Geschichte des Volkes Israel/Gründung des Staates Israel

Aus ZUM-Unterrichten
< Geschichte des Volkes Israel
Version vom 29. April 2019, 13:26 Uhr von Matthias Scharwies (Diskussion | Beiträge) (typo)
(Unterschied) ← Nächstältere Version | Aktuelle Version (Unterschied) | Nächstjüngere Version → (Unterschied)

Aufgaben und Material zur Gruppenarbeit "Geschichte des Volkes Israel"


Aufgabe
  1. Nennt Gründe, warum ein eigener Staat für das jüdische Volk so wichtig war.
  2. Erläutert kurz die Zusammenhänge der Staatsgründung!
  3. Formuliert Stichpunkte, die eure Mitschüler zur Staatsgründung Israels im Hefter stehen haben sollten (maximal 3)!

Material

Das Land Zion

„Zion“ war zunächst der Name für einen der sieben Hügel in Jerusalem und einer auf ihm gelegenen Burg; später wurde der Begriff zur Bezeichnung für das „Heilige Land“. Der „Zionismus“ ist eine jüdische Bewegung Ende des 19. Jahrhunderts, dessen Ziel die Schaffung eines eigenständigen jüdischen Staates auf dem Gebiet Palästinas war.

Antijudaismus und Antisemitismus in Europa

Die Auffassung vom „verdorbenen“ Juden war seit dem frühen Mittelalter weit verbreitet und die Vorstellung vom „ausbeutenden“ Juden zu Beginn des 20. Jahrhunderts in der Gesellschaft tief verwurzelt – nicht zuletzt aufgrund des Umstandes, dass Juden in den vergangenen Jahrhunderten von zahlreichen Berufszweigen ausgeschlossen waren und ihnen oftmals nur Geldgeschäfte erlaubt waren. In der mittelalterlichen Ständegesellschaft wurden die Juden als Bürger nur geduldet, aber nicht akzeptiert. Man wies ihnen Gettos zu (erstmals 1531 in Venedig), wo sie isoliert und in ihrer wirtschaftlichen Tätigkeit eingeschränkt leben mussten. In osteuropäischen Ländern kam es ab 1880 zunehmend zu Gewaltverbrechen gegen Juden. Seither setzte eine europäische Auswanderungswelle von Juden aus Osteuropa ins „Heilige Land Zion“ ein. In der Zeit des Nationalsozialismus (1933-1945) erfolge die versuchte Vernichtung des europäischen Judentums. Im Holocaust wurden nahezu 6 Millionen Juden ermordet.

Zionismus

Die Sehnsucht nach einem eigenen jüdischen Staat entstand erstmals nach der Zerstörung des ersten Jerusalemer Tempels durch die Babylonier 587 v.Chr. und in der darauf folgenden Babylonischen Gefangenschaft. Mit ihr verband sich der Wunsch, die eigene Religion friedvoll und ohne Auseinandersetzung mit anderen Völkern auszuüben. Ende des 19. Jahrhunderts wurde Theodor Herzl zum Begründer des politischen Zionismus mit dem konkreten Ziel der Staatsgründung. Nach dem Ende des 2. Weltkrieges brachte Großbritannien die „Palästinafrage“ vor die Vereinten Nationen (UN). Am 29. November 1947 wurde dort die Teilung Palästinas beschlossen – in einen jüdischen und einen palästinensisch-arabischen Staat. Am 14. Mai 1948 rief der jüdische Nationalrat den Staat Israel aus.

Quelle: gekürzt und leicht verändert nach Terhart/Schulze: Weltreligionen, 2006