Verfassen von wissenschaftlichen Arbeiten mit LibreOffice: Unterschied zwischen den Versionen

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* Die Bilder müssen legal sein.  
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** Selbst geschossene Fotos sind in der Regel unproblematisch (wenn sie nicht in anderer Weise die Rechte anderer Personen verletzen).  
** Selbst geschossene Fotos sind in der Regel unproblematisch (wenn sie nicht in anderer Weise die Rechte anderer Personen verletzen).  
** Weiterhin empfehlen sich z.B. Bilder aus dem Umfeld der [[Wikipedia]], und auch hier muss man prüfen, unter welchen Bedingungen man diese Bilder tatsächlich verwenden darf. Um solche Bilder besser zu finden, kann bei der Google-Bildersuche anfügen: <tt> site:wikimedia.org</tt>. Dann sucht Google (hoffentlich) nur im Umfeld der Wikipedia. Aber das ist keine hundertprozentige Gewähr, dass das Bild dann auch dort herstammt. Das muss man anhand der Webadresse des Bildes dann nochmals prüfen und die Bedingungen zum Bild nachlesen.
** Weiterhin empfehlen sich z.B. Bilder aus dem Umfeld der Wikipedia, und auch hier muss man prüfen, unter welchen Bedingungen man diese Bilder tatsächlich verwenden darf. Um solche Bilder besser zu finden, kann bei der Google-Bildersuche anfügen: <tt> site:wikimedia.org</tt>. Dann sucht Google (hoffentlich) nur im Umfeld der Wikipedia. Aber das ist keine hundertprozentige Gewähr, dass das Bild dann auch dort herstammt. Das muss man anhand der Webadresse des Bildes dann nochmals prüfen und die Bedingungen zum Bild nachlesen.


* Selbst wenn das Bild ohne jegliche Bedingung verwendet werden darf: In wissenschaftlichen Arbeiten muss die Quelle angegeben werden. In diesem Fall die Webadresse (URL) des Bildes oder der Wikipedia-Seite, auf der das Bild steht. Dafür erstellt man ein so genanntes Abbildungsverzeichnis.
* Selbst wenn das Bild ohne jegliche Bedingung verwendet werden darf: In wissenschaftlichen Arbeiten muss die Quelle angegeben werden. In diesem Fall die Webadresse (URL) des Bildes oder der Wikipedia-Seite, auf der das Bild steht. Dafür erstellt man ein so genanntes Abbildungsverzeichnis.

Version vom 19. Dezember 2019, 03:13 Uhr

Logo von LibreOffice

Diese Seite soll dabei helfen, wissenschaftliche Arbeiten mit dem Textverarbeitungssystem LibreOffice Writer zu erstellen. Viele Tipps funktionieren so ähnlich mit anderen Textverarbeitungssystemen, etwa Microsoft Word. Dennoch kann man Schülerinnen und Schüler nur ermutigen, es ruhig auch mit einer quelloffenen Software zu versuchen. Die Ergebnisse müssen durchaus nicht schlechter sein als bei der Verwendung teurer, kommerzieller Software. Es geht bei dieser Seite also nicht um eine Notlösung, sondern um eine echte Alternative.

Hier noch einige Anmerkungen:

  • LibreOffice kann unter de.libreoffice.org kostenlos und legal heruntergeladen werden.
  • Die hier beschriebene Anleitung bezieht sich auf die Version 4.1.3.2 von LibreOffice.
  • Es empfiehlt sich, parallel zum Durchlesen tatsächlich die gezeigten Schritte mit einem Beispieltext durchzuführen. Solche Dinge lernt man am besten durch praktisches Tun.

Ich kann Textverarbeitung - warum sollte ich das hier also noch lesen?

Viele von uns sind ja bereits mit Textverarbeitung groß geworden oder haben schon langen und intensiven Kontakt mit derartigen Programmen gemacht, häufig beim Schreiben kürzerer Texte, wie Briefen, kurzen Aufsätzen, Handouts usw.

Beim Schreiben längerer wissenschaftlicher Texte (z.B. Facharbeiten, Hausarbeiten, Bachelorarbeiten) treten Fragen und Probleme auf, die man beim Schreiben kürzerer Texte gar nicht wahrnimmt.

