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Version vom 1. Februar 2014, 18:11 Uhr
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Aktueller Anlass: Meteoriteneinschlag bei Tscheljabinsk - Vorbeiflug des Asteroiden
Meteoriteneinschlag bei Tscheljabinsk vom 15. Februar 2013
- Tscheljabinsk-Meteorit: Kleiner Durchschnittstyp, große Explosion (Spiegel-Online, 19.02.2013)
- "17 Meter groß, höchstens 10.000 Tonnen Masse - nach kosmischen Maßstäben war der Brocken, der über Tscheljabinsk explodierte, eher bescheiden. Und um einen Exoten handelte es sich laut russischen Forschern auch nicht. Trotzdem entfachte er eine Explosion mit der Sprengkraft Dutzender Atombomben."
- Bilanz des Meteoritenunfalls: Kälteschock nach dem Einschlag (Spiegel-Online, 15.02.2013)
- Am Tag nach den Ereignissen
- Die Zahl steigt auf mehr als 1000
- Etwa vierhundert Verletzte bei Meteoriteneinschlag
- Fehler beim Widget YouTube: Unable to load template 'wiki:YouTube'Fehler beim Widget YouTube: Unable to load template 'wiki:YouTube'
- mehr Informationen
Asteroid kommt der Erde näher als der Mond
- mehr Informationen
Was ist ein Meteorit, was ist ein Asteroid?
...
Arten von Meteoriten
Steinmeteorit
Eisenmeteorit
Stein-Eisenmeteorit
Meteoriteneinschläge im Gebiet von Deutschland und Nachbarländern
Meteoritenereignisse in historischer Zeit
"Im Jahre von der Geburt des Gottessohnes MDLXXXI, am XXVI. Tag des Monats Juli, dem Tag der heiligen Anna, kam zwischen der XVII. und XVIII. Stunde aus Gottes Fügung im Thüringer Wald auf einem Ort, der Flur bei Niederreißen heißt, unweit von der Stadt Buttstätdt, ein sehr großer und schrecklicher Wind mit großem Lärm, Blitz und Donnern, aus welchem Wind ein großer Stein hinuntergefallen ist ..."
aus: Grausame und schreckliche Neuigkeiten - Der Meteoritenfall von Niederreißen Sonderdruck Nationale Forschungs- und Gedenkstätten der Klassischen Deutschen Litertur in Weimar, (nach 1982 gedruckt)
In der gleichen Quelle werden weitere Meteoritenfälle beschrieben:
- 772 in Friesland: Als das Jahr Gottes 772 geschrieben wurde, rgeneten in Friesland bei den zwei Städten Esens und Norden Steine aus dem Himmel, unter welchen Steinen auch ein sehr großerStein heruntergefallen ist, und auch mit schrecklichenm Donnern und Wind".
- 847 unweit von Hamburg
Der Untermässinger Meteorit ist überaus berühmt.
... Waldarbeiter hatten den kosmischen Irrläufer im Jahr 1920 beim Roden von Wurzelstöcken auf dem Katzenberg bei Untermässing ...., entdeckt... Der Himmelskörper besteht zu 90 Prozent aus Eisen und zu nahezu zehn Prozent aus Nickel. Er war in 1,5 m Tiefe von den Wurzeln einer Fichte umwachsen, deren Alter man auf gut 100 Jahre schätzte. Ein Zeitgenosse schrieb über ein Ereignis am Abend des 9. August 1807 südlich von Nürnberg, dass eine Feuerkugel über den Himmel gerast sei - es könnte der Meterorit gewesen sein, der schließlich bei Untermässing aufschlug... Wissenschaftler fanden heraus, dass der 80-Kilo-Batzen rund 4,55 Milliarden Jahre alt ist und womöglich von der Vesta abstammt.
... Kein Vergleich mit dem bisher bei Bitburg in Rheinland Pfalz: 1,5 Tonnen Trümmer aus dem All wurden dort 1805 entdeckt. Dieser schwerste je in Deutschland gefundene Meteorit wurde zur Eisengewinnung nahezu vollständig eingeschmolzen.
