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Version vom 4. Mai 2018, 15:24 Uhr
Jeder kennt den Ausruf: "Wenn ich reich wäre ...!"
Das kann eine Stimmung ausdrücken und jeder versteht sie: "Ach, wenn ich nur reich wäre!"
Wenn es aber um Satz- und Sprachlogik geht, müsste der Satz irgendwie weitergehen, im Allgemeinen mit einem 'dann'.
Wenn ich reich wäre, (dann) würde ich mir ... kaufen / hätte ich keine Sorgen / bräuchte ich nicht zu arbeiten .. usw.
Das dann muss gar nicht ausgesprochen werden, es muss aber gedacht sein, nämlich als eine wenn-dann-Beziehung.
Der Wenn-Teil des Satzes stellt die Bedingung oder Voraussetzung dar, unter der dies oder jenes 'dann' der Fall sein könnte. Deshalb wird dieser manchmal auch Bedingungssatz' genannt, der Fachbegriff ist aber KONDITIONALSATZ (conditio - Bedingung, Voraussetzung).
Es gibt Ereignisse, die mit unterschiedlicher Wahrscheinlichkeit eintreffen, je nach Voraussetzung. Man unterscheidet drei Wahrscheinlichkeits-Typen:
1. Immer: Wenn es regnet, (dann) ist die Straße nass. 2. Möglich: Wenn es denn endlich regnete (regnen würde), dann wären die Blumen frischer. 3. Unmöglich: Wenn es gestern geregnet hätte, (dann) wären die Blumen frischer gewesen.
- (1) drückt einen immer wiederkehrenden Sachverhalt aus (Realis)
- (2) einen Wunsch, der noch in Erfüllung gehen kann (Potentialis oder Irrealis der Gegenwart)
- (3) die Tatsache, dass nicht eingetroffen ist, was gewünscht wurde (Irrealis der Vergangenheit)
Wichtig ist, dass nur (2) und (3) den Konjunktiv verlangen:
Bei (2) ist es grammatikalisch die Präteritumsform: wäre, bei (3) ist es grammatikalisch die Plusquamperfekt-Form: wäre gewesen.
Siehe auch
- Der Wenn-Dann-Dreisprung - Grammatik in Bildern (von Klaus Dautel}
- English Grammar: If-sentences Basiswissen und Übungen