Stadt im Mittelalter/Markt: Unterschied zwischen den Versionen

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Zentrum der Städte waren neben den Kirchen die Märkte. Diese waren ein wichtiger Umschlagplatz für Waren, die die Hanwerker produzierten, die die Kaufleute von weitherbrachten. Bauern brachten Lebensmittel in die Stadt und kehrten mit ihren Einkäufen heim.
Zentrum der Städte waren neben den Kirchen die Märkte. Diese waren ein wichtiger Umschlagplatz für Waren, die die Handwerker produzierten, die die Kaufleute von weitherbrachten. Bauern brachten Lebensmittel in die Stadt und kehrten mit ihren Einkäufen heim.
 
== Marktordnung ==
 
{{Zitat|#Wir verbieten, Schwerter und Dolche innerhalb  der Stadt zu tragen. Und  so oft Leute getroffen  werden,  die  Schwerter  tragen,  so  oft  werden  sie  der  Stadt  6  Schillinge  und dem Richter 60 Pfennige zahlen.
# Wenn einer (der ein Schwertträgt) kein Geld besitzt, wird ihm die Hand abgeschlagen werden. [...]
# Wucherer<ref> jemand, der zu stark überhöhten Preisen verkauft, siehe {{wpde|Wucher}}</ref> und  Vorkäufer<ref>jemand, der Waren aufkauft, um sie teurer weiterzuverkaufen</ref> verbieten  wir  unter  Strafe  von  5  Pfund  und  erklären  sie außerdem für rechtlos.
# Wir verordnen, 2 ½ Pfund Rindfleisch für einen Schilling zu verkaufen und ebenso viel Hammelfleisch und drei Pfund Ziegenfleisch. Die Leute, die es anders machen, werden der Stadt 6 Schillinge und dem Richter 60 Pfennige zahlen. [...]
# Wir verordnen, dass kein Kauf außerhalb des öffentlichen Marktes stattfindet. [...]
# Lotterbuben<ref>Taugenichts</ref> in  jeder  Art  halten  wir  fern.  Die  Leute,  die  sie  über  eine  Nacht  hinaus beherbergen, verurteilen wir zu 1 Pfund.|Markt- und Gewerbeordnung der Stadt Landshut, 1256 (Auszug)}}


== Interaktives Quiz ==
== Interaktives Quiz ==
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== text ==
{{Stadt im Mittelalter}}
Die auf diesen Märkten zum Verkauf angebotenen Artikel sind meist Kunsthandwerkswaren. Typische Waren sind z. B. Kräuter, Felle, Lederwaren, Keramik, Schmuck, Hieb- und Stichwaffen, Bögen und mittelalterliche Kostüme. Auf einigen Veranstaltungen finden sich Anbieter von mittelalterlicher Artefakte. Kunsthandwerker, die das Schmiedehandwerk vorführen, sind zum Teil ebenso zu finden wie Glasbläser, die Glasperlen herstellen, Weber und Künstler, die aus Speckstein Töpfe und Skulpturen erstellen, wie ehemals die Wikinger.
 
Neben der Musik gibt es auch Darbietungen, die von Theater über Erzählungen bis zu Akrobatik, Schwertkämpfen und Feuerspucken reichen. Häufig ist auch ein Hofnarr und einige Künstler und Darsteller.
 
Im Jahr 2010 wurden in einem Veranstaltungskalender allein in Deutschland bis Mai 686 Mittelaltermärkte verzeichnet,] für das gesamte Jahr 2009 waren es 903. Im Jahr 2004 waren es hingegen erst rund 300.
 
Dieser Anstieg hängt sowohl mit dem zunehmenden Interesse des Publikums als auch mit dem Anwachsen der Zahl der Besticker zusammen. Neben den inhaltlichen Motiven, also dem Feilbieten von als mittelalterlich wahrgenommenen Waren in entsprechender Umgebung, kommt hinzu, dass sich mit diesen Märkten Verkaufszeiten erschließen, die ansonsten aufgrund gesetzlicher Regelungen nicht in Frage kommen, wie etwa Sonn- und Feiertage. Darüber hinaus können Plätze beschickt werden, die sich ganz überwiegend in häufig  Innenstadtlagen befinden.
 
Seit 2010 sind aber die Zahlen der Veranstaltungen in Deutschland leicht rückläufig und fanden hier mit rund 1000 Veranstaltungen ihren bisherigen Höhepunkt.
 
Auch heute kann man sich bei Mittelalter Märkten in manchen Städten noch beteiligen oder besuchen.

Version vom 19. Februar 2019, 15:20 Uhr

Zentrum der Städte waren neben den Kirchen die Märkte. Diese waren ein wichtiger Umschlagplatz für Waren, die die Handwerker produzierten, die die Kaufleute von weitherbrachten. Bauern brachten Lebensmittel in die Stadt und kehrten mit ihren Einkäufen heim.

Marktordnung

Zitat
#Wir verbieten, Schwerter und Dolche innerhalb der Stadt zu tragen. Und so oft Leute getroffen werden, die Schwerter tragen, so oft werden sie der Stadt 6 Schillinge und dem Richter 60 Pfennige zahlen.
  1. Wenn einer (der ein Schwertträgt) kein Geld besitzt, wird ihm die Hand abgeschlagen werden. [...]
  2. Wucherer[1] und Vorkäufer[2] verbieten wir unter Strafe von 5 Pfund und erklären sie außerdem für rechtlos.
  3. Wir verordnen, 2 ½ Pfund Rindfleisch für einen Schilling zu verkaufen und ebenso viel Hammelfleisch und drei Pfund Ziegenfleisch. Die Leute, die es anders machen, werden der Stadt 6 Schillinge und dem Richter 60 Pfennige zahlen. [...]
  4. Wir verordnen, dass kein Kauf außerhalb des öffentlichen Marktes stattfindet. [...]
  5. Lotterbuben[3] in jeder Art halten wir fern. Die Leute, die sie über eine Nacht hinaus beherbergen, verurteilen wir zu 1 Pfund.
    Markt- und Gewerbeordnung der Stadt Landshut, 1256 (Auszug)

Interaktives Quiz

Manche Märkte hatten jeden Tag offen; andere fanden nur einmal im Jahr statt (Jahrmarkt).

  1. jemand, der zu stark überhöhten Preisen verkauft, siehe WucherWikipedia-logo.png
  2. jemand, der Waren aufkauft, um sie teurer weiterzuverkaufen
  3. Taugenichts