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{{Box|Auftrag|Überlegt Euch, wie die Datenpakete "aufgerüstet" werden könnten, damit der Empfänger Übertragungsfehler (falsche Reihenfolge der Datenpakete, "verlorene" Pakete, usw.) erkennen kann.|Üben}}
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<big>Tatsächlich werden nicht die IP-Datenpakete "aufgerüstet", sondern die zu übertragenden Inhalte (in der Animation als ''Segmente'' bezeichnet) in zusätzliche Pakete verpackt.</big>
<big>Tatsächlich werden nicht die IP-Datenpakete "aufgerüstet", sondern die zu übertragenden Inhalte (in der Animation als ''Segmente'' bezeichnet) je in ein zusätzliches Paket verpackt.</big>
 
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<big>Das erste Paket, in das der zu übertragende Inhalt verpackt wird, wird mit einer Sequenznummer versehen. Solche Pakete werden als TCP- (Transmission Control Protocol) Pakete bezeichnet. Das TCP-Paket mit dem zu übertragenden Inhalt wird danach in ein IP- (Internet Protocol) Paket, das die IP-Adresse des Empfängers und die IP-Adresse des Senders beinhaltet, verpackt.</big>
 
<big>Wenn der empfangende Computer das IP-Paket und danach das TCP-Paket entpackt, kann er den jeweiligen Inhalt anhand der Sequenznummer richtig einordnen. Falls ein Paket nicht ankommt, kann der empfangende Computer dem Sender mit einem speziellen TCP/IP-Paket mitteilen, welche  Sequenznummer das letzte korrekt empfangene TCP-Paket hat. Der sendende Computer kann dann alle nachfolgenden Pakete noch einmal schicken.
</big>
 
<big>Die Festlegung des Formats der Datenpakete und der Regeln für den Datenaustausch nennt man Protokoll. TCP und IP sind die grundlegenden Protokolle im Internet.</big>

Version vom 13. Dezember 2022, 15:51 Uhr

Das Internet ist ein weltumspannendes Computernetzwerk (eine Infrastruktur) zur Übertragung von Daten zwischen den angeschlossenen Rechnern.

Wie muss man sich das vorstellen? Auf der Strasse angesprochene Personen antworten sehr unterschiedlich auf diese Frage (Video 3 Min. 44 Sekunden, bei Bedarf Untertitel Deutsch auswählen).



Umgangssprachlich (und mittlerweile auch häufig in den Medien und sogar in Fachpublikationen) wird der Begriff "Internet" (fälschlicherweise) stellvertretend für alle Dienste und Anwendungen verwendet, die das Internet als Datenübertragungs-Infrastruktur nutzen. Siehe auch: Internet_und_Web_sind_nicht_das_Gleiche.


Die Struktur des Internets

Hinweis
Lernende (und teilweise auch Lehrpersonen) haben oftmals eine von den tatsächlichen Gegebenheiten abweichende Vorstellung vom Aufbau des Internets (siehe z.B. Aufbau des Internets - Vorstellungsbilder angehender Lehrkräfte). Es ist deshalb sinnvoll, solche (falschen) Vorstellungen als Einstieg in das Thema zu formulieren (formulieren zu lassen) und danach schrittweise zu korrigieren.


Teilnetze (Autonomous Systems, AS)

Das Internet umfasst Zehntausende von Teilnetzen (Autonomous Systems, AS), die untereinander verbunden sind. Das Internet wird deshalb auch als das "Netz der Netze" bezeichnet.


InternetSystemarchitekturOhneRouter.svg


Die einzelnen Teilnetze (AS) sind unterschiedlich gross, und ihre Anzahl ist von Land zu Land verschieden.

Info
 Regionale Registrierungsstelle                                          Anzahl Teilnetze (AS)
                                                                           Stand März 2019
 Réseaux IP Européens Network Coordination Center RIPE NCC                      35'017
 
 American Registry for Internet Numbers ARIN                                    23'366
 
 Asia-Pacific Network Coordination Center APNIC                                 15'876
 
 Latin American and Caribbean Internet Addresses Registry LACNIC                 9'390
 
 African Network Coordination Center AFRINIC                                     1'796
 

Die Schweiz ist Mitglied des Réseaux IP Européens RIPE. In der Schweiz sind rund 900 Teilnetze registriert.

Quellen: Number Resource Organization NRO, ipinfo.io

Die Teilnetze gehören den jeweiligen Betreiberinnen: Unternehmen, Banken, Versicherungen, Elektrizitätswerke, Industriebetriebe, Forschungseinrichtungen, Verwaltungseinheiten, usw.


Verbindung der Teilnetze (Glasfaserkabel, Internet Exchange Points, IX)

Die Betreiberinnen verbinden ihre Teilnetze mit anderen Teilnetzen direkt über Glasfaserkabel oder indirekt über Internet Exchange Points (IX). Ein Internet Exchange Point (Internetknoten) ist ein Rechenzentrum (Data Center) mit Computern zur zentralen Verbindung mehrerer Teilnetze.


Grafische Darstellung der interkontinentalen Internetverbindungen (Quelle:https://global-internet-map-2018.telegeography.com)


Teilnetze in verschiedenen Kontinenten sind teilweise sogar mit Glasfaserkabeln verbunden, die auf dem Meeresgrund verlegt sind.


