Luftkreisläufe/Monsunzirkulation: Unterschied zwischen den Versionen

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Version vom 20. April 2019, 04:49 Uhr

Luftkreislauf-Monsun.gif

Das jahreszeitlich (arabisch mausim = Jahreszeit) wechselnde Windsystem in SO-Asien heißt Monsun. Der Monsun Indiens ist ein Sonderfall der Passatzirkulation, der Monsun in O-Asien (z.B. Japan) hat andere Entstehungsursachen.

Der Begriff Monsun bezeichnet in Indien verschiedene Sachverhalte:

  1. Der Monsun als jahreszeitlich wechselndes, beständiges Windsystem:
    winterlicher NO-Monsun und sommerlicher SW-Monsun.
  2. Der Monsun als Stauniederschlag an den Gebirgen,z.B. an den Westghats im Sommer.
  3. Der Monsun als Zenitalregen bzw. als wandernde ITC

Zu 1.: Der indische Monsun ist ein Sonderfall der tropischen Passatzirkulation. Die ITC wird über Indien im Sommer besonders weit nach Norden verschoben. Ursache ist die große Landmasse Asiens, die sich im Sommer sehr stark erwärmt. Damit verschiebt sich der Tropopausenknick zwischen tropischer und subtropischer Luft weit nach Norden (Tibet). Der Subtropenjet liegt deshalb in Asien im Nord-Sommer weiter nördlich als über Afrika oder Amerika. Gleiches gilt für die Lage des sommerlichen Wärmeäquators. Er verschiebt sich über dem Land rascher nach Norden als über dem indischen Ozean. Somit kommt es zu einer weit nördlich ausgelenkten ITC über Indien. Der Passat erfährt damit über Indien folgende Abwandlung:

Im Nord-Winter strömt der NO-Passat als NO-Monsun von N-Indien zur ITC südlich des Äquators. Dieser NO-Monsun ist trocken und kühl.

Im Nord-Sommer wandert die ITC mit dem Sonnenstand über dem indischen Subkontinent bis ins Ganges-Tiefland. Der SO-Passat, kommend vom südlichen Subtropenhoch über dem indischen Ozean, wird beim Überqueren des Äquators von der Corioliskraft nach rechts abgelenkt. Damit wird der SO-Passat in Indien zum SW-Monsun. Die Lage der ITC ist in extremer Weise von den Meerestemperaturen im indischen Ozean abhängig.

Zu 2.: Der sommerliche SW-Monsun bringt sehr feuchte Luft vom warmen indischen Ozean. Trifft dieser SW-Wind auf Gebirge, so gibt es intensiven Steigungsregen. Sri Lanka und die Westghats in Indien sind die besten Beispiele. Im Lee der Gebirge ist es dann allerdings in dieser Zeit besonders trocken.

'Zu 3.:Die wandernde ITC ist von intensiven Zenitalregenfällen begleitet. Für das flache Land sind Ankunft und Verweildauer der ITC von entscheidender Bedeutung, da während des ganzen Jahres nur die ITC Niederschläge bringt. Die Rückkehr der ITC im September in Richtung Äquator ist oft von einer Aufspaltung der ITC in einen nördlichen und einen südlichen Ast gekennzeichnet. Wegen der sehr hohen Meerestemperaturen im indischen Ozean baut sich im September am Äquator eine zweite ITC auf während die nördliche ITC über N-Indien allmählich verschwindet. Dies bedeutet, dass für viele Gebiete Indiens die ITC nur einmal im Jahr Regen bringen kann.