Vergleich: Coronaepidemie und Klimawandel: Unterschied zwischen den Versionen

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*[https://twitter.com/nettwerkerin/status/1253111208749797377 "Corona Seminar Special 2020" mit vielen Analysen und Modellen, aufgrund derer in Pandemien entschieden wird] Twitter 23.4.20
*[https://twitter.com/nettwerkerin/status/1253111208749797377 "Corona Seminar Special 2020" mit vielen Analysen und Modellen, aufgrund derer in Pandemien entschieden wird] Twitter 23.4.20
*[https://www.youtube.com/watch?v=OLBav50d-X8&feature=youtu.be Zur Beurteilung der Wirkung des '''Lockdown'''] Youtube 21.4.20
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-rettende-app-laesst-auf-sich-warten-16729726.html KONKURRIERENDE KONZEPTE: Die rettende Corona-App lässt auf sich warten] FAZ 17.4.20
*[https://www.faz.net/aktuell/politik/inland/die-rettende-app-laesst-auf-sich-warten-16729726.html KONKURRIERENDE KONZEPTE: Die rettende Corona-App lässt auf sich warten] FAZ 17.4.20
*[https://www.eurotopics.net/de/238205/wird-die-corona-krise-zur-bildungskrise?pk_campaign=et2020-04-17-de&pk_kwd=238205 Wird die Corona-Krise zur Bildungskrise?] euro|topics 17.4.20<br />
*[https://www.eurotopics.net/de/238205/wird-die-corona-krise-zur-bildungskrise?pk_campaign=et2020-04-17-de&pk_kwd=238205 Wird die Corona-Krise zur Bildungskrise?] euro|topics 17.4.20<br />

Version vom 25. April 2020, 17:01 Uhr

Der Artikel soll Anregungen für Arbeitsaufträge geben, die auf die beiden Krisen Bezug nehmen, die gegenwärtig für Schüler*innen (und für alle Gesellschaften und Staaten) von der größten existenziellen Bedeutung sind.

Die Aussagen, die im Artikel gemacht , und die Texte, die verlinkt werden, sollen nicht Antworten, sondern nur Orientierungshilfe bei der Suche nach eigenen Antworten bieten. Der Artikel ist als Anregung für Lehrer und für die Einzelarbeit von Schülern gedacht, die bereits in selbständige Arbeit eingeübt sind.

Im letzten Abschnitt werden schon einzelne Beispiele für denkbare Arbeitsaufaufgaben vorgestellt. Es steht zu hoffen, dass dort bald viele Arbeitsaufträge und Lernpfaden zum Thema verlinkt werden.[1]

Was haben Corona-Epidemie und Klimawandel gemeinsam?

Der Ausgangspunkt für den Vergleich ist der folgende: Bei beiden Entwicklungen könnte es zu einer Katastrophe kommen, wenn es nicht gelingt, den steilen Anstieg abzubremsen, so dass es nicht zu einem Zusammenbruch des Systems kommt. Das Grundproblem wird in der folgenden Graphik dargestellt:

steiler Anstieg, der zur Überlastung des Systems und damit zu seinem Zusammenbruch führt

Ein Zusammenbruch kann dadurch verhindert werden, dass der Anstieg so stark abgeflacht wird, dass er im Rahmen des Systems bleibt. Mathematisch ausgedrückt: Die exponentielle Steigung muss rechtzeitig in eine lineare verwandelt werden. Eine ausführliche Darstellung des Problems findet sich im Artikel Social distancing der englischen Wikipedia. Die folgende Graphik zeigt am Beispiel einer Seuche, wie das durch Änderung des Verhaltens der Bevölkerung erreicht werden kann.


Wie die Kurve abgeflacht werden kann

Für die Verlangsamung der Ausbreitungsgeschwindigkeit einer Epidemie hat dies Harry Stevens in der Washington Post dargestellt.[2] Der dafür eingeführte Fachausdruck ist flattening the curve.

Natürlich bestehen zwischen der Ausbreitung einer Epidemie und der Entwicklung des Klimawandels und insbesondere in den Möglichkeiten, die Geschwindigkeit dieser Entwicklungen zu beeinflussen, große Unterschiede. Doch die Gemeinsamkeiten sind größer, als es auf den ersten Blick scheinen mag. Dieser Artikel soll einer Erarbeitung einer möglichst differenzierten Darstellung der Gemeinsamkeiten und Unterschiede dienen.



Hauptfragen

Gründe der Entstehung

In beiden Fällen spielen Industrielle Revolution und Globalisierung eine Rolle.

Reaktion der Staaten

Das Problem wird lange Zeit kleingeredet und es wird nicht anerkannt, dass es sich um ein weltumspannendes Problem handelt.
Am Beispiel der Corona-Epidemie:

Andererseits: Zumindest die EU-Kommissionspräsidentin äußert sich globalisierungsskeptisch:. Sie spricht von 'achtsamer Globalisierung', parallelisiert Coronakrise und Klimawandel und formuliert:
"Wir werden Globalisierung nicht mehr ausschließlich ökonomisch sehen können. Das Digitale, das Klima und die Gesundheit werden von Stund an immer mit am Tisch sitzen, die drei werden immer mit in die Kalkulation einbezogen werden. [...]
Wir werden fragen: Was sind die grünen Kosten, was sind die weißen Kosten, die mitgerechnet werden müssen? Und wenn das beides einbezogen wird, welche realen Gewinnmargen bleiben dann noch bei der Globalisierung? Die sind häufig schmaler, als wir uns das eingeredet haben. Folglich müssen andere Akzente gesetzt werden, nicht aus Altruismus, sondern weil die Investoren, die Geschäftspartner und Rückversicherer es so verlangen werden.[...]
Unser bisheriges Wachstumsmodell beruhte auf Raubbau an der Natur und auf Externalisierung der Kosten bis hin zu den globalen Müllhalden. Was uns aber autarker machen würde, wäre mehr Kreislaufwirtschaft, bei der zwar der Natur einmalig etwas entnommen wird, das dann aber möglichst recycelt oder repariert werden kann."
("Es führt kein Weg zurück", ZEIT 8.4.2020)

