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* Umweltpolitik
* Umweltpolitik


==== Exemmplarischer Sonderfall in der Kunst ====
{{wpde|Gerhard Richter}} malt Bilder von Fotos ausgehend, abstrahiert diese immer weiter bis in vollständige Abstraktion und treibt das weiter bis zur Monochromie in der grauen Periode.
Dann beginnt er, von seinen oft übermalten Bildern mit einer Art Rechen die oberen Farbschichten abzukratzen, so dass frühere Stadien des Bildes wieder sichtbar werden. Diese werden als früher freilich nur erkannt, wenn man der Entwicklung der Bilder in den einzelnen Schichten der Übermalung bewusst ist.
So wird in einem abstrakten Bild die Geschichte der Entstehung des Bildes dokumentiert.
Es ist ein Vergleich mit früheren Phasen der Entstehung des Bildes möglich.<ref>{{wpde|Gerhard_Richter#Abmalungen|Abmalungen|Dazu die Wikipedia }}: "Richter selbst kommentierte diese Werke so: „Es demonstriert die Zahllosigkeit der Aspekte, es nimmt uns unsere Sicherheit, weil es uns die Meinung und den Namen von einem Ding nimmt, es zeigt uns das Ding in seiner Vieldeutigkeit und Unendlichkeit, die eine Meinung und Ansicht nicht aufkommen läßt.“ (Ulrich Krempel: ''Mensch und Landschaft in der zeitgenössischen Malerei und Grafik''. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1983, S. 62).</ref>
Wie ein solcher Abmalvorgang aussieht, beschrieb die Kunstkritikerin Helga Meister: „In Illustrierten, Zeitungen, Fotoalben und Fachbüchern sucht er seit Jahren nach geeigneten Fotos, schneidet sie aus, legt sie unter ein {{wpde|Episkop}} und projiziert die nun stark vergrößerten Bilder auf eine leere Leinwand. Auf ihr zieht er mit Kohle nach und pinselt Menschen wie Räume mit schwarzer, grauer und weißer Farbe aus. […] Die noch nassen Farben übermalt er mit einem breiten Pinsel, zieht die Konturen ineinander, egalisiert die Farbunterschiede.“<ref>Helga Meister: ''Bilder aus Fensterglas und verwackelte Ölfotos''. In: ''Düsseldorfer Nachrichten'' 1967. Zitiert nach: Dietmar Rübel: ''Cut and Paint. Die Bilder der populären Presse und die Photomalerei der sechziger Jahre''. In: Uwe W. Schneede: ''Gerhard Richter: Bilder einer Epoche''. Ausstellungskatalog. Hirmer Verlag, München 2011, S. 92–103, hier: S. 92.</ref>
{{wpde|Stefan Germer}} hat darauf hingewiesen, dass Richter seine Kunst „weniger zur Produktion neuer als zur Reflexion bereits vorhandener Bilder“ nutze.<ref>Stefan Germer: ''Ungebetene Erinnerung''. In: Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main (Hrsg.): ''Gerhard Richter. 18. Oktober 1977''. 2. Auflage. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 1991, S. 52.</ref>
Dazu heißt es in der {{wpde|Gerhard_Richter#Abstrakte_Strategien|Wikipedia}} weiter: "Schließlich malte er in den 1980er und 1990er Jahren mit erheblicher öffentlicher Resonanz aufgenommene große, expressiv farbige abstrakte Gemälde, beispielsweise die Serie {{wpde|Abstraktes Bild (809-1,-2,-3,-4)}}. Sie bestehen aus mehreren Farbaufträgen mit zum Teil eingreifenden Abkratzungen bis auf den Malgrund, impulsiver Gestik sowie Übermalungen. Es handelt sich um Gemälde, die ihren Entstehungsprozess deutlich darstellen und ihn gleichzeitig verschleiern (Richter macht sich hier u. a. technische Verfahren der {{wpde|Décollage}} für seine Malerei dienstbar). Nach Aussagen des Künstlers sind diese Gemälde in erheblichem Maße vom Zufall abhängig und widersprechen in ihrer Endfassung häufig anfänglichen Absichten."
Einen eigenen Fall stellen Richters {{wpde|Birkenau_(Gem%C3%A4lde)|Birkenaugemälde}} dar, wo nicht auf den Bildern, sondern über die Entstehungsgeschichte der Bilder der Bezug auf das KZ Birkenau hergestellt wird.


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==
* [[Vergleich: Coronaepidemie und Klimawandel]]
* [[Vergleich: Coronaepidemie und Klimawandel]]
* [[Vergleich von Nahostkonflikt und Ukrainekonflikt]]
* [[Vergleich von Nahostkonflikt und Ukrainekonflikt]]
* [[Vergleich AfD und Antifa]]


'''Geographie'''
'''Geographie'''

Aktuelle Version vom 19. September 2024, 08:20 Uhr

The Notable High Buildings of the World 1896. From Rand, McNally & Co.'s Universal Atlas of The World. Edition 1896, University of Texas Library. Quelle: Wikimedia Commons (Public Domain)

Der Vergleich oder Historische Vergleich ist in der Geschichtswissenschaft eine der wichtigsten sinnweltlichen Operationen, um die eigene Lage zu begreifen.

Dabei versteht man üblicherweise die systematische Gegenüberstellung von zwei oder mehreren historischen Einheiten (von Orten, Regionen, Nationen oder Zivilisationen, auch historische Persönlichkeiten), um Gemeinsamkeiten und Unterschiede, Annäherungen und Auseinanderentwicklungen zu erforschen. Dabei geht es nicht nur darum, diese zu beschreiben, sondern sie auch zu erklären und Typologien zu entwickeln.

