Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Wie man die Laborgeräte nutzt!: Unterschied zwischen den Versionen

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Erhitzen ist eine wichtige Tätigkeit im Labor. Je nach Bedarf, gibt es verschiedene Möglichkeiten etwas zu Erhitzen.
Erhitzen ist eine wichtige Tätigkeit im Labor. Je nach Bedarf, gibt es verschiedene Möglichkeiten etwas zu Erhitzen.


Schnell erhitzt man mit dem '''Bunsenbrenner''', dessen Flamme bei geöffneter Luftzufuhr Temperaturen bis zu 1300°C erreichen können.  
Schnell erhitzt man mit dem '''Bunsenbrenner''', dessen Flamme bei geöffneter Luftzufuhr Temperaturen bis zu 1300°C erreichen können.


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'''Reagenzgläser''' hält man dann häufig direkt in die Flamme des Bunsenbrenners, aber alle anderen Glasgeräte werden, vor allem für längeres Erhitzen, meist nur über einem '''Keramiknetz''' oder einer '''Glaskeramik'''-Platte (Markenname z.B. "Ceran") erhitzt.  
'''Reagenzgläser''' hält man dann häufig direkt in die Flamme des Bunsenbrenners, aber alle anderen Glasgeräte werden, vor allem für längeres Erhitzen, meist nur über einem '''Keramiknetz''' oder einer '''Glaskeramik'''-Platte (Markenname z.B. "Ceran") erhitzt.  
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Natürlich können auch '''Elektroheizplatten''' verwendet werden, die man gut regulieren kann, doch dann braucht das Gefäß einen glatten Boden. Für Rundkolben werden '''Heizpilze''' verwendet, die nur für eine bestimmte Größe von Rundkolben geeignet sind. So wird das Gefäß im unteren Bereich gleichmäßig erhitzt. Siehe Bild unten und zusätzlich eine [http://www.rutka-laborbedarf.de/images/product_images/popup_images/1330_0.jpg andere Form von Heizpilzen], die am Stativ befestigt werden kann.
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== Möglichkeiten zum Kühlen ==
== Möglichkeiten zum Kühlen ==

Version vom 16. Dezember 2017, 07:58 Uhr

In dieser Seite erfährst du einige grundlegenden Informationen dazu, welche Geräte man für was benutzt und wie man das machst. Du wirst nicht alles sofort nutzen können, aber es wäre gut, wenn du dich einigermaßen auskennst, um auch keine Fehler zu machen.

Erhitzen

Erhitzen ist eine wichtige Tätigkeit im Labor. Je nach Bedarf, gibt es verschiedene Möglichkeiten etwas zu Erhitzen.

Schnell erhitzt man mit dem Bunsenbrenner, dessen Flamme bei geöffneter Luftzufuhr Temperaturen bis zu 1300°C erreichen können.


WICHTIG: Gläser schmelzen?

Beim Erhitzen geht es meist darum, dass eine bestimmte Temperatur erreicht werden muss. Was aber im allgemein nicht erwünscht ist, dass die Glasgeräte schmelzen. Wenn du ein Glasmit Inhalt stark erhitzen sollst, bekommst du von deinem Lehrer eine bestimmte Glasart, die hitzebeständiger ist.

Ansonsten kannst du die Temratur am Bunsenbrenner mit Hilfe der Luftzufuhr reduzieren.


Reagenzgläser hält man dann häufig direkt in die Flamme des Bunsenbrenners, aber alle anderen Glasgeräte werden, vor allem für längeres Erhitzen, meist nur über einem Keramiknetz oder einer Glaskeramik-Platte (Markenname z.B. "Ceran") erhitzt.


ACHTUNG beim Erhitzen von brennbaren Stoffen
Zu beachten ist, dass beim Erhitzen von brennbaren Flüssigkeiten kein Bunsenbrenner verwendet werden darf!


Natürlich können auch Elektroheizplatten verwendet werden, die man gut regulieren kann, doch dann braucht das Gefäß einen glatten Boden. Für Rundkolben werden Heizpilze verwendet, die nur für eine bestimmte Größe von Rundkolben geeignet sind. So wird das Gefäß im unteren Bereich gleichmäßig erhitzt. Siehe Bild unten und zusätzlich eine andere Form von Heizpilzen, die am Stativ befestigt werden kann.

