Ein Phänomen ist allen Bakterien gemein: Sie sind einzeln nicht mit dem bloßen Auge erkennbar (Größe ca. 1/1 000 mm). Mit dem Mikroskop lässt sich diese Distanz überwinden; es ist der Einstieg in die vielfältige Welt der Mikroben. Unter dem Mikroskop soll Regenwurmkot untersucht werden, der eine hohe Bakterienkonzentration garantiert. Zwecks besserer Erkennbarkeit wird die bakterienhaltige Suspension mit Karbolfuchsin vorbehandelt.
Untersuchungsmaterialien
Mikroskop
Objektträger
Glasstab zum Verrühren des Substrats
BunsenbrennerModernes Lichtmikroskop
Karbolfuchsinlösung nach Ziel-Neelsen (Merck Art. 9 215)
Ölimmersionszubehör
mehrere ausgewachsene Regenwürmer
Versuchsablauf
a) Streiche mit dem Zeigefinger den Darminhalt eines Regenwurms auf einen Objektträger.
b) Verdünne und verteile den Kotballen mit Wasser auf dem Objektträger.
c) Färbe die Proben mit Karbolfuchsinlösung.
d) Lass das Präparat trocknen und mikroskopiere dann.
e) Versuche Form und Färbung der Bakterien festzustellen.
Versuchsvorbereitung
1. Mikroskop bereitstellen
2. Regenwürmer ausgraben und in einem Topf mit Erde aufbewahren.
3. Für den nicht erfahrenen Lehrer empfiehlt sich ein Probeversuch.
4. Der eigenständige Umgang mit dem Mikroskop stellt für den unerfahrenen Schüler ein erhebliches Problem dar und muss entsprechend eingeübt werden.
Verständnisfragen und Anweisungen zum Experiment: "Wir weisen Bodenbakterien mit dem Lichtmikroskop nach"
1. Was hast du in diesem Experiment getan?
2. Wozu wird der Darminhalt eines Regenwurms als Probe für eine Bakterienuntersuchung genommen?
3. Wozu muss das Präparat erst mit Karbolfuchsin angefärbt werden?
Bebrüten der Kulturen
Temperaturen von 25 bis 30 °C sind für das Bakterienwachst optimal Für die Einhaltung der Temperatur eignen sich insbesondere spezielle Brutschränke. Die Bebrütungsdauer ist mit drei bis fünf Tagen anzusetzen (Strahlenpilze ca. 14 Tage).
Herstellung der Verdünnungsreihe
In einem Gramm Boden leben zwischen einer Million und einer Milliarde Bakterien. Es ist unmöglich, auch nur den Bakteriengehalt von einem Gramm Boden unter dem Mikroskop auszuzählen. Pro Flächeneinheit muss die Anzahl der Bakterien stark herabgesetzt werden.
Verfahren für relativ geringe Keimzahlen
1 g Boden mit bekanntem Wassergehalt wird in ein 100 ml Gefäß gegeben. Das Gefäß wird mit 0,l%iger Natriumpyrophosphatßsung bis zur Eichmarke aufgefüllt. ßsung schütteln!
Von dieser Bodensuspension (Verdünnung 1 100) werden 10 ml mit einer sterilen Pipette entnommen und wieder in ein 1-Liter-Gefäß übergeführt und aufgefüllt (Verdünnung 1 : 10 000). ßsung schütteln!
Verfahren für eine hohe Verdünnung (Zehntelungsverfahren)
Von jeder Verdünnung erhält man neun gleiche Abmessungen, während die zehnte zur Herstellung der nächsten Verdünnungsstufe dient. Das Gesamtvolumen wird um 10 % grol3er als theoretisch erforderlich gewählt, damit das letzte Teilvolumen besser einpipettiert werden kann.
Beispiel
1,1 g Boden werden mit 108,9 ml Natriumpyrophosphatßsung versetzt. Von
dieser Verdünnungsstufe (1: 100) werden wieder 9 Reagenzgläser mit je
10 ml Suspension abgefüllt. Weitere 11 ml dienen zur Herstellung der
nächsten Verdünnungsstufe.
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