Chemie-Buch I zum Lehrplan in Rheinland-Pfalz/Einführung in die Arbeit im Labor/Wie man die Laborgeräte nutzt!: Unterschied zwischen den Versionen

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* Für höhere Temperaturen kann man zur Übermittlung der Wärme auch '''Sand''' oder '''Graphit'''-Staub verwenden.
* Für höhere Temperaturen kann man zur Übermittlung der Wärme auch '''Sand''' oder '''Graphit'''-Staub verwenden.


 
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Datei:DreifussundErlenmeyer.svg|Erlenmeyerkolben auf Keramikdrahtnetz über Bunsenbrenner
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Bild:Keramikdrahtnetz.jpg|Keramikdrahtnetz
Bild:Keramikdrahtnetz.jpg|Keramikdrahtnetz
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=== Möglichkeiten zum Kühlen ===
=== Möglichkeiten zum Kühlen ===
Das am häufigsten verwendete Kühlmittel ist Wasser. Es wird vor allem verwendet um erhitzte und heiße Gegenstände zu kühlen. '''VORSICHT:''' Kühlt man ein heißes Glas zu schnell ab kann es platzen.  
Das am häufigsten verwendete Kühlmittel ist Wasser. Es wird vor allem verwendet um erhitzte und heiße Gegenstände zu kühlen.
 
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Will man tiefere Temperaturen haben, so verwendet gefrorenes Wasser, also Eis. Mit bestimmten Salzen vermischt kann man gefrorenem Wasser auch Temperaturen unter 0°C erreichen. Siehe dazu {{WP}} [http://de.wikipedia.org/wiki/K%C3%A4ltemischung Kältemischung] und [http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/08_98.htm Mit Kältemischungen gibt es auch im Sommer Eis]
Will man tiefere Temperaturen haben, so verwendet gefrorenes Wasser, also Eis. Mit bestimmten Salzen vermischt kann man gefrorenem Wasser auch Temperaturen unter 0°C erreichen. Siehe dazu {{wpde|Kältemischung|Kältemischung}} und [http://www.chemieunterricht.de/dc2/tip/08_98.htm Mit Kältemischungen gibt es auch im Sommer Eis]


In professionellen Labor wird auch noch gefrorenes Kohlendioxid (Trockeneis) oder flüssiger Stickstoff verwendet. Da beide Stoffe bei Raumtemperatur gasförmig sind, hinterlassen sie keine Verschmutzung, wenn sie verdampft sind.
In professionellen Labor wird auch noch '''gefrorenes Kohlendioxid (Trockeneis)''' oder '''flüssiger Stickstoff''' verwendet. Da beide Stoffe bei Raumtemperatur gasförmig sind, hinterlassen sie keine Verschmutzung, wenn sie verdampft sind.


=== Abmessen von Flüssigkeiten ===
=== Abmessen von Flüssigkeiten ===

Version vom 16. Dezember 2017, 06:54 Uhr

In dieser Seite erfährst du einige grundlegenden Informationen dazu, welche Geräte man für was benutzt und wie man das machst. Du wirst nicht alles sofort nutzen können, aber es wäre gut, wenn du dich einigermaßen auskennst, um auch keine Fehler zu machen.

Erhitzen

Erhitzen ist eine wichtige Tätigkeit im Labor. Je nach Bedarf, gibt es verschiedene Möglichkeiten etwas zu Erhitzen.

Schnell erhitzt man mit dem Bunsenbrenner, dessen Flamme bei geöffneter Luftzufuhr Temperaturen bis zu 1300°C erreichen können. Reagenzgläser hält man dann häufig direkt in die Flamme des Bunsenbrenners, aber alle anderen Glasgeräte werden, vor allem für längeres Erhitzen, meist nur über einem Keramiknetz oder einer Glaskeramik-Platte (Markenname z.B. "Ceran") erhitzt.

Natürlich können auch Elektroheizplatten verwendet werden, die man gut regulieren kann, doch dann braucht das Gefäß einen glatten Boden. Für Rundkolben werden Heizpilze verwendet, die nur für eine bestimmte Größe von Rundkolben geeignet sind. So wird das Gefäß im unteren Bereich gleichmäßig erhitzt. Siehe Bild unten und zusätzlich eine andere Form von Heizpilzen, die am Stativ befestigt werden kann.

