Katholische Religionslehre/Symbole der Kirche: Unterschied zwischen den Versionen
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Wenn wir miteinander reden, sprechen wir oft nicht das aus, worum es eigentlich geht - z.B. "Deinen Vorschlag finde ich nicht durchführbar." -, sondern wir benutzen '''Sprachbilder''', etwa: ''Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank.'' Das eine - ob der Vorschlag gut oder schlecht ist - hat mit dem anderen - ob Tassen im Schrank fehlen - überhaupt nichts zu tun; trotzdem versteht jeder, der das Sprichwort kennt (und sogar mancher, der es zum ersten Mal hört) sofort, was gemeint ist. Außerdem gibt das Sprichwort darüber Auskunft, in welcher Stimmung sich jemand befindet, und ein Sprichwort ist lustig oder dramatisch, jedenfalls kurzweiliger als Aktendeutsch. | Wenn wir miteinander reden, sprechen wir oft nicht das aus, worum es eigentlich geht - z.B. "Deinen Vorschlag finde ich nicht durchführbar." -, sondern wir benutzen '''Sprachbilder''', etwa: ''Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank.'' Das eine - ob der Vorschlag gut oder schlecht ist - hat mit dem anderen - ob Tassen im Schrank fehlen - überhaupt nichts zu tun; trotzdem versteht jeder, der das Sprichwort kennt (und sogar mancher, der es zum ersten Mal hört) sofort, was gemeint ist. Außerdem gibt das Sprichwort darüber Auskunft, in welcher Stimmung sich jemand befindet, und ein Sprichwort ist lustig oder dramatisch, jedenfalls kurzweiliger als Aktendeutsch. | ||
Einige Sechstklässler haben unter Leitung ihrer Kunstlehrerin Christel Schäfer Sprichwörter ins Bild gesetzt. | |||
== Die Epochen der Kirchengeschichte hinterlassen ihre Symbole in unserer Umwelt == | == Die Epochen der Kirchengeschichte hinterlassen ihre Symbole in unserer Umwelt == |
Version vom 30. Januar 2012, 14:45 Uhr
Einer der wichtigsten Merksätze, die in der fünften Klasse gelernt wurden, lautet:
Glauben ist ein unbedingtes Vertrauen in die Dinge, die man nicht sieht.
Darum ist für den Glauben das Thema Zeichen und Symbole sehr wichtig.
Zeichen sind Dinge, die stellvertretend für andere Dinge steht. Wenn du in der Schule etwas vorlesen sollst, dann sagen dir die Buchstaben deines Textes genau, welche Laute du bilden musst. Das, worauf wir gläubig vertrauen - Gott, die eigene Stärke, die Liebe der Mitmenschen - kann man nicht einfach so vorzeigen. Aber es gibt Zeichen und Symbole dafür. Manchen Jugendlichen ist es zum Beispiel gar nicht egal, wie ihr Zimmer aussieht oder welche Kleidung sie tragen. Viel mehr möchten sie damit zum Ausdruck bringen, wie sie sich selbst sehen.
Im Unterricht werden wir zuerst allgemein über Zeichen und Symbole nachdenken.
Dann werden wir uns die Symbole ansehen, die die Kirche in verschiedenen Epochen gefunden hat, um den Glauben auszudrücken. Diesen Symbolen - alten Kirchen, Wegkreuzen, Kunstwerken, Riten - begegnest du noch heute. Ein Ziel des Unterrichtes ist es, aufmerksam zu machen auf all das, was man im eigenen Dorf, in der Stadt oder auch im Urlaub an Symbolen des Glaubens zu sehen bekommt.
Ein weiteres Ziel ist, die verschiedenen Stile ihrer Zeit zuordnen zu können und zu erkennen, was damals die Menschen bewegte.
Beispiele für Zeichen und Symbole
Material: Zeichen aus allen möglichen Bereichen wie Firmenzeichen, Buchstaben, Verkehrszeichen, Graffiti, markante Kleidungsstile, usw. Die Zeichen können an die Tafel gezeichnet der als Folie präsentiert werden. Die Folie rechts dient als Beispiel.
Im Gespräch über die verschiedenen Zeichen könnten etwa folgende Ergebnisse herauskommen.
- Auch wer nicht deutsch lesen kann, erkennt das Zeichen wieder.