Das Video "A Journey To The Bottom Of The Internet" (mit deutschen Untertiteln) zeigt anschaulich, dass viele der Glasfaserkabel zur Verbindung der Teil-Netze auf dem Meeresgrund liegen und wie sie verlegt werden.


Die Betreiberinnen verbinden ihre Teilnetze nach Möglichkeit so mit anderen Teilnetzen, dass die Datenpakete beim Ausfall einer Verbindung über eine andere Verbindung weitergeleitet werden können. So können zwar Teile des Internets zeitweise ausfallen, aber ein Ausfall des gesamten Internets ist sehr unwahrscheinlich.


Zugänge zum Internet (Internet Service Providers, ISP)

Für den Zugang zum Internet müssen Personen, Haushalte und Unternehmen ein (kostenpflichtiges) Abonnement bei einem Internet Service Provider (ISP) ihrer Wahl abschliessen.

Technisch erfolgt der Zugang zum Internet über Zugangsnetze.



Einige ISP sind auch Betreiber eines AS. Die anderen ISP verbinden sich mit einem (oder mehreren) AS, um ihren Kundinnen den Zugang zum Internet zu bieten.



Auftrag
Bei welchem ISP habt Ihr Euer Internet-Abonnement abgeschlossen? Wieviel kostet das Abo monatlich? Welche Leistungen / Dienste erhält Ihr dafür vom ISP? Welche Zugangsnetze nützt Ihr häufig, welche selten oder überhaupt nicht?




Die Funktionsweise

IP-Adressen

Jeder (über einen ISP) am Internet angeschlossener Computer ist durch seine IP-Adresse eindeutig gekennzeichnet (IP steht für "Internet Protocol").

Die IP-Adresse eines Computers, der immer erreichbar sein muss (z.B. Web-Server, E-Mail-Server), ist immer gleich (statische IP-Adresse). Weil die Anzahl der möglichen IP-Adressen beschränkt ist, teilen die ISP den anderen Computern die IP-Adresse beim Verbindungsaufbau zu (dynamische IP-Adressen; gilt für die immer noch aktuelle Version 4 des Internet Protocol).

Auftrag
Wie lautet die IP-Adresse, die Eurem PC, Laptop oder Tablet aktuell zugeordnet ist? Die Antwort findet Ihr (wahrscheinlich) in den Einstellungen.

Die statischen IP-Adressen von (z.B.) Web-Servern kann man mit Hilfe des Dienstes whois abfragen.

Auftrag
Wie lautet die IP-Adresse des Servers von ZUM Unterrichten (zum.de)? Die Antwort findet Ihr (z.B.) über den Dienst whois auf der Plattform domaintools.com (https://whois.domaintools.com).

Übertragung von Datenpaketen

Inhalte (z.B. Dokumente, E-Mail-Nachrichten, Video-Streams) werden in Form von Datenpaketen über das Internet übertragen. Die Datenpakete beinhalten die IP-Adresse des Empfängers und die IP-Adresse des Senders. Die Datenpakete können von den Teilnetzen anhand der Empfänger-IP-Adresse weitergeleitet werden. Und der empfangende Computer kann bei Bedarf anhand der Absender-IP-Adresse Datenpakete an den Sender schicken.


Animation: Übertragung von Datenpaketen im Internet


Die Animation verdeutlicht, dass die Datenpakete nicht zwingend auf dem gleichen Weg durch das Internet übertragen werden. Es kann deshalb vorkommen, dass die Datenpakete beim Empfänger nicht in der korrekten Reihenfolge eintreffen. Es ist sogar möglich, dass Datenpakete bei der Übertragung "verloren gehen".

Die Übertragung der IP-Datenpakete funktioniert nach dem Prinzip "best effort". Es gibt keine Garantie für eine zuverlässige Datenübertragung.

Auftrag
Überlegt Euch, wie die Datenpakete "aufgerüstet" werden könnten, damit der Empfänger Übertragungsfehler (falsche Reihenfolge der Datenpakete, "verlorene" Pakete, usw.) erkennen kann.

Tatsächlich werden nicht die IP-Datenpakete "aufgerüstet", sondern die zu übertragenden Inhalte (in der Animation als Segmente bezeichnet) je in ein zusätzliches Paket verpackt.

TCP IP packetizing.svg

Das erste Paket, in das der zu übertragende Inhalt verpackt wird, wird mit einer Sequenznummer versehen. Solche Pakete werden als TCP- (Transmission Control Protocol) Pakete bezeichnet. Das TCP-Paket mit dem zu übertragenden Inhalt wird danach in ein IP- (Internet Protocol) Paket, das die IP-Adresse des Empfängers und die IP-Adresse des Senders beinhaltet, verpackt.

Wenn der empfangende Computer das IP-Paket und danach das TCP-Paket entpackt, kann er den jeweiligen Inhalt anhand der Sequenznummer richtig einordnen. Falls ein Paket nicht ankommt, kann der empfangende Computer dem Sender mit einem speziellen TCP/IP-Paket mitteilen, welche Sequenznummer das letzte korrekt empfangene TCP-Paket hat. Der sendende Computer kann dann alle nachfolgenden Pakete noch einmal schicken.

Die Festlegung des Formats der Datenpakete und der Regeln für den Datenaustausch nennt man Protokoll. TCP und IP sind die grundlegenden Protokolle im Internet.