Wir erforschen den Boden/Bestimmung des Porenvolumens: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM-Unterrichten
Main>Cereale
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(akt)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(7 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
{{Boden}}
'''Informationen zum Thema'''
Das Volumenverhältnis von fester Bodensubstanz zum Bodenwasser und zur Bodenluft schwankt erheblich in Abhängigkeit von Bodenart und Bodenstruktur. Als grober Anhaltswert gilt folgende Volumenverteilung: Bodensubstanz : Wasser : Luft wie 50 : 25 : 25. Ein ausreichendes Porenvolumen ist die Voraussetzung für die Atmung der Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen im Boden und für eine optimale Wasserversorgung der Organismen. Bodenverdichtungen, hervorgerufen durch mechanische Belastung des Bodens, z.B. durch den Reifendruck von Landmaschinen oder durch Trittverdichtungen, schädigen das Pflanzenwachstum.
Das Volumenverhältnis von fester Bodensubstanz zum Bodenwasser und zur Bodenluft schwankt erheblich in Abhängigkeit von Bodenart und Bodenstruktur. Als grober Anhaltswert gilt folgende Volumenverteilung: Bodensubstanz : Wasser : Luft wie 50 : 25 : 25. Ein ausreichendes Porenvolumen ist die Voraussetzung für die Atmung der Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen im Boden und für eine optimale Wasserversorgung der Organismen. Bodenverdichtungen, hervorgerufen durch mechanische Belastung des Bodens, z.B. durch den Reifendruck von Landmaschinen oder durch Trittverdichtungen, schädigen das Pflanzenwachstum.
Porenvolumen von Böden verschiedener Korngrössenzusammensetzung
Porenvolumen von Böden verschiedener Korngrössenzusammensetzung
Das Porenvolumen wird im allgemeinen in Prozenten des gesamten Bodenvolumens ausgedrückt.
Das Porenvolumen wird im allgemeinen in Prozenten des gesamten Bodenvolumens ausgedrückt.
|}


'''Porenvolumen'''


{| width="100%"
{| class="wikitable"
|-
|-
| style="vertical-align:top" |
! Böden  !!  Porenvolumen
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
|-
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
| Sandböden ||32,5 %
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Porenvolumen'''</span></div>
|-
 
| Lehmböden ||34,5&
|-
|-
|&nbsp;
| schwere Lehmböden ||44,1%
<center>
<table border="1">
|-
|-
|{{highlight1}}| Böden
| tonhaltige Lehmböden ||45,1%
| {{highlight1}}|Porenvolumen
    <tr>
    <td>Sandböden</td>
    <td>32,5 %</td>
      </tr>
<tr>
<td>Lehmböden</td>
<td>34,5&</td>
</tr>
<tr>
<td>schwere Lehmböden</td>
<td>44,1%</td>
</tr>
<tr>
<td>tonhaltige Lehmböden</td>
<td>45,1%</td>
</tr>
<tr>
<td>lehmhaltige Tonböden</td>
<td>47,1 % </td>
</tr>
<tr>
<td>schwere Tonböden</td>
<td>52,9%</td>
</tr>
</table>
</center>
 
 
 
 
 
|}
 
 
 
 
{| width="100%"
|-
|-
| style="vertical-align:top" |
| lehmhaltige Tonböden ||7,1 %
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Versuchsablauf'''</span></div>
 
|-
|-
|Im Freiland wird ein Stechzylinder (100 ml oder 1000 ml) in den Boden eingedrückt. Der Stechzylinder wird vorsichtig ausgegraben und nachfolgend werden Ober- und Unterkante glatt abgeschnitten. Nach Trocknung bei 1O5 Grad Celsius  ermittelt man das Bodentrockengewicht.
|schwere Tonböden || 2,9%
Das spezifische Gewicht ermittelt man, indem 20 g trockener Boden in einen 50 ml Messkolben gefüllt werden. Der Messzylinder wird bis zur Hälfte aus der (bis zur Null-Marke gefüllten) Bürette mit Methanol aufgefüllt und dann mehrfach intensiv geschüttelt, damit die zwischen den trockenen Bodenteilchen eingeschlossene Luft entweichen kann. Wenn keine Luftblasen mehr auftreten, wird der Messzylinder aus der Bürette bis zur 50 ml Marke aufgefüllt. Das in der Bürette verbleibende Methanol entspricht dem Volumen von 20 g trockenem Boden.
|}
|}


