Typografie-Tipps

Aus ZUM-Unterrichten

Einige Faustregeln der Textgestaltung

Worum geht's

Wer einen Text schreibt, möchte - im Allgemeinen - dass dieser gut lesbar ist und schön aussieht. Das hängt dann meistens von der Handschrift ab!

Wenn ein Text getippt wird, d.h. auf einer Tastatur entsteht, dann gilt es auf andere Dinge zu achten: Den Schrifttyp, die Schriftgröße, die Farbe, die Anordnung auf dem Blatt oder dem Bildschirm, die Abstände von Buchstaben und Zeilen usw. Es geht also um Typografie und Layout und dafür gibt es einige Erfahrungswerte und Regeln.


Serifen sind "feine Abstriche" an den Buchstabenenden, die vermutlich durch die Meiseltechnik für römische Monumentalinschriften entstanden sind. Serifenschriften (Times, Garamond, Palatino, ...) gelten als lesefreundlich (darum in Tages- und Wochenzeitungen und Buchdruck vorherrschend)

Serifenlose - also schnörkellose - Schriften wie Arial, Futura, Helvetica oder Verdana eignen sich (auf Papier!) für Überschriften und Hervorhebungen.

So wenig verschiedene Schriften wie möglich verwenden: Eine für die Überschriften, eine als "Brot"-Schrift und eine charakteristische Schrift fürs Titelblatt.

Zierschriften sind solche, deren Buchstaben besonders kunstvoll gestaltet wurden, die aber - als Text geschrieben - nicht sehr lesefreundlich sind. Sie eignen sich z.B. für Intitialen (das sind einleitende Buchstaben wie auf diesem Blatt) oder aus dem Rahmen fallende Überschriften.

Sei sparsam mit Farben! Keine größeren Textmengen in Farbe, und beachte die Hell-Dunkel-Kontraste.

Unterstreichen ist eine überholte Form der Hervorhebung (aus der Schreibmaschinenzeit!), besser ist Fett- oder Kursiv-Druck oder KAPITÄLCHEN.

Kästen, Rahmen und Tabellen mit dicken Rändern machen schnell einen kleinkarierten Eindruck, darum: Kampf dem Kästchenwesen. Es stammt aus der Urzeit der Elektronischen Datenverarbeitung und ist mittlerweile ein ziemlich altmodisches Mittel der Seitengestaltung. Moderner ist es, zur Hervorhebung Texte mit Farbflächen zu unterlegen.

Zeilen bzw. Textspalten sollte nicht mehr als 60 Zeichen enthalten, breitere Zeilen ermüden den Leser und erschweren das Auffinden der nächsten Zeile. Lösung: Breitere Seiten-Ränder und/oder Zweispalten-Satz.

Die untere Grenze ist 30 Zeichen pro Zeile.

Bei geringer Spaltenbreite (30 Zeichen und weniger) sollte linksbündiger Flattersatz gewählt werden, das vermeidet die zerdehnten Zwischenräume, die im Blocksatz entstehen können.

Anregungen sind entnommen C.D.Khazaeli: „Crashkurs Typo und Layout", Rowohlt 1998


Beachte

Was für das Papier gilt, gilt leider nicht für den Bildschirm! Dort sind Serifenschriften schwerer zu lesen und bieten sich stattdessen für Überschriften, Hervorhebungen und Initialen an.

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Aufgabe

Durchforscht einmal eure Lese-Gelegenheiten, wenn ihr ein Buch lest, eine Zeitschrift durchblättert oder wenn ihr im Internet surft.

  1. Wo werden Schriften mit oder ohne Serifen verwendet?
  2. Achtet auch auf Überschriften und Hervorhebungen. Wie wird z.B. zwischen Wichtigem und weniger Wichtigem unterschieden?
  3. Und wie wird mit Farben und Farbflächen gearbeitet? Mit welchen Wirkungsabsichten?