Lehnswesen: Unterschied zwischen den Versionen

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Das '''Lehnswesen''', auch Feudalwesen (→ [[Historische_Stichworte/Lehnsherrschaft|Feudalismus]]) bildete die Grundlage der [[Historische Stichworte/Ständeordnung|mittelalterlichen Gesellschaftsordnung]].
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Das '''Feudalwesen''', auch '''Lehnswesen''' (→ [[Historische_Stichworte/Lehnsherrschaft|Lehnsherrschaft]]) bildete die Grundlage der [[Historische Stichworte/Ständeordnung|mittelalterlichen Gesellschaftsordnung]].
== Unterrichtsideen ==
=== Warum werden freie Bauern im Mittelalter unfrei? ===
{{Aufgabe|# Lies den angegebenen Arbeitstext.
# Fasse zusammen, welche Probleme die Bauern durch den Kriegsdienst hatten.
}}
* [https://www.kinderzeitmaschine.de/mittelalter/fruehmittelalter/lucys-wissensbox/gesellschaft/freie-und-unfreie-bauern/ Freie und unfreie Bauern] (kinderzeitmaschine)


{{Zitat|
{{Aufgabe|# Arbeite die Aufgaben durch.
# Überprüfe im Video, ob Du alles verstanden hast.
# Bearbeite die interaktiven Aufgaben.}}


An den großmächtigen Herrn&hellip; Da es allen wohlbekannt ist, dass ich nichts habe, womit ich mich ernähren und bekleiden kann, habe ich mich an eure Mildtätigkeit gewandt und aus freiem Willen die Entscheidung getroffen, dass ich mich in euren Schutz übergebe.
== Lehnsherrschaft ==
=== Ausgangslage ===
[[Reisekönigtum]] &rarr; König zieht von Pfalz zu Pfalz
* spricht Recht
* erhebt Steuern
* führt Krieg


Dies habe ich getan, allerdings unter der Voraussetzung, dass ihr mich mit Nahrung und Kleidung unterstützen und mir helfen müsst in dem Maße, wie ich euch zu dienen und mir damit ein Anrecht zu erwerben vermag. Dementsprechend muss ich, solange ich lebe, im freien Stand euch Dienst und Gehorsam leisten.|Vertragsformular eines Mannes, der durch den Kriegsdienst verarmte}}
{{Aufgabe|Überlege, wer in der Abwesenheit des Königs das Land regiert.}}


=== Lehnsherrschaft ===
=== Lösung ===
König gibt Land + Ämter als Lehen („Leihgabe “ ) an Vasall (adeliger Lehensmann)
[[Datei:Lehnspyramide.svg|600px|]]
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=== Hommage ===
[[File:Hommage au Moyen Age - miniature.jpg|thumb|left|400px]]
[[File:Louis I of Naples - Order of the Knot.jpg|thumb|400px|Graf Roland verspricht Karl dem Großen die Treue]]
[[File:Louis I of Naples - Order of the Knot.jpg|thumb|400px|Graf Roland verspricht Karl dem Großen die Treue]]
;Lehensverhältnisse
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[[Bild:Lehensverhältnis.gif|center|500px]]
 
{{#ev:youtube|-9qf8spzcsc}}
 
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=== Villikation ===
=== Villikation ===
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== Interaktive Quizze ==
== Interaktive Quizze ==
=== Das Lehnswesen ===
=== Das Lehnswesen ===
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Unter Lehen verstand man ein weltliches Gut wie ein ''Stück Land'' (mit Gebäuden), ein ''politisches Amt'' oder ''ein Recht'' (zu fischen, jagen, Steuern einzutreiben). Der ''Eigentümer''(Lehnsherr) gab dieses Lehen unter der Bedingung gegenseitiger ''Treue'', in den zumeist erblichen Besitz des Berechtigten, der dadurch zum ''Lehnsmann'' wurde.
Unter Lehen verstand man ein weltliches Gut wie ein ''Stück Land'' (mit Gebäuden), ein ''politisches Amt'' oder ''ein Recht'' (zu fischen, jagen, Steuern einzutreiben). Der ''Eigentümer''(Lehnsherr) gab dieses Lehen unter der Bedingung gegenseitiger ''Treue'', in den zumeist erblichen Besitz des Berechtigten, der dadurch zum ''Lehnsmann'' wurde.


