Wir erforschen den Boden/Bestimmung der Trockensubstanz einer Bodenprobe: Unterschied zwischen den Versionen

Aus ZUM-Unterrichten
Main>Cereale
Keine Bearbeitungszusammenfassung
(akt)
Markierung: 2017-Quelltext-Bearbeitung
 
(44 dazwischenliegende Versionen von 4 Benutzern werden nicht angezeigt)
Zeile 1: Zeile 1:
 __NOTOC__
Für quantiative bodenanalytische Untersuchungen und Angaben erweist es sich häufig als notwendig, eine nicht veränderliche Bezugsbasis zu wählen: die Trockensubstanz. Die Technik der Trockensubstanzbestimmung besteht darin, das Bodenwasser zu entziehen, ohne dass qualitative Änderungen der Bodensubstanz eintreten. Als vergleichende Methode zur Bestimmung des Trockensubstanzgehaltes durch Wasserentzug dient die Trocknung von Bodenproben bei 105 Grad Celsius. Für Fragen des Bodenwasserhaushaltes ist der Wassergehalt eines Bodens selbst von Interesse. Weiterhin ist die Kenntnis der Trockensubstanz- bzw. des Wassergehaltes des Bodens von Bedeutung für die Bestimmung des Porenvolumens und zur Bestimmung des spezifischens Gewichts des Bodens.


{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">


|style="background-color:#EEE9BF ;"|
<h3>Wir  erforschen  den  Boden</h3>
|[[Bild:Close-up of mole.jpg|100px|center]]
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
'''Vorhergehende Seite:''' '''[[Wir erforschen den Boden |Hauptseite und Inhaltsverzeichnis]] ''' <br> '''Zur nächsten Seite:'''  '''[[Wir erforschen den Boden/Hauptbodenarten|Hauptbodenarten]]'''


|}
== Untersuchungsmaterialien ==
<includeonly>[[Kategorie:Wir erforschen den Boden]]</includeonly>


==Wir bestimmen die Bodenart==
* Trockenschrank


&nbsp;
* Waage (auf 0,01 g genau)
{| class="prettytable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;" |
<h5 align="center">'''Informationen zum Thema'''</h5>


|-
* Wägegläschen
12


&nbsp;
* Tiegelzange


&nbsp;
* Exsikkator


BESTII~V4UNG DER TROCKENSUBSTANZ EINES BODENS


&nbsp;
== Versuchsablauf ==


&nbsp;
10 g oder 20 g des zu untersuchenden Bodens wägt man in ein vorher genau gewogenes, trockenes Wägegläschen mit Deckel und Schliff ein. Die Probe, deren Brutto- und Taragewicht bekannt ist, stellt man nach öffnen des Schliffdeckels in einen vorher auf 110 Grad Celsius  aufgeheizten Trockenschrank. Nach 5 bis 15 Stunden, je nach der zu trocknenden Bodenmenge, verschließt man die Proben noch im Trockenschrank unter Zuhilfenahne einer Tiegelzange mit den dazugehörigen Schliffdeckeln und stellt die Wägegläschen nach dem Abkühlen auf 50 bis 60 °C zum völligen Erkalten in den mit Phosphorpentoxid oder Kieselgel gefüllten Exsikkator. Die Wägegläschen sind zur Vermeidung von Verschmutzung durch Fett und Schweiß nur mit der Tiegelzange anzufassen. Nach einer Abkühlzeit von 1/2 bis 1 Stunde wird die Probe im verschlossenen Zustand zurückgewogen und das Bruttogewicht notiert. Für die meisten Proben erweist es sich als ausreichend, sie über Nacht für 12 bis 14 Stunden bei 110Grad Celsius im Trockenschrank zu belassen.


&nbsp;


INFORMATIONEN ZUM THEMA
== Auswertungsbeispiel ==
 
&nbsp;


Für quantiative bodenanalytische Untersuchungen und Angaben erweist es sich häufig als notwendig, eine nicht veränderliche Bezugsbasis zu wählen: die Trockensubstanz. Die Technik der Trockensubstanzbestimmung besteht darin, das Bodenwasser zu entziehen, ohne daß qualitative Änderungen der Boden-substanz eintreten. Als vergleichende Methode zur Bestimmung des Trockensubstanzgehaltes durch Wasserentzug dient die Trocknung von Bodenproben bei 1050C. Für Fragen des Bodenwasserhaushaltes ist der Wassergehalt eines Bodens selbst von Interesse. Weiterhin ist die Kenntnis der Trocken-substanz- bzw. des Wassergehaltes des Bodens von Bedeutung für die Bestimmung des Porenvolumens und zur Bestimmung des spezifischens Gewichts des Bodens.