Reaktion der Zivilgesellschaft

wirtschaftliche Krise

Beide Entwicklungen werden wirtschaftliche Veränderungen in einem Umfang bringen, der bisher unüberschaubar ist.

"Die Lieferketten [...] global zu organisieren, um die Produkte billig zu machen und die Profite groß, das scheint ja nun gigantische Kosten nach sich zu ziehen, von den Menschenleben ganz zu schweigen." (ZEIT 15/2020, S.3)

Was aktuell auf die Corona-Epidemie formuliert worden ist, trifft ebenso auf den Klimawandel zu: der hohe CO2-Ausstoß wegen weltweiter Transporte, die massenweise Produktion von Billigfleich, die durch Monokulturen für cash cropsWikipedia-logo.png und Vernichtung von Regenwald ermöglicht wird, sind nur zwei hervorstechende Beispiele.
soziale Krise

"Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Klimakrise sind vor allem soziale Krisen. Sie verschärfen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Anders als oft verlautbart wird, sind vor Pandemien und Naturkatastrophen nicht alle Menschen gleich. Corona trifft Beschäftigte in Dienstleistungsberufen besonders hart, sie müssen ihrer Arbeit trotz hoher Ansteckungsgefahr weiter nachgehen. Und während Managerinnen und Manager im Homeoffice sitzen, müssen Arbeiter und Arbeiterinnen weiterhin am Band stehen." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

"die" Wirtschaft

Unternehmen sind auf Wettbewerbsoptimierung eingestellt. DisruptionWikipedia-logo.png wird nur akzeptiert, wenn sie die eigene Wettbewerbssituation verbessert. Das gilt für Epidemie und Klimawandel in gleicher Weise.

Lehrer*innen

Reaktion der einzelnen Personen

  • Marilu (32 J.)"Das Wasser der Kanäle in Venedig war schwarz, seit ich denken kann. Jetzt ist es kristallklar, seit kein Boot mehr fährt. Normalerweise ist es so, dass es der Menschheit gut geht und die Natur im Überlebensmodus ist. Jetzt ist es andersrum. Ich wünsche, dass Menschen ihre Gewohnheiten ändern." (ZEIT, 26.3.2020)
  • Eine US-Amerikanerin schreibt darüber, wie sie jetzt wieder die Gefühle durchlebt, die sie hatte, als sie sich 2014 vornahm, den Klimawandel nicht mehr länger zu ignorieren. Die Erfahrungen gleichen sich in erstaunlichem Umfang.:
Mary A. Heglar: What Climate Grief Taught Me About the Coronavirus, The New Republic 25.3.2020

Wie unterscheiden sich die Coronaepidemie und der Klimawandel?

Kurze einführende Fragen

  • Wieso können demokratische[3] Regierungen schlechter energisch handeln als diktatorisch-autokratische?
  • Wieso können sie schwerwiegende Entscheidungen leichter für kürzere Dauer als für langfristige Festlegungen treffen?
  • Wie läuft ein demokratischer Entscheidungsprozess?

Art der Entstehung

Gefahrenpotential

  • Sind die Gesundheitssysteme der Pandemie gewachsen? EURO|TOPICS 27.3.2020
  • Hundertausende von Selbständigen sind in ihrer Existenz gefährdet. Für Millionen von Hartz-IV-Beziehern geht es um das Überleben. Die Überfüllung der Flüchtlingslager wird zur größten Ansteckungsgefahr, weil weder Hygiene- noch Abstandsregeln eingehalten werden können.
  • "Jetzt rächt sich, dass sich die Regierungen vor etwa zwanzig Jahren aus der Herstellung von Impfstoffen zurückgezogen haben. [...] In der Krise zeigt sich, dass das Pflegesystem "nicht nach Rendite- oder Spardiktaten organisiert werden darf" ((Wolfgang Kessler: Die Viren und der Kapitalismus, Publik Forum Nr.6 2020, S.23)

Tempo der Entwicklung

Bei der Corona-Epidemie geht es um Wochen, Monate und Jahre, beim Klimawandel um Jahrzehnte und Jahrhunderte.

Globaler Temperaturindex „Oberflächentemperaturen Land und See“ seit 1880, Differenz zum Mittelwert der Jahre 1951 bis 1980



Die Erwärmung beschleunigt sich: Die über die Jahre 1956 bis 2005 berechnete Anstiegsrate ist mit (0,13 ± 0,03)°C pro Jahrzehnt fast doppelt so groß wie die über die Jahre 1906 bis 2005. 2019 erreichte die Erderwärmung einen Zuwachs von 0,18 °C pro Jahrzehnt.

Zusammenhang zwischen sozialer Distanzierung und Ausbreitungsspitze

















Was hat zu der weltweiten Wirksamkeit beigetragen?

