Filmmusik
Einzelne Filme
Für Informationen zu Filmen und ihren Soundtracks kann man auch immer gut die imdb fragen:
Clockwork orange
(Regie: Stanley Kubrick)
- Beethovens 9. Sinfonie spielt zentrale Rolle
- Anfang: "Diebischen Elster" und "WIlhelm Tell" von Rossini
- "Pomp and Circumstance Nr 1 und 4 " von Edward Elgar
- Singin in the rain von Arthur Freed und Herb Brown
- "Ouverture to the sun" von Terry Tucker
Für 1971 ist auch zu bemerken, wie innovativ mit dem "jungen" Synthesizer umgegangen wird und wie in Variationen über Beethovens neunte der Soundtrack gemacht wird.
Insgesamt läßt sich für den Unterricht relativ viel aus der Filmmusik ziehen, da man einen Bogen von Barock über Klassik und Romantik bis zu Cover-Versionen im Stil von Kraftwerk ziehen konnte.
In ACO setzt Kubrick für den Main Title die von Wendy (damals noch Walter) Carlos bearbeitete Version des Purcell-Marsches "Music for the funeral of Queen Mary" ein. Das "Dies Irae", das in die Musik eingeflochten ist, gibt es im Original nicht, vermutlich hat Walter Carlos es ohne Wissen bzw. ohne Kenntnis von Kubrick eingearbeitet (vermutlich wird den meisten Kinobesuchern nicht mal aufgefallen sein, dass sich da ein "fremdes" Stück eingeschlichen hat). Kubrick war zumindest bei "The Shining" nachweislich hochgradig begeistert von der Berlioz'schen Version, so dass das (ebenfalls von Carlos bearbeitete) Dies Irae auch im Horrorfilm den Main Title stellt.
Die weiteren Musiken in ACO sind:
- alle möglichen elektronischen Musiken und Arrangements von Carlos
- Music for the funeral of Queen Mary (Purcell / Bearb. Carlos)
- Ouvertüre aus "Wilhelm Tell" (Rossini)
- Quvertüre aus "Die diebische Elster" (Rossini)
- Beethoviana (Carlos; nach Themen von Purcell und Beethoven)
- Sinfonie Nr. 9, 2. und 4. Satz (Beethoven)
- Pomp and Circumstance; Märsche Nr. 1 und 4 (Elgar)
- Scheherazade (Rimskij-Korsakow)
- Ouverture to the Sun (Tucker)
- I wanna marry a lighthouse keeper (Eigen)
- Singin' in the rain (Free / Brown; ges. von Kelly)
- Molly Malone (Yorkstone)
- Oh dear land (Harlan / Burgess)
- I was a wandering sheep (Bonar / Gauntlett)
Ansonsten gibt's gerade zu Kubrick einen Haufen guter Bücher. In einigen davon wird auch (mehr oder weniger kurz) auf die Musik eingegangen. Von Pauli gibt's in dem Jansen/Schütte Buch ein ausführliches Kapitel über die Musik (bis The Shining); in der loBrutto-Biographie stehen einige nette Entstehungs-Hintergründe. Ansonsten gibt's noch ein Buch, das sich ausschließlich mit Kubricks Filmmusik beschäftigt, und in vielen Filmmusik-Büchern wird gerne auf seine Musik eingegangen (2001-A Space Odyssey spaltet ja bis heute die (Film-interessierte) Menschheit).
Daneben denke ich schon, dass ACO auch im Musikunterricht "Sinn" machen kann: im Themenfeld Musikpsychologie kann so der Frage nachgegangen werden, warum mit bestimmter Musik bestimmte Situationen assoziiert werden (jeder kennt dieses Phänomen, spätestens, wenn man zufällig wieder die Musik hört, bei der man seinen ersten Kuss bekommen hat...); man kann alternativ besprechen, wie die Musik es schafft, im End Title aus dem "armen Alex" wieder den Vergewaltiger zu machen; der Missbrauch von Musik (den Alex ja beklagt, als "sein" Beethoven während der Ludovico-Therapie zum Film gespielt wird) kann untersucht werden (z.B. ist "Les Preludes" ja in ähnlicher Form für alle Zeiten "versaut"); der Umgang mit der Verfremdung von Musik (immerhin tauchen die Beethoven-Versionen ja sowohl im Original als auch in elektronischer Bearbeitung auf) kann thematisiert werden; und und und. Sicherlich würde es nicht schaden, wenn die Betrachtungen durch andere Fächer (z.B. Englisch) unterstützt würden, da die musikalische Betrachtung nur einen Bruchteil des (für Jugendliche sicherlich verstörenden) Films beleuchten kann. Um diesen wirklich "rund" zu kriegen, ist da m.E. "Schützenhilfe" sinnvoll.
