Farbkreis: Unterschied zwischen den Versionen

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#Streife die angerührte Farbe in einem der Mischnäpfchen des Farbkastens ab. Überlege, wie viel Farbe du brauchst und versuche gleich genug Farbe anzurühren, damit du möglichst wenig nachmischen musst.
#Streife die angerührte Farbe in einem der Mischnäpfchen des Farbkastens ab. Überlege, wie viel Farbe du brauchst und versuche gleich genug Farbe anzurühren, damit du möglichst wenig nachmischen musst.


Während der Arbeit am Farbkreis ist darauf zu achten, dass die Schüler*Innen die Farben wirklich selber mischen und nicht tricksen, indem sie die fertiggemischten Farben aus dem Wasserfarbkasten verwenden.
Während der Arbeit am Farbkreis sollte man darauf achten, dass die Schüler*Innen die Farben wirklich selber mischen und nicht tricksen, indem sie die fertiggemischten Farben aus dem Wasserfarbkasten verwenden.  


=====Exkurs: Additives Farbsystem=====
=====Exkurs: Additives Farbsystem=====
Bei den Sekundärfarben können je nach Pigmentstärke des verwendeten Wasserfarbkastens und Mischgenauigkeit leicht variierende Töne herauskommen. Statt Dunkelblau entsteht so bei einigen Schüler*Innen eher ein dunkles Violett, statt Rot ein Orange.  Oft kommt es auch vor, dass Schüler hier eher "mischen, was sie erwarten", als die Mischverhältnisse genau zu prüfen.   
Bei den Sekundärfarben können je nach Pigmentstärke des verwendeten Wasserfarbkastens und Mischgenauigkeit leicht variierende Töne herauskommen. Statt Dunkelblau entsteht so bei einigen Schüler*Innen eher ein dunkles Violett, statt Rot ein Orange.  Oft kommt es auch vor, dass Schüler hier eher "mischen, was sie erwarten", anstatt die Mischverhältnisse genau zu prüfen.   


Die Unterschiede bei den gemischten Tönen kann man aufgreifen und thematisieren. Viele Schüler*Innen reagieren überrascht oder sogar ungläubig, dass als Sekundärfarben Dunkelblau, Grün und Rot entstehen können, da sie diese Dunkelblau und Zinnoberrot bisher immer als Grundfarben wahrgenommen haben. Hier kann man aufgreifen, dass es sich bei diesen Farben durchaus in gewisser Weise um Grundfarben handelt - allerdings im additiven Farbsystem, also bei Bildschirmen oder LEDs.  
Die Unterschiede bei den gemischten Tönen kann man aufgreifen und thematisieren. Viele Schüler*Innen reagieren überrascht oder sogar ungläubig, dass als Sekundärfarben Dunkelblau, Grün und Rot entstehen können, da sie bisher Dunkelblau und Zinnoberrot als unmischbare Grundfarben wahrgenommen haben. Hier kann man aufgreifen, dass es sich bei diesen Farben durchaus in gewisser Weise um Grundfarben handelt - allerdings im additiven Farbsystem, also bei Bildschirmen oder LEDs.  


Um das zu veranschaulichen, kann man ein Kind bitten, sein Handy zu zeigen und mit einer Lupe die einzelnen Pixel und ihren Aufbau aus Farben sichtbar machen. Man kann stattdessen aber auch ein farbiges LED-Band mitbringen, bei dem die einzelnen LEDs erkennbar sind, und die Kinder beschreiben lassen, aus welchen drei Farben sich das Licht gemischt hat.   
Um das zu veranschaulichen, kann man ein Kind bitten, sein Handy zu zeigen und mit einer Lupe die einzelnen Pixel und ihren Aufbau aus Farben sichtbar machen. Man kann stattdessen aber auch ein farbiges LED-Band mitbringen, bei dem die einzelnen LEDs erkennbar sind, und die Kinder beschreiben lassen, aus welchen drei Farben sich das Licht gemischt hat.   
[[Datei:Additive_Farbmischung.jpg|mini|Die additive Farbmischung]]
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Version vom 19. Januar 2022, 16:06 Uhr

Mittels des Farbkreises können die Verwandschaften von Farben und die Mischverhältnisse veranschaulicht werden.

Problematik des Ittenschen Farbkreises

Häufig wird in der Schule mit dem Farbkreis von Johannes Itten gearbeitet. Dieser ist allerdings problematisch, da er von falschen Grundfarben ausgeht. So ist das Rot, das er als Primärfarbe ausgibt, eigentlich eine Mischfarbe. Mischt man dieses mit Blau, so kann aus dieser Mischung nur ein sehr graustichiges Violett entstehen, keinesfalls aber das Violett, das in Ittens Farbkreis als Sekundarfarbe ausgegeben wird.

Dieses Missverständnis ist aber weit verbreitet und kann dazu führen, dass manche Kinder ein regelrechtes Aha-Erlebnis haben, wenn sie zum ersten Mal von den richtigen Grundfarben erfahren und das Mischen von Violett plötzlich gelingt.

