Protokolle: Unterschied zwischen den Versionen

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==Wozu==
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{{Box||Protokolle sind „formalisierte lineare Texte“, wie es in den „Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss“ (2003) der KMK heißt, und dienen der <u>Informationsverschriftlichung</u> (BW-Bildungsplan 2016)
{{Box||Protokolle sind <u>„formalisierte lineare Texte“</u>, wie es in den „Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss“ (2003) der Kultusministerkonferenz (KMK) heißt, und dienen der <u>Informationsverschriftlichung</u> (BW-Bildungsplan 2016)


Unterrichtsprotokolle können sehr nützlich sein: Sie ermöglichen den '''Schülern''' den Anschluss an die vorangegangenen Stunden. Dies ist vor allem bei Doppelstunden angebracht. Der '''Lehrkraft''' können sie Informationen darüber vermitteln, wie und in welchem Umfang Unterrichtsprozesse und -ergebnisse verstanden wurden.
Unterrichtsprotokolle können sehr nützlich sein: Sie ermöglichen den '''Schülern''' den Anschluss an die vorangegangenen Stunden. Dies ist vor allem bei Doppelstunden angebracht. Der '''Lehrkraft''' können sie Informationen darüber vermitteln, wie und in welchem Umfang Unterrichtsprozesse und -ergebnisse verstanden wurden. Schließlich können sie zur Vorbereitung auf Leistungsmessungen hilfreich sein.


Die Grundfrage für den/die Protokollanten muss lauten:  
Die Grundfrage für den/die Protokollanten muss lauten:  

Version vom 13. Juni 2019, 12:08 Uhr

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Wozu

Protokolle sind „formalisierte lineare Texte“, wie es in den „Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Mittleren Schulabschluss“ (2003) der Kultusministerkonferenz (KMK) heißt, und dienen der Informationsverschriftlichung (BW-Bildungsplan 2016)

Unterrichtsprotokolle können sehr nützlich sein: Sie ermöglichen den Schülern den Anschluss an die vorangegangenen Stunden. Dies ist vor allem bei Doppelstunden angebracht. Der Lehrkraft können sie Informationen darüber vermitteln, wie und in welchem Umfang Unterrichtsprozesse und -ergebnisse verstanden wurden. Schließlich können sie zur Vorbereitung auf Leistungsmessungen hilfreich sein.

Die Grundfrage für den/die Protokollanten muss lauten:

Was haben wir gelernt ? und nicht: Was haben wir in der letzten Stunde gemacht ?
Auf welchem Wege sind wir zu diesem Ergebnis, zu dieser Erkenntnis gelangt?

Arten von Protokollen

„Mit einem Verlaufsprotokoll (auch ausführliches Protokoll oder Verhandlungsprotokoll genannt) wird besonderes Gewicht auf den Gesprächsverlauf, den Prozess der Meinungsbildung, den Entscheidungsprozess und die Ergebnisse gelegt. Es eignet sich daher besonders dann, wenn kontroverse Standpunkte und ggf. ihre Beteiligung bei der Entscheidungsfindung dokumentiert werden sollen.“
„Das Ergebnisprotokoll legt, wie schon aus seiner Bezeichnung hervorgeht, bei der Niederschrift besonderes Gewicht auf die Dokumentation der Ergebnisse (Entscheidungen, Abstimmungen, Vereinbarungen ...), die bei einem Gespräch (Besprechung, Diskussion, Sitzung, Veranstaltung ...) herausgekommen sind. Es ist daher natürlich auch kürzer als ein Verlaufsprotokoll und eignet sich besonders für längere Gespräche.“

Quelle: teachsam.de

Ein Versuchsprotokoll beschreibt die Durchführung eines wissenschaftlichen Experiments und dokumentiert Beobachtungen sowie eventuelle Ergebnisse.

Quelle: Wikipedia-Artikel Stand 13.6.19

Formalia

Im Protokollkopf: Klasse bzw. Kurs, Datum der Unterrichtsstunde(n), Thema und Unterrichtsziel, Protokollant.

Protokollkopf.png

Ein Protokoll wird im Allgemeinen im Präsens abgefasst. Präteritum ist auch möglich.

Die mehr oder weniger stark verkürzte Wiedergabe der Beiträge findet in indirekter Rede statt, im Normalfall Konjunktiv I, Konjunktiv II nur, wenn der Konjunktiv I vom Indikativ nicht zu unterscheiden ist.

Ergebnisse, Zusammenfassungen oder Beschlüsse sollen hervorgehoben werden.

Tipps und Erfahrungen

Mündliche Protokolle zu Stundenbeginn schaffen Rituale und Erwartbarkeit, wofür Schüler/innen meistens dankbarer sind als für gut gemeinte Überraschungseffekte.

Es kann nützlich sein, zwei Schüler zusammen das Protokoll erstellen zu lassen.

Für den Deutschunterricht sind Verlaufsprotokolle besser als Ergebnisprotokolle. Der Fokus sollte auf den Lernschritten und der Erarbeitung von Ergebnissen liegen. Die Schüler sollen den Plan der Lehrkraft nachvollziehen und gegebenenfalls reflektieren können.

Nicht jede (Doppel-)Stunde ist sinnvoll protokollierbar, darüber entscheidet die Lehrkraft am besten vorher, notfalls auch spontan im Verlauf der Stunde.

Die Besprechung von Protokollen sollte sich auf wesentliche, klärungsbedürftige Aspekte beschränken und sollten nicht zu längeren Rückblicken und nachträglichen Nachbesserungen führen.

Digitale Protokoll-Pools

Dank digitaler Medien können verschriftlichte Protokolle in einer Cloud gespeichert und für später zugänglich erhalten werden.

Das ist sehr sinnvoll im Hinblick auf Leistungsmessungen aller Art (Klausuren, Abschlussprüfungen ...) und die _möglichst selbstständige_ Vorbereitung dafür.

Das erspart Kopierkosten und Papieraufwand, mit dem Schülerinnen und Schüler sowieso schon zu kämpfen haben.

Dann dürfen diese Protokolle aber keine Fehler enthalten! Dafür hat letztenendes die Lehrkraft zu sorgen

Protokolle als Teil der Leistungsmessung

Sollen Protokolle (schriftlich oder mündlich) Teil der Leistungsmessung sein, dann muss gewährleistet sein, dass im gegebenen Zeitraum (Halbjahr oder Schuljahr) jeder/jede drankommt und die Kriterien klar sind.

Die ersten Protokolle sollen von der Bewertung ausgenommen werden und zur Klärung der erwarteten Standards dienen.

Ein wichtiges Qualitäts-Kriterium - neben der inhaltlichen Richtigkeit - ist, in wie weit der protokollierte Unterricht auch Monate später noch verstehbar/nachvollziehbar ist.

Spiegelstrich-Listen und bloße Aufzählungen von Ereignissen oder Beiträgen nicht dafür wenig geeignet, da die Kontexte und logischen Zusammenhänge sich mit zeitlichem Abstand nicht mehr rekonstruieren lassen.

Die schriftlichen Protokolle müssen - als Dokumente - aufbewahrt werden.

Siehe auch