Lernpfad Genitiv: Unterschied zwischen den Versionen
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Häufig steht der Genitiv bei '''Mengenangaben '''wie ''nihil'', ''multum ''oder ''satis''. Im Deutschen gibt man solche Ausdrücke meist ohne Genitiv wieder:<br /> | |||
'''''nihil boni''''' ▷ nichts Gutes<br /> | |||
'''''multum aquae''''' ▷ viel Wasser<br /> | |||
'''''satis pecuniae''''' ▷ genug Geld | |||
'''<u>Genitivus subiectivus und obiectivus</u>''' | '''<u>Genitivus subiectivus und obiectivus</u>''' |
Version vom 30. September 2024, 06:55 Uhr
Die Endungen in den häufigsten Deklinationsklassen
Singular | Plural | |
---|---|---|
a-Deklination | amic - ae | amic - arum |
o-Deklination | amic - i | amic - orum |
Kons. Deklination | soror - is | soror - um |
Weitere Deklinationsklassen
Singular | Plural | |
---|---|---|
e-Deklination | re - i | re - rum |
u-Deklination | man - us | man - uum |
Grundfunktion des Genitivs
Genitivus possessivus
Nach dem Genitiv fragt man gewöhnlich Wessen?. Er gibt also meistens den / die Besitzer / in einer Sache an.
In diesem Fall spricht man vom Genitivus possessivus (vgl. possidere ▷ besitzen; engl. possession ▷ Besitz)
Weitere Funktionen des Genitivs
Genitivus partitivus
Als Genitivus partitivus bezeichnet der Genitiv eine Menge, von der nur ein Teil gemeint ist:
pars dicipulorum ▷ ein Teil der Schüler
nemo nostrum ▷ keiner von uns
Häufig steht der Genitiv bei Mengenangaben wie nihil, multum oder satis. Im Deutschen gibt man solche Ausdrücke meist ohne Genitiv wieder:
nihil boni ▷ nichts Gutes
multum aquae ▷ viel Wasser
satis pecuniae ▷ genug Geld
Genitivus subiectivus und obiectivus
In Verbindung mit Substantiven, die ein Gefühl zum Ausdruck bringen, kann der Genitiv unterschiedlich verstanden werden.
Er kann die Person meinen, die das Gefühl empfindet (Genitivus subiectivus), oder die Person / die Sache, auf die sich das Gefühl richtet (Genitivus obiectivus).
So bedeutet gaudium liberorum die Freude der Kinder ▷ Genitivus subiectivus,
während gaudium donorum die Freude über die Geschenke meint ▷ Genitivus obiectivus.
Beispiele, in denen der Kontext über die Bedeutung entscheidet:
ira patris ▷ "der Zorn des Vaters" oder "der Zorn auf den Vater"
amor parentium ▷ "die Liebe der Eltern" oder "die Liebe zu den Eltern"
etc.