Typische Fragen eines gequälten Benutzers kurz vor Abgabe der Arbeit sind zum Beispiel:

  • "Waren jetzt die Abschnitts-Überschriften Arial 14 oder Arial 13, dafür aber fettgedruckt?"
  • "Ich verweise auf eine Textstelle in Abschnitt 3.2.2 auf S. 15. Aber ist die überhaupt noch auf Seite 15? Und ist das noch Abschnitt 3.2.2 oder musste ich den umnummerieren, weil ich einen neuen Abschnitt eingefügt hatte?"
  • "Stimmen jetzt noch die Seitennummern im Inhaltsverzeichnis oder muss ich nochmal für alle Überschriften checken, ob sie noch auf der gleichen Seite stehen wie früher?"

Spätestens, wenn man sich solche Fragen stellt, merkt man: Hier muss ich als kreativer Mensch dröge Verwaltungsarbeit leisten, die beim Computer selbst viel besser aufgehoben wäre.

Das Gemeine daran ist: Diese Dinge fallen meistens erst ins Gewicht, wenn die Arbeit schon länger ist. Oder schon fast fertig. Denn dann ist auch der Abgabetermin meist schon recht nahe, und wer hat zu diesem Zeitpunkt noch die innere Ruhe, sich in die technischen Details von Textverabeitung einzuarbeiten? Daher mein Tipp: Die Dinge von Anfang an systematisch angehen.

Formatvorlagen

Ein wissenschaftlicher Text besteht in der Regel aus unterschiedlichen Sorten von Textteilen, z.B.

  • dem eigentlichen Fließtext
    Standard, bei Vorhandensein von Überschriften Textkörper
  • verschiedenen Arten von Überschriften
    Überschrift 1, Überschrift 2, ...
  • Bild- und Tabellenunterschriften
    Beschriftung
  • Texten in Verzeichnissen (wie Inhaltsverzeichnissen etc.)
    Inhaltsverzeichnis Überschrift, Inhaltsverzeichnis 1, Inhaltsverzeichnis 2 ...
  • Fuß- und Endnoten
    Fußnote, Endnote

Diese Sorten von Textteilen nennt man auch "Formatvorlagen".

Zuweisung einer Formatvorlage

LibreOffice weiß nicht (oder jedenfalls nicht immer) automatisch, welche Sorte von Textteil man gerade schreibt oder geschrieben hat. Deshalb muss man Textteilen häufig eine Formatvorlage zuweisen.

  • Markiere mit der Maus den entsprechenden Textteil, z.B. eine Überschrift.
  • Links neben dem Auswahlfeld mit der Schriftart (etwa Arial) gibt es in LibreOffice noch ein Auswahlfeld. Fährt man mit der Maus über dieses Feld, erscheint der Hinweis "Vorlage anwenden".
  • Wähle hier die entsprechende Formatvorlage aus, etwa "Überschrift 2".

Änderung einer Formatvorlage

Die unterschiedlichen Textteile dürfen (oder sollen sogar) unterschiedlich formatiert sein, allerdings sollen Textteile gleicher Sorte natürlich gleichartig formatiert sein; sonst kann die Verwirrung mitunter groß sein.

In LibreOffice Writer ist alles Geschriebene einer bestimmten Textsorte, einer so genannten Formatvorlage zugeordnet. Jeder Formatvorlage können unterschiedliche Eigenschaften zugewiesen werden. Das können Schriftart, Schriftgröße, Schriftschnitt (etwa kursiv, fett etc.) sein, aber auch Unterstreichungen, Hintergrundfarbe, Flatter- oder Blocksatz usw. usw.

Um die Formatierung einer bestimmten Formatvorlage zu ändern, gehe folgendermaßen vor:

  • Wähle Format | Formatvorlagen oder drücke Taste F11, um eine Liste der Formatvorlagen angezeigt zu bekommen.
  • Suche die Formatvorlage, etwa Überschrift 2, manchmal ist diese hinter der Kategorie Überschrift versteckt, die man durch einen Klick auf das +-Zeichen aufklappen muss.
  • Klicke mit der rechten Maustaste auf Überschrift 2
  • Ändern...
    Wir erhalten ein Fenster mit vielen Einstellmöglichkeiten auf verschiedenen Reitern.
  • Um die Schriftart zu ändern, wähle zunächst den Reiter Schrift und ändere in diesem dann entsprechend dem eigenen Geschmack (oder einer offiziellen Vorgabe) die Schriftart.