Strategien zur Bekämpfung der Krise

Corona-Krise

  • Soziale Distanzierung
Heiteres und weniger Geistreiches zu Homeschooling und "Coronaferien"auf Twitter
Wirtschaftliche Krise

Probleme treten auf für Arbeitnehmer, die ihre Jobs verlieren; Mieter, die wegen Einkommensverlusten ihre Miete nicht mehr können, und Vermieter, die Mieteinnahmen verlieren; Millionen von Selbständigen, die erheblich weniger oder gar keine Einnahmen mehr erzielen.

Butterwege verweist darauf, dass das Rettungspaket bei den Allerärmsten nicht ankomme.

"Die Corona-Krise wirkt sich nicht allein auf die Immunschwachen, sondern auch auf die Einkommensschwachen fatal aus. Tafeln schließen und Bettler bekommen nichts mehr, weil die Straßen leergefegt sind und alle eine Infektion fürchten. Damit wird die ohnehin brüchige Lebensgrundlage der Ärmsten vollends zerstört. Von den Rettungspaketen für die Unternehmen kommt im Kellergeschoss der Gesellschaft wenig an. Der Sozialstaat muss sich aber gerade in einer Krisensituation um die am stärksten Benachteiligten kümmern. Das ist seine im Grundgesetz niedergelegte Verpflichtung."


Maßnahmen zur Abhilfe

Die Bundesregierung hat Hilfsmaßnahmen beschlossen, die bis zu eine Billion Euro umfassen könnten:

Informationsseite des Bundesfinanzministeriums über den "Schutzschild"


"[...] Neben den KfW-Krediten des Bundes gibt es auch Darlehen einiger Bundesländer. In Berlin war ein Hilfspaket mit zinslosen Überbrückungskrediten für kleine und mittlere Unternehmen aber schon nach einer Woche ausgeschöpft. Der Berliner Senat hatte zuerst 100 Millionen Euro dafür bereitgestellt, dann 200 Millionen, doch die Summe der angefragten Kredite bei der Investitionsbank Berlin (IBB) übersteigt bereits 300 Millionen. Vorerst nimmt die IBB keine Anträge mehr an.
Bei den Krediten des Bundes soll das nicht passieren. Die Mittel sind in der Höhe nicht begrenzt. Kerrin Haase rechnet aber damit, dass die große Welle an Anträgen erst kommt. "Dann könnte es noch ein bisschen turbulenter werden." [...]"
Soziale Krise

"Im Gegensatz zur Coronakrise weist die Klimakrise sogar eine doppelte Ungerechtigkeit auf: Die Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beitragen haben, werden einen Großteil der Folgen zu tragen haben. Aber auch hierzulande werden arme Menschen stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sein als reiche.

Ein zentraler Unterschied zwischen Corona und der Klimakrise zeigt sich darin, wie die Politik mit ihnen umgeht. In Deutschland hat eine große Koalition, die im Klimabereich seit Jahren handlungsunwillig ist, angesichts der Coronakrise unter Beweis gestellt, dass es sehr wohl möglich ist, die schwarze Null außer Kraft zu setzen und Milliardenhilfen zur Verfügung zu stellen. Aber zugleich bewies sie auch, dass sie im Handumdrehen Grundrechte außer Kraft setzen kann. Staatlich angeordnete Grenzschließungen, Kontaktverbote und teilweise Ausgangssperren mögen angesichts der Corona-Pandemie medizinisch sinnvoll sein. Für die Gesellschaft und unsere Demokratie aber bergen sie große Gefahren. Und auf keinen Fall dient dieses staatliche Handeln in der aktuellen Situation als Vorbild für das Handeln in der Klimakrise." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

Politiker*innen

Sie orientieren sich an wissenschaftlichen Ratschlägen.

"Noch nie in über zwei Jahrzehnten professioneller politischer Arbeit, sagt der Arzt und SPD–Bundestagsabgeordnete Karl Lauterbach, 'habe ich eine so direkte Lenkungswirkung von wissenschaftlicher Expertise auf politische Entscheidungen erlebt wie jetzt. Und alle wissen: das ist ohne Alternative.' " (DIE ZEIT, 19.3.29)

"Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen! Und wir können ungeahnte Solidarität und Bereitschaft zu handeln zeigen. Im besten Falle machen wir diese Krisenerfahrung zu einer Krisenbewältigungserfahrung und konservieren diese Erfahrungen für die Klimakrise." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)


"die" Wirtschaft
  • Bestimmte Branchen haben stark gesteigerte Umsätze. Weil der Absatz gesichert ist, geht dort der Wettbewerb zurück.

Betriebe ohne finanzielle Reserven oder verlässliche Kreditgeber geraten an die Insolvenzgrenze.

Lehrer*innen

Viele Lehrer:innen stellen jetzt auf E-Learning um. Doch der digitale Unterricht bevorzugt die ohnehin Privilegierten. taz 23.3.2020

Tipps für Lehrer: Nele Hirsch: WIE MACHE ICH AUS MEINEM PRÄSENZ-WORKSHOP EIN ONLINE-LERNANGEBOT?