'''Versuchsablauf'''
Im Freiland wird ein Stechzylinder (100 ml oder 1000 ml) in den Boden eingedrückt. Der Stechzylinder wird vorsichtig ausgegraben und nachfolgend werden Ober- und Unterkante glatt abgeschnitten. Nach Trocknung bei 1O5 Grad Celsius  ermittelt man das Bodentrockengewicht.
Das spezifische Gewicht ermittelt man, indem 20 g trockener Boden in einen 50 ml Messkolben gefüllt werden. Der Messzylinder wird bis zur Hälfte aus der (bis zur Null-Marke gefüllten) Bürette mit Methanol aufgefüllt und dann mehrfach intensiv geschüttelt, damit die zwischen den trockenen Bodenteilchen eingeschlossene Luft entweichen kann. Wenn keine Luftblasen mehr auftreten, wird der Messzylinder aus der Bürette bis zur 50 ml Marke aufgefüllt. Das in der Bürette verbleibende Methanol entspricht dem Volumen von 20 g trockenem Boden.


'''Untersuchungsmaterialien'''


{| width="100%"
|-
| style="vertical-align:top" |
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Untersuchungsmaterialien'''</span></div>
|-
|&nbsp;
* Stechzylinder mit bekanntem Volumen (100 ml oder 1000 ml)
* Stechzylinder mit bekanntem Volumen (100 ml oder 1000 ml)
* Spaten zum Ausgraben der Probe
* Spaten zum Ausgraben der Probe
Zeile 91: Zeile 36:
* Messkölbchen (50 ml)
* Messkölbchen (50 ml)
* Bürette (50 ml) mit Stativ und Trichter
* Bürette (50 ml) mit Stativ und Trichter
<center>
 
  [[Bild:Schlagaufsatz.jpg|300px]]
  [[Bild:Schlagaufsatz.jpg|300px]]
</center>
 
|}




{| width="100%"
|-
| style="vertical-align:top" |
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Versuchsanstellung zur Bestimmung des Porenvolumens'''</span></div>




|-
'''Versuchsanstellung zur Bestimmung des Porenvolumens'''
 
In einfacher, indirekter Weise lässt sich das Porenvolumen rechnerisch bestimmen, indem man das Trockenvolumen eines Bodens durch das spezifische Gewicht des Bodens dividiert.
|In einfacher, indirekter Weise lässt sich das Porenvolumen rechnerisch bestimmen, indem man das Trockenvolumen eines Bodens durch das spezifische Gewicht des Bodens dividiert.
Multipliziert man diesen Quotienten mit 100 und zieht ihn von 100 ab, so erhält man das Porenvolumen in Prozent.
Multipliziert man diesen Quotienten mit 100 und zieht ihn von 100 ab, so erhält man das Porenvolumen in Prozent.


Zeile 125: Zeile 57:
'''s steht für das spezifische Gewicht'''
'''s steht für das spezifische Gewicht'''


{{Box|Es sind demnach zu bestimmen:||Üben}}
# das Volumengewicht V<sub>t</sub><br>V<sub>t</sub>=<math>\left(\frac{Trockengewicht...des...gewachsenen...Bodens}{Volumen...des...gewachsenen...Bodens}\right\rangle</math>
# das spezifische Gewicht (s)<br>s=Gewicht des trockenen Bodens in Gramm : Volumen des trockenen Bodens  in ml (ohne Hohlräume)


{{Hintergrund_gelb|'''Es sind demnach zu bestimmen:'''}}
'''Auswertungsbeispiel'''
a) Bestimmung des Volumengewichtes:


Volumen des Stechzzylinders = 100 ml


{{Hintergrund_orange|}}'''a)das Volumengewicht V<sub>t</sub>'''
Gewicht des trockenen Bodens= 107 g