Überschriften und Inhaltsverzeichnis

Als Benutzer von modernen Textverarbeitungssystemen weiß man, wie einfach es ist, Schriftart, Schriftgröße usw. durch Markieren und Ändern der entsprechenden Eigenschaften festzulegen. Bei kleinen Texten ist das auch sinnvoll. Anders kann es bei größeren Texten sein. Nimmt man z.B. an, die Struktur des Textes sähe so aus:

1. Einleitung
2. Hintergrund
2.1. Historische Entwicklung
2.1.1. Antike
2.1.2. vor 1900
2.1.3. von 1900 bis heute
2.2. Theoretische Grundlagen
3. Eigene Forschungen
3.1. Methodik
3.2. ...
3.3. ...
...
7. Zusammenfassung und Ausblick
8. Literatur

Dann erkennt man, dass es Überschriften erster Ebene gibt wie bei "1. Einleitung" oder "8. Literatur", aber auch Überschriften dritter Ebene wie "2.1.1. Antike" oder "2.1.2. vor 1900". Für ein ordentliches Erscheinungsbild sollten ja alle Überschriften der gleichen Ebene auch gleich aussehen: "1. Einleitung" sollte also genauso formatiert sein wie "8. Literatur". Dagegen hilft es dem Leser manchmal, wenn die Überschriften der unterschiedlichen Ebenen sich etwas unterscheiden, z.B. in der Schriftgröße.

Bei längeren Texten ergeben sich folgende "Ärgerlichkeiten":

  • Wir müssten uns also für jede Ebene merken (im Kopf oder auf einem Zettel), wie die Formatierung der Überschriften dieser Ebene aussieht. Auf Dauer nervt es, sich immer wieder um solche Formatierungsfragen kümmern zu müssen.
  • Außerdem wird es ärgerlich, wenn man vor eine Überschrift eine weitere einfügt. Denn dann kann es nötig werden, die Nummerierung zu ändern. Und wenn man das vergisst, wird es schnell sehr unübersichtlich (und wirkt zudem höchst unprofessionell).
  • Außerdem hat man wenig Lust, kurz vor der Abgabe (meist so gegen 3 Uhr nachts vor dem Morgen der Abgabe), noch per Hand ein Inhaltsverzeichnis mit Überschriften und Seitenzahlen zu erstellen.

Daher empfiehlt sich folgendes Vorgehen:

  • Lege für die jeweilige Überschrift die entsprechende Formatvorlage fest, also etwa Überschrift 1 oder Überschrift 2.
  • Stelle dann ein, wie die einzelnen Überschriftsebenen formatiert werden (das kann man später auch wieder ändern, und zwar so, dass sich die Änderungen auf alle Überschriften der jeweiligen Ebene auswirken.
  • Lasse ein automatisiertes Inhaltsverzeichnis erstellen, das man kurz vor der Abgabe nochmal automatisch aktualisieren lassen kann.

Textteile als Überschrift kenntlich machen und Überschriftsebene festlegen

Wie man eine Überschrift als solche markiert, wurde bereits bei "Formatvorlagen" erklärt.

Im Allgemeinen ändert sich nach der Auswahl der entsprechenden Option die Schriftart hin zu derjenigen, die für Überschriften dieser Ebene vorgesehen ist. Wenn einem diese Schrift oder die Größe nicht gefällt: Eben nicht einfach mit der Maus markieren und die Eigenschaften ändern, sondern dies über Änderung der entsprechenden Formatvorlage erledigen.

Automatische Nummerierung der Überschriften einschalten

Bisher haben die Überschriften keine Nummern. Die sind aber äußerst hilfreich, um sich in wissenschaftlichen Texten zu orientieren. Durch die Reihenfolge der Überschriften und die Wahl der Ebenen ist im Grunde ja schon eindeutig festgelegt, wie die Nummern der einzelnen Überschriften lauten müssen. Das kann der Computer jetzt automatisch übernehmen. Soll er was tun für sein Geld!

  • Extras | Kapitelnummerierung ...
  • Für jede der von uns verwendeten Ebenen stelle bei Nummer die Option "1,2,3,..." ein. (Bei Vollständig sollte dabei automatisch die Ebenennummer nochmal auftauchen, falls nicht, erledigt man das von Hand.)
  • OK drücken.