Problematisierung

Jeder Vergleich hinkt, aber er kann immer auch Orientierung bieten, wenn er nicht platt als historische Instruktion und Lehrbeispiel verstanden wird.

Tatsächlich können aber durch einen Vergleich auch sehr schlechte Erklärungen für historische Prozesse konstruiert werden – der Historikerstreit, der 1986 die Feuilletons durchzog, ist dafür ein prominentes Beispiel.[1]

Weitere Beispiele für deutsch-deutsche Wirtschaftsvergleiche

  • Wiederaufbau der Wirtschaft bis Mitte der 50er Jahre
  • Reformen in den 60er Jahren
  • Folgen der Ölpreisschocks 1973/79
  • Folgen der „mikroelektronischen Revolution“ ab Mitte der 70er Jahre

Integrierende Perspektiven zur deutsch-deutschen Geschichte

  • Entnazifizierung
  • Wiedergutmachung/Reparationen
  • Sozialpolitik –  zwei Sozialstaaten?
  • Bildungssysteme
  • Religion/Kirchen/Säkularisierung
  • Ver-/Entbürgerlichung
  • Krisen der Industriegesellschaft ab 1970
  • Umweltpolitik

Exemmplarischer Sonderfall in der Kunst

Gerhard RichterWikipedia-logo.png malt Bilder von Fotos ausgehend, abstrahiert diese immer weiter bis in vollständige Abstraktion und treibt das weiter bis zur Monochromie in der grauen Periode. Dann beginnt er, von seinen oft übermalten Bildern mit einer Art Rechen die oberen Farbschichten abzukratzen, so dass frühere Stadien des Bildes wieder sichtbar werden. Diese werden als früher freilich nur erkannt, wenn man der Entwicklung der Bilder in den einzelnen Schichten der Übermalung bewusst ist. So wird in einem abstrakten Bild die Geschichte der Entstehung des Bildes dokumentiert. Es ist ein Vergleich mit früheren Phasen der Entstehung des Bildes möglich.[2] Wie ein solcher Abmalvorgang aussieht, beschrieb die Kunstkritikerin Helga Meister: „In Illustrierten, Zeitungen, Fotoalben und Fachbüchern sucht er seit Jahren nach geeigneten Fotos, schneidet sie aus, legt sie unter ein EpiskopWikipedia-logo.png und projiziert die nun stark vergrößerten Bilder auf eine leere Leinwand. Auf ihr zieht er mit Kohle nach und pinselt Menschen wie Räume mit schwarzer, grauer und weißer Farbe aus. […] Die noch nassen Farben übermalt er mit einem breiten Pinsel, zieht die Konturen ineinander, egalisiert die Farbunterschiede.“[3] Stefan GermerWikipedia-logo.png hat darauf hingewiesen, dass Richter seine Kunst „weniger zur Produktion neuer als zur Reflexion bereits vorhandener Bilder“ nutze.[4] Dazu heißt es in der WikipediaWikipedia-logo.png weiter: "Schließlich malte er in den 1980er und 1990er Jahren mit erheblicher öffentlicher Resonanz aufgenommene große, expressiv farbige abstrakte Gemälde, beispielsweise die Serie Abstraktes Bild (809-1,-2,-3,-4)Wikipedia-logo.png. Sie bestehen aus mehreren Farbaufträgen mit zum Teil eingreifenden Abkratzungen bis auf den Malgrund, impulsiver Gestik sowie Übermalungen. Es handelt sich um Gemälde, die ihren Entstehungsprozess deutlich darstellen und ihn gleichzeitig verschleiern (Richter macht sich hier u. a. technische Verfahren der DécollageWikipedia-logo.png für seine Malerei dienstbar). Nach Aussagen des Künstlers sind diese Gemälde in erheblichem Maße vom Zufall abhängig und widersprechen in ihrer Endfassung häufig anfänglichen Absichten." Einen eigenen Fall stellen Richters BirkenaugemäldeWikipedia-logo.png dar, wo nicht auf den Bildern, sondern über die Entstehungsgeschichte der Bilder der Bezug auf das KZ Birkenau hergestellt wird.

Siehe auch

Geographie

Weblinks

  1. Der historische Vergleich - Beschreibung und Einordnung der Methode am Beispiel des Vergleichs von Stalinismus und deutschem Faschismus/ Nationalsozialismus Hausarbeit von Imke Duis, 2005
  2. AbmalungenWikipedia-logo.png: "Richter selbst kommentierte diese Werke so: „Es demonstriert die Zahllosigkeit der Aspekte, es nimmt uns unsere Sicherheit, weil es uns die Meinung und den Namen von einem Ding nimmt, es zeigt uns das Ding in seiner Vieldeutigkeit und Unendlichkeit, die eine Meinung und Ansicht nicht aufkommen läßt.“ (Ulrich Krempel: Mensch und Landschaft in der zeitgenössischen Malerei und Grafik. Kunstverein für die Rheinlande und Westfalen, Düsseldorf 1983, S. 62).
  3. Helga Meister: Bilder aus Fensterglas und verwackelte Ölfotos. In: Düsseldorfer Nachrichten 1967. Zitiert nach: Dietmar Rübel: Cut and Paint. Die Bilder der populären Presse und die Photomalerei der sechziger Jahre. In: Uwe W. Schneede: Gerhard Richter: Bilder einer Epoche. Ausstellungskatalog. Hirmer Verlag, München 2011, S. 92–103, hier: S. 92.
  4. Stefan Germer: Ungebetene Erinnerung. In: Museum für Moderne Kunst, Frankfurt am Main (Hrsg.): Gerhard Richter. 18. Oktober 1977. 2. Auflage. Verlag der Buchhandlung Walther König, Köln 1991, S. 52.