<h3>V<sub>t</sub>=<math>\left(\frac{Trockengewicht...des...gewachsenen...Bodens}{Volumen...des...gewachsenen...Bodens}\right\rangle</math></h3>
V<sub>t</sub>=<math>\left(\frac{Trockengewicht...des...Bodens}{Volumen...des...Bodens}\right\rangle</math>=<math>\left(\frac{107}{100}\right\rangle</math>= 1,07


'''b) das spezifische Gewicht (s)'''


b) Bestimmung des spezifischen Gewichts:


'''s=Gewicht des trockenen Bodens in Gramm : Volumen des trockenen Bodens  in ml (ohne Hohlräume)'''
Bei 20 g Bodeneinwage blieben in der 50 ml Bürette 9,6 ml Methanol zurück:
|}


s=<math>\left(\frac{20}{9,6}\right\rangle</math>= 2,08


c) Bestimmung des Porenvolumens:


{| width="100%"
V<sub>p</sub>=100-<math>\left(\frac{V_t.100}{s}\right\rangle</math>
|-
| style="vertical-align:top" |
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#336699; font-size:1px; height:8px; border-bottom: 1px groove #aaaaaa;"></div>
<div style="border: 1px groove #aaaaaa; background-color:#EEE9BF; align:center; padding:7px;">
<span style="font-family:palatino,serif; font-size:12pt;color:#000099;font-style:italic;">'''Auswertungsbeispiel'''</span></div>


=100-<math>\left(\frac{1,07x100}{2,08}\right\rangle</math>= 51,44 %


|-
Das Porenvolumen betrug demnach 51,44 %; das Volumen der festen Bodenteilchen betrug also 48,56 %.
|{{Hintergrund_orange|'''a) Bestimmung des Volumengewichtes:'''}}


'''Volumen des Stechzzylinders = 100 ml'''


'''Gewicht des trockenen Bodens= 107 g'''
'''Erfahrungen und Konsequenzen'''
'''V<sub>t</sub>=<math>\left(\frac{Trockengewicht...des...Bodens}{Volumen...des...Bodens}\right\rangle</math>=<math>\left(\frac{107}{100}\right\rangle</math>= '''1,07'''


Eine erhebliche Streubreite in den Versuchsergebnissen ist methodisch bedingt. Das Porenvolumen jeder Probe sollte deshalb vierfach bestimmt werden.


{{Hintergrund_orange|'''b) Bestimmung des spezifischen Gewichts:'''}}


'''Bei 20 g Bodeneinwage blieben in der 50 ml Bürette 9,6 ml Methanol zurück:'''


<h3>s=<math>\left(\frac{20}{9,6}\right\rangle</math>= 2,08</h3>


 
{{Boden}}
 
{{Hintergrund_orange|'''c) Bestimmung des Porenvolumens:'''}}
 
<h3>V<sub>p</sub>=100-<math>\left(\frac{V_t.100}{s}\right\rangle</math></h3>
 
<h3>=100-<math>\left(\frac{1,07x100}{2,08}\right\rangle</math>= 51,44 %</h3>
 
{{Hintergrund_gelb|'''Das Porenvolumen betrug demnach 51,44 %; das Volumen der festen Bodenteilchen betrug also 48,56 %.'''}}
 
 
'''Erfahrungen und Konsequenzen'''
 
Eine erhebliche Streubreite in den Versuchsergebnissen ist methodisch bedingt. Das Porenvolumen jeder Probe sollte deshalb vierfach bestimmt werden.
 
|}
 
<center>
{| class="prettytable"
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">Informationen zum Thema</h5>
[[Bild:close-up of mole.jpg|120px]]
[http://www.uni-giessen.de/ilr/frede/lehrveranstaltungen/BKA_09/2.2-Porenraum.pdf |'''Animation zum Thema Porenvolumen''']
</center>
|}

