er sagte: „Mein Herr, setze mir ein Zeichen.“ Er sagte: „Dein Zeichen ist, daß du drei Nächte lang, obwohl gesund, nicht zu den Menschen sprechen wirst.“

11 So kam er zu seinem Volk aus dem Gebetsraum heraus und gab ihnen dann zu verstehen: „Preist morgens und abends.“

12 „O Yaḥyā, nimm die Schrift mit (aller) Kraft.“ Und Wir gaben ihm schon als Kind die Urteilskraft

13 und Mitgefühl von Uns aus und Lauterkeit. Er war gottesfürchtig

14 und gütig gegen seine Eltern, und er war weder gewalttätig noch widerspenstig.

15 Und Friede sei auf ihm am Tag, da er geboren wurde, und am Tag, da er stirbt, und am Tag, da er wieder zum Leben auferweckt wird.

16 Und gedenke im Buch Maryams, als sie sich von ihren Angehörigen an einen östlichen Ort zurückzog.

17 Sie nahm sich einen Vorhang vor ihnen. Da sandten Wir Unseren Geist zu ihr. Er stellte sich ihr als wohlgestaltetes menschliches Wesen dar.

18 Sie sagte: „Ich suche beim Allerbarmer Schutz vor dir, wenn du gottesfürchtig bist.“

19 Er sagte: „Ich bin nur der Gesandte deines Herrn, um dir einen lauteren Jungen zu schenken.“

20 Sie sagte: „Wie soll mir ein Junge gegeben werden, wo mich doch kein menschliches Wesen berührt hat und ich keine Hure bin.“

21 Er sagte: „So wird es sein. Dein Herr sagt: ‚Das ist Mir ein leichtes, und damit Wir ihn zu einem Zeichen für die Menschen und zu einer Barmherzigkeit von Uns machen‘. Und es ist eine beschlossene Angelegenheit.“

22 So empfing sie ihn und zog sich mit ihm zu einem fernen Ort zurück.

23 Die Wehen ließen sie zum Palmenstamm gehen. Sie sagte: „O wäre ich doch zuvor gestorben und ganz und gar in Vergessenheit geraten!“

24 Da rief er ihr von unten her zu: „Sei nicht traurig; dein Herr hat ja unter dir ein Bächlein geschaffen.

25 Und schüttle zu dir den Palmenstamm, so läßt er frische, reife Datteln auf dich herabfallen.

26 So iß und trink und sei frohen Mutes. Und wenn du nun jemanden von den Menschen sehen solltest, dann sag: Ich habe dem Allerbarmer Fasten gelobt, so werde ich heute mit keinem Menschenwesen sprechen.“

27 Dann kam sie mit ihm zu ihrem Volk, ihn (mit sich) tragend. Sie sagten: „O Maryam, du hast da ja etwas Unerhörtes begangen.

28 O Schwester Hārūns, dein Vater war doch kein sündiger Mann, noch war deine Mutter eine Hure.“

29 Da zeigte sie auf ihn. Sie sagten: „Wie können wir mit jemandem sprechen, der noch ein Kind in der Wiege ist?“

30 Er sagte: „Ich bin wahrlich Allahs Diener; Er hat mir die Schrift gegeben und mich zu einem Propheten gemacht.

31 Und gesegnet hat Er mich gemacht, wo immer ich bin, und angeordnet hat Er mir, das Gebet (zu verrichten) und die Abgabe (zu entrichten), solange ich lebe,

32 und gütig gegen meine Mutter zu sein. Und Er hat mich weder gewalttätig noch unglücklich gemacht.

33 Und der Friede sei auf mir am Tag, da ich geboren wurde, und am Tag, da ich sterbe, und am Tag da ich wieder zum Leben auferweckt werde.“

34 Das ist ʿĪsā, der Sohn Maryams: (Es ist) das Wort der Wahrheit, woran sie zweifeln.

35 Es steht Allah nicht an, Sich ein Kind zu nehmen. Preis sei Ihm! Wenn Er eine Angelegenheit bestimmt, so sagt Er dazu nur: ‚Sei!‘, und so ist es.

36 (ʿĪsā sagte:) „Und gewiß, Allah ist mein Herr und euer Herr; so dient Ihm. Das ist ein gerader Weg.“

37 Doch die Gruppierungen wurden uneinig untereinander; dann wehe denjenigen, die ungläubig sind, vor dem Erleben eines gewaltigen Tages!