Einheitliches Formatieren der Überschriften einer bestimmten Ebene

Für jede Überschriftsebene gibt es eine Formatvorlage, die getrennt von den anderen bearbeitet werden kann. Manchen mag es stören, dass die Überschriften der zweiten Ebene bei LibreOffice standardmäßig kursiv gesetzt sind. Dann kann man dies, wie oben in "Formatvorlagen" beschrieben, ändern.

Automatisches Inhaltsverzeichnis

Nachdem wir viel Aufwand betrieben haben, wollen wir jetzt auch davon profitieren, dass der Computer die Überschriftenstruktur unserer wissenschaftlichen Arbeit kennt. Wir wollen vor die Abschnitte mit den Überschriften ein automatisches Inhaltsverzeichnis setzen.

  • Gehe an den Ort, an dem das Inhaltsverzeichnis eingefügt werden soll (in wissenschaftlichen Arbeiten meist vor dem eigentlichen Text).
  • Einfügen | Verzeichnisse | Verzeichnisse ...
  • Wähle bei Typ die Option Inhaltsverzeichnis und drücke dann OK.

Zwei Dinge fallen zunächst (unangenehm) auf.

  • Das Inhaltsverzeichnis ist grau unterlegt. Das ist aber kein Problem: Es soll nur zeigen, dass es sich hier um einen vom Computer automatisch erzeugten Textteil handelt. Beim Drucken oder Exportieren in PDF verschwindet der graue Hintergrund.
  • Wirklich ärgerlich ist, dass die Zahl direkt an der Überschrift "klebt", also "1Einleitung".

Das hätten die Macher von LibreOffice tatsächlich anders voreinstellen können. Wir werden das jetzt aber manuell ändern.

Formatierung des Inhaltsverzeichnisses ändern

Wenn die Darstellung des Inhaltsverzeichnisses nicht so ist, wie wir sie uns vorstellen, können wir sie ändern.

  • Klicke zunächst mit der rechten Maustaste auf den grau unterlegten Bereich des Inhaltsverzeichnisses.
  • Verzeichnis bearbeiten
  • Im Reiter Einträge wähle zunächst die Ebene 1 aus.
  • In der Zeile Struktur füge in das leere weiße Feld hinter E# vier Leerzeichen ein.
  • Wiederhole das für alle Ebenen, die verwendet werden.
  • OK drücken

Das sollte für's Erste genügen. Natürlich sind hier dem Spiel- und Experimentiertrieb des Einzelnen keine Grenzen gesetzt. So kann man z.B. über die Formatvorlagen Inhaltsverzeichnis 1, Inhaltsverzeichnis 2 usw. die Schriftart und -größe des Inhaltsverzeichnisses ändern usw.

Inhaltsverzeichnis aktualisieren

Wenn im Laufe der Zeit unsere wissenschaftliche Arbeit wächst, stellen wir fest, dass sich das Inhaltsverzeichnis nicht mit ändert. Neue Überschriften werden scheinbar ignoriert; auch die Seitenzahlen passen sich nicht automatisch an. Die Aktualisierung des Inhaltsverzeichnisses muss von Hand "angestoßen" werden.

  • Wir klicken zunächst mit der rechten Maustaste auf den grau unterlegten Bereich des Inhaltsverzeichnisses.
  • Wir wählen Verzeichnis aktualisieren.

Kopfzeilen mit Seitenzahlen - oder auch nicht

In wissenschaftlichen Veröffentlichungen ist es häufig so geregelt, dass ganz oben auf jeder Seite der Autor, der (Kurz-)Titel der Arbeit und eine Seitenzahl steht. Das hat den Vorteil, dass man auf Fotokopien der Arbeit sofort erkennt, woher die Fotokopie stammt. Man spricht von einer so genannten Kopfzeile.

Neben diesem eher praktischen Aspekt gibt es auch einen ästhetischen Aspekt: Die Seiten gewinnen durch ein solches Layout eine gewisse Einheitlichkeit und viele Leute empfinden das als ansprechend und professionell.

Einfügen von Kopfzeilen

  • Einfügen | Kopfzeile | Standard

LibreOffice sorgt für Platz am oberen Seitenrand.

  • Schreibe in die Kopfzeile alles, was auf (fast) allen Seiten erscheinen soll.
  • Drücke dann solange die Tabulatortaste, bis der Cursor ganz hinten in der Kopfzeile steht.
  • Einfügen | Feldbefehl | Seitennummer

Markiert man die Kopfzeile, so kann man danach die Schriftgröße und die Schriftart ändern. Sehr empfehlenswert kann es auch sein, die Kopfzeile durch eine horizontale Linie vom eigentlichen Text zu trennen:

  • Format | Absatz
  • Reiter Umrandung
  • Unter Benutzerdefiniert die untere Seite des Quadrats mit einem Strich markieren. Soll heißen: Die Kopfzeile soll komplett unterstrichen sein.

