Ende der DDR/Didaktische Analyse

Aus ZUM-Unterrichten

Dieser Lernpfad soll erarbeiten, wie es zum plötzlichen Mauerfall kommen konnte.

Voraussetzungen

In den Vorstunden sollten die Begriffe Zentralverwaltungswirtschaft wiederholt, bzw und die von Michail Gorbatschow propagierten Begriffe Glasnost und Perestroika eingeführt worden sein.

Inhalt

Der erste Abschnitt soll aufzeigen, wie das Alltagsleben in der DDR aussah. Dabei gibt es einige Probleme:

  1. Statistiken über Konsum und Verdienst sind wenig aussagekräftig
  2. Ost-Produkte wie Rotkäppchensekt sind heute wieder Kult

Deshalb haben wir den Umweg über die Witze gewählt, die ansprachen, was den Menschen auf den Nägeln brannte, sie aber nicht öffentlich zu äußern wagten.

Zitat
Gleichwohl offenbart der politische Witz in totalitären Systemen mitunter Missstände (...) drastischer und unmittelbarer, als ausgefeilte Analysen dies vermögen.
Hans-Georg Wieck, BND-Chef 1985 bis 1990

Auch wenn es nach dem Bauer der Mauer nur noch zu wenigen Verurteilungen aufgrund des Paragraphen 19 "Staatsgefährdende Propaganda und Hetze" gab, drohten Witze-Erzählern reelle oder subjektive Benachteiligungen. Trotzdem war der politische Witz ein Ventil, mit dem Druck und Frust aus dem Alltagsleben entweichen konnte. [1]

Neben den Liquiditätsproblemen der DDR-Wirtschaft, die durch den Milliardenkredit von Franz-Josef Strauss 1983 kurzfristig entschärft wurden, sorgte der Reformkurs von Michail Gorbatschow ab 1985 für eine weitere Verschärfung. Das Jahr 1989 wurde zum Epochenjahr, in dem Polen erste freie Wahlen durchführte und in Ungarn der eisernen Vorhang abgebaut wurde, wenn auch die Grenzen (noch) nicht wirklich geöffnet wurden.

Dies sorgte für eine weiter steigende Unzufriedenheit, die im Sommer 1989 in der Flut von Ausreisen über Ungarn ein erstes Ventil fand. Nach den 40-Jahr-Feiern im Oktober ließen sich die Demonstrationen nicht mehr aufhalten. Ein Reisegesetz war (über)fällig; dass es nach dem Schabowski-Interview so schnell gehen würde, hätte aber auch niemand gedacht.

Das Kapitel über die Wiedervereinigung müsste eigentlich viel ausführlicher behandelt werden. Begriff wie Abwicklung der DDR-Industrie, ein Vergleich der Währungsreform von 1948 mit der Währungsumstellung 1990, etc wäre hier möglich, würden hier aber zu viel sein.

Was wäre wenn …

… es doch zu einer chinesischen Lösung gekommen wäre?

Empfehlenswert ist hier die Dokufiktion Der Dritte WeltkriegWikipedia-logo.png die 1998 vom ZDF unter der Leitung von Guido Knopp gedreht wurde. Das fiktive Szenario beginnt mit einer Entmachtung Michail Gorbatschows durch die Rote Armee nach seinem Besuch bei Erich Honecker im Oktober 1989. Es entwickelt sich über die gewaltsame Niederschlagung von Aufständen in Osteuropa, eine erneute Blockade West-Berlins und eine konventionelle Auseinandersetzung zwischen NATO und Warschauer Pakt auf deutschem Gebiet in einen weltweiten Nuklearkrieg hinein. Die deutsch-amerikanische Koproduktion basiert auf damaligen Krisenplänen von NATO und Warschauer Pakt.


Weblinks