Aktuelle Version vom 25. Februar 2019, 04:30 Uhr

Das Volumenverhältnis von fester Bodensubstanz zum Bodenwasser und zur Bodenluft schwankt erheblich in Abhängigkeit von Bodenart und Bodenstruktur. Als grober Anhaltswert gilt folgende Volumenverteilung: Bodensubstanz : Wasser : Luft wie 50 : 25 : 25. Ein ausreichendes Porenvolumen ist die Voraussetzung für die Atmung der Pflanzenwurzeln und Mikroorganismen im Boden und für eine optimale Wasserversorgung der Organismen. Bodenverdichtungen, hervorgerufen durch mechanische Belastung des Bodens, z.B. durch den Reifendruck von Landmaschinen oder durch Trittverdichtungen, schädigen das Pflanzenwachstum. Porenvolumen von Böden verschiedener Korngrössenzusammensetzung Das Porenvolumen wird im allgemeinen in Prozenten des gesamten Bodenvolumens ausgedrückt.

Porenvolumen

Böden Porenvolumen
Sandböden 32,5 %
Lehmböden 34,5&
schwere Lehmböden 44,1%
tonhaltige Lehmböden 45,1%
lehmhaltige Tonböden 7,1 %
schwere Tonböden 2,9%

Versuchsablauf Im Freiland wird ein Stechzylinder (100 ml oder 1000 ml) in den Boden eingedrückt. Der Stechzylinder wird vorsichtig ausgegraben und nachfolgend werden Ober- und Unterkante glatt abgeschnitten. Nach Trocknung bei 1O5 Grad Celsius  ermittelt man das Bodentrockengewicht. Das spezifische Gewicht ermittelt man, indem 20 g trockener Boden in einen 50 ml Messkolben gefüllt werden. Der Messzylinder wird bis zur Hälfte aus der (bis zur Null-Marke gefüllten) Bürette mit Methanol aufgefüllt und dann mehrfach intensiv geschüttelt, damit die zwischen den trockenen Bodenteilchen eingeschlossene Luft entweichen kann. Wenn keine Luftblasen mehr auftreten, wird der Messzylinder aus der Bürette bis zur 50 ml Marke aufgefüllt. Das in der Bürette verbleibende Methanol entspricht dem Volumen von 20 g trockenem Boden.

Untersuchungsmaterialien

  • Stechzylinder mit bekanntem Volumen (100 ml oder 1000 ml)
  • Spaten zum Ausgraben der Probe
  • Messer zum Abschneiden der überstehenden Erde
  • Waage (auf 0,01 g genau)
  • Trockenschrank
  • Methanol
  • Messkölbchen (50 ml)
  • Bürette (50 ml) mit Stativ und Trichter

  Schlagaufsatz.jpg



Versuchsanstellung zur Bestimmung des Porenvolumens In einfacher, indirekter Weise lässt sich das Porenvolumen rechnerisch bestimmen, indem man das Trockenvolumen eines Bodens durch das spezifische Gewicht des Bodens dividiert. Multipliziert man diesen Quotienten mit 100 und zieht ihn von 100 ab, so erhält man das Porenvolumen in Prozent.


Formel

Vp=100-

Vp steht für das Porenvolumen

Vt steht für das Volumengewicht

s steht für das spezifische Gewicht


Es sind demnach zu bestimmen:
  1. das Volumengewicht Vt
    Vt=
  2. das spezifische Gewicht (s)
    s=Gewicht des trockenen Bodens in Gramm : Volumen des trockenen Bodens in ml (ohne Hohlräume)

Auswertungsbeispiel a) Bestimmung des Volumengewichtes:

Volumen des Stechzzylinders = 100 ml

Gewicht des trockenen Bodens= 107 g

Vt=== 1,07


b) Bestimmung des spezifischen Gewichts:

Bei 20 g Bodeneinwage blieben in der 50 ml Bürette 9,6 ml Methanol zurück:

s== 2,08

c) Bestimmung des Porenvolumens:

Vp=100-

=100-= 51,44 %

Das Porenvolumen betrug demnach 51,44 %; das Volumen der festen Bodenteilchen betrug also 48,56 %.


Erfahrungen und Konsequenzen

Eine erhebliche Streubreite in den Versuchsergebnissen ist methodisch bedingt. Das Porenvolumen jeder Probe sollte deshalb vierfach bestimmt werden.