Klaus Zierer: „Man muss jetzt keinen Digital-Hype starten“ Der Tagesspiegel 23.3.2020

https://www.zdnet.com/article/online-learning-gets-its-moment-due-to-covid-19-pandemic-heres-how-education-will-change/?xing_share=news


Wissenschaftler*innen
  • "Two fundamental strategies are possible: (a) mitigation, which focuses on slowing but not necessarily stopping epidemic spread – reducing peak healthcare demand while protecting those most at risk of severe disease from infection, and (b) suppression, which aims to reverse epidemic growth, reducing case numbers to low levels and maintaining that situation indefinitely. Each policy has major challenges. We find that that optimal mitigation policies [...] might reduce peak healthcare demand by 2/3 and deaths by half. [...] The major challenge of suppression is that this type of intensive intervention [...] will need to be maintained until a vaccine becomes available (potentially 18 months or more) [...] We show that intermittent social distancing [...] may allow interventions to be relaxed temporarily in relative short time windows, but measures will need to be reintroduced if or when case numbers rebound. [...]." (Studie des Imperial College COVID-19 Response Team vom 16.3.20, S.2 - In der Anmerkung findet sich diese Passage auf Deutsch und ungekürzt)[4]

Klimaerwärmung

Reaktionen der Staaten und der Weltgesellschaft


Wer leidet unter den zur Gefahrenabwehr für notwendig gehaltenen Maßnahmen?

"Sowohl die Corona-Pandemie als auch die Klimakrise sind vor allem soziale Krisen. Sie verschärfen die bestehenden Ungerechtigkeiten. Anders als oft verlautbart wird, sind vor Pandemien und Naturkatastrophen nicht alle Menschen gleich. Corona trifft Beschäftigte in Dienstleistungsberufen besonders hart, sie müssen ihrer Arbeit trotz hoher Ansteckungsgefahr weiter nachgehen. Und während Managerinnen und Manager im Homeoffice sitzen, müssen Arbeiter und Arbeiterinnen weiterhin am Band stehen. [...] Im Gegensatz zur Coronakrise weist die Klimakrise sogar eine doppelte Ungerechtigkeit auf: Die Menschen im globalen Süden, die am wenigsten zum menschengemachten Klimawandel beitragen haben, werden einen Großteil der Folgen zu tragen haben. Aber auch hierzulande werden arme Menschen stärker von den Folgen der Klimakrise betroffen sein als reiche." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

Reaktion der Zivilgesellschaft
wirtschaftliche Krise

Es wird eine Umstellung auf nachhaltiges Wirtschaften geben müssen. Bisher ist nur das Ziel zu erkennen: klimaneutrale Wirtschaft. Ein gangbarer Weg muss erst noch gefunden werden.

soziale Krise

"Ein zentraler Unterschied zwischen Corona und der Klimakrise zeigt sich darin, wie die Politik mit ihnen umgeht. In Deutschland hat eine große Koalition, die im Klimabereich seit Jahren handlungsunwillig ist, angesichts der Coronakrise unter Beweis gestellt, dass es sehr wohl möglich ist, die schwarze Null außer Kraft zu setzen und Milliardenhilfen zur Verfügung zu stellen. Aber zugleich bewies sie auch, dass sie im Handumdrehen Grundrechte außer Kraft setzen kann. Staatlich angeordnete Grenzschließungen, Kontaktverbote und teilweise Ausgangssperren mögen angesichts der Corona-Pandemie medizinisch sinnvoll sein. Für die Gesellschaft und unsere Demokratie aber bergen sie große Gefahren. Und auf keinen Fall dient dieses staatliche Handeln in der aktuellen Situation als Vorbild für das Handeln in der Klimakrise." (Weil/Becker: Gerecht die Klimakrise lösen, FR 31.3. 2020)

Medien
  • Schüler*innen
Fridays for FutureWikipedia-logo.png
netzstreikfürsklima (Twitter)
WirBildenZukunft (Twitter)
"Es geht darum, den Protest einzubetten in eine Erzählung, die Menschen berührt. Wir haben eine große, unfassbar starke politische Masse in Deutschland, die bereit ist, sich zur Wehr zu setzen, sei es gegen rechts außen oder die Klimakrise oder jetzt auch gegen diese Pandemie. Die Leute sind da, die sind präsent, ob auf der Straße oder woanders." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)
  • Lehrer*innen
  • Politiker*innen
  • Wissenschaftler*innen
Wissenschaftler schießen sich in Scientists for FutureWikipedia-logo.png schließen sich zur Unterstützung der Schülerbewegung Fridays for Future zusammen.
Tausende von Wissenschaftlern kritisieren das Klimapaket der Bundesregierung
"Aus den belächelten Experten von gestern – auf deren Rat beispielsweise in der Klimakrise Politiker wie Trump oder Putin mit wegwerfender Geste verzichten zu können glaubten – sind in der Corona-Krise, wo es unmittelbarer um Leben und Tod geht, die Garanten eines neuen Vertrauens geworden." (Mariam Lau in DIE ZEIT, 19.3.29)
Laien

Parents for Future

gängige Argumente:

Argumente gegen die Notwendigkeit des Klimaschutzes

Argumente für die Notwendigkeit des Klimaschutzes

Reaktionen der einzelnen

Dauerhafte Auswirkungen?

Schafft Covid-19 eine neue Welt? 5 internationale Beiträge mit unterschiedlichen Voraussagen

Wechselwirkung von Coronakrise und Klimaschutzpolitik

Wie die Coronakrise die Klimaschutzpolitik vorantreiben könnte

  • Die Zwangsbetriebsferien sorgen für weniger CO2-Ausstoß
Aber: "Gerade jetzt sinken die Emissionen zwar, aber das ist ein kurzfristiger, unbeabsichtigter Nebeneffekt einer schrecklichen Krise. Echter Klimaschutz folgt Plänen und Zielsetzungen, setzt Maßnahmen nachhaltig um. Das brauchen wir – keine spontanen Emissionseinbrüche, geboren aus einem Chaos." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)
  • Es wird deutlich, dass jedes Verzögern einschneidender Maßnahmen den Kampf gegen die Katastrophe erschwert.
"Im besten Falle machen wir diese Krisenerfahrung zu einer Krisenbewältigungserfahrung und konservieren diese Erfahrungen für die Klimakrise." (Luisa Neubauer: "Wir können Krisen also ernst nehmen, wenn wir wollen!", FR 31.3.20)
"Im Angesicht der Coronakrise wurden in den vergangenen Wochen immer wieder Stimmen laut, Klima- und Umweltschutzmaßnamen zurückzustellen. Dabei wäre die gegenwärtige Krise auch eine gewaltige Chance, den ökologischen Umbau der Wirtschaft zu beschleunigen."