&nbsp;
Setzt man die Mase des feuchten Bodens gleich 100%, so ergibt sich für den Wassergehalt:


UNTERSUCHUNGSMATERIAL! EN


&nbsp;
<math>\left(\frac{100%}{b-a}\right\rangle</math>=<math>\left(\frac{X}{b-c}\right\rangle</math>


Trockenschrank


Waage (auf 0,01 g genau)


Wägegläschen
X=<math>\left(\frac{100% (b-c)}{b-a}\right\rangle</math>


T iegelzange


Exsikkator
'''Beispiel für einen Rechengang:'''


&nbsp;
* a steht für das Gewicht des trockenen Wägegläschens mit Schliffdeckel; hier: 27,31 g


VERSUCHSABLAUF
* b steht für das Gewicht des Wägegläschens mit Schliffdeckel und etwas Boden; hier: 37,36 g


&nbsp;
* c steht für das Gewicht des kompletten Wägegläschens nach der Trocknung; hier: 32.91 g


10 g oder 20 g des zu untersuchenden Bodens wägt man in ein vorher genau gewogenes, trockenes Wägegläschen mit Deckel und Schliff ein. Die Probe, deren Brutto- und Taragewicht bekannt ist, stellt man nach Ã-ffnen des Schliffdeckels in einen vorher auf 1100C aufgeheizten Trockenschrank. Nach 5 bis 15 Stunden, j.e nach der zu trocknenden Bodenmenge, verschließt man die Proben noch im Trockenschrank unter Zuhilfenahne einer Tiegelzange mit den dazugehörigen Schliffdeckeln unds tellt die Wägeglöschen nach dem Abkühlen auf 50 bis 60 °C zum völligen Erkalten in den mit Phosphorpentoxid oder Kieselgel gefüllten Exsikkator. Die Wägegläschen sind zur Vermeidung von Verschmutzung durch Fett und Schweiß nur mit der Tiegelzange anzufassen. Nach einer Abkühlzeit von 1/2 bis 1 Stunde wird die Probe im verschlossenen Zustand zurückgewogen und das Bruttogewicht notiert. Für die meisten Proben erweist es sich als ausreichend, sie über Nacht für 12 bis 14 Stunden bei 1100C im Trockenschrank zu belassen.


&nbsp;
* b - a = Gewicht des tatsächlich eingewogenen Bodens'


AUSWERTUNGSBE ISP! EL
* = 37,36 g - 27,31 g = 10,05g


&nbsp;
* b - c = Wasserverlust durch die Trocknung


Setzt man die Masse des feuchten Bodens gleich 100 %‚ so ergibt sich für den Wassergehalt:
* = 37,36 g  - 32,91 g = 4,45 g


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; 100 % Â-&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; x&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; - 100 % (b-c)


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; b-a&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; - b-c&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; b-a
'''10,05 g eingewogenener Boden enthalten 4,45 g Wasser; dies sind 44,28 %.'''


&nbsp;
'''Wenn 10,05 g Boden 4,45 g Wasser enthielten, dann beträgt die Trockensubstanz 10,05 g - 4,45 g = 5,60 g = 55,72 %.'''


&nbsp;


Beispiel für einen Rechengang:


&nbsp;


a steht für das Gewicht des trockenen


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Wägegläschens&nbsp;&nbsp;&nbsp; mit&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Schliffdeckel; hier 27,31 g
'''Erfahrungen und Konsequenzen'''


b steht für das Gewicht des Wägegläschens mit


Schliffdeckel und etwa 10 g Boden; hier 37,36 g c steht für Gewicht des kompletten Wägegläschens
Für schulische Zwecke kann das Verfahren vereinfacht werden. Wenn keine Laborwaage vorhanden ist, sollte die zu untersuchende Bodenmenge erhöht werden. Schwierigkeiten kann die rechnerische Auswertung bereiten. Der Rechenweg ist entsprechend einzuüben.


nach der Trocknung; hier 32,91 g
'''Beispiel'''


&nbsp;
&nbsp;


b - a = Gewicht des tatsächlich eingewogenen
100 kg Naturboden enthalten 14 % Wasser. Es regnet; der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens steigt auf 20,5%.