Nürnberer Nachrichten, 5. März 2013
Heute wird der Untermässinger Meteorit im Museum der Naturhistorischen Gesellschaft Nürnberg aufbewahrt.
- Thalmässing: Himmelskörper vor dem Schrotthändler gerettet
- Untermässinger Meteorit plötzlich wieder interessant
- Bericht BR mit Filmen, Bildern von den jeweiligen Meteoriten und interaktiven Karten zum Thema
- Liste_der_Meteoriten_Deutschlands
- Meteorit
Der Neuschwansteinmeteorit
- Fehler beim Widget YouTube: Unable to load template 'wiki:YouTube'
- Aufnahmen einer Tierbeobachtungskamera
Das Riesereignis
Die Entstehung des Rieses
Geländebefunde
- Suevit gleicht dem Trass (vgl. Trasszement) wie z.B. im Neuwieder Becken und wurde daher vulkanischer Entstehung zugeordnet.
- Schliffspuren auf Gesteinen (ähnlich Gletscherschliffen) am Rand des Rieses
- Erratische Blöcke (> 20 cm) bis Donauwörth (allochthon, nicht autochthon vorkommend - also ortsfremd)
- kreisrunde Form des äußeren Walles, ein weiterer (kristalliner) innerer Wall
Heutige Theorie
Phase I | |
Phase II | |
Phase III | |
Phase IV | |
Phase V | |
Phase VI |
Zeichnungen nach Kavasch (umgezeichnet)
Siehe auch:
Beweise für die Theorie
- Stishovit und Coesit sind Mineralien, die nur bei sehr hohem Druck entstehen. Es handelt sich dabei um sog. Hochdruckmodifikationen von Siliziumdioxid (Quarz).
Diese findet man in den Gesteinen des Rieses
- "Shattercones" (ein Bild mit einem Shatter-Cone aus dem Ries wird nachgereicht)
- Weitere Bilder von Shatter-Cones
Vergleich mit anderen Impaktstrukturen
Während kleinere Krater keinen inneren kristallinen Ring besitzen, weisen größere Krater diesen auf. Dies wird erklärt durch die Energieumwandlung in Wärmeenergie, die zum Aufschmelzen des getroffenen Gesteins führt. Vergleichbar mit dem Aufprall eines Gegenstandes auf Wasser bildet sich dann kurzfristig so ein kleiner Wall. Bei Meteoritenkratern erstarrt dann das Material während dieser Phase.
- Weitere Impaktstrukturen (Erde und Mond)
- [[wikipedia:de:[http://de.wikipedia.org/wiki/Einschlagkrater]
Erst die vom Mond mitgebrachten Gesteinsproben bei den Apollo-Unternehmen 1969 und folgenden bestätigten die heutige Theorie.
- Fokus Mond auf 3sat
- Apollo-Mission Auflistung von Einschlagkratern auf der Erde/Laborsimulation
- Querverweis: Deep Impact Projekt der NASA
Literatur
- Chao E. C. T; Hüttner, R; Schmidt-Kaler, H: Aufschlüsse im Ries-Meteoriten-Krater, Bayerisches Geologisches Landesamt München, 1978
- Bayerisches Geologisches Landesam (Hsg)t : Erläuterungen zur Geologischen Karte des Rieses 1:50000, in: Geologica Bavarica, 76, 1977
- Geologisches Landesamt (Hsg): Erläuterungen zur Geologischen karte von Bayern 1: 500 000
- Grau, W. und Höfling,R.: Das Nördlinger Ries - ein Objekt geowissenschaftlicher Forschung, Reihe List Geographie Oberstufenthemen, H. 1, (nach 1979 erschienen)
- Kavasch Julius: Mondkrater Ries: e. geolog. Führer, Verlag, 1976
- Olbert, G: Geologie - Die Wissenschaft von der Erdgeschichte , Arbeitshefte Geographie, Verlag Ernst Klett 198<b
Hinweise:
- Geologische Karten des Rieses können Sie auf den Seiten des Bayerischen Landesamtes für Umweltals pdf-Dateien downloaden bzw. zusätzlich im Bodeninformations Bayern mit weiteren Geodaten verknüpfen sowie in 3-D-Darstellung sich anzeigen lassen.