38 Wie vorzüglich werden sie hören und sehen am Tag, da sie zu Uns kommen werden! Aber die Ungerechten befinden sich heute in einem deutlichen Irrtum.

39 Warne sie vor dem Tag der gramvollen Reue, wenn die Angelegenheit entschieden sein wird, während sie (all dessen) unachtsam sind, und während sie (noch) nicht glauben.

40 Gewiß, Wir sind es, die Wir die Erde und (all die,) die auf ihr sind, erben werden. Und zu Uns werden sie zurückgebracht.

41 Und gedenke im Buch Ibrāhīms. Er war ein Wahrhaftiger und Prophet.

42 Als er zu seinem Vater sagte: „O mein lieber Vater, warum dienst du dem, was nicht hört und nicht sieht und dir nichts nützt?

43 O mein lieber Vater, gewiß, zu mir ist vom Wissen gekommen, was nicht zu dir gekommen ist. So folge mir, dann leite ich dich einen ebenen Weg.

44 O mein lieber Vater, diene nicht dem Satan. Gewiß, der Satan ist gegen den Allerbarmer widerspenstig.

45 O mein lieber Vater, ich fürchte, daß dir Strafe vom Allerbarmer widerfährt, so daß du zu einem Gefolgsmann des Satans wirst.“

46 Er sagte: „Verschmähst du meine Götter, o Ibrāhīm? Wenn du nicht aufhörst, werde ich dich ganz gewiß steinigen. Und meide mich eine Zeitlang.“

47 Er sagte: „Friede sei auf dir! Ich werde meinen Herrn für dich um Vergebung bitten; gewiß, Er ist zu mir sehr entgegenkommend.

48 Ich werde mich von euch und von dem, was ihr anstatt Allahs anruft, fernhalten und nur meinen Herrn anrufen. Vielleicht werde ich im Bittgebet zu meinem Herrn nicht unglücklich sein.“

49 Als er sich nun von ihnen und von dem, dem sie anstatt Allahs dienten, fernhielt, schenkten Wir ihm Isḥāq und Yaʿqūb; und alle (beide) machten Wir zu Propheten.

50 Und Wir schenkten ihnen (etwas) von Unserer Barmherzigkeit, und Wir verliehen ihnen einen hohen Ruf an Wahrhaftigkeit.

51 Und gedenke im Buch Mūsās. Gewiß, er war auserlesen, und er war ein Gesandter und Prophet.

52 Wir riefen ihn von der rechten Seite des Berges und ließen ihn zu vertraulichem Gespräch näherkommen.

53 Und Wir schenkten ihm aus Unserer Barmherzigkeit seinen Bruder Hārūn als Propheten.

54 Und gedenke im Buch Ismāʿīls. Gewiß, er war wahrhaftig in seinem Versprechen, und er war ein Gesandter und Prophet.

55 Und er pflegte seinen Angehörigen das Gebet und die Abgabe zu befehlen, und er war seinem Herrn wohlgefällig. 56 Und gedenke im Buch Idrīs'. Er war ein Wahrhaftiger und Prophet.

57 Und Wir hoben ihn zu einem hohen Ort empor.

58 Das sind diejenigen, denen Allah Gunst erwiesen hat, unter den Propheten aus der Nachkommenschaft Ādams und von denjenigen, die Wir mit Nūḥ trugen, und aus der Nachkommenschaft Ibrāhīms und Isrāʾīls, und von denjenigen, die Wir rechtgeleitet und erwählt haben. Als ihnen die Zeichen des Allerbarmers verlesen wurden, fielen sie ehrerbietig und weinend nieder.

59 Dann folgten nach ihnen Nachfolger, die das Gebet vernachlässigten und den Begierden folgten. So werden sie (den Lohn für ihre) Verirrung vorfinden,

60 außer demjenigen, der bereut und glaubt und rechtschaffen handelt. Jene werden in den (Paradies)garten eingehen und ihnen wird in nichts Unrecht zugefügt –

61 in die Gärten Edens, die der Allerbarmer Seinen Dienern im Verborgenen versprochen hat. Sein Versprechen wird bestimmt erfüllt.