Der Lehnsmann oder ''Vasall'' wurde nun zum ''Besitzer'' des Lehens. Die vom geforderte Treue sollte sich in ''militärischer und politischer Unterstützung'' ausdrücken.
Der Lehnsmann oder ''Vasall'' wurde nun zum ''Besitzer'' des Lehens. Die vom ''Lehnsherrn'' geforderte Treue sollte sich in ''militärischer und politischer Unterstützung'' ausdrücken.


Sprachlich hängt der Ausdruck ''„Lehen“'' mit „leihen“ zusammen, bedeutet also so viel wie „geliehenes Gut“ (vgl. heute ''„Darlehen“'').
Sprachlich hängt der Ausdruck ''„Lehen“'' mit „leihen“ zusammen, bedeutet also so viel wie „geliehenes Gut“ (vgl. heute ''„Darlehen“'').
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=== Hommage ===
=== Hommage ===
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Sichtbarer Ausdruck der ''Ergebenheitshandlung'' war das Einlegen der Hände in die des ''Lehnsherrn'' (''Handgang'' – vergleichbar mit dem heutigen Handschlag, allerdings bringt der Handgang ein hierarchisches Verhältnis zum Ausdruck).
Sichtbarer Ausdruck der ''Ergebenheitshandlung'' war das Einlegen der Hände in die des ''Lehnsherrn'' (''Handgang'' – vergleichbar mit dem heutigen Handschlag, allerdings bringt der Handgang ein hierarchisches Verhältnis zum Ausdruck).
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== Weblinks ==
== Weblinks ==

Version vom 12. Juni 2022, 16:45 Uhr


Das Feudalwesen, auch Lehnswesen (→ Lehnsherrschaft) bildete die Grundlage der mittelalterlichen Gesellschaftsordnung.


Aufgabe
  1. Arbeite die Aufgaben durch.
  2. Überprüfe im Video, ob Du alles verstanden hast.
  3. Bearbeite die interaktiven Aufgaben.

Lehnsherrschaft

Ausgangslage

Reisekönigtum → König zieht von Pfalz zu Pfalz

  • spricht Recht
  • erhebt Steuern
  • führt Krieg


Aufgabe
Überlege, wer in der Abwesenheit des Königs das Land regiert.

Lösung

König gibt Land + Ämter als Lehen („Leihgabe “ ) an Vasall (adeliger Lehensmann) Lehnspyramide.svg

Hommage

Hommage au Moyen Age - miniature.jpg
Graf Roland verspricht Karl dem Großen die Treue




Villikation

Villikationssystem
Villikationssystem.jpg


Interaktive Quizze

Das Lehnswesen

Setze die passenden Begriffe ein.

Unter Lehen verstand man ein weltliches Gut wie ein Stück Land (mit Gebäuden), ein politisches Amt oder ein Recht (zu fischen, jagen, Steuern einzutreiben). Der Eigentümer(Lehnsherr) gab dieses Lehen unter der Bedingung gegenseitiger Treue, in den zumeist erblichen Besitz des Berechtigten, der dadurch zum Lehnsmann wurde.

Der Lehnsmann oder Vasall wurde nun zum Besitzer des Lehens. Die vom Lehnsherrn geforderte Treue sollte sich in militärischer und politischer Unterstützung ausdrücken.

Sprachlich hängt der Ausdruck „Lehen“ mit „leihen“ zusammen, bedeutet also so viel wie „geliehenes Gut“ (vgl. heute „Darlehen“).

Hommage

Setze die passenden Begriffe ein.

Eine Hommage ist eine Huldigung des Vasallen, „homo“, gegenüber dem Lehnsherrn, „dominus“). Es handelte sich dabei um einen öffentlichen Ehrenerweis und eine symbolische Bestätigung des Vasallenvertrages, der zwischen zwei freien Männern geschlossen worden war.

Sichtbarer Ausdruck der Ergebenheitshandlung war das Einlegen der Hände in die des Lehnsherrn (Handgang – vergleichbar mit dem heutigen Handschlag, allerdings bringt der Handgang ein hierarchisches Verhältnis zum Ausdruck).


Weblinks