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; &nbsp;Bodens
Wieviel kg Wasser hat der feuchte Boden aufgenommen?


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; = 37,36 g - 27,31 g = 10,05 g
[[Datei:Trockensubstanzgehalt2.jpg|500px]]


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; b - c&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; = Wasserverlust durch die Trocknung


&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; = 37,36 g - 32,91 g = 4,45 g


10,05 g eingewogenener Boden enthalten 4,45 g Wasser; dies
'''Lösung'''
Die Masse der Trockensubstanz des Bodens bleibt konstant. Es ändern sich der absolute und prozentuale Wassergehalt im Verhältnis zur Trockensubstanz. Der Naturboden enthält vor dem Regen 86 kg Trockensubstanz und 14 kg Wasser. Nach dem Regen enthält der feuchte Boden 86 kg Trockensubstanz und 22 kg Wasser. Differenzbetrag: 22 kg - 14 kg = 8 kg Wasser. Der trockene Naturboden hat 8 kg Wasser aufgenommen.


sind 44,28 %.


Wenn 10,05 g Boden 4,45 g Wasser enthielten, dann beträgt die
{{Box|Bestimmung der Trockensubstanz|
* Leergewicht eines Tiegels bestimmen
* 10g Boden eingewiegen
* Im Trockenschrank bei 105°C ca. 1h trocknen lassen
* Tiegel im Exsikkator abgekühlen lassen und wiegen |Üben}}


Trockensubstanz 10,05 g - 4,45 g = 5,60 g = 55,72 %.


&nbsp;
'''Messwerte/Auswertung'''


{|
|-
! Bodenart !! Humus  !! Sand
|-
| '''<nowiki>Leergewicht Tiegel [g]</nowiki>'''
| 18,66
| 21,28
|-
| '''<nowiki>Probengewicht [g]</nowiki>'''
| 10,00
| 10,04
|-
| '''<nowiki>mit Tiegel nach Trocknung [g]</nowiki>'''
| 27,68
| 28,77
|-
| '''<nowiki>Wasseranteil [g]</nowiki>'''
| 0,980
| 2,550
|}


&nbsp;


&nbsp;
{{Aufgabe|
# Wie hoch ist der Trockensubstanzgehalt des Humusbodens?
# Wie hoch ist der Trockensubstanzgehalt des Sandbodens ?}}


ERFAHRUNGEN UND KONSEQUENZEN
<div class="mw-collapsible mw-collapsed" data-expandtext="Lösungsvorschläge anzeigen" data-collapsetext="Lösungsvorschläge verbergen">


14
{| class="wikitable"
|<table border="1" width="100%">
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
<h3>Wir  erforschen  den  Boden</h3>
|[[Bild:Close-up of mole.jpg|100px|center]]
|style="background-color:#EEE9BF ;"|
</div>


&nbsp;
{{Fortsetzung|weiter=Bestimmung des Porenvolumens|weiterlink=Wir erforschen den Boden/Bestimmung des Porenvolumens|vorher=Bestimmung der Trockensubstanz einer Bodenprobe|vorherlink=Wir erforschen den Boden/Bestimmung der Trockensubstanz einer Bodenprobe}}


&nbsp;
<div class="mw-collapsible mw-collapsed" data-expandtext="Bestimmung der Trockensubstanz / Lösung der Aufgabe1 anzeigen" data-collapsetext="Lösungsvorschläge verbergen">
'''Verfahren'''
*Leergewicht eines Tiegels bestimmen
*10g Boden eingewiegen
*Im Trockenschrank bei 105°C ca. 1h trocknen lassen
*Tiegel im Exsikkator abgekühlen lassen und wiegen
</div>


&nbsp;


Für schulische Zwecke kann das Verfahren vereinfacht werden. Wenn keine Laborwaage vorhanden ist, sollte die zu untersuchende Bodenmenge erhöht werden. Schwierigkeiten kann die rechnerische Auswertung bereiten. Der Rechenweg ist entsprechend einzuüben.