62 Sie hören darin keine unbedachte Rede, sondern nur: „Frieden!“ Und sie haben darin ihre Versorgung morgens und abends.

63 Das ist der (Paradies)garten, den Wir denjenigen von Unseren Dienern zum Erbe geben, die gottesfürchtig sind.

64 (Und die Engel sagen:) „Wir kommen nur auf Befehl deines Herrn herab. Ihm gehört (alles), was vor uns und was hinter uns und was dazwischen ist; und dein Herr ist gewiß nicht vergeßlich,

65 (Er), der Herr der Himmel und der Erde und dessen, was dazwischen ist. So diene Ihm und sei beharrlich in Seinem Dienst. Weißt du (etwa) einen, der Kennzeichen gleich den Seinen besäße?“

66 Der Mensch sagt: „Werde ich, wenn ich erst einmal gestorben bin, wirklich wieder lebendig hervorgebracht werden?“

67 Gedenkt der Mensch denn nicht, daß Wir ihn zuvor erschaffen haben, da er (noch) nichts war?

68 Bei deinem Herrn, Wir werden sie ganz gewiß versammeln, (sie) und die Satane. Hierauf werden Wir sie ganz gewiß rings um die Hölle herum auf den Knien herbeibringen.

69 Hierauf werden Wir aus jedem Lager ganz gewiß denjenigen herausnehmen, der sich dem Allerbarmer am heftigsten widersetzt hat.

70 Dann wissen Wir wahrlich am besten über diejenigen Bescheid, die es am ehesten verdienen, ihr ausgesetzt zu sein.

71 Und es gibt keinen unter euch, der nicht daran vorbeigehen würde. Dies obliegt deinem Herrn unabänderlich beschlossen.

72 Hierauf erretten Wir diejenigen, die gottesfürchtig waren, und lassen die Ungerechten in ihr auf den Knien zurück.

73 Und wenn ihnen Unsere Zeichen als klare Beweise verlesen werden, sagen diejenigen, die ungläubig sind, zu denjenigen, die glauben: „Welcher der beiden Gruppen hat nun eine bessere Stellung und eine schönere Gesellschaft?“

74 Aber wie viele Geschlechter vernichteten Wir vor ihnen, die besser an Ausstattung und Aussehen waren!

75 Sag: Wer sich im Irrtum befindet, den möge der Allerbarmer lange darin gewähren lassen. Wenn sie dann sehen, was ihnen angedroht ist, entweder die Strafe oder die Stunde, da werden sie wissen, wer sich in einer (noch) schlechteren Lage befindet und die schwächere Heerschar hat.

76 Und Allah mehrt denjenigen, die rechtgeleitet sind, ihre Rechtleitung. Das Bleibende aber, die rechtschaffenen Werke – sie sind bei deinem Herrn besser in der Belohnung und besser als Rückkehr.

77 Was meinst du wohl zu demjenigen, der Unsere Zeichen verleugnet und sagt: „Mir werden ganz gewiß Besitz und Kinder gegeben“?

78 Hat er etwa Einblick in das Verborgene gewonnen, oder hat er vom Allerbarmer eine Verpflichtung entgegengenommen?

79 Keineswegs! Wir werden aufschreiben, was er sagt, und ihm die Strafe noch verlängern.

80 Und Wir erben von ihm das, was er sagt, während er einzeln zu Uns kommt.

81 Und sie haben sich anstatt Allahs Götter genommen, damit sie ihnen zu Macht gereichen.

82 Keineswegs! Sie werden den von ihnen (empfangenen) Dienst verleugnen und werden ihnen Gegner sein. 83 Siehst du nicht, daß Wir die Satane gegen die Ungläubigen gesandt haben, damit sie sie heftig aufreizen?

84 So wünsche nichts gegen sie zu beschleunigen; Wir zählen ihnen schon (die Tage) ab. 85 An einem Tag, da Wir die Gottesfürchtigen als eine (geehrte) Abordnung zum Allerbarmer versammeln

86 und die Übeltäter, wie eine durstige Herde zur Tränke zur Hölle treiben,

87 verfügen sie nicht über die Fürsprache, außer demjenigen, der vom Allerbarmer eine (diesbezügliche) Verpflichtung entgegengenommen hat.