Wie Coronakrise die Klimapolitik behindert

"2020 sollte das "Jahr der Entscheidung" für das Klima werden. Doch die Pläne von EU-Kommission und Bundesregierung geraten ins Stocken, die Industrie fordert eine Umkehr."
"EU-Präsidentin Ursula von der Leyen drängt die Industrie zu mehr Klimaschutz. Doch die will jetzt erst mal die Rezession durchstehen. [...]
Gilbert Cette, Wirtschaftsprofessor an der Universität Aix-Marseille, hält die Investitionschancen in klimafreundliche Technologien, die der Green Deal bietet, daher für denkbar schlecht: "Bei einem Rohölpreis unter 30 Dollar je Fass erscheinen fast alle Maßnahmen zur CO₂-Reduzierung betriebswirtschaftlich sinnlos. Ohne eine echte CO₂-Steuer werden dreckige Technologien jetzt und nach der Krise weiter bevorzugt werden."
Steuerpolitik aber liegt nicht in der Hand der EU-Kommission. Was bleibt dann vom Green Deal? [...] Und obgleich die Lobbyverbände der Automobilindustrie querschießen, stehen die Chefetagen der deutschen Autokonzerne öffentlichkeitswirksam zu den mit Brüssel vereinbarten CO₂-Zielen für ihre Autos.
So wird die Kommissionspräsidentin das virtuelle Gipfeltreffen der Mitgliedsstaaten an diesem Donnerstag auch nutzen wollen, um Optimismus in der schweren Krise zu verbreiten. Noch am Montag wirkte sie zumindest zuversichtlich: "Diese Krise ist auch eine gewaltige Chance. Wir haben jetzt die Möglichkeit, Milliarden in Unternehmen und Infrastruktur zu investieren. Warum dann nicht gleich in klimafreundliche Projekte, die der nächsten Generation helfen?" "

Material

Links zur Coronaepidemie

Allgemein
Aktuell
Verschiedenes
  • Elisabeth von Thadden: Vom guten Recht zu überleben ZEIT 9.4.20 "Bei einer Epidemie jeden Einzelnen retten zu wollen – das hat es so noch nie in der Geschichte gegeben. Die Moderne erfindet sich gerade neu."

Studie der ersten Fälle der neuen Viruserkrankung in Wuhan: https://www.graphicnews.com/de/pages/39935/gesundheit-coronavirus-symptome-und-ansteckung-interactive

Neue Zahlen aus Wuhan: https://www.faz.net/aktuell/wissen/medizin-ernaehrung/corona-krise-neue-zahlen-aus-wuhan-von-wissenschaftlern-16686751.html?printPagedArticle=true#pageIndex_2 , FAZ 19.3.2020

Bestätigte Fälle von Infektion mit dem Coronavirus in Deutschland: https://www.zeit.de/wissen/gesundheit/2020-03/coronavirus-deutschland-infektionen-faelle-verbreitung-epidemie-karte

Simulator der Verbreitung einer Infektion: https://www.washingtonpost.com/graphics/2020/world/corona-simulator/?utm_campaign=wp_main&utm_medium=social&utm_source=twitter

https://scilogs.spektrum.de/fischblog/covid19-gefahrlicher-als-grippe/ Lars Fischer 8.3.2020

https://www.nzz.ch/panorama/coronavirus-wie-asien-die-epidemie-in-den-griff-kriegte-nzz-ld.1544974

https://www.spiegel.de/wissenschaft/medizin/coronavirus-warum-gibt-es-in-italien-so-viele-faelle-a-a9b30229-9e94-4297-aa8c-ffd31c80b428

Böses Erwachen in Tirol: https://www.derstandard.at/story/2000115989961/apres-ski-mit-boesem-erwachen-in-den-tiroler-bergen

Zur Entwicklung in Italien:

Dramatische Entwicklungen in Italien: Die Zahl der Todesopfer allein in der Region Lombardei ist innerhalb eines Tages um mehr als 500 gestiegen. Ganz Italien meldete heute 800 Corona-Tote binnen 24 Stunden. Gestern sind landesweit bereits 600 Menschen gestorben. Es handelte sich jeweils um den höchsten Anstieg seit Ausbruch der Coronavirus-Krise. Insgesamt bewegt sich die Zahl der Todesopfer damit auf 5.000 zu. Zum Vergleich: China meldete bislang 3.259 Tote." (Newsblog des Deutschlandfunks zum 21./22.3.20)

Bestätigte Ansteckungsfälle weltweit: https://gisanddata.maps.arcgis.com/apps/opsdashboard/index.html#/bda7594740fd40299423467b48e9ecf6

Unzureichende Vorsorge für eine Pandemie in der Schweiz Schweizer Radio und Fernsehen 20.3.20

