Deutsch/Reisebericht
Vom Reisebericht zur Abenteuergeschichte
Was musst Du können, um einen (guten) Reisebericht zu schreiben? Und wozu überhaupt?
Zuerst einmal gilt: die Augen aufhalten und gut beobachten!
Dann solltest Du Dir Wissen aneignen über die Orte, Landschaften und Leute, mit denen Du es zu tun hast.
Das kann auch schon vor der Reise geschehen.
Du solltest das Wichtige von Unwichtigem unterscheiden können, das ist gar nicht so leicht.
Und schließlich sind Reise-Notizen sehr hilfreich, wenn sie zeitnah festgehalten werden. Das könnte z.B. ein Reisetagebuch, ein Notiz- oder auch ein Skizzenheft sein.
- Der Einstieg enthält dann die Basis-Informationen über Ort und Zeit und Umstände der Reise.
- Im Hauptteil ist es ganz gut, chronologisch vorzugehen, also die Ereignisse in ihrer zeitlichen Abfolge zu schildern. Das kann allerdings auch schnell langweilig werden, für den Leser - und der bist Du ja auch-, wenn alles gleich wichtig zu sein scheint. Deswegen gilt hier: Es darf auch etwas weggelassen werden, anderes kann nur kurz erwähnt werden, dafür aber sollte Spannendes, Lustiges oder Interessantes ausführlicher und anschaulich geschildert werden. Die Highlights für Dich und den Leser! Das befriedigt auch ein berechtigtes Unterhaltungsbedürfnis.
- Eine abschließende Einschätzung dessen, was neu und interessant oder auch ärgerlich und unnötig war, rundet den Bericht ab.
'Und wozu überhaupt? Eine Reise hat einfach mehr Erinnerungswert, wenn Du Dich darauf vorbereitest und wenn Du Erlebnisse festhältst. Schließlich kannst Du nicht davon ausgehen, dass alles, was Du erlebst, für immer und ewig in Deinem Gedächtnis aufbewahrt sein wird. Sozusagen'unvergesslich'. Im Gegenteil: Das Neue verdrängt das Vergangene leider viel zu schnell!
Zwei Beispiele:
Michael und Martin sind Brüder. Nach den Sommerferien schreibt jeder einen Bericht über das Urlaubsziel. Vergleiche die beiden Berichte.
Michael und Martin haben in den Ferien auf der Insel Amrum dasselbe erlebt. Aber Martins Bericht ist ausführlicher. Macht Notizen, wodurch sich die beiden Aufsätze unterscheiden.
Auswertung TA: Möglichkeiten der Ausgestaltung von Berichten - auch Nebensätze verwenden - zusätzliche Informationen geben (z.B. Begründungen) - Orts- und Zeitangaben - persönliche Eindrücke und Gefühle schildern - Adjektive und Adverbien -> Sucht im Text Beispiele dafür
III. Die produktive Weiterführung
Nächster Schritt: Verfasse nun den Kern eines eigenen Reiseberichtes in 6 bis 7 Hauptsätzen.
Hausaufgabe: Schreibe nun einen ausführlicheren und anschaulicheren Bericht.
Auswertung in Lesegruppen:
Lest euch gegenseitig eure Berichte vor und die anderen melden dann zurück,
- Welche Orts- und Zeitangaben vorkommen
- wo und wie persönliche Eindrücke eingefügt wurden
- wo sie gerne noch mehr erfahren hätten.
IV. Die Ausweitung
Letzter Schritt: Wir wechseln die Textsorte - von der Dokumentation zur Fiktion, d.h. vom realistischen, wahren Bericht zur Phantasie-Geschichte:
Baue in deinen Text ein erfundenes Ereignis ein, verwende dabei einige dramatische Elemente, wie zum Beispiel:
- • unerwartete Wendungen (da, jetzt, plötzlich, wie aus dem Nichts ...)
- • Wörtliche Rede (redeeinleitende Verben abwechseln)
- • ‚dramatisches Präsens‘ (an entscheidender Stelle ins Präsens wechseln)
- • Verzögerungen der Auflösung
- • eventuell zuvor erste Andeutungen einflechten (‚Antizipationen‘), z.B.
„Das hätten wir nicht tun sollen.“ „Dies sollte sich noch als Fehler erweisen.“ „Wenn ich geahnt hätte, was ... dann wäre ich nie ...“
Verfassen auch in Kleingruppen möglich, Auswertung in Schreibkonferenzen, Textlupe oder Kommentarlawinen
V. Präsentieren / Publizieren:
Die gesammelten phantastischen Reisen der Klasse xy