88 Und sie sagen: „Der Allerbarmer hat Sich Kinder genommen.“

89 Ihr habt ja eine abscheuliche Sache begangen.

90 Beinahe brechen davon die Himmel auseinander, und (beinahe) spaltet sich die Erde, und (beinahe) stürzen die Berge in Trümmern zusammen,

91 daß sie dem Allerbarmer Kinder zuschreiben.

92 Es ziemt dem Allerbarmer nicht, Sich Kinder zu nehmen.

93 Niemand in den Himmeln und auf der Erde wird zum Allerbarmer anders denn als Diener kommen (können).

94 Er hat sie erfaßt und sie genau gezählt.

95 Und sie alle werden zu Ihm am Tag der Auferstehung einzeln kommen.

96 Gewiß, denjenigen, die glauben und rechtschaffene Werke tun, wird der Allerbarmer Liebe bereiten.

97 Wir haben ihn eigens leicht gemacht in deiner Sprache, damit du durch ihn den Gottesfürchtigen frohe Botschaft verkündest und durch ihn hartnäckige Leute warnst.

98 Und wie viele Geschlechter haben Wir vor ihnen vernichtet! Nimmst du noch irgend jemanden von ihnen wahr, oder hörst du von ihnen noch den geringsten Laut?
Sure 19

vgl. Bibeltext: Lukas 1, 5-80; Lukas 2, 1-20; 5 Bücher Mose

Rechtsbestimmungen zur Scharia

vgl. Bibeltext: 4. Mose 5, 11-31

Textgrundlage

Übersetzung der Bedeutungen des Korans in die deutsche Sprache

Thematisch geordnete Textauswahl

Ibrahim

So folgt dem Glauben Ibrahims

Ihr Besitzer der Schrift, warum streitet ihr über Ibrahim, wo doch die Tora und das Evangelium erst nach ihm herabgeschickt worden sind? Denkt ihr denn nicht nach? Ihr habt bereits über etwas gestritten, worüber ihr Wissen habt. Wieso streitet ihr euch nun über etwas, worüber ihr kein Wis­sen habt? Gott allein weiß alles, und ihr wisst nichts. Ibrahim war weder Jude noch Christ, aber er war ein aufrichtig ergebe­ner Gläubiger, kein Ungläubiger. [3:65-67] Wir haben Noah und Ibrahim gesandt, und wir ließen in ihrer Nach­kommenschaft die Propheten und die Schrift wirken. Einige von ihnen waren rechtgeleitet, und viele waren ungläu­big. [57:26] Sag: «Gott hat die Wahrheit gesagt. So folgt dem Glauben Ibrahims, der aufrichtig glaubte. Er war kein Ungläubiger.» [3:95] Ibrahim war eine verantwortungs­volle Person. Er war Gott demütig und aufrichtig ergeben. Er war kein Ungläubiger und dankbar für seine Gaben. Gott hat ihn auserwählt und auf den rechten Weg geführt. Wir gaben ihm im Leben Gutes, und im Jenseits gehört er zu den Rechtschaffenen. [16:120-122] Wer hat eine bessere Religion als der, der sein Gesicht Gott zuwendet, rechtschaffen ist und der Gemeinschaft Ibrahims folgt, der aufrichtig ergeben war. Gott hat sich Ibrahim zum Freund genommen. [4:125]