Wichtige Infrastruktur
Was das für die "Systemwichtigen" bedeutet

Kommentare:

Bernd Ulrich: Ausnahmezustand: Apocalypse, not now ZEIT 18.3.2020

"[...] Wie kann es sein, dass Klima-Aktivisten noch vor wenigen Wochen forderten, wir alle müssten weniger reisen, weniger konsumieren, weniger breitbeinig leben – und dafür angeschrien wurden? Da ging es um den Wunsch nach Vorschriften und Verboten, für deren Nichtbeachtung man heute bestraft würde. Kann der Staat etwa doch handeln?
Ähnliches gilt für die soziale Gerechtigkeit, auch da verschiebt sich gerade was: Dass sich die einen mehr nehmen als die anderen, nennt man in diesen Tagen "hamstern", und es ist verpönt. Dass sich die einen mehr nehmen als die anderen, nennt man sonst Marktwirtschaft, und es ist heilig. [...]"


Jörg Scheller: Die Versuchung des Autoritären Kontext: Wochenzeitung 18.03.2020

Sollte es autoritären und totalitären Staaten gelingen, die Krise besser in den Griff zu bekommen als liberaldemokratischen – wobei Nachrichten aus ersteren bekanntlich mit Skepsis zu genießen sind –, wird das Folgen für die ohnehin in Bedrängnis geratenen liberalen Demokratien haben. Autoritäre und totalitäre Charaktere werden COVID-19 als Beweis dafür instrumentalisieren, dass die liberale Demokratie nicht nur mit Blick auf Krisenmanagement alt und schwach geworden sei, sondern dass es sich allgemein um ein in die Jahre gekommenes Schönwettersystem handle. Ist die Weltgesundheitsorganisation WHO nicht voll des Lobes für China?
Deshalb ist es so wichtig, dass hierzulande jedeR Einzelne auch einen politischen Beitrag leistet. Es geht nicht nur darum, sich selbst und seine Angehörigen über die Runden zu bringen und gesundheitlich unbeschadet davonzukommen. Es geht auch darum, in der Konfrontation mit der Krise ein Bewusstsein dafür zu entwickeln, dass wir Teilhaber eines historisch jungen, immer noch fragilen politischen Systems sind und alle mit unserem Verhalten zu dessen Gedeih und Verderb beitragen. Anderswo kann Verantwortung an Führerfiguren delegiert werden. Hier tragen alle mit.

Die Welt nach Corona: Wie wir uns wundern werden, wenn die Krise vorbei ist, kress news 19.3.2020

"Wir werden uns wundern, wie weit die Ökonomie schrumpfen konnte, ohne dass so etwas wie "Zusammenbruch" tatsächlich passierte, der vorher bei jeder noch so kleinen Steuererhöhung und jedem staatlichen Eingriff beschworen wurde. Obwohl es einen "schwarzen April" gab, einen tiefen Konjunktureinbruch und einen Börseneinbruch von 50 Prozent, obwohl viele Unternehmen pleitegingen, schrumpften oder in etwas völlig anderes mutierten, kam es nie zum Nullpunkt. Als wäre Wirtschaft ein atmendes Wesen, das auch dösen oder schlafen und sogar träumen kann."

Materialien zum Klimawandel

Aktuelles
Allgemeines
Literatur
Links und Videos

https://fontanefansschnipsel.blogspot.com/2020/02/ist-grunes-wachstum-sinnvoll_13.html:

darin: Ulrike Herrmann: Nachhaltigkeit im Kapitalismus? 27.1.2020

Niko Paech: Die Wachstumsparty ist vorbei 30.1.2020

http://www.postwachstumsoekonomie.de/vortragsreihe/videos/

Podcasts

Vom Klima- zum Gesellschaftswandel – Maja Göpel

Beispiele für einzelne Arbeitsaufträge

Allgemeine Fragestellungen

Hier werden zunächst nur allgemeine Fragen angeführt. Lernpfade noch zu entwickeln.


  • Weshalb bestehen die Regierungen im einen Fall auf strikter Erfüllung der Schulpflicht, während sie im anderen selbst die Schließung der Schulen anordnen?
Erläutere anhand der Unterschiede des Krisenverlaufs!
  • Welche Unterschiede zwischen Coronaepedimie und Klimawandel führen dazu, dass im einen Fall das Fahren mit öffentlichen Verkehrsmitteln angeraten wird, in anderem Fall davor gewarnt wird?
Erläutere anhand der unterschiedlichen Gefahren!
  • Beiden Krisen sind wesentlich auf die Industrielle Revolution und auf die Globalisierung zurückzuführen.
1. Erläutere, weshalb.
2. Für welche Krise ist die Industrielle Revolution grundlegender, für welche die Globalisierung?
Erläutere anhand der unterschiedlichen Gefahren!

