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Islam: Entstehung
Der Prophet Mohammed und die Entstehung des Islam (für Jhg. 5/6)
Infotext
Die Entstehung des Islam – der Prophet Mohammed
Mohammed wurde im Jahr 570 n. Chr. in Mekka geboren. Sein Vater starb noch vor seiner Geburt. Als er sechs Jahre alt war, starb seine Mutter. Er war nun Waise und lebte bei seinem Großvater, und nach dessen Tod bei seinem Onkel. Seine Sippe gehörte zum mächtigen Stamm der Kuraisch. Mohammed war Hirte und Kameltreiber.
Mekka war eine wichtige Handelsstadt und ein Pilgerort. Dort gab es ein bedeutendes Heiligtum, die Kaaba. In der Kaaba war ein Meteorit eingemauert, der sehr verehrt wurde. In Mekka wohnte auch ein Gott namens Hubal, den viele einfach Allah nannten. Denn Allah bedeutet Gott.
Als Mohammed 20 Jahre alt war, kam er in den Dienst der reichen Frau Chadidscha. Sie vertraute ihm und im Jahr 595 heirateten die beiden. Chadidscha war 40 Jahre alt und Mohammed 25. Von ihren Kindern überlebte nur eine Tochter: Fatima. Als reicher Kaufmann reiste Mohammed nun mit seinen Karawanen in viele Gegenden und lernte viele Menschen, Sitten und Religionen kennen. Er war besonders von dem geschriebenen Gesetz der Juden und Christen beeindruckt. Unter den arabischen Stämmen gab es in dieser Zeit viele Konflikte, weil solch ein für alle gültiges Gesetz fehlte.
Mit 40 Jahren erschien Mohammed zum ersten Mal der Engel Gabriel und offenbarte ihm eine Botschaft. Mohammed begann, in Mekka seine Botschaft zu predigen. Doch er wurde verspottet. Als dann im Jahr 619 seine Frau und sein Onkel starben, war der Prophet verzweifelt.
Doch zwei Jahre später wurde er in die Oase Jathrib gerufen, um dort als Schlichter für Ruhe und Ordnung zu sorgen. Im September 622 kam er in Jathrib an, dieses Ereignis wurde später der Beginn der islamischen Zeitrechnung. Er gründete eine neue Gemeinschaft namens „Umma“ und gab ihr Gesetze. Die Stadt wurde nun Medina genannt, das bedeutet "Stadt des Propheten". Es gab Streit mit den Juden und Mohammed ließ viele Juden vertreiben. Auch änderte er die Gebetsrichtung: Statt wie anfangs nach Jerusalem wurde nun in Richtung Mekka gebetet.
Mohammed überfiel Karawanen aus Mekka, um seine Kampfgefährten zu versorgen. Damit sie jederzeit kampfbereit waren, verbot er Alkohol und Glücksspiel. Nach mehreren Kriegen eroberten die Muslime im Jahr 630 endgültig Mekka. Das war der Sieg des Islam in Arabien. Die Kaaba mit dem Meteoriten wurde zum Heiligtum für alle Muslime erklärt.
Der Prophet war nun sehr anerkannt. Er hatte mehrere Frauen geheiratet. Doch er war auch alt geworden. Im Jahr 632, als er 62 Jahre alt war, starb er. Etwa 20 Jahre nach seinem Tod wurden seine Botschaften aufgeschrieben, so entstand der Koran.
Aufgaben
Lebenslauf
Schreibe einen kurzen Lebenslauf des Propheten Mohammed. Was geschah in welchem Jahr?
- 570
- 576
- 590
- 595
- 610
- 622
- 630
- 632
Fragen zum Text
- Wie wuchs Mohammed als Kind auf?
- Mekka war bereits in vorislamischer Zeit ein Pilgerort. Warum?
- Wie lernte Mohammed die jüdische und christliche Religion kennen?
- Was schätze er an diesen Religionen besonders?
- Von wem, so berichtete er es, hat der Prophet seine Offenbarungen empfangen?
- Warum ging Mohammed nach Jathrib (Medina)?
- Was machten der Prophet und seine Anhänger in Jathrib (Medina)?
- Wie wurde die Stadt Mekka muslimisch?
- Wie entstand der Koran?
Lückentext
Reiseziele der Karawanen
Begriffe wiederholen
Für Lehrerinnen und Lehrer
Der Prophet Mohammed wurde in eine gesellschaftlich unruhige Zeit in Arabien hineingeboren. Sie war ein Nährboden für Prophetentum, derer es in dieser Zeit viele gab. Das Konzept des Monotheismus und einheitlichen, für alle geltenden Gesetzen überzeugte schließlich.
Das Wirken Mohammeds als Prophet wird in zwei Phasen unterteilt: Die mekkanische Periode von 613–622 und die medinische von 622–632. In Jathrib (Medina) kennzeichnen zwei grundsätzliche Konflikte das Wirken des Propheten: die Opposition der Juden innerhalb der Stadt und die kriegerische Auseinandersetzung mit den Polytheisten Mekkas. Die jüdische Ablehnung seiner Botschaft führte im Jahr 623/624 zur Änderung der Gebetsrichtung von zuvor Jerusalem zum Beten in Richtung Kaaba (vgl. Sure 2, 144). Dass der Prophet viele Juden vertreiben und auch töten ließ, begründete in der islamischen Geschichte lange Zeit keine Judenfeindlichkeit. Es gab viele jüdische Gemeinden in der islamischen Welt und man verwies auf die islamische Glaubensfreiheit (z. B. Sure 10, 99: Und wenn dein Herr gewollt hätte, so würden alle auf der Erde insgesamt gläubig werden. Willst du etwa die Leute zwingen, gläubig zu werden?) Erst im 20. Jahrhundert bekam Mohammeds Vorgehen vor dem Hintergrund des Israelkonflikts teilweise neue Symbolkraft.
Literatur
- Marco Schöller: Mohammed. 2008.
- Karl-Dieter Wrieden und Insa Januschek: Islam. Unterrichtsmaterial für Bremer Schulen. 1995.
- Sabine Häcker: David und Goliath in Bibel und Koran. In: LIFE – Ideen und Materialien für interkulturelles Lernen. München 2005.