Sind zu hohe Temperaturen nicht erwünscht oder muss man gar eine Obergrenze einhalten, so bieten sich folgende Möglichkeiten an:

  • In einem Wasserbad wird das Gefäß indirekt erhitzt. Das umgebende Wasser erreicht höchstens eine Temperatur von 100°C und somit wird auch das Gefäß nicht stärker erwärmt.
  • Statt Wasser kann man auch Öl nehmen und hat dann ein Ölbad, das (je nach Art) bei etwa 300°C siedet. Allerdings darf das Öl nicht verdampfen, weshalb ein Thermometer die Temperatur kontrollieren sollte.
  • Für höhere Temperaturen kann man zur Übermittlung der Wärme auch Sand oder Graphit-Staub verwenden.


ACHTUNG beim Erhitzen von einem Öl/Wasser-Gemisch!
Was man als Hausfrau/Hausmann auch aus der Küche kennt sollte man unbedingt beachten. Erhitzt man öl, das etwas Wasser enthält, so erreicht das Öl schnell Temperaturen über 100°. Das führt zum Verdampfen des Wassers und kann dazu führen, dass das heiße Öl verspritzt wird.

Möglichkeiten zum Kühlen

Das am häufigsten verwendete Kühlmittel ist Wasser. Es wird vor allem verwendet um erhitzte und heiße Gegenstände zu kühlen.


VORSICHT beim Kühlen
Kühlt man ein heißes Glas zu schnell ab kann es platzen und zerbrechen.

Will man tiefere Temperaturen haben, so verwendet gefrorenes Wasser, also Eis. Mit bestimmten Salzen vermischt kann man gefrorenem Wasser auch Temperaturen unter 0°C erreichen. Siehe dazu KältemischungWikipedia-logo.png und Mit Kältemischungen gibt es auch im Sommer Eis

In professionellen Labor wird auch noch gefrorenes Kohlendioxid (Trockeneis) oder flüssiger Stickstoff verwendet. Da beide Stoffe bei Raumtemperatur gasförmig sind, hinterlassen sie keine Verschmutzung, wenn sie verdampft sind.

Abmessen von Flüssigkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Volumina von Flüssigkeiten zu bestimmen.

  • Mit dem Messzylinder ... er ist am flexibelsten, denn er ist leicht befüllbar und man kann mit ihm verschiedene Mengen abmessen.
  • Mit einem Messkolben ... meist ein Flasche mit rundem Bauch und langem Hals. Er hat immer nur einen Messstrich und wird meist zum Ansetzen von Maßlösungen verwendet. Das sind Lösungen mit einer bestimmten Konzentration.
  • Mit einer Messpipette ... vor allem wenn es um kleine Flüssigkeitsmengen geht, nimmt man Pipetten. Mit einem sogenannte Peleusball kann man Flüssigkeiten in den die Pipette ziehen und an der Skala ablesen. Wichtig ist, dass man die Ablesestelle auf Augenhöhe hält. Pipetten sind übrigens meist auf Auslauf geeicht, dass heißt es wird bei der Skala daran gedacht, dass ein Teil der Flüssigkeit beim Herauslaufen drinbleibt. Man darf also nicht pusten oder alles herausdrücken bzw. schütteln.
  • Mit einer Vollpipette ... sie ist für eine bestimmte Menge gedacht, denn sie hat nur einem Messstrich.

Die Bilder können angeklickt werden, um sie größer zu sehen:

Bei der Benutzung ist unbedingt auf zwei Dinge zu achten:

  • Man muss das Gefäß auf Augenhöhe bringen, denn wenn man schräg draufschaut oder das Gefäß schräg hält liest man falsch ab.
  • Man darauf achten, dass man den unteren Rand des "Meniskus" abliest, bei der tiefsten Stelle. Das hat damit zu tun, das das Wasser die Oberflächen benetzt und alle Skalen auf diese Eigenschaft geeicht werden.
  • An einigen Messgeräten, wie etwa der noch nicht erwähnten Bürette, gibt es einen Streifen, der senkrecht von oben nach unten verläuft und das Ablesen erleichtert. Man nennt ihn Schellbach-Streifen (siehe Bild).

Zur Nutzung des Peleusballs:

Ablese-Übung:

  • ... kommt noch