Sind zu hohe Temperaturen nicht erwünscht oder muss man gar eine Obergrenze einhalten, so bieten sich folgende Möglichkeiten an:

  • In einem Wasserbad wird das Gefäß indirekt erhitzt. Das umgebende Wasser erreicht höchstens eine Temperatur von 100°C und somit wird auch das Gefäß nicht stärker erwärmt.
  • Statt Wasser kann man auch Öl nehmen und hat dann ein Ölbad, das (je nach Art) bei etwa 300°C siedet. Allerdings darf das Öl nicht verdampfen, weshalb ein Thermometer die Temperatur kontrollieren sollte.
  • Für höhere Temperaturen kann man zur Übermittlung der Wärme auch Sand oder Graphit-Staub verwenden.


ACHTUNG!
Zu beachten ist auch, dass beim Erhitzen von brennbaren Flüssigkeiten kein Bunsenbrenner verwendet werden darf!


Möglichkeiten zum Kühlen

Das am häufigsten verwendete Kühlmittel ist Wasser. Es wird vor allem verwendet um erhitzte und heiße Gegenstände zu kühlen.


VORSICHT beim Kühlen
Kühlt man ein heißes Glas zu schnell ab kann es platzen und zerbrechen.

Will man tiefere Temperaturen haben, so verwendet gefrorenes Wasser, also Eis. Mit bestimmten Salzen vermischt kann man gefrorenem Wasser auch Temperaturen unter 0°C erreichen. Siehe dazu KältemischungWikipedia-logo.png und Mit Kältemischungen gibt es auch im Sommer Eis

In professionellen Labor wird auch noch gefrorenes Kohlendioxid (Trockeneis) oder flüssiger Stickstoff verwendet. Da beide Stoffe bei Raumtemperatur gasförmig sind, hinterlassen sie keine Verschmutzung, wenn sie verdampft sind.

Abmessen von Flüssigkeiten

Es gibt verschiedene Möglichkeiten Volumina von Flüssigkeiten zu bestimmen.

  • Mit dem Messzylinder ... er ist am flexibelsten, denn er ist leicht befüllbar und man kann mit ihm verschiedene Mengen abmessen.
  • Mit einem Messkolben ... meist ein Flasche mit rundem Bauch und langem Hals. Er hat immer nur einen Messstrich und wird meist zum Ansetzen von Maßlösungen verwendet. Das sind Lösungen mit einer bestimmten Konzentration.
  • Mit einer Messpipette ... vor allem wenn es um kleine Flüssigkeitsmengen geht, nimmt man Pipetten. Mit einem sogenannte Peleusball kann man Flüssigkeiten in den die Pipette ziehen und an der Skala ablesen. Wichtig ist, dass man die Ablesestelle auf Augenhöhe hält. Pipetten sind übrigens meist auf Auslauf geeicht, dass heißt es wird bei der Skala daran gedacht, dass ein Teil der Flüssigkeit beim Herauslaufen drinbleibt. Man darf also nicht pusten oder alles herausdrücken bzw. schütteln.
  • Mit einer Vollpipette ... sie ist für eine bestimmte Menge gedacht, denn sie hat nur einem Messstrich.

Die Bilder können angeklickt werden, um sie größer zu sehen:

Bei der Benutzung ist unbedingt auf zwei Dinge zu achten:

  • Man muss das Gefäß auf Augenhöhe bringen, denn wenn man schräg draufschaut oder das Gefäß schräg hält liest man falsch ab.
  • Man darauf achten, dass man den unteren Rand des "Meniskus'" abliest, bei der tiefsten Stelle. Das hat damit zu tun, das das Wasser die Oberflächen benetzt.
  • An einigen Messgeräten, wie etwa der noch nicht erwähnten Bürette, gibt es einen Streifen, der senkrecht von oben nach unten verläuft und das Ablesen erleichtert. Man nennt ihn Schellbach-Streifen (siehe Bild).

Zur Nutzung des Peleusballs:

Ablese-Übung:

  • ... kommt noch