Benutzer:Matthias Scharwies/neolithische Revolution

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Jäger und Sammler

Als Altsteinzeit bezeichnet man die erste und längste Zeitspanne der Steinzeit in Europa und Asien. Das ist darauf zurückzuführen, dass aus dieser Periode fast nur Überreste aus Stein erhalten sind, und nur wenige aus Knochen oder Holz.

Die Menschen der Altsteinzeit lebten durchweg als Jäger und Sammler. Sie lebten in Zelten und Höhlen und zogen als Nomaden weiter, wenn die Nahrungsquellen der Umgebung erschöpft waren.

Gruppengröße 10 - 30 Personen

  • exogen: limitierender Faktor z.B. potenzieller Pflanzenbewuchs, Wasservorkommen, Dichte der erbeutbaren Tiere.
    Wenn Faktoren erschöpft sind, wird Habitat gewechselt.
  • endogen: Gruppengröße, Gleichgewicht zwischen Nahrungssuche und Nahrungskonsum darf durch Kinder nicht gestört werden (hindert bei der Nahrungssuche).

Arbeitsteilung

  • Jagen (Treibjagd) erfordert die „stille" Kooperation, also „Teamarbeit".
    Sammeln kann man auch in Gruppen, doch jeder „sammelt für sich".
  • Zerlegen der Beute und Nahrungszubereitung geschieht in Kooperation

Subsistenzwirtschaft

  • Bedarfswirtschaft; es gibt keine Nahrungsüberschüsse, also auch keine Vorräte, die beim Verlassen des Habitats nur schwer transportiert werden können bzw. hinderlich sind.
  • Ziel: Minimierung des Material- und Energiedurchflusses; Nutzung aller Teile eines Tieres.
  • Eigentum: nur das persönliche „Hab und Gut". Das Habitat ist und wird nicht als Eigentum begriffen
  • Verteilung: Jeder soll "satt werden". „Kurze Abstammungslinie".


Funktionshierarchie

  • Der „beste" Jäger führt beim Jagen
  • Frauen haben das Hausrecht.
  • Entscheidungen werden gemeinsam getroffen („campfire" democracy)

Relative Konfliktlosigkeit, geringe Arbeitsbelastung und die Freiheit führen zum Urkommunismus — Paradies.

neolitische Revolution

Die neolitische Revolution begann vor ca. 10.000 Jahren im Vorderen Orient. Aus nomadischen Jägern und Sammlern wurden seßhafte (Acker)bauern und Viehzüchter.

Warum Revolution?

  • Landwirtschaft führt zur gesamten Veränderung der Einstellung zur Natur
    • Als Wildbeuter begriff sich der Mensch als Bestandteil der Natur
    • Als Ackerbauer „beherrschte" er die Natur
  • Dörfer ermöglichen Zusammenleben in größeren Gruppen
  • Erfindungen wie Keramik, Webstühle und das Rad ermöglichten ...
  • Entwicklung von spezialisierten Berufen und gesellschaftlichen Schichten


landwirtschaftliche Anbautechniken

  • Schwendbau; Brand-Rodung, 2-3 Jahre Anbau, dann Brache;
  • Irrigationswirtschaft subtropische und aride Gebiete ;
  • Dauerbewässerung, Nassreisanbau in Süd-und Ostasien

landwirtschaftlicher Produktionsprozess

Output des landwirtschaftlichen Produktionsprozesses (Ernte)

Reproduktionsfaktor (Ernte)

Investition (Saatgut)

Nettoprodukt/ Nettooutput (= Konsum + Sparen) = Surplus = Bruttoprodukt (Ernte) — Investition (Saatgut)

Entwicklung der Lagertechniken und -bildung für Zyklus von Aussaat Steht zum Tausch zur Verfügung

  • Zunahme der Arbeitszeit
  • keine Subsistenzwirtschaft mehr
  • Produktivität nimmt zu(da wachsender Output und konstanter Kalorienbedarf)
  • Reziprozität


Ergebnis

Vor 7500 Jahren war Europa fast vollständig durch sesshafte Ackerbaukulturen besiedelt