- Geologica Bavarica mit Geologischer Sonderkarte Band 104: Die Geologische Karte des Rieses 1:50 000 (2., überarbeitete Auflage) (a). Geologica Bavarica Varia (b). Downloadmöglichkeit unter [1]
Ältere Theorien der Riesentstehung
Die Vulkantheorie
Im Jahr 1789 suchte der aus dem Rheinland an die Festung Ingolstadt berufene Ingenieur Caspers nach Material zur Herstellung eines wasserhärtenden Zements. Er war aus seiner bisherigen Tätigkeit mit der Verwendung von vulkanischem Traß, wie er sich im Rheinland findet, zur Her stellung eines solchen Zements vertraut. Tatsächlich fand er im Raum des Nördlinger Rieses verschiedene Vorkommen eines Materials, die er für vulkanischen Traß hielt. Dieser Traß, später auch Suevit (Schwabenstein) genannt, diente bereits seit Jahrhunderten als Baumaterial. So wurde daraus z. B. die Nördlinger St.Georgskirche erbaut. 1870 beschreibt C. W. Gümbel der königlich-bayerischen Akadamie der Wissenschaften zu München: "Die Frage, welche hier zunächst zu beantworten versucht werden soll, bezieht sich auf den Ursprung der Riestuffe und was damit zunächst im Zusammenhang steht. Die Riestuffe sind vul kanische Tuffe und Produkte der Eruption eines früheren Vulkans in der Riesgegend. Sie beste hen aus einer Grundmasse, die der vulkanischen Asche entspricht, aus in dieser eingeschlossenen Lapilli, die in Form von Schlacken und Bimssteinen ausgebildet sind und endlich aus mehr zerstreut vorkommenden vulkanischen Bomben. So frägt man sich mit Recht nach dem Bestand des Vulkans selbst. Ein solcher fehlt aber jetzt im ganzen Ries ohne allen Zweifel; nirgends bemerken wir irgend einen vulkanischen Schutthügel, eine kraterähnliche Bildung oder Lava- ströme. Ein wirklich thätiger Vulkan war mitten im Ries vorhanden. Jetzt ist er mit Ausnahme seiner Auswurfprodukte spurlos verschwunden und dieses Verschwinden kann nur als Folge einer späteren Rücksenkung in die Tiefe gedacht werden"
Die Lakkoliththeorie
Ende des 19. Jahrhunderts wurde die Riestheorie zunehmend in Frage gestellt. Vergleiche mit Resten erloschener Vulkane in Deutschland ergaben das Fehlen echter Lava bzw. daraus ent- standener Gesteine (Basalt), auch fielen besonders am Riesrand viele umgelagerte Schollen auf, so daß kein Vergleich mit dem Rand eines echten Vulkanes möglich war. Auch das Auftreten von Graniten und Gneisen an der Riesoberfläche erforderte weitere Deutungsversuche. So nahmen W. Branco und E. Fraas 1901 an, daß aus der Tiefe aufsteigender Glutfluß (Magma), der aber nicht ganz zur Erdoberfläche gelangt war, und als sog. Lakkolith im Untergrund stecken blieb, einen Riesberg aufgewölbt habe. Von ihm glitten Gesteinsschichten ab und zerbrachen. Nach dem Erkalten sank durch Volumenveränderung im Magma der Rieskessel ein. Im Jahr 1903 ergänzte E. Fraas diese Theorie über die Wirkung eines Lakkolithen durch die Annahme zusätzlicher Explosionen und Sprenungen; er lehnte aber eine einfache "vulkanische Wasserdampfexplosion" wie sie die Vertreter der Explosionstheorie ab. Da der Explosionskrater auf dem Festland liegt, hielten viele Forscher eine so ungeheure Wasserdampfexplosion für unmöglich.
