Bodenhistorie/Der Umgang mit dem Boden im 18. Jahrhundert: Unterschied zwischen den Versionen
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{{Zitat|Wallerius: “Daß keine mineralische Erde in die Gewächse mitübergeht, erhellet sich meines Erachtens zur Genüge aus der verschiedenen Natur der Gewächse und der Erde. Weil jede mineralische Erde gar sehr unterschiedlich ist und weil die Erde in Wasser unauflöslich ist, ohne welche Auflösung doch die Erde weder in Bewegung gebracht werden kann, noch weniger in die einzelnen Gefäße ein treten kann.“|}} | {{Zitat|Wallerius: “Daß keine mineralische Erde in die Gewächse mitübergeht, erhellet sich meines Erachtens zur Genüge aus der verschiedenen Natur der Gewächse und der Erde. Weil jede mineralische Erde gar sehr unterschiedlich ist und weil die Erde in Wasser unauflöslich ist, ohne welche Auflösung doch die Erde weder in Bewegung gebracht werden kann, noch weniger in die einzelnen Gefäße ein treten kann.“|}} | ||
Er lehnte die Theorie von der Erdnahrung ab, worin er durch den Übersetzer und Fachmann für Ackerbau [http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/unsere-schaetze/technikgeschichte/oekonomische-encyklopaedie/kruenitz-und-die-enzyklopaedien/ '''Johann Georg Krünitz'''] unterstützt wurde, der diese Theorie ebenfalls als überholt ablehnte. | Er lehnte die Theorie von der Erdnahrung ab, worin er durch den Übersetzer und Fachmann für Ackerbau [http://www.deutsches-museum.de/bibliothek/unsere-schaetze/technikgeschichte/oekonomische-encyklopaedie/kruenitz-und-die-enzyklopaedien/ '''Johann Georg Krünitz'''] unterstützt wurde, der diese Theorie ebenfalls als überholt ablehnte. | ||
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{{Zitat|Krünitz: “Hierdurch (durch die Ausführungen des Professors) fällt der erste und vornehmste Lehrsatz des Jethro Tull, in gleichem des [http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Louis_Duhamel_du_Monceau '''Duhamel Monceau''']<ref>Henri Louis Duhamel du Monceau (* 20. Juli 1700 in Pithiviers[1]; † 22. August 1782 ebenda) war ein französischer Botaniker und Ingenieur. Er gilt als Begründer der Forstbotanik, der Forstbenutzung und der biologischen Holzforschung</ref> und anderer über den Haufen, welche dafür halten, daß die Erde die vornehmste Nahrung der Gewächse sey. Der Wahrheit gemäßer dagegen wird die Meynung des Baco Verulaminis befunden, der nämlich behauptet, daß die Erde der Pflanze bloß zur Stütze diene und vor Hitze und Frost beschütze. Es weis anjetzt ein jeder, daß die Gewächse sowohl durch die Blätter, zu deren Gefäße doch keine Erde gelangen kann, als auch durch die Wurzeln ihre Nahrung erhalten.“|}} | {{Zitat|Krünitz: “Hierdurch (durch die Ausführungen des Professors) fällt der erste und vornehmste Lehrsatz des Jethro Tull, in gleichem des [http://de.wikipedia.org/wiki/Henri_Louis_Duhamel_du_Monceau '''Duhamel Monceau''']<ref>Henri Louis Duhamel du Monceau (* 20. Juli 1700 in Pithiviers[1]; † 22. August 1782 ebenda) war ein französischer Botaniker und Ingenieur. Er gilt als Begründer der Forstbotanik, der Forstbenutzung und der biologischen Holzforschung</ref> und anderer über den Haufen, welche dafür halten, daß die Erde die vornehmste Nahrung der Gewächse sey. Der Wahrheit gemäßer dagegen wird die Meynung des Baco Verulaminis befunden, der nämlich behauptet, daß die Erde der Pflanze bloß zur Stütze diene und vor Hitze und Frost beschütze. Es weis anjetzt ein jeder, daß die Gewächse sowohl durch die Blätter, zu deren Gefäße doch keine Erde gelangen kann, als auch durch die Wurzeln ihre Nahrung erhalten.“|}} | ||
