Anglizismen

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Ein Anglizismus ist ein aus der englischen Sprache übernommener Begriff bzw. eine andere vom Englischen beeinflusste sprachliche Form, z.B. in der Syntax, in der Rechtschreibung, Aussprache, Lexik oder Idiomatik.

Vorlage:Deutsch/Abitur

Aktuelles

"Was wollen wir? Wir wollen für jenes unbefangene Vertrauen in die eigene Muttersprache werben, wie es Engländern und Franzosen, Polen, Spaniern und Italienern selbstverständlich ist. Als Beitrag dazu werden wir jeden Monat zwei Vorschläge machen oder erbitten, welche griffigen und treffenden deutschen Wörter an die Stelle englischer Wörter treten können, wenn die überflüssig, hässlich oder nicht allgemein verständlich sind." (ADL - Aktion "Lebendiges Deutsch")
"Mit einem Public-Brainstorming fightet die Stiftung Deutsche Sprache gegen Anglizismen. Sorry, äh Entschuldigung, noch mal von vorn: Eine Denkrunde im Internet sucht nach deutschen Entsprechungen für englische Begriffe. A propos, was heißt eigentlich Internet auf deutsch?" (27.06.2007 www.spiegel.de)
"Publikationen, Laborbesprechungen, Tagungen - in der akademischen Welt spricht man Englisch, mitunter sogar, wenn deutsche Forscher unter sich sind. Manchen Wissenschaftlern geht das inzwischen zu weit. Sie warnen, dass die deutsche Fachsprache verkümmert."

Der Begriff

Anglizismus lässt sich unterschiedlich gebrauchen:
  1. für Wörter und Wendungen, die aus dem Englischen in andere Sprachen übernommen wurden und als solche noch erkennbar sind
  2. für Wörter und Wendungen, die aus dem Englischen stammen, auch wenn man es ihnen heute nicht mehr ansieht
  3. für alle sprachlichen Formen, für die das Englische Modell gestanden hat

Wikipedia-logo.png Anglizismus, Wikipedia – Die freie Enzyklopädie, 17.02.2006 - Der Text ist unter der Lizenz „Creative Commons Attribution/Share Alike“ verfügbar; zusätzliche Bedingungen können anwendbar sein. Siehe die Nutzungsbedingungen für Einzelheiten. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.



Formen von Anglizismen

  • Wortentlehnungen: Übernahme englischer Lexeme, die dann unterschiedlich stark an das Laut-, Schreib- und Grammatiksystem der aufnehmenden Sprache angepasst werden (vgl. dt. Mehrzahl Computer = angepasst vs. Mehrzahl Songs oder Kids = unangepasst). Eine scharfe Abgrenzung zwischen (angepasstem) Lehnwort und (unangepasstem) Fremdwort gibt es nicht.
  • Lehnübersetzungen: Eins-zu-eins-Übersetzungen der Bestandteile des fremden Wortes, z.B. brainwashing > Gehirnwäsche
  • Lehnübertragungen: Übersetzung der Idee hinter der Bildung des fremden Wortes, z. B. skyscraper > Wolkenkratzer (nicht Himmelskratzer, wie es bei einer Lehnübersetzung zu erwarten wäre)
  • Lehnbedeutung: Übernahme des Bedeutungsspektrums des fremden Wortes, von dem Teilbedeutungen bereits bei einem deutschen Wort zu finden sind, z. B. dt. „realisieren“ im Sinne von „etw. verwirklichen + etw. bemerken“ nach engl. realize „etw. verwirklichen, etw. bemerken“.
  • syntaktische Entlehnungen: Aus dem Englischen ins Deutsche übernommene Satzkonstruktionen, zum Beispiel: „wir entschuldigen uns für die Unannehmlichkeiten“ nach “we apologize for the inconvenience” statt der ursprünglichen Bitte um Entschuldigung: „wir bitten, die Unannehmlichkeiten zu entschuldigen“
  • Sprachschöpfungen innerhalb der deutschen Sprachgemeinschaft mit englischem Klang wie Handy, Talkmaster, Service Point – diese werden als Schein- oder Pseudoanglizismen bezeichnet

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Anglizsmen eindeutschen

  • Aktion Lebendiges Deutsch - Jeden Monat drei Fremdwörter eindeutschen (www.aktionlebendigesdeutsch.de/index.php)
Hier einige Beispiele für gut gemeinte Eindeutschungen (aus dem Archiv der Aktion):
- für Public Viewing : Schau-Arena (Juli 06)
- statt Website : Netzauftritt (August 06)
- für No-go-area : Meidezone (September 06)

Weblinks zu Anglizismen / Denglisch

Drei Berliner StudentInnen ersetzen konsequent Anglizismen aus ihrem Sprachgebrauch. Verstöße dagegen kosten Geld für die Haushaltskasse.
Ursprung und Entwicklung der Sprachen der Welt - Sprachfamilien - Sprachvergleich - Sprachwandel; Unbekanntes und Interessantes und zugleich der Versuch, ein zu Unrecht als trocken bezeichnetes Gebiet unterhaltsam darzustellen, von Otto Weikopf, Fachanwalt für Arbeitsrecht und Steuerrecht. O. Weikopf setzt sich dort auch mit dem Thema Denglish auseinander. Zum Beispiel könnte ein Wiesnordner auf dem Oktoberfest seinen Job etwa wie folgt erläutern:
"Schauns, mir san praktisch global players, das Team von Bayern Munich, internationaler gehts fei nimmer! An Goalgetter aus Brasilien und an Tschämpion aus Frankreich! Überhaupts: an polyglotten Flair hamer hier herunten an der Isar. Quasi sind wir beim Wiesn-Event eine große family: Blonde, Schwarze, Gelbe und Preißn - ein Ethnomix, wies sagn. Als Wiesnordner musst allweil English speaken: Welcome to Bavaria ...".
Detlev Mahnert stellt auf diesen Seiten Links, Meinungen und Beispiele zum Sprachwandel (Sprachverfall?) zusammen: "Das ist eine Seite, auf der ich diese Entwicklung kritisch verfolgen möchte - auch wenn ich mir dabei manchmal wie Don Quixote vorkomme, der gegen die Windmühlenflügel eines verqueren Zeitgeists ankämpft... " Dabei geht es nicht nur um Anglizismen und Amerikanismen und die Rettung des Dativs, es geht auch um

Unterricht

Unterrichtsmodelle

Materialien

"Warum setzt man mir eigentlich News vor, wenn ich Nachrichten sehen will?" - Diese und andere Fragen werden unterhaltsam mit Berliner Schnauze gestellt.
Gut als Anstoß für eine Diskussion zu verwenden.

Siehe auch