&nbsp;
'''Messwerte / Auswertung'''
 
{| class="wikitable"
BEISPIEL
|-
 
! Bodenart !! Humus !! Sand
&nbsp;
|-
 
| '''Leergewicht Tiegel [g]'''
100 kg Naturboden enthalten 14 % Wasser. Es regnet; der
| 18,66
 
| 21,28
Feuchtigkeitsgehalt des Bodens steigt auf 20,5%. Wieviel kg
|-
 
| '''Probengewicht [g]'''
Wasser hat der feuchte Boden aufgenommen?
| 10,00
 
| 10,04
&nbsp;
|-
 
| '''mit Tiegel nach Trocknung [g]'''
&nbsp;
| 27,68
 
| 28,77
&nbsp;
|-
 
| '''Wasseranteil [g]'''
&nbsp;
| 0,980
 
| 2,550
&nbsp;
|}
 
&nbsp;
 
&nbsp;
 
&nbsp;
 
&nbsp;
 
&nbsp;
 
&nbsp;
 
&nbsp;


LÃ-SUNG
TS(Humus) = 10,04g – 2,55g = 7,49g  bezogen auf 10,04g = 74,6%


lOOkg= 1OO~/e
TS(Sand) = 10g – 0,98g = 9,02g  bezogen auf 10g = 90,2 %
 
108kg ~10O%
 
&nbsp;
 
Die Masse der Trockensubstanz des Bodens bleibt konstant. Es ändern sich der absolute und prozentuale Wassergehalt im
 
15
 
&nbsp;
 
&nbsp;
 
Verhältnis zur Trockensubstanz. Der Naturboden ent-hält vor dem Regen 86 kg Trockensubstanz und 14 kg Wasser. Nach dem Regen enthält der feuchte Boden 86 kg Trockensubstanz und 22 kg Wasser. Differenzbetrag: 22 kg - 14 kg = 8 kg Wasser. Der trockene Naturboden hat 8 kg Wasser aufgenommen.
 
&nbsp;
 
LITERA11JRHINWEIS
 
&nbsp;
 
Kretzschmar, Raymund:
 
Kulturtechni sch-bodenkundl iches Praktikum
 
-&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp;&nbsp; Eine Anleitung zum selbständigen Arbeiten an Böden -
 
Druck:&nbsp; Universität Kiel 1972
 
&nbsp;






 
{{boden}}

Aktuelle Version vom 25. Februar 2019, 04:42 Uhr

Für quantiative bodenanalytische Untersuchungen und Angaben erweist es sich häufig als notwendig, eine nicht veränderliche Bezugsbasis zu wählen: die Trockensubstanz. Die Technik der Trockensubstanzbestimmung besteht darin, das Bodenwasser zu entziehen, ohne dass qualitative Änderungen der Bodensubstanz eintreten. Als vergleichende Methode zur Bestimmung des Trockensubstanzgehaltes durch Wasserentzug dient die Trocknung von Bodenproben bei 105 Grad Celsius. Für Fragen des Bodenwasserhaushaltes ist der Wassergehalt eines Bodens selbst von Interesse. Weiterhin ist die Kenntnis der Trockensubstanz- bzw. des Wassergehaltes des Bodens von Bedeutung für die Bestimmung des Porenvolumens und zur Bestimmung des spezifischens Gewichts des Bodens.


Untersuchungsmaterialien

  • Trockenschrank
  • Waage (auf 0,01 g genau)
  • Wägegläschen
  • Tiegelzange
  • Exsikkator


Versuchsablauf

10 g oder 20 g des zu untersuchenden Bodens wägt man in ein vorher genau gewogenes, trockenes Wägegläschen mit Deckel und Schliff ein. Die Probe, deren Brutto- und Taragewicht bekannt ist, stellt man nach öffnen des Schliffdeckels in einen vorher auf 110 Grad Celsius aufgeheizten Trockenschrank. Nach 5 bis 15 Stunden, je nach der zu trocknenden Bodenmenge, verschließt man die Proben noch im Trockenschrank unter Zuhilfenahne einer Tiegelzange mit den dazugehörigen Schliffdeckeln und stellt die Wägegläschen nach dem Abkühlen auf 50 bis 60 °C zum völligen Erkalten in den mit Phosphorpentoxid oder Kieselgel gefüllten Exsikkator. Die Wägegläschen sind zur Vermeidung von Verschmutzung durch Fett und Schweiß nur mit der Tiegelzange anzufassen. Nach einer Abkühlzeit von 1/2 bis 1 Stunde wird die Probe im verschlossenen Zustand zurückgewogen und das Bruttogewicht notiert. Für die meisten Proben erweist es sich als ausreichend, sie über Nacht für 12 bis 14 Stunden bei 110Grad Celsius im Trockenschrank zu belassen.