Fachbezogene Arbeitsaufträge

Deutsch

  • Tagebuch darüber, wie die Coronakrise sich im Laufe der Zeit für den einzelnen darstellt.
Beispieltagebuch eines Journalisten mit 3 Kindern
Bericht eines Kindes
Bericht einer Schülerin
Bericht einer Mutter
Natürlich eignen sich diese Berichte auch dazu, kommentiert und diskutiert zu werden, selbst noch nach dem Ende des Homeschoolinhg.
  • Berichte über Diskussionen in der Familie, unter Freunden
  • Bericht über den Verlauf der Coronakrise in Deutschland (im eigenen Bundesland, in dem Heimatort)
  • Bericht über die verschiedenen Bildungsangebote im Rahmen von WirBildenZukunft
  • Ausführlicher Bericht über ein Bildungsangebot im Rahmen von WirBildenZukunft
  • Bericht über die verschiedenen Methoden, wie über ::netzstreikfürsklima versucht wird, die Aufmerksamkeit für das Thema Klimaschutz wachzuhalten
  • Exzerpte aus Nachrichten
  • Erörterungen zu Einzelfragen:
z.B. Welche der beiden Krisen ist schlimmer und für wen? Wie sollten Ansteckungen verhindert werden? (Vergleich der Methoden Südkoreas, Chinas, Italiens, Deutschlands, Schwedens, allgemeiner Vergleich oder spezieller Vergleich zwischen zwei Ländern)

Fremdsprachen

In den Fremdsprachenlegt sich besonders die Behandlung internationaler Aspekte der Corona-Epidemie nahe, insbesondere zum Vergleich unterschiedlicher nationale Entwicklungen.

Politik und Wirtschaft

  • Gesellschaft und Politik in Zeiten der Globalisierung
  • Wie kann man Freiheitsrechte und Sicherheitsansprüche miteinander vereinbaren (am Beispiel der Coronakrise)?
  • Welche Maßnahmepakete aus der Coronakrise könnten zur Einsparung von CO²-Emissionen sinnvollerweise beibehalten oder an die andere Hauptaufgabe angepasst werden?
  • Wäre eine Trennung der EU-Staaten in Parallele zum Brexit zur Epidemiebekämpfung sinnvoll?
  • Welche der angegebenen Strategien sollte in der Coronakrise unter Rücksicht auf die Grundrechte verfolgt werden? https://twitter.com/rahmstorf/status/1242048851936149507
Wirtschaft
  • Inwiefern könnte die Coronakrise Hinweise darauf geben, welche wirtschaftlichen Aktivitäten wesentlich sind und welche unwichtiger oder sind die Erfahrungen für die Gestaltung eines Übergangs zu nachhaltigem Wirtschaften irrelevant?
  • Weshalb sind große VersandhändlerWikipedia-logo.png wie Quelle und Neckermann gescheitert, während Amazon und AlibabaWikipedia-logo.png in dieser Zeit zu den führenden Unternehmen der Welt aufsteigen konnten?
  • Welche Folgen hatte die Corona-Epidemie für die Entwicklung des Versandhandels, speziell Amazon und Alibaba?
  • Weshalb hat Amazon seinen Buchversand in der Coronakrise zurückgefahren?

Geschichte

  • Seuchen in der Geschichte
  • Quarantäne und ihre Vorläufer in der Geschichte (z.B. auf einzelne Regionen bezogen)
  • Die Entwicklung der medizinischen Hygiene

Mathematik

Biologie

  • Virusinfektionen (in beliebiger Spezifizierung)
  • Impfschutz
  • Tierversuche
  • Welche der angegebenen Strategien sollte in der Coronakrise unter Rücksicht auf Wirksamkeit verfolgt werden? https://twitter.com/rahmstorf/status/1242048851936149507
  • Manche Leute sind der Ansicht, der gegenwärtige Verlust an BiodiversitätWikipedia-logo.png sei noch bedrohlicher als der Klimawandel. Tragen Sie Argumente zusammen, was dafür spricht und was dagegen, und begründen Sie Ihr eigenes Urteil.

Chemie

  • Welche Bereiche der PharmaindustrieWikipedia-logo.png sind nach Asien abgewandert? Hängt das mit den Umweltstandards bei der Produktion zusammen?

Ethik

  • Rechtfertigung von Tierversuchen im Blick auf Pandemien, Impfschutz ...


  • Geht der Schutz vor Ansteckung den psychischen, wirtschaftlichen und schulischen Erfolgen vor? (vgl. Ethikrat)


  • Inwiefern lässt sich die Konzentration auf den Schutz der Bevölkerung des jeweiligen Nationalstaats rechtfertigen? Inwiefern kann sie andererseits als ethisch fragwürdig gelten? dazu sieh auch: Corona-Pandemie:"Niemand kann sich abschotten" ZEIT 16.4.20

Religion

Die wirtschaftliche Globalisierung lässt sich als Zusammenwirken der Welt bei der Ausnutzung der fossilen Energien beschreiben. Inwiefern lässt sich der Einfluss der Corona-Pandemie auf die wirtschaftliche Globalisierung mit der Sprachverwirrung beim Turmbau zu BabelWikipedia-logo.png vergleichen? Was spricht dagegen, die Pandemie als Strafe Gottes zu verstehen?


Vergleichen Sie die Erfahrung des HiobWikipedia-logo.png mit den Erfahrungen der Menschheit mit der Corona-Pandemie.


Der Klimawandel zeigt mit dem im Laufe der Erwärmung entstehenden Anstieg der Weltmeere eine Parallele mit dem Mythos von der SintflutWikipedia-logo.png auf. Inwiefern lässt sich die Warnung der Klimaaktivisten mit der Aufforderung Gottes an Noah, eine Arche zu bauen, vergleichen? Lassen sich wichtige Unterschiede zwischen dem Klimawandel und diesem Mythos erkennen?

Gibt es in der gegenwärtigen Klimabewegung religiöse Deutungsmuster und Rituale, die dem Erfolg der Bewegung schaden? Begründen Sie anhand des vorliegenden Textes. dazu: Religiöse Deutungsmuster und Rituale der Klimabewegung, Deutschlandfunk 19.4.20

Philosophie

  • Inwiefern wird durch die Corona-Pandemie der Vernunft-Optimismus der AufklärungWikipedia-logo.png infrage gestellt?