Die Explosionstheorie
Im Jahre 1883 wurde der Vulkan Krakatau in der Sundastraße zwischen Sumatra und Java durch eine gewaltige Explosion gesprengt . Durch die Entspannung eines gewaltigen Gasdruckes im Erdinneren wurden rund 18 Kubikkilometer Gesteinsmaterial durch die Luft bewegt. Noch gewal- tiger war die Explosion des Vulkans Santorin südlich von Kreta um etwa 1400 v. Chr. Damals wurden rund 130 Kubikkilometer Material durch in die Luft geschleudert. In beiden Fällen nimmt man eine gigantische Wasserdampfexlosion als Ursache an, in beiden Fällen lassen sich durch die Explosion entstandene, heut vom Meer bedeckte Krater nachweisen. 1909 nimmt E. Suess für die Riesentstehung ebenfalls eine große vulkanische Explosion an. Der dazu notwendige Wasser- dempf sei aus Grundwasser in glutflüssigen Gesteinszonen unter der Erdoberfläche entstanden. Diese von vielen Geologen lange Zeit vertretene Ansicht war bis in die jüngste Zeit die wichtigste Riestheorie.
Noch 1960 Georg Wagner schreibt in seinem Buch "Einführung in die Erd- und Landschaftsgeschichte" (Verlag Hohenlohe´sche Buchhandlung, Öhringen) auf Seite 596ff "Völlig einzigartig ist das Ries ... Es erscheint als ein Riesenmaar, dessen tieferer Bau aber von jüngeren Ablagerungen verhüllt ist... Die Tatsache einer riesenhaften vulkanischen Sprengung stehen fes; die Ursachen besonders die Vorgänge in der Tiefe, bedürfen aber noch einer weiterer Klärung.
Die Gletschertheorie
"Geschliffene und geschrammte Flächen wurden vor Jahrzehnten im Ries entdeckt ... Die verwirrende Mannigfaltigkeit im Gebiete des Riesrandes lässt die Einwirkungen der glacialen Kräfte nicht immer leicht von den Äusserungen der tektonischen oder vulkanischen abtrennen. Um zu einer Entscheidung zu gelangen, habe ich das Wörnitzthal, ... genauer Untersucht. Das Resultat war der Nachweis von glacialen Schuttanhäufungen, Schliffflächen und Rundhöckern bis in die nächste Nachbarschaft von Donauwörth ..."
Nach E. Koken (Neues Jahrbuch für Mineralogie, zitiert in Grau u. Höfling, a.a. O. S. 14
Diskussion in den 1970er Jahren
Trebs, W. (1964 in Geologica Bavarica, 76, S. 228 ff zitiert Chao und Shoemaker (1961) und Weisskirchner 1962 sowie weitere: "... kann das Ries auf Grund beider Theorien als eine Erscheinungsform des jungtertiären Vulkanismus aufgefaßt werden... Neuerdings ist nun bereits die früher erwogene, aber mangels ausreichender Beweise abgelehnte Erklärung der Riesphänome durch einen Meteoriteneinschlag wieder in den Vordergrund gerückt, nachdem in einigen Suevitvorkommen die für einen Meteoritenkrater als charakteristisch angesehenen Mineralien Coesit und Stishovit, sowie winzige Nickel-Eisen-Kügelchen und andere durch Meteoraufprall erklärbare Anzeichen in Gläsern des Suevits gefunden wurden..."
Jean Pohl und Horst Gall (Geologica Bavarica, 1977,a.a.O., S. 168) schreiben: "Nach dem bisher Gesagten ist der Ries-Krater als Impakt-Krater ... gekennzeichnet: ..."
Das Steinheimer Becken
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Arbeitsblätter und Exkursionsführer
- Auf den Seiten des MPZ (Museumspädagogisches Zentrum) findet man sowohl einen Exkursionsführer als auch Arbetsblätter für das Rieskratermuseum in Nördlingen