- Das ist auch bei internationalen Veranstaltungen wichtig.
- An dem Zeichen kann man alle Einrichtungen der Firma sofort wieder erkennen.
- Das ist ein wichtiges Element der corporate identity.
- Bei einem Zeichen kann ich die exakte Bedeutung in einem Verzeichnis (z. B. Straßenverkehrsordnung) nachschlagen.
- Beispiele für Zeichensysteme:
- Firmenzeichen
- Verkehrzeichen
- Buchstaben
Was Zeichen und Symbole voneinander unterscheidet
Beispiel
Ein Stoppschild ist Element der Straßenverkehrsordnung, also ein "Zeichen".
Aber das Zeichen wird vielfach kreativ verwendet, zum Beispiel in einer Kampagne deutscher Bauern gegen den Verlust landwirtschaftlicher Flächen: Stoppt Landfraß!.
Weitere Beispiele in der Google-Bildsuche zum Stichwort "Stoppschild".
Während die Bedeutung eines Zeichens in einem Verzeichnis nachgeschlagen werden kann, kann ein Symbol kreativ verwendet werden.
(Beachte aber: Der alltägliche Sprachgebrauch folgt nicht immer dieser Definition. Manchmal werden Zeichen als Symbol bezeichnet und umgekehrt.)
Symbolische Ausdruckskraft besitzen neben stehenden Zeichen auch viele andere Ausdruckformen:
- Die Punkerin drückt durch Kleidungsstil und Lebensweise ihre Verachtung der Gesellschaft aus.
- Die Musik, die wir gerade hören, oder die Bewegungen, die wir dazu machen, unterstützen die Stimmung, in der wir uns gerade befinden und bringen sie auch zum Ausdruck.
- Gesten und Riten (Händeschütteln, Küsschen, Fäuste ballen, feierliche Enthüllung eines Kunstwerkes) bringen Freundlichkeit, herzliche Verbundenheit, Feierlichkeit, Ehrerbietung und vieles andere zum Ausdruck.
Sprachbilder, Bildworte, Metaphern
Wenn wir miteinander reden, sprechen wir oft nicht das aus, worum es eigentlich geht - z.B. "Deinen Vorschlag finde ich nicht durchführbar." -, sondern wir benutzen Sprachbilder, etwa: Du hast ja nicht mehr alle Tassen im Schrank. Das eine - ob der Vorschlag gut oder schlecht ist - hat mit dem anderen - ob Tassen im Schrank fehlen - überhaupt nichts zu tun; trotzdem versteht jeder, der das Sprichwort kennt (und sogar mancher, der es zum ersten Mal hört) sofort, was gemeint ist. Außerdem gibt das Sprichwort darüber Auskunft, in welcher Stimmung sich jemand befindet, und ein Sprichwort ist lustig oder dramatisch, jedenfalls kurzweiliger als Aktendeutsch.
Einige Sechstklässler haben unter Leitung ihrer Kunstlehrerin Christel Schäfer Sprichwörter ins Bild gesetzt.
Die Epochen der Kirchengeschichte hinterlassen ihre Symbole in unserer Umwelt
Antike I: Die Untergrundkirche
Jesus ist vermutlich am 10. April 30 hingerichtet worden. Danach kamen seine Schülerinnen und Schüler zu der Überzeugung, dass er von den Toten auferstanden ist und dass alle Menschen Jesus kennen lernen müssen.
Deshalb breitete sich die Kirche Christi im römischen Reich aus.
Die Römer betrachteten das Christentum aber als religio illicita, als unerlaubte Religion.
Die Christen verständigten sich deshalb mit geheimen Zeichen, z.B. dem Christusmonogramm, im Griechischen "XP" (sprich Chi Rho), das in verschiedenen Formen benutzt wurde. Kaiser Konstantin ließ gerade dieses Zeichen auf die Schilde seiner Soldaten zeichnen, als er gegen seinen Konkurrenten Maxentius in die Schlacht zog. Damit endete die Zeit der Verbote für die Kirche.
Besonders bedeutend ist das Fischzeichen. Fisch heißt auf griechisch IXTHYS, das lässt sich als Abkürzung lesen. IESOUS CHRISTOS THEOU YIOS SOTER: Jesus Christus ist Gottes Sohn und unser Retter. Ein kurz gefasstes Glaubensbekenntnis