Fairer Handel: Unterschied zwischen den Versionen
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Version vom 12. Juli 2010, 15:14 Uhr
Fairer Handel (Fair Trade) ist ein Handel, bei dem die Erzeuger einen höheren Anteil am Endpreis erhalten, als es bei konventionellem Handel der Fall ist.
Die Fairhandelsbewegung[1] konzentriert sich hauptsächlich auf Waren, die aus Entwicklungsländern in Industrieländer exportiert werden. Neben landwirtschaftlichen Erzeugnisse sind auch Produkte des traditionellen Handwerks und der Industrie einbezogen. Angeboten werden fair gehandelte Produkte in Naturkost- und Weltläden sowie in Supermärkten und in der Gastronomie.
Laut Angaben der Dachorganisation Fairtrade Labelling Organizations International profitieren über 1,4 Millionen Landwirte vom fairen Handel.[2]
Die Befürworter des fairen Handels orientieren sich an folgenden Grundsätzen:
- Chancen für wirtschaftlich benachteiligte Produzenten schaffen: Fairer Handel ist eine Strategie zur Linderung von Armut und zur Förderung einer nachhaltigen Entwicklung. Er soll Chancen für Hersteller schaffen, die wirtschaftlich benachteiligt oder vom bestehenden Handelssystem an den Rand gedrängt worden sind.
- Zahlung eines fairen Preises: Der Preis soll im Dialog zwischen den Handelspartnern festgelegt werden und unabhängig von den Schwankungen der Weltmarktpreise stets die Produktionskosten decken, die Existenz der Produzenten sichern, eine sozial gerechte und umweltverträgliche Produktion ermöglichen. Darüber hinaus wird oftmals eine Prämie bezahlt, mit der die Bauern oder Arbeiter gemeinschaftliche Projekte zur langfristigen Verbesserung ihrer Situation umsetzen können. Bei Bedarf werden Vorfinanzierungen gewährt.
Verkaufsorganisationen in Deutschland
Zur Behandlung im Unterricht
Das Thema Fairer Handel kann zum einen im Zusammenhang mit Weltwirtschaft und entwicklungspolitischer Zusammenarbeit behandelt werden. Es passt aber auch zum Thema Verkaufsverhalten, insbesondere zum strategischen Konsum.
Fairer Handel garantiert:
- Langfristige Handelsbeziehungen - Ermöglichen gesichertes Einkommen
- Abnahmegarantien - Zukunft für beide Seiten besser kalkulierbar. Abschluss von jährlichen Vereinbarungen/ Verträgen (gemeinsame Jahres und Mengenplanung)
- Faire Erzeugerpreise/Produktpreise - Erhaltung der Existenzgrundlage des Produzenten Abdeckung der Produktionskosten incl. angemessener Gewinn für Lebenshaltungskosten, soziale Absicherung und entsprechende Zukunftsinvestitionen
- Regionaler Rohstoffbezug - mind. 80% regionale Erzeugnisse
- Gemeinsame Qualitätssicherung - Qualitätskontrollen sowohl vor Ort als auch hier in Deutschland. Ständige Qualitätsverbesserung durch direkte Zusammenarbeit mit Produzenten
- Förderung von Projekten[3]
Aufgabe:
1. Erläutere für jeden Punkt, weshalb er für die Erzeuger wichtig ist.
2. Erläutere, welche Punkte mit dem heute üblichen Marktverhalten nicht vereinbar sind und weshalb.
- Hilfsfragen: Warum gibt es keine fair gehandelten Aktien? Inwiefern passt fairer Handel nicht zur Globalisierung?
3. Versuch herauszufinden, wo es in deinem Heimatort fair gehandelte Produkte zu kaufen gibt.
4. Wie ist es zu bewerten, dass ein Discounter wie Lidl auch fair gehandelte Produkte anbietet?
Anmerkungen
- ↑ European Fair Trade Association. (2006). Definition of Fair Trade URL vom 2. August 2006.
- ↑ FLO International: [backPid=104&tx_ttnews Global Fairtrade sales increase by 40% benefiting 1.4 million farmers worldwide]
- ↑ Prinzipien des fairen Handels