Ibrahim und der Glaube seines Vaters

Als er zu seinem Vater und seinem Volk sagte: «Was sind das für Steingötzen, denen ihr euch zuwendet?», antworteten sie: «Wir haben unsere Vorfahren so vorgefunden, dass sie ihnen dienten.» Er antwortete: «Sowohl ihr als auch eure Vorfahren habt euch im offensichtlichen Irrtum befunden.» Sie sagten: «Bringst du uns die Wahrheit, oder bist du einer, der mit uns spaßt?» Er sagte: «Nicht doch, euer Herr ist der Herr von Himmel und Erde, die er erschaffen hat. Ich bin für euch einer der Zeugen. Bei Gott, ich werde eure Götzen überlisten, nachdem ihr euch von ihnen ab­gewendet habt und gegangen seid.» Daraufhin schlug er die Götzen in Stücke, bis auf den größten von ihnen, falls die Götzendiener vielleicht später zurückkehren. Sie frag­ten: «Wer hat dies unseren Göttern angetan? Der gehört zu denen, die unrecht handeln.» Sie sagten: «Wir hörten einen jungen Mann über sie sprechen. Man nennt ihn Ibra­him.» Sie sagten: «Bringt ihn vor die Augen der Menschen. Vielleicht werden sie es bezeugen können.» Sie sagten: «Hast du dies mit unseren Göttern getan, Ibrahim?» Er antwortete: «Nicht doch, der größte von ihnen hat dies getan. So fragt sie doch, wenn sie sprechen können.» Sie wandten sich dann wieder einander zu und sagten: «Ihr seid die Ungerechten!» Hierauf änderten sie wieder ihre Meinung und sagten: «Du weißt, dass diese da nicht sprechen können.» Er sagte: «Ihr verehrt jemanden anstelle von Gott, der euch weder nützt noch schadet? Schande über euch, über das, was ihr anstelle Gottes anbetet. Habt ihr denn keinen Verstand mehr?» Sie sagten: «Verbrennt ihn, und unterstützt eure Götter, wenn ihr etwas tun wollt!» Wir sprachen: «Feuer, sei kühl und unschädlich für Ibrahim.» Sie wollten eine List gegen ihn aus­hecken, aber wir ließen sie unterliegen. [21:52-70] Er­wähne in der Schrift Ibrahim. Er war ehrlich und ein Prophet. Zu seinem Vater sagte er: «Vater, warum verehrst du etwas, was weder hören noch sehen und auch nichts von dir ab­wenden kann? Vater, ich habe Wissen erhalten, das du nicht erhalten hast. Folge mir, dann führe ich dich auf den rech­ten Weg. Vater, verehre nicht den Teufel, denn der Teufel ist gegen den Barmherzigen widerspenstig. Vater, ich be­fürchte, dass dich der Barmherzige mit Strafe treffen wird und du deshalb ein Freund des Teufels werden wirst.» Er antwortete: «Verachtest du meine Götter, Ibrahim? Wenn du damit nicht aufhörst, dann werde ich dich bestimmt steini­gen. Bleibe eine Zeit lang weg von mir.» Er sagte: «Frieden sei mit dir. Ich werde meinen Herrn für dich um Vergebung bit­ten. Er ist mir gegenüber immer wohlgesinnt. Ich halte mich von euch fern und von dem, den ihr anstelle von Gott anbe­tet. Ich bete zu meinem Herrn. Vielleicht habe ich mit dem Gebet an meinen Herrn keinen Misserfolg.» [19:41-48] Ibrahims Bitte um Verzeihung für seinen Vater geschah auf­grund eines Versprechens, das er ihm gegeben hatte. Als ihm klar wurde, dass er (sein Vater) ein Feind Gottes war, sagte er sich von ihm los. Ibrahim war wirklich sehr mitfüh­lend und mild. [9:114]

Ibrahim beruhigt sein Herz

Auf diese Art zeigten wir Ibrahim das Reich über Him­mel und Erde, damit er zu den Überzeugten gehöre. Als über ihn die Nacht gekommen war, sah er einen Stern. Er sagte: «Das ist mein Herr!» Als der Stern aber unterging, sagte er: «Ich liebe nichts, was untergeht.» Als er den Mond aufgehen sah, sagte er: «Das ist mein Herr.» Als der Mond unterging, sagte er: «Wenn mein Herr mich nicht rechtlei­tet, werde ich zu den Leuten gehören, die in die Irre gegan­gen sind.» Als er die Sonne aufgehen sah, sagte er: «Mein Herr ist das! Die Sonne ist größer.» Als sie unterging, sagte er: «Leute, ich habe keine Schuld daran, was ihr Gott beige­sellt. Ich richte mein Gesicht dem zu, der Himmel und Erde erschaffen hat - das tue ich aufrichtig, und ich bin kein Un­gläubiger.» Seine Leute stritten mit ihm. Er sagte: «Wollt ihr mit mir über Gott streiten, nachdem er mich rechtgeleitet hat? Ich habe keine Angst vor dem, was ihr ihm gleichstellt, es sei denn, mein Herr will etwas. Mein Herr hat allumfas­sendes Wissen. Wollt ihr euch nicht ermahnen lassen? Wie soll ich mich vor dem fürchten, was ihr ihm gleichstellt, wo ihr nicht fürchtet, Gott etwas gleichzustellen, wozu er euch keine Anweisung herabgeschickt hat? Welche von den bei­den Gruppen hat also mehr Recht auf Sicherheit - wenn ihr es überhaupt wisst?« [6:75-81] Als Ibrahim sagte: «Herr, zeige mir, wie du die Toten lebendig machst», sprach Gott: «Glaubst du denn nicht?» Er antwortete: «Doch, aber damit mein Herz beruhigt ist!» Da sagte er: «Nimm vier Vögel und zerstückele sie, und lege dann jeweils einen Teil von ihnen auf einen Berg. Rufe sie, dann kommen sie geschwind auf dich zu. Du sollst wissen, dass Gott mäch­tig und weise ist.» [2:260] Hast du nicht den gesehen, der mit Ibrahim über seinen Herrn gestritten hat, dass Gott ihm die Herrschaft gegeben hat? Als Ibrahim sagte: «Mein Herr ist es, der lebendig macht und sterben lässt», entgegnete er: «Ich lasse auch leben und sterben.» Da antwor­tete Ibrahim: «Gott lässt die Sonne im Osten aufgehen, so lass du sie doch im Westen aufgehen!» Da war der Ungläubige machtlos. Gott leitet die Ungerechten nicht recht. [2:258]