Die Erfindung des Mikroskops war die Voraussetzung dafür, die Pflanzen in | Die Erfindung des Mikroskops war die Voraussetzung dafür, die Pflanzen in | ||
ihrem Aufbau näher unter die Lupe zu nehmen. Wallerius war nicht nur | ihrem Aufbau näher unter die Lupe zu nehmen. Wallerius war nicht nur |
Version vom 13. Mai 2009, 13:57 Uhr
- Sinn und Zweck
- Sicht des Menschen
- Mythen und Riten
- Sicht der Wissenschaft
- im Altertum
- Griechen und Römer als Ackerbauern
- Inkas als Ackerbauern
- im Mittelalter
- in der Neuzeit
- in Ostasien und Europa
Einige Ansichten des Professsor Wallerius über den Boden
Einige Ansichten des Chemikers Wallerius (18.Jahrhundert) sind für uns "fortschrittliche Menschen" des beginnenden 21.Jahrhunders einerseits altertümlich amüsant, zugleich aber auch aktuell. Dabei sind einige Erfahrungsgrundsätze bis in die heutige Zeit hinein gültig, was sich auch an einigen Redewendungen demonstrieren lässt. Wallerius [1]Ausführungen sind ein Beispiel, für frühe Versuche eines Wissenschaftlers, den Boden zu erforschen. Zwischen den traditionellen Ansichten, orientiert an antiken Vorbildern, und den neuen naturwissenschaftlichen Ansätzen nehmen die Betrachtungen des schwedischen Professors eine Mittelstellung ein.
Literatur/
Wallerius beginnt sein Buch mit Anmerkungen im traditonellen Stil seiner Zeit, indem er Cicero und Cato zitiert:
Wissenschaftlichkeit zeichnet sich durch die Reproduzierbarkeit von Versuchsergebnissen aus. Professor Wallerius war vom Sinn und Nutzen von Versuchsanstellungen noch nicht so ganz überzeugt. Er meinte:
Wir würden heute sagen, nur durch Theorie und Praxis können neue Erkenntnisse gewonnen werden. Das war zu Wallerius Zeit im 19. Jahrhundert noch keineswegs selbstverständlich, weil die Wissenschaftler recht häufig Thesen aufstellten, ohne ihre Behauptungen durch Beobachtungen oder Versuche abzusichern. Wallerius beschäftigte sich dann mit der in seiner Zeit aktuellen Erdtheorie, nach der vermutet wurde, daß die Pflanze den Boden direkt als Nahrung aufnehmen sollte. Seine Meinung:
Er lehnte die Theorie von der Erdnahrung ab, worin er durch den Übersetzer und Fachmann für Ackerbau Johann Georg Krünitz unterstützt wurde, der diese Theorie ebenfalls als überholt ablehnte.
Die Erfindung des Mikroskops war die Voraussetzung dafür, die Pflanzen in ihrem Aufbau näher unter die Lupe zu nehmen. Wallerius war nicht nur Theoretiker, sondern er wandte sich direkt an die Landwirte mit guten Ratschlägen, um “Ungemächlichkeiten“ vom Boden abzuwenden. Ein Auszug:
Ob ein Bauer tatsächlich im Winter den Schnee von seinen Feldern abgeräumt hat?
- ↑
Johann Gottschalk Wallerius
Chemische Grundsätze des Ackerbaues
aus dem Lateinischen übersetzt und mit Anmerkungen erläutert von D.Jo.G. Krunitz, Berlin
Verlegt von Arnold Werner, 1764Als Besitzer eines Landgutes bei Alsike, in der heutigen Gemeinde Knivsta, beschäftigte er sich intensiv mit Landwirtschaft. Sein statistisches Werk Observationer vid åkerbruket gjorda i 30 år ("Beobachtungen bei der Landwirtschaft durchgeführt über 30 Jahre", 1747-1777) mit Tabellen zur Aussaatzeit, Erntezeit und Ertrag erklärte seine Erfolge, obwohl einige Höfe der Umgebung gleichzeitig Missernten verzeichneten.
- ↑ Henri Louis Duhamel du Monceau (* 20. Juli 1700 in Pithiviers[1]; † 22. August 1782 ebenda) war ein französischer Botaniker und Ingenieur. Er gilt als Begründer der Forstbotanik, der Forstbenutzung und der biologischen Holzforschung