Weglassen von Kopfzeilen

Kopfzeilen wirken zwar sehr professionell. Allerdings mag man sie nicht überall haben. Auf der Titelseite zum Beispiel ist eine Kopfzeile total fehl am Platze, weil der Titel und der Autor hier ohnehin schon zu lesen sind.

Um LibreOffice zu sagen, dass die Titelseite keine Kopfzeile haben soll, ist folgendes Vorgehen möglich:

  • Mit dem Cursor irgendwo in die Titelseite gehen.
  • F11, um das Fenster Formatvorlage sichtbar zu machen.
  • Ganz oben in diesem Fenster den Knopf mit der Papierseite (Hinweis: Seitenvorlage) anklicken.
  • Den Punkt Erste Seite doppelt anklicken.

Die Kopfzeile sollte nun auf dieser Seite verschwunden sein, allerdings nicht auf den anderen Seiten.

Randbemerkung für Profis: Eigene Seitenvorlagen

Es ist auch möglich, eigene Seitenvorlagen zu erstellen.

  • Im Formatvorlagenfenster wird dazu unter den Seitenvorlagen eine neue Vorlage hinzugefügt. Auf diese Weise ist es möglich, dass bestimmte Bereiche der Arbeit mit römischen Zahlen durchnummeriert werden (Reiter: Seite | Layouteinstellungen | Format | i, ii, iii).
  • Wie die Kopf- und Fußzeilen für diese neue Seitenvorlage aussieht, muss man außerdem selbst gestalten. Statt Standard wählt man hier eben die selbst erstellte Seitenvorlage.
  • Um LibreOffice zu sagen, dass sich die Seitenvorlage von einer Seite zur nächsten ändern soll, muss man Einfügen | Manueller Umbruch | Seitenumbruch wählen. Unter Vorlage wählt man dann die entsprechende, bereits vorhandene selbst erstellte Vorlage. Man kann hierbei auch sagen, dass sich ab hier die Seitennummern ändern sollen und die Seitenzahl der nächsten folgenden Seite festlegen.

Man sieht zwei Dinge:

  • LibreOffice kann sehr mächtig sein.
  • Man kann sich auch in kleinen Details beliebig lange beschäftigen. Darüber sollte man aber sein wissenschaftliches Werk nicht aus den Augen verlieren.

Bilder, Tabellen usw.

Allgemeines zu Bildern

In LibreOffice können sehr leicht Bilder eingefügt werden. Dabei sind zwei Dinge zu beachten:

  • Die Bilder müssen legal sein.
    • Selbst geschossene Fotos sind in der Regel unproblematisch (wenn sie nicht in anderer Weise die Rechte anderer Personen verletzen).
    • Weiterhin empfehlen sich z.B. Bilder aus dem Umfeld der Wikipedia, und auch hier muss man prüfen, unter welchen Bedingungen man diese Bilder tatsächlich verwenden darf. Um solche Bilder besser zu finden, kann bei der Google-Bildersuche anfügen: site:wikimedia.org. Dann sucht Google (hoffentlich) nur im Umfeld der Wikipedia. Aber das ist keine hundertprozentige Gewähr, dass das Bild dann auch dort herstammt. Das muss man anhand der Webadresse des Bildes dann nochmals prüfen und die Bedingungen zum Bild nachlesen.
  • Selbst wenn das Bild ohne jegliche Bedingung verwendet werden darf: In wissenschaftlichen Arbeiten muss die Quelle angegeben werden. In diesem Fall die Webadresse (URL) des Bildes oder der Wikipedia-Seite, auf der das Bild steht. Dafür erstellt man ein so genanntes Abbildungsverzeichnis.

Bilder und Tabellen mit Nummern und Bildunterschriften

Um ein Bild einzufügen, kann man es auf einer Internetseite kopieren (Bedingungen: siehe oben) und dann zu LibreOffice wechseln. Dort empfiehlt es sich, statt einfach <Strg>-V zu drücken Bearbeiten | Inhalte einfügen | Bitmap zu wählen. So ist garantiert, dass das Bild -- und nicht nur ein Hinweis auf das Bild -- in den Text hineinkopiert wird.


