Medienbildungskonzept/Phasen der Medienbildungskonzeptentwicklung: Unterschied zwischen den Versionen
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Aktuelle Version vom 27. April 2018, 10:49 Uhr
Die Mediengruppe als Prozessbegleiter
An einigen Schulen, an denen ich bisher aktiv war, gibt es sogenannte Mediengruppen. Das sind sehr oft - aber leider nicht immer - Gruppen mit Mitglieder aus allen relevanten Teilen einer Schulgemeinschaft, z.B.
- mindestens erweiterte Schulleitung
- Lehrkräfte
- Eltern
- Schülerinnen und Schüler
- ggf. Mitarbeiter (aus z.B. Verwaltung & Pädagogik)
Meist sind es zunächst einfach Menschen, die etwas an der eigenen Schule im Hinblick auf die Mediennutzung verändern wollen. Es ist hilfreich, wenn die Schulleitung selbst diese Mediengruppe "inthronisiert", z.B. auf einer größeren Konferenz. Weiterhin schadet es nicht, diese Gruppe etwas [[1]], indem man im Vorfeld "passende" Menschen anspricht, damit auf der Konferenz selbst bei der "Abfrage" nicht die üblichen peinlichen Lücken entstehen, die diejenigen mit dem geringsten Sitzfleisch dann füllen.
Ich bin ein großer Freund davon, diesen Mediengruppen eine Arbeitsstruktur vorzuschlagen bzw. aufzuerlegen, die das Spannungsfeld zwischen Verlässlichkeit des Prozesses und Motivation der Beteiligten gut austariert. Dazu müssen ggf. die oft üblichen Strukturbildungsmechanismen von Ausschüssen an Schule unterlaufen werden.
Ich habe gerüchtehalber gehört, dass an Schulen oft Ausschüsse und Arbeitgruppen zu den unterschiedlichsten Themen gebildet werden, deren Aktivität erst zur Deadline hin ein Maximum erreicht. Das Thema Medienbildung ist mir persönlich zu wichtig, als es aus curricularen Vorgaben zusammenzukopieren, wobei dann Kompetenzwüsten herauskommen, bei denen dann nicht klar ist, was eigentlich damit gemeint ist und dann halt jeder macht, was er oder sie will.
Mir sind bei jeder Sitzung einer solchen Gruppe folgende Dinge sehr wichtig:
- Die Sitzung ist geplant. Die Planung ist auf einer Agenda festgehalten, die allen Beteiligten vor der Sitzung zugeht.
- Die Sitzung bietet Möglichkeit zum Austausch. Dieser Austausch bleibt kein Selbstzweck, sondern führt jedesmal zu einem Ergebnis.
- Das wichtigste Ergebnis sind verbindliche Absprachen zu Arbeitspaketen. Diese Pakete sind so klein, dass sie zur nächsten Sitzung bewältigt werden können.
- Die Sitzungen werden mit den Tools und Medien gestaltet, die man sich auch selbst später im Unterricht der Schülerinnen und Schüler wünscht. Dazu gehört für mich der konsequente Verzicht auf Papier.
- Jede Sitzung ist Teil eines Prozesses mit einem klaren Ziel, welches die Mediengruppe sich selbst gibt.
- In der Sitzung geht es nicht darum, was alles nicht geht, sondern allein darum, was eben geht.
- In der Sitzung müssen die Interessen jeder Gruppe wertgeschätzt werden.
Hilfreich - aber oft nicht vorhanden - ist ein externer Berater, am besten jemand der sich mit der Denkweise im systemischen Projektmanagement etwas auskennt. Das heißt nicht, dass man den Prozess akribisch nach Kriterien des Projektmanagements ausrichten muss. Aber das Wissen um die grundsätzlichen Abläufe hilft ungemein bei der Strukturierung.