Vergleich AfD und Antifa: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 20. September 2024, 14:40 Uhr
Rechtfertigung des Vergleichs
Im Artikel Vergleich wird herausgearbeitet, dass trotz der Einmaligkeit jedes einzelnen historischen Vorgangs (Heraklit: "Man steigt niemals in den gleichen Fluss.") der historische Vergleich auch von extrem unterschiedlichen Geschehen im Prinzip eine Berechtigung hat, weil er aufgrund der Betrachtung von Gemeinsamkeiten und Unterschieden das jeweils Besondere des einzelnen Geschehens herausarbeiten kann. Insofern ist der Vergleich von Linksradikalismus und Rechtsradikalismus, Kommunismus und Nationalsozialismus, Nationalsozialismus und Italienischer Faschismus, Stalinismus und Maoismus, Demokratie und aristokratische Herrschaft, aristokratische Herrschaft und Oligarchie, Monarchie und Diktatur und Kommunismus und Anarchie sinnvoll und in gewissen Zusammenhängen notwendig.
Die Notwendigkeit des Vergleichs ergibt sich gegenwärtig (2024), weil einerseits die Ablehnung von der anderen Seite den differenzierten Diskurs mehr und mehr erschwert und andererseits die überzogene Gleichsetzung von Erscheinungen, die durchaus viele Gemeinsamkeiten haben, wie die von Linksradikalismus und Rechtsradikalismus mit Begriffen wie Querdenker zu problematischem Ausblenden wesentlicher Unterschiede geführt hat. Insofern hat die wichtige Herausarbeitung von Gemeinsamkeiten politischer Systeme, die Hannah Arendt mit dem Begriff Totalitarismus gelungen ist, in der gegenwärtigen Situation zu einer sehr problematischen Ausblendung wesentlicher Unterschiede geführt.
Der Vergleich zwischen AfD und soll daher gerade auch zur Herausarbeitung von Unterschieden verhelfen. (So wie der Vergleich des Demokratiemodells der Schweiz mit repräsentativer Demokratie mit ihrer ausdrücklichen Erschwerung von Volksentscheiden in einer Situation, wo Demokratie ganz grundsätzlich abgelehnt wird, auch von größerer Wichtigkeit wird.
Gemeinsamkeiten
AfD und Antifa rechtfertigen sich aus einer Gegnerschaft
AfD: "Altparteien"
Antifa: Rechtsradikalismus (inzwischen oft undifferenziert als "Faschismus" bezeichnet)
Beide rechtfertigen ihre Radikalität mit der (angeblich?) notwendigen Aufgabe, die Opfer zu verteidigen.
Unterschiede
AfD: Partei
Antifa: Zusammenschluss von verschiedenen Interessengruppen, die eine gemeinsame Gegnerschaft vereinigt
Entstehung
Antifa: "Seit etwa 1980 werden Gruppen und Organisationen als Antifa bezeichnet, die nach eigenem Selbstverständnis Neonazismus, Antisemitismus, Rassismus, völkischen Nationalismus und rechtsgerichteten Geschichtsrevisionismus aktiv bekämpfen. Sie stellen sich damit in die Tradition des historischen Antifaschismus seit den 1920er Jahren." (Antifa)
AfD: 2013 gegründet. "Beim ersten AfD-Parteitag am 14. April 2013 in Berlin wurden Lucke mit 96 Prozent der Stimmen, Petry mit 81 Prozent und Adam mit 80 Prozent zu Parteisprechern gewählt. Mit Konrad Adam trat Ende 2020 der letzte dieser drei Gründungssprecher wegen ihrer rechtsextremen Tendenzen aus der Partei aus."(Alternative für Deutschland)
Unterschiede
Die Antifa der 1920er Jahre wurde von Mitgliedern der KPD begründet und gewann mehr und mehr Mitarbeiter anderer sozialistischer Parteien hinzu. Sie wurde also für weniger Radikale interessant und entwickelte sich also zur Mitte hin. Mit der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler wurde sie aber bald von der Regierung bekämpft und musste in den Untergrund gehen. "Gruppen, die sich als „Antifa“ oder „Antifaschistische Aktion“ bezeichnen [...], gibt es in fast allen Staaten Europas und Nordamerikas." (Antifa)
Die AfD entstand aufgrund einer Ablehnung der Wirtschafts- und Währungspolitik der Bundesregierung, besonders wegen der Einführung des Euro. Schon bald aber traten Rechtsradikale in die Partei ein und gewannen so viel Einfluss, dass sie die Gründungsmitglieder aus der Partei verdrängten und immer radikalere Vorsitzende wählten.
Unterschiede: Die Antifa entstand in Ablehnung von Faschismus und Nationalsozialismus. Sie ist weit älter als die AfD und entwickelte sich zur Mitte. Ähnliche Bewegungen gibt es in Gesamteuropa.
Die AfD entstand in Ablehnung des Euro und einer gesamteuropäisch koordinierten Politik. versteht sich schon vom Namen her als spezifisch deutsche Partei. Andere europäische rechtspopulistische Parteien grenzen sich von ihr ab, weil sie ihnen allzu rechtsradikal ist.
Attraktivität
Gemeinsamkeiten
AfD und Antifa wenden sich gegen Entwicklungen, die ein großer Teil der Bevölkerung als besorgniserregend empfindet.
Unterschiede
AfD: Die AfD lehnt Maßnahmen gegen den Klimawandel ab, weil sie unnötig seien und zu große Kosten verursachten. Außerdem wendet sie sich gegen die Aufnahme von Flüchtlingen, weil diese gar keinen Schutz brauchten, sondern einer "Umvolkung" (der schleichenden Beseitigung der deutschen Bevölkerung) dienten, und tritt für energische Abschiebung ein, die sie euphemistisch als Remigration bezeichnet, obwohl Remigration nur vorliegt, wenn sie freiwillig geschieht.[1]
Antifa: Die große Zunahme der AfD-Wählerschaft beunruhigt viele, weil sie die Demokratie gefährdet sehen, wenn die AfD notwendige Maßnahmen blockieren kann oder gar Maßnahmen durchsetzt, die die Menschenrechte Geflüchteter gefährden. Insofern werden die Aktionen der Antifa begrüßt, auch wenn manche meinen, sie handele allzu militant.
politisches Handeln
Gemeinsamkeiten
Unterschiede
Die AFD tritt in ihrem Programm für eine Bevorzugung schon jetzt bevorzugter Gruppen ein und verschleiert das mit Kritik an der großen Zahl von Flüchtlingen, die gegenwärtig, nicht zuletzt wegen des Ukrainekriegs ins Land kommen.
Anmerkungen
- ↑ Damit unterstellt sie, dass Geflüchtete freiwillig in ihr Herkunftsland, aus dem sie oft unter Todesgefahr geflohen sind, zurückkehren würden, wenn die Bedingungen für ihr Leben in Deutschland weniger attraktiv gestaltet würden. Die vorgeschlagenen Maßnahmen haben zumindest viele Gemeinsamkeiten mit einer Deportation, auch wenn sie nicht so bezeichnet werden.