Achtung
Textverarbeitungssoftware, also auch Writer reduziert häufig die Auflösung von eingefügten Bildern. Deshalb sollte man sich ein benötigtes Bild am besten zuerst auf der eigenen Festplatte - zusammen mit der Angabe von Urheber, Quelle und Lizenz - sichern, bevor man es in den jeweiligen Text einfügt. So kann man auch später noch auf dasselbe Bild in der originalen Auflösung zugreifen.


Bilder kann man automatisch nummerieren lassen und mit Bildunterschriften versehen:

  • Rechtsklick auf das Bild
  • Beschriftung
  • Im Feld Beschriftung kann man nun kurz beschreiben, was man auf dem Bild sieht und auch eine enstprechende Quellenangabe machen, falls man nicht selbst der Fotograf ist. Möchte der Autor explizit genannt werden, sollte man dies hier ebenfalls tun.
  • Falls es sich bei der Abbildung um eine Tabelle handelt, kann man bei Kategorie auch Tabelle angeben.

Der Vorteil dieser Vorgehensweise besteht darin, dass die Nummern beim Einfügen neuer Bilder und Tabellen automatisch geändert werden, falls dies notwendig wird.

Ähnlich wie beim Inhaltsverzeichnis kann man nun (meist am Ende des Textes) ein Bild- und/oder ein Tabellenverzeichnis automatisch von LibreOffice erstellen lassen. Statt Inhaltsverzeichnis wählt man hier einfach den entsprechenden anderen Typ von Verzeichnis. Auch diese Verzeichnisse muss man vor dem endgültigen Druck aktualisieren.

Querverweise

Bei einem großen Text kann es leicht vorkommen, dass man sich als Autor an einer bestimmten Stelle auf eine andere, weiter entfernte Stelle bezieht. Das kann ein bestimmter Abschnitt sein, das kann aber auch ein Bild oder eine Tabelle sein. Manchmal möchte man dem Leser zu dessen Komfort auch noch mitteilen, auf welcher Seite dieser Abschnitt, dieses Bild oder diese Tabelle zu finden ist.

All das ermöglicht LibreOffice, ohne dass man bei Änderungen ständig überprüfen muss, ob Nummern oder Seitenzahlen überhaupt noch stimmen.

Um einen Querverweis einzufügen, geht man wie folgt vor:

  • Einfügen | Querverweis ...
  • Im Reiter Querverweise wählt man im Auswahlfeld Feldtyp, je nachdem, worauf sich der Querverweis bezieht, Nummerierte Absätze, Abbildung, Tabelle oder Ähnliches.
  • Rechts erscheinen dann im Auswahlfeld Auswahl die Dinge, auf die man verweisen kann. Man wählt das Entsprechende aus.
  • Unter Referenz einfügen kann man dann noch entscheiden, ob man die Seitennummer (Seite), die Kapitelnummer (Kapitel) oder die Nummer angeben möchte. Im Zweifel einfach mal ausprobieren!

Formeln mit dem Formeleditor

Eine besondere Herausforderung sind - zumindest am Anfang - mathematische Formeln in wissenschaftlichen Texten. Denn es befinden sich nicht nur zum Teil seltsame Zeichen darin, sondern diese stehen teils auch noch über und untereinander.

LibreOffice unterstützt den Autor durch einen so genannten Formeleditor.

Erstellen einer neuen Formel

Man unterscheidet:

  • Formeln direkt innerhalb des fließenden Textes:
    Hierfür wählt man: Einfügen | Objekt | Formel
  • Nummerierte Formeln, die vom Text abgesetzt sind:
    Hierfür drückt man die Taste f, dann die Taste n und danach die Taste F3.

Bearbeiten einer bestehenden Formel

Ein Doppelklick auf die bestehende Formel öffnet den Formeleditor für die betreffende Formel.

Bedienung des Formeleditors

In beiden Fällen öffnet sich dann das Fenster des Formeleditors. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Formeln einzugeben:

  • Man klickt in dem Fensterchen "Elemente" auf die Formelelemente, die man eingeben möchte.
    Das ist für den Anfänger zu empfehlen. Während man die Formel "zusammenklickt", wird unten im Formeleditor eine Beschreibung der Formel als eine Art Text automatisch erzeugt und darüber die Formel direkt im Text so gezeigt, wie sie auch erscheint.
  • Erfahrenere Benutzer können sich viel "Geklicke" ersparen, indem sie die Textbeschreibung der Formel direkt eingeben.

