Thomas Hobbes

Aus ZUM-Unterrichten
Leviathan von Th. Hobbes, 1651

Th. Hobbes kurzgefasst

Im "Leviathan" (Kapitel 13) lautet die Ausgangsfrage: Wie ist die Natur des Menschen beschaffen?

Er ist ein Egoist -> bestimmt vom Willen zur Selbsterhaltung und Luststeigerung.

Das ist sein natürliches Recht!

Dieses theoretische Recht auf alles ist aber praktisch ein Recht auf nichts, denn: Er kann nur in Sicherheit leben und seine Wirkungsraum erweitern, wenn er sich gegen die anderen durchsetzt und seine Macht im Konkurrenzkampf erweitert. Dies führt aber zum "Krieg aller gegen alle", der Mensch ist dem Menschen ein Wolf (homo homini lupus est). Im gesellschaftlichen Leben äußert sich dies in Konkurrenz, Misstrauen, Ruhmsucht, Machtbegierde und Gewaltbereitschaft. Die Folge ist

-> beständige Angst vor einem gewaltsamen Tod.
-> Aus der Todesangst aber erwächst die Vernunft: Der Wunsch nach Frieden und Schutz.

Nur die stärkste Leidenschaft, die Todesfurcht, verhilft der Vernunft zum Durchbruch!

Diese Vernunft ist eine "instrumentelle", eine strategische im Dienst des Selbstinteresses.

Diese strategische Vernunft erzwingt die Bereitschaft, auf seine natürlichen Rechte zu verzichten, vorausgesetzt der Verzicht garantiert Ruhe und Sicherheit. Die Lösung besteht in einem

-> Gesellschaftsvertrag.

Dieser beinhaltet:

  1. Verzicht auf die Ausübung des natürlichen Rechts auf alles (aus wohlverstandenem, langfristig kalkulierendem Eigeninteresse)
  2. Delegation der Macht auf den Staat, dieser bekommt ein "Machtmonopol" zugesprochen, mit der Maßgabe, dieses ausschließlich zur Errichtung und Sicherheit von Ordnung für die vertragschließenden Individuen zu handhaben.

Fazit: Die egoistische Natur des Menschen macht ihn zugleich vernünftig und lässt ihn im Sinne seines Eigeninteresses „vernünftig“ handeln.

Unterrichtsmaterial

drei Arbeitsguppen zum Leviathan: Entstehung des Kampfes aller gegen alle, die drei natürlichen Gesetze, der Leviathan, Zeitumfang: 15 Minuten
von Peter von Ruthendorf-Przewoski

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Siehe auch