Märchen

Aus ZUM-Unterrichten

Ist das ein Märchen?

1. Vorüberlegungen

Was wollen wir erreichen, was sollen die Schüler am Ende können?

2. Vorwissen erfragen, Kenntnisse erweitern, Fragen aufstellen:

Die Schülerinnen und Schüler
  1. tauschen ihre Erinnerungen und ihr Wissen aus: Welche Märchen kennst Du? Welches hat Dir besonders gut gefallen? Hast Du ein Lieblingsmärchen? Dazu interviewen sie sich gegenseitig und machen sich Notizen.
  2. machen Entdeckungen bei einigen Klassenkameraden, dass die ganz andere Märchen kennengelernt haben. Diese lassen sie sich erzählen und erklären und machen sich Aufschriebe für eine Nacherzählung.
  3. versuchen, Merkmale von Märchen herauszuarbeiten und mit anderen Erzählungen zu vergleichen, z.B. Fabeln oder Heldensagen. Dazu erstellen sie eine Merkmalsliste, vielleicht sogar eine Mindmap. [Oder sie machen eine Vergleichstabelle, das ist aber nicht so einfach.]
Märchen
  1. Sie erzählen von merkwürdigen Begebenheiten aus vergangenen Zeiten.
  2. Sie spielen sich an nicht näher bestimmten Orten oder Gegenden ab.
  3. Wunder und Zauber sind das Normale,
  4. ebenso alle Arten von phantastischen Gestalten.
  5. Die Märchenhelden und -heldinnen müssen sich einer schwierigen Aufgabe unterziehen.
  6. Oft streitet das Gute gegen das Böse.

3. Kevin / Mandy hat ein Märchen geschrieben

...und zeigt es stolz der Deutschlehrerin. Es geht so:

Märchen
Es war einmal ein armes Mädchen, das hatte rote Haare und viele Sommersprossen und lebte mit seiner Mutter allein im Vorort einer sehr großen Stadt.
Eines Tages, es war ein Montag, ging es alleine im Stadtwald Flaschen sammeln. Die lagen noch vom Party-Feiern am Wochenende herum. Da begegnete ihr ein schöner junger Prinz auf seinem flotten Motorrad. Es war eine voll coole Harley-Davidson.
Der sah das Mädchen und ihm gefielen ihre roten Haare und Sommersprossen so sehr, dass er sie fragte, ob sie seine Frau werden wolle.
Da überlegte das Mädchen nicht lange und sagte: Ja.
Und sie fuhren zusammen auf sein Schloss und lebten dort glücklich und zufrieden bis zum Ende.

4. Nachdem die Lehrerin das gelesen hatte,

kratzt sie sich ein wenig hinterm Ohr, wiegt den Kopf hin und her und sagt dann:

„Hm, ich weiß nicht, ob das schon ein Märchen ist …?“

Kevin/Mandy sagt: Ja, klar!

Weil ...

Die Lehrerin zögert und sagt dann?

Weil ...
Finde Gründe, die dafür und dagegen sprechen und mache Notizen!
Schreibe dann einen Dialog zwischen Kevin/Mandy und der Lehrerin.

5. Jetzt ist es höchste Zeit

... für eine neue Version des Märchens.

Nehmt Kevins Einleitungssatz als Ausgangspunkt und schreibt dann nach euren Vorstellungen weiter.
Berücksichtigt die Dafür-Dagegen-Gründe aus euren Notizen und Dialogen.

6. Auswertung

in Kleingruppen mit Kriterienkatalog und/oder Textlupe.

7. Genug geschrieben

jetzt wird wieder gelesen!

Siehe auch