Weiterführende Fragestellungen

  • Welche Auswirkungen hatte die Coronakrise im Sinne einer Ausweitung der Digitalisierun?
  • Wie könnte sich die Coronakrise mittelfristig auf die Digitalisierung auswirken?


  • Vergleich von Finanzkrise und Coronakrise


  • Vergleich von Klimawandel und digitalem Wandel
Wie unterscheiden sich beide in Hinsicht auf ihre Entstehung und auf die Beeinflussbarkeit durch den Menschen?
Inwiefern trägt die Digitalisierung zur Beschleunigung der Klimaerwärmung bei und inwiefern könnte sie helfen, sie zu verlangsamen und zu stoppen?
Literaturhinweis: Martin Lindner: Die Bildung und das Netz, 2018

Anmerkungen

  1. Da die Phase des Fernunterrichts länger dauern wird, als wir alle es wünschen, dürften die Arbeitsaufträge durchaus auch längerfristige Aufgaben und Gruppenarbeit vorsehen. - dieser Artikel soll also nur Anregung für umfassendere Konzepte sein.
  2. Why outbreaks like coronavirus spread exponentially, and how to “flatten the curve” von Harry Stevens, Washington Post, 14.3. 2020, "These simulations show how to flatten the coronavirus growth curve"
  3. Unter Demokratie stellt man sich einen Staat vor, in dem "jeder Bürger die Möglichkeit erhält, an der Reform von Staat und Gesellschaft mitzuwirken" (Willy Brandt, 1969). Gegenwärtig dienen alle „Reformen“ nur der Finanzierung der Steuerentlastung für Unternehmen. Bis tief in die 80er Jahre gab es eine Partei, die gegen diese Tendenzen angekämpft hat. Von ihrem Parteivorsitzenden Brandt stammt das Wort "Wir wollen mehr Demokratie wagen." Diese Partei gibt es nicht mehr. Denn inzwischen ist der Gedanke an Demokratie eine Horrorvorstellung für jeden, der noch versucht, in der BRD Politik zu gestalten. Denn Demokratie ist mit unserer Art von Wirtschaftsorganisation nicht vereinbar. Aber in vielen europäischen Staaten ist das Interesse an Demokratie noch frisch. Es gibt also noch Hoffnung. (20.6.04) Petronius, 20.6.2004
  4. auf Deutsch: Zwei grundlegende Strategien sind möglich: (a) Abschwächung, die darauf abzielt, die Ausbreitung von Epidemien zu verlangsamen, aber nicht unbedingt zu stoppen - Reduzierung des Spitzenbedarfs an medizinischer Versorgung bei gleichzeitigem Schutz derjenigen, die am stärksten von schweren Krankheiten bedroht sind, vor Infektionen, und (b) Unterdrückung, die darauf abzielt, das epidemische Wachstum umzukehren: Reduzierung der Fallzahlen auf ein niedriges Niveau und Beibehaltung dieser Situation auf unbestimmte Zeit. Jede Politik hat große Herausforderungen. Wir stellen fest, dass eine optimale Minderungspolitik (die die Isolierung von Verdachtsfällen zu Hause, die Quarantäne von Personen, die im selben Haushalt leben wie Verdachtsfälle, zu Hause und die soziale Distanzierung älterer Menschen und anderer Personen mit dem höchsten Risiko für schwere Krankheiten) den Spitzenbedarf an Gesundheitsversorgung um 2/3 senken könnte und die Todesfälle auf die Hälfte. Die gemilderte Epidemie würde jedoch wahrscheinlich immer noch dazu führen, dass es zu Hunderttausende von Todesfällen käme und die Gesundheitssysteme (insbesondere die Intensivstationen) um ein Vielfaches überfordert wären. Für Länder, die dies erreichen können, bleibt die Unterdrückung die bevorzugte politische Option. Wir zeigen, dass im britischen und US-amerikanischen Kontext die Unterdrückung nur eine Kombination aus sozialer Distanzierung der gesamten Bevölkerung, Isolation von Fällen zu Hause und Haushaltsquarantäne ihrer Familienmitglieder erfordert. Dies muss möglicherweise durch Schul- und Universitätsschließungen ergänzt werden, obwohl anerkannt werden sollte, dass solche Schließungen aufgrund zunehmender Fehlzeiten negative Auswirkungen auf die Gesundheitssysteme haben können. Die größte Herausforderung bei der Unterdrückung besteht darin, dass diese Art von intensivem Interventionspaket - oder etwas, das bei der Reduzierung der Übertragung gleichermaßen wirksam ist - beibehalten werden muss, bis ein Impfstoff verfügbar ist (möglicherweise 18 Monate oder länger), da wir davon ausgehen, dass die Übertragung schnell wieder zunehmen wird, wenn die Eingriffe aufgehoben werden. Wir zeigen, dass intermittierende soziale Distanzierung - ausgelöst durch Trends in der Krankheitsüberwachung - es ermöglichen kann, Interventionen in relativ kurzen Zeitfenstern vorübergehend zu lockern, aber die Maßnahmen müssen wieder eingeführt werden, wenn die Fallzahlen wieder zunehmen. Während die Erfahrungen in China und jetzt in Südkorea zeigen, dass Unterdrückung kurzfristig möglich ist, bleibt abzuwarten, ob dies langfristig möglich ist und ob die sozialen und wirtschaftlichen Kosten der bisher getroffenen Interventionen gesenkt werden können.