Auswertungsbeispiel

Setzt man die Mase des feuchten Bodens gleich 100%, so ergibt sich für den Wassergehalt:


=


X=


Beispiel für einen Rechengang:

  • a steht für das Gewicht des trockenen Wägegläschens mit Schliffdeckel; hier: 27,31 g
  • b steht für das Gewicht des Wägegläschens mit Schliffdeckel und etwas Boden; hier: 37,36 g
  • c steht für das Gewicht des kompletten Wägegläschens nach der Trocknung; hier: 32.91 g


  • b - a = Gewicht des tatsächlich eingewogenen Bodens'
  • = 37,36 g - 27,31 g = 10,05g
  • b - c = Wasserverlust durch die Trocknung
  • = 37,36 g - 32,91 g = 4,45 g


10,05 g eingewogenener Boden enthalten 4,45 g Wasser; dies sind 44,28 %.

Wenn 10,05 g Boden 4,45 g Wasser enthielten, dann beträgt die Trockensubstanz 10,05 g - 4,45 g = 5,60 g = 55,72 %.



Erfahrungen und Konsequenzen


Für schulische Zwecke kann das Verfahren vereinfacht werden. Wenn keine Laborwaage vorhanden ist, sollte die zu untersuchende Bodenmenge erhöht werden. Schwierigkeiten kann die rechnerische Auswertung bereiten. Der Rechenweg ist entsprechend einzuüben.

Beispiel

 

100 kg Naturboden enthalten 14 % Wasser. Es regnet; der Feuchtigkeitsgehalt des Bodens steigt auf 20,5%.

Wieviel kg Wasser hat der feuchte Boden aufgenommen?

Trockensubstanzgehalt2.jpg


Lösung Die Masse der Trockensubstanz des Bodens bleibt konstant. Es ändern sich der absolute und prozentuale Wassergehalt im Verhältnis zur Trockensubstanz. Der Naturboden enthält vor dem Regen 86 kg Trockensubstanz und 14 kg Wasser. Nach dem Regen enthält der feuchte Boden 86 kg Trockensubstanz und 22 kg Wasser. Differenzbetrag: 22 kg - 14 kg = 8 kg Wasser. Der trockene Naturboden hat 8 kg Wasser aufgenommen.


Bestimmung der Trockensubstanz
  • Leergewicht eines Tiegels bestimmen
  • 10g Boden eingewiegen
  • Im Trockenschrank bei 105°C ca. 1h trocknen lassen
  • Tiegel im Exsikkator abgekühlen lassen und wiegen


Messwerte/Auswertung

Bodenart Humus Sand
Leergewicht Tiegel [g] 18,66 21,28
Probengewicht [g] 10,00 10,04
mit Tiegel nach Trocknung [g] 27,68 28,77
Wasseranteil [g] 0,980 2,550


Aufgabe
  1. Wie hoch ist der Trockensubstanzgehalt des Humusbodens?
  2. Wie hoch ist der Trockensubstanzgehalt des Sandbodens ?

Wir erforschen den Boden

Close-up of mole.jpg

Verfahren

  • Leergewicht eines Tiegels bestimmen
  • 10g Boden eingewiegen
  • Im Trockenschrank bei 105°C ca. 1h trocknen lassen
  • Tiegel im Exsikkator abgekühlen lassen und wiegen


Messwerte / Auswertung

Bodenart Humus Sand
Leergewicht Tiegel [g] 18,66 21,28
Probengewicht [g] 10,00 10,04
mit Tiegel nach Trocknung [g] 27,68 28,77
Wasseranteil [g] 0,980 2,550

TS(Humus) = 10,04g – 2,55g = 7,49g bezogen auf 10,04g = 74,6%

TS(Sand) = 10g – 0,98g = 9,02g bezogen auf 10g = 90,2 %