Beenden des Formeleditors

Ist die Formel fertig eingegeben, klickt man einfach mit der Maus irgendwo in den Text, wo keine Formel steht.

Ein paar typische Beispiele

Das sieht man Das schreibt man
F = a cdot b
{1 over R_ges} = {1 over R_1} + {1 over R_2}
R_ges = 1 over {{1 over R_1} + {1 over R_2}}
a^2+b^2 = c^2
a_{i} = a_{i-1} + a_{i-2}
c = sqrt{a^2 + b^2}
a geslant 10; b leslant 7
4,99 simeq 5
%alpha + %beta = 180°- %gamma
dot v(t) = ddot x(t)
dot v(t) = ddot x(t)
int_{-%pi}^{+%pi} sin(x) dx = 0

Eine Auflistung von noch viel mehr mathematischen Schreibweisen für den LibreOffice-Formelgenerator, findet sich im OpenOffice-Hilfe-Wiki.

Eine einfache Art zum Umgang mit Literaturstellen

Achtung: Verschiedene Lehrer oder Dozenten bevorzugen unterschiedliche Zitierstile. Dies hier ist nur ein Beispiel, wie Zitate aussehen könnten. Genaue Vorgaben sollten man mit seinem Betreuer abklären.

Eine relativ einfache Möglichkeit für ein Literaturverzeichnis, auf das man aus dem Text auch verweisen kann, ist die Nutzung einer Tabelle. Man legt also zunächst eine zweispaltige Tabelle an. Die erste Spalte beinhaltet dabei die Kürzel der Literaturstellen, etwa [Darwin, 1859], die zweite Spalte die eigentliche Quellenangabe, etwa

Darwin, Charles: On the Origin of Species by Means of Natural Selection, or the Preservation of Favoured Races in the Struggle for Life.
John Murray, London, 1859.

Die Verwendung einer Tabelle hat zwei Vorteile:

  • Die eigentlichen Quellenangaben stehen exakt untereinander.
  • Man kann die Tabelle auch im Nachhinein noch leicht automatisch sortieren lassen.

Damit die Tabelle aber nicht ganz wie eine Tabelle aussieht, kann man die Rahmenlinien unsichtbar machen
(Tabelle | Tabelleneigenschaften | Umrandung).

Um nun ein einheitliches Zitieren dieser Stelle aus der Arbeit heraus zu ermöglichen, kann man folgendermaßen vorgehen:

  • Man markiert das Kürzel (etwa [Darwin, 1858]).
  • Einfügen | Querverweis ...
  • Auswahl von Referenz setzen
  • Wahl eines sinnvollen Namens bei Name, allerdings ohne Klammern und Kommas, also z.B. Darwin1859.
  • Einfügen

Nun kann man überall im Text diese Quelle zitieren, indem man nacheinander durchführt:

  • Einfügen | Querverweis...
  • Referenz einfügen
  • Auswahl des entsprechenden Querverweises
  • Auswahl von Referenztext
  • Einfügen

Wird später das Textdokument als PDF-Datei exportiert, kann man innerhalb dieser Datei dann auch direkt aus dem Text zum Eintrag des Literaturverzeichnisses springen.

Eine Beispielarbeit

Eine (nicht ganz ernst zu nehmende) Arbeit über das Pfälzische Nationaltier, die Elwetritsche, findet sich hier.

An die PDF-Datei sind Kommentare angeheftet, die sich auf die technischen, aber auch auf die formalen Kriterien einer solchen Arbeit beziehen. Diese Kommentare werden am besten dargestellt, wenn man den freien PDF-Betrachter PDF-XChange-Viewer zum Betrachten der Datei verwendet.

Vorsicht
Die Arbeit spiegelt die Vorgaben des Autors in Bezug auf Facharbeiten wieder, die im Rahmen seines Physikunterrichts galten. Andere Lehrer oder Dozenten können durchaus andere Standards setzen. Es wird DRINGEND EMPFOHLEN, sich im Vorfeld mit den Betreuern über Standards abzusprechen.


Achtung
Diese Seite ist derzeit im Aufbau. Bei Fehlern, Unklarheiten oder Änderungsvorschlägen bitte E-Mail an Peter Dauscher

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