Farbkreis nach Johannes Itten, 1961, Problem: Das Rot, das Itten als Primärfarbe darstellt, ist eigentlich ein Mischfarbe
Korrigierter Farbkreis nach Itten mit den Grundfarben Magenta, Cyan und Gelb.


Farbverwandschaften

Nur mit den drei Grundfarben Gelb, Cyanblau und Magentarot gelingt es wirklich, alle Farben des Regenbogens zu mischen. Sie werden daher auch als Primärfarben (von lat. "primus", der Erste) genannt.

Aus ihrer Mischung entstehen die Sekundärfarben (von lat. "sekundus", der Zweite) (Dunkel-)blau, Grün und Rot.

Mischt man die Sekundärfarben jeweils mit ihrer benachbarten Primärfarbe, so entstehen die sechs Tertiärfarben.

Unterrichtsideen

Die Arbeit mit dem Farbkreis bietet sich an weiterführenden Schulen vor allem zu Beginn der fünften Klasse an, wenn die Kinder im Kunstunterricht zum ersten Mal mit Wasserfarben malen.

Zu Beginn kann die Frage gestellt werden, welche (bunten) Farben im Wasserfarbkasten die wichtigsten sind. Hier kommen Schüler*Innen meist schnell auf die Idee, die Farben Gelb, Rot und Blau zu nennen. Schwarz wird ebenfalls oft genannt. Man kann hier die Rückfrage stellen, ob Schwarz überhaupt eine Farbe ist und den Begriff der "unbunten Farben" (Schwarz, Weiß, Grau) einführen.

Wenn die Schüler*Innen die Farben Gelb, Rot und Blau genannt haben und dies damit begründet haben, das man aus diesen Farben alle anderen mischen kann, ist es wichtig, rückzufragen, welche Farben sie genau darunter verstehen. Meistens werden bei Blau sowohl Cyanblau als auch Ultramarinblau, bei Rot Zinnoberrot und Magentarot genannt. Durch eine kurze Abstimmung kann man herausfinden, was die Mehrheit der Klasse jeweils für die "richtige" Grundfarbe hält.

Danach kann man die drei wirklichen Grundfarben auflösen, kurz etwas über das Missverständnis, das sich durch Itten verbreitet hat, erzählen und anschließend die "These" von den drei Grundfarben Magenta, Gelb und Cyan prüfen, indem man er die Grundfarbenfelder des Farbkreises ausmalt und danach die Sekundärfarben mischt.

Hier sollten - je nach Stand der Klasse - auch die Regeln des korrekten Mischen besprochen oder wiederholt werden:

Regeln für sauberes Mischen

  1. Prüfe, ob dein Pinsel sauber ist und wasche ihn im Zweifelsfall aus
  2. Wann immer es geht: Beginne mit den hellsten Farben und arbeite dich zu den dunkleren vor (Erst Gelb, dann Magenta, dann Cyan)
  3. Rühre die Farbe mit Wasser an, bis sie schäumt (Berühre den Farbtopf aber nur mit den Pinselhaaren und nicht mit dem Metall des Pinsels, sonst franst der Pinsel schnell aus und geht kaputt.)
  4. Streife die angerührte Farbe in einem der Mischnäpfchen des Farbkastens ab. Überlege, wie viel Farbe du brauchst und versuche gleich genug Farbe anzurühren, damit du möglichst wenig nachmischen musst.

Während der Arbeit am Farbkreis sollte man darauf achten, dass die Schüler*Innen die Farben wirklich selber mischen und nicht tricksen, indem sie die fertiggemischten Farben aus dem Wasserfarbkasten verwenden.

Exkurs: Additives Farbsystem

Bei den Sekundärfarben können je nach Pigmentstärke des verwendeten Wasserfarbkastens und Mischgenauigkeit leicht variierende Töne herauskommen. Statt Dunkelblau entsteht so bei einigen Schüler*Innen eher ein dunkles Violett, statt Rot ein Orange. Oft kommt es auch vor, dass Schüler hier eher "mischen, was sie erwarten", anstatt die Mischverhältnisse genau zu prüfen.

Die Unterschiede bei den gemischten Tönen kann man aufgreifen und thematisieren. Viele Schüler*Innen reagieren überrascht oder sogar ungläubig, dass als Sekundärfarben Dunkelblau, Grün und Rot entstehen können, da sie bisher Dunkelblau und Zinnoberrot als unmischbare Grundfarben wahrgenommen haben. Hier kann man aufgreifen, dass es sich bei diesen Farben durchaus in gewisser Weise um Grundfarben handelt - allerdings im additiven Farbsystem, also bei Bildschirmen oder LEDs.

Um das zu veranschaulichen, kann man ein Kind bitten, sein Handy zu zeigen und mit einer Lupe die einzelnen Pixel und ihren Aufbau aus Farben sichtbar machen. Man kann stattdessen aber auch ein farbiges LED-Band mitbringen, bei dem die einzelnen LEDs erkennbar sind, und die Kinder beschreiben lassen, aus welchen drei Farben sich das Licht gemischt hat.

Die additive Farbmischung