Der Kinderwunsch wird erfüllt

Unsere Gesandten sind zu Ibrahim mit der frohen Botschaft gekommen. Sie sagten: «Frieden.» Er antwortete: «Frieden». Und kurz darauf bereitete er ein gegartes Kalb für sie zu. Als er sah, dass ihre Hände nicht danach griffen, kamen sie ihm verdächtig vor, und er bekam Angst vor ihnen. Sie sag­ten: «Hab keine Angst.» Seine Frau, die dabeistand, lachte daraufhin. Da brachten wir ihr die frohe Botschaft eines Sohnes, Ishaq, und nach Ishaq Yaqub. Sie sagte: «Oh nein, ich soll noch gebären, wo ich doch eine alte Frau bin und mein Mann ein alter Greis ist? Das ist doch etwas Unge­wöhnliches!» Sie sagten: «Wunderst du dich über den Auf­trag Gottes? Die Barmherzigkeit Gottes und seine Segnun­gen mögen auf euch ruhen, auf den Mitgliedern des Hauses. Er ist lobenswert und mächtig.» [11:69-73]

Ibrahims Opfer

Das ist unser Beweis, den wir Ibrahim gegen seine Leute gaben. Wir erhöhen, wen wir wollen, um mehrere Stufen. Dein Herr ist wirklich weise und weiß alles. Wir schenkten ihm Ishaq und Yaqub. Und ebenso Ismail, Alyasa, Yunus und Lut. Jeden von ihnen haben wir vor allen Menschen be­vorzugt. Auch einige von ihren Vätern, ihren Nachkommen und ihren Brüdern. Wir haben sie auserwählt und auf den rechten Weg geführt. 16:83-871 Ibrahim sagte: «Ich gehe jetzt zu meinem Herrn. Er wird mich rechtleiten. Mein Herr, schenk mir jemanden von den Aufrichtigen!» So brachten wir ihm die frohe Botschalt über einen nachsichtigen Jungen. Als er alt genug war, mit ihm zu arbeiten, sagte Ibrahim: «Mein Sohn, ich sah im Schlaf, dass ich dich opfere. Also, wie siehst du das?» Er sagte: «Mein Vater, mach, was dir befohlen wird! Du wirst mich - wenn Gott will - als einen vorfinden, der viel aushalten kann.» Als sich beide dem Willen Gottes unterwarfen und er ihn auf die Schläfe legte, riefen wir ihm zu: «Ibrahim! Du hast deinen Traum wahr gemacht. Auf diese Weise belohnen wir die Frommen.» Dies ist eine offenkundige Prüfung. Wir lösten ihn (den Sohn) mit einem gewaltigen Opfertier aus. Bei den späteren Generationen hinterließen wir für ihn: «Frieden sei auf Ibrahim!» Auf diese Weise belohnen wir die From­men. Er gehörte zu unseren gläubigen Dienern. Wir haben ihm die frohe Botschaft über Ishaq gebracht, einen Prophe­ten aus den Reihen der Rechtschaffenen. Wir sprachen über ihn und Ishaq unseren Segen. In ihrer Nachkommenschaft gibt es nun einige, die fromm sind, und einige, die offen­sichtlich gegen sich selbst Unrecht begehen. [37:99-113] Ibrahim sagte: «Mein Herr, mach diesen Ort sicher, und halte mich und meine Söhne davon ab, die Götzen anzube­ten. Mein Herr, sie haben viele von den Menschen in die Irre geführt. Wer mir nun folgt, der gehört wirklich zu mir. Und wenn sich einer mir widersetzt, so bist du der Verzei­hende und Barmherzige. Unser Herr, ich habe einige aus meiner Nachkommenschaft ein unfruchtbares Tal bei dei­nem Heiligen Haus, unser Herr, bewohnen lassen, damit sie beten. Mache, dass die Herzen der Menschen, die dort schon leben, meine Nachkommen mögen, und schenke ihnen Früchte, damit sie sich dankbar zeigen. Unser Herr, du weißt, was wir geheim halten und was wir bekannt ma­chen. Nichts bleibt vor Gott verborgen, weder auf der Erde noch im Himmel. Gepriesen sei Gott, der mir im Alter Ismail und Ishaq schenkte. Mein Herr erhört wirklich die Bitten. Mein Gott, lass mich und meine Nach­kommenschaft das Gebet einhalten, und nimm unsere Bitten an!» [14:35-40]

