Weltwirtschaftskrise: Unterschied zwischen den Versionen
(→Weitere bedeutende Wirtschaftskrisen: Zitate) |
K (→Weitere bedeutende Wirtschaftskrisen: typo) |
||
Zeile 10: | Zeile 10: | ||
Als Grund für die [[Finanzkrise ab 2007]] sieht Krugman schon vor der {{wpde|Finanzkrise ab 2007|Immobilienkrise}} als Hauptfehler, dass das "Schattenbanksystem", das durch die {{wpd|Auction Rate Securities}} entstand, nicht so reguliert und abgesichert war, wie es das Banksystem seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 Schritt für Schritt geworden ist. | Als Grund für die [[Finanzkrise ab 2007]] sieht Krugman schon vor der {{wpde|Finanzkrise ab 2007|Immobilienkrise}} als Hauptfehler, dass das "Schattenbanksystem", das durch die {{wpd|Auction Rate Securities}} entstand, nicht so reguliert und abgesichert war, wie es das Banksystem seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 Schritt für Schritt geworden ist. | ||
Zur | Zur Überwindung der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise fordert Krugman: | ||
{{Zitat|[...] der Staat wird schließlich entschlossener die Kontrolle übernehmen müssen - praktisch wird es auf eine vollständige befristete Verstaatlichung eines beträchtlichen Teils des Finanzsystems hinauslaufen. Um nicht missverstanden zu werden: Das ist kein langfristiges Ziel, es geht nicht darum, die Kommandostände der Wirtschaft an sich zu reißen; sobald man es mit ruhigem Gewissen tun kann, sollte man die Finanzwirtschaft wieder privatisieren, so wie Schweden nach seiner großen Rettungsaktion Anfang der neunziger Jahre das Bankwesen wieder in den Privatsektor überführt hat. Zurzeit muss man aber alle verfügbaren Mittel dafür einsetzen, dass wieder Kredite fließen, und zwar ganz ohne ideologische Scheuklappen. Nichts könnte schlimmer sein, als das Notwendige zu unterlassen, nur weil man fürchtet, Aktionen zur Rettung des Finanzsystems könnten irgendwie »sozialistisch« sein.|Krugman: Die neue Weltwirtschaftskrise, S.216/17}} | {{Zitat|[...] der Staat wird schließlich entschlossener die Kontrolle übernehmen müssen - praktisch wird es auf eine vollständige befristete Verstaatlichung eines beträchtlichen Teils des Finanzsystems hinauslaufen. Um nicht missverstanden zu werden: Das ist kein langfristiges Ziel, es geht nicht darum, die Kommandostände der Wirtschaft an sich zu reißen; sobald man es mit ruhigem Gewissen tun kann, sollte man die Finanzwirtschaft wieder privatisieren, so wie Schweden nach seiner großen Rettungsaktion Anfang der neunziger Jahre das Bankwesen wieder in den Privatsektor überführt hat. Zurzeit muss man aber alle verfügbaren Mittel dafür einsetzen, dass wieder Kredite fließen, und zwar ganz ohne ideologische Scheuklappen. Nichts könnte schlimmer sein, als das Notwendige zu unterlassen, nur weil man fürchtet, Aktionen zur Rettung des Finanzsystems könnten irgendwie »sozialistisch« sein.|Krugman: Die neue Weltwirtschaftskrise, S.216/17}} | ||
Version vom 31. Oktober 2009, 23:29 Uhr
Als Weltwirtschaftskrise bezeichnet man gemeinhin die allgemeine Wirtschaftskrise, die 1929 mit dem "schwarzen Freitag" in den USA begann.
Weitere bedeutende Wirtschaftskrisen
Seit 1929 hat es wiederholt weltwirtschaftliche Einbrüche gegeben. 1972 wegen des Zusammenbruchs des Bretton-Woods-Systems, 1973 wegen der ersten Ölkrise, 1979 wegen der zweiten Ölkrise, 1987 wegen der Sparkassenkrise in den USA. Auch die europäische Währungskrise 1993, die Asienkrise von 1997 und die Dotcom-Krise von 2000 führten zu wirtschaftlichen Einbrüchen. Doch während der weltwirtschaftliche Rückgang in diesen Krisen selten über 2 Prozent betrug, ergaben sich infolge der Finanzkrise ab 2007 deutlich stärkere Einbrüche, so dass es angemessen erscheint, von einer neuen Weltwirtschaftskrise zu sprechen.
Vorlage:Wpd argumentiert, man hätte schon aus der Vorlage:Wpd in Mexiko 1994/95 und mehr noch aus der Vorlage:Wpd von 1997/98 lernen sollen, dass die vorhandenen Instrumente nicht reichten, große Finanzkrisen zu beherrschen.
Als Grund für die Finanzkrise ab 2007 sieht Krugman schon vor der Immobilienkrise als Hauptfehler, dass das "Schattenbanksystem", das durch die Vorlage:Wpd entstand, nicht so reguliert und abgesichert war, wie es das Banksystem seit der Weltwirtschaftskrise von 1929 Schritt für Schritt geworden ist.
Zur Überwindung der gegenwärtigen Finanz- und Wirtschaftskrise fordert Krugman:
Literatur
Krise ab 1929
- Fritz Blaich: Der Schwarze Freitag. Inflation und Wirtschaftskrise. dtv, München 1990, ISBN 3-423-04515-9.
- Harold James: Deutschland in der Weltwirtschaftskrise. 1924–1936. Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1988, ISBN 3-421-06476-8
- Rainer Meister: Die große Depression. Zwangslagen und Handlungsspielräume der Wirtschafts- und Finanzpolitik in Deutschland 1929–1932. Transfer-Verlag, Regensburg 1991, ISBN 3-924956-74-X.
- Albrecht Ritschl: Deutschlands Krise und Konjunktur 1924–1934. Binnenkonjunktur, Auslandsverschuldung und Reparationsproblem zwischen Dawes-Plan und Transfersperre. Akademie-Verlag, Berlin 2002, ISBN 3-05-003650-8
Krise ab 2008
- Krise der Weltwirtschaft, Aus Politik und Zeitgeschichte 20/2009 vom 11.5.2009
- Paul R. Krugmann: Die neue Weltwirtschaftskrise, Campus Verlag, Frankfurt am Main 2009 ISBN 9783593389332 (Rezensionen, Leseprobe)
Weblinks
Krise ab 1929
- Vorlage:Wpd
- Seiten des Deutschen Historischen Museums zur Weltwirtschaftskrise ab 1929
- Michael Ruck: Wirtschaft und Arbeitsgesellschaft im Zeichen der Großen Krise (Online-Publikation der Bayerischen Landeszentrale für politische Bildungsarbeit: Die Weimarer Republik Band III - Kapitel 4)
Krise ab 2008
- Bilder zur Weltwirtschaftskrise 2008
- Blogbeitrag von Jürgen Martinschledde
- Blogbeitrag von Dave Keating
- Joachim Jahnke: Grafiken (Vergleich Deutschland 2008 vs. Weltwirtschaftskrise 1929): Weltaktienkurse, Welthandel etc.