Shining
(Horrorfilm)
„Dies irae“ – Sequenz.
Star Wars
Star Wars ist ein Beispiel für Leitmotivik. Das Obi-Wan-Motiv ist fast exakt eine Umkehrung des Luke-Motivs (bis auf den Rhythmus natürlich).
Auffällig sind auch Gemeinsamkeiten zwischen der Filmmusik und Gustav Holsts "Mars" aus "Die Planeten". Sowohl einzelne Motive kommen auch bei Williams vor, als auch die herrlich dissonanten Schlussakkorde (bei Williams am Anfang in der Szene, wo das Schiff von Prinzessin Leia gekapert wird - Episode 4 natürlich).
- Vergleich v. Star Wars und Wagners Ring (eng.)
Technik
1. Für die VHS-Synchronisation benötigst Du einen Video-Rekorder mit Nachvertonungs-Funktion. Nur so kannst Du, ohne das Bild zu löschen, den Ton allein aufnehmen. Diese Funktion bieten leider heutzutage die wenigsten Video-Recorder.
2. Die Bilder einer DVD kannst Du mittels geeigneter Software (z. B. DVDDecrypter etc.) auslesen und dann in eine Video Bearbeitungs-Software laden (z. B. Adobe Premiere, Pinnacle Studio etc.). Hier kann man dann eine oder mehrere Tonspuren anlegen. Mit einer solchen Software kannst Du u. a. auch Video-Signale, die an einem passenden Eingang (z. B. Firewire oder TV-Eingang) anliegen, aufzeichnen.
Wenn das Video schon im Rechner vorliegt, hilft Dir auch eine gute Audio-Software mit Movie-Import weiter (z. B. SoundForge). Auch hier kannst Du dann den Ton anlegen.
Weiterhin könnte Dich eine Keyboards-Ausgabe aus dem letzten halben Jahr interessieren. Dort gab es einen Filmmusik-Kompositionswettbewerb. Die passenden Szenen dafür wurden auf der CD der Ausgabe zur Verfügung gestellt. Man musste sie nur noch in eine passende Software laden und die Musik dazu komponieren. Schau einfach mal unter www.keyboards.de nach, ob Du die Ausgabe noch findest.
Wenn Du live zum Film musizieren willst, kannst Du auch mit zwei Video-Rekordern und einem kleinen Mischpult arbeiten. Du gehst dann so vor:
Ein Video-Recorder ist der Zuspieler. Hier legst Du das Video mit der zu vertonenden Szene ein. Der zweite Recorder nimmt Video und Musik auf. Hierzu führst Du das Video-Signal vom Zuspieler direkt zum Recorder. Mit zwei Adaptern Scart>Cinch kann man sich hier gut helfen, um Audio und Video-Signal aufzusplitten. Das Audio-Signal des Originals führst Du in das Mischpult. Ebenso schließt Du ein oder mehrere Mikrofone an das Mischpult an, die die Musik Deiner Schüler aufnehmen. Über den Ausgang des Mischpults gehst Du dann in den Recorder. Am Mischpult kannst Du nun den Originalton und die Neuvertonung in der Lautstärke regeln und aneinander anpassen. An den Recorder schließt Du einen Fernseher an, damit Deine Schüler den Film beim Spielen auch sehen können. Sicherlich nicht so elegant wie eine Computer-Lösung, aber es funktioniert.
siehe auch: videohelp.com
LIteratur
Schudack, Achim: Filmmusik in Musikunterricht der Sekundarstufen. Theoretische Vorüberlegungen, praktische Probleme und ein Fallbeispiel. In: Pilnitz, K./Schüssler, B./Terhag, J. (Hg.):Musikunterricht heute. Musik in den Medien – Medien in der Musik. Hg. im Auftrag des AfS (Arbeitskreis für Schulmusik) als AfS-Jahrbuch Bd. 4. Oldershausen 2001, S. 81-97