Der Auftrag

Als wir das Haus zu einem Ort der Reue für die Menschen machten und zu einem Ort der Sicherheit, sagten wir: «Macht aus dem Platz Ibrahims eine Gebetsstätte!» Wir verpflichteten Ibrahim und Ismail, mein Haus für diejeni­gen zu reinigen, die es umkreisen, sich hingeben, sich ver­neigen und niederwerfen. Ibrahim sagte: «Mein Herr, mach dies zu einer sicheren Ortschaft, und beschere nur den Ein­wohnern Früchte, die an Gott und den Jüngsten Tag glau­ben.» Er antwortete: «Wer aber ungläubig ist, den lasse ich ein wenig genießen. Dann dränge ich ihn in die Qual des Feuers, und das ist ein schlimmer Zustand.» Ibrahim rich­tete die Grundmauer des Hauses auf, und Ismail sagte: «Unser Herr, nimm von uns an. Du bist der, der alles hört und weiß. Unser Herr, mache uns dir ergeben und aus unserer Nachkommenschaft eine dir ergebene Gemeinde. Zeige uns die Riten, und verzeihe uns. Du bist wirklich der Verzeihende und Barmherzige.» [2:125-128] Damals sagte sein Herr zu ihm: «Ergib dich!» Ibrahim antwortete: «Ich habe mich dem Herrn der Welten ergeben.» Ibrahim gab dies seinen Söhnen mit, ebenso sagte Yaqub: «Meine Söhne, Gott hat euch den Glauben auserwählt, also sterbt nicht, ohne ergeben zu sein.» [2:131-132] Sagt: «Wir glauben an Gott und daran, was er zu uns und zu Ibrahim, Ismail, Ishaq, Yaqub und den Stämmen Israels herabgeschickt hat. Ebenso glauben wir an das, was Musa und Isa erhielten, und auch, was die Propheten von ihrem Herrn erhielten. Wir machen zwischen ihnen keinen Unterschied. Und wir sind ihm alle ergeben.» [2:136] Damals beauftragten wir Ibrahim mit der Pflege des Hauses: «Geselle mir nichts bei, und reinige mein Haus für diejenigen, die es umkreisen und zum Gebet aufstehen, und für diejenigen, die sich vernei­gen und niederwerfen. Rufe die Menschen zur Pilgerfahrt auf, damit sie zu Fuß zu dir kommen oder auf mageren Ka­melen, die aus den entferntesten Gegenden kommen. Sie sollen bezeugen, dass sie ihren Nutzen davon haben, und zu bestimmten Tagen den Namen Gottes über das Opfer­vieh sprechen. So esst davon, und speist die Bedürftigen und die Armen.» [22:26-28]

Textgrundlage

  • Der Koran für Kinder und Erwachsene übersetzt und erläutert von Lamya Kaddor und Rabeya Müller, C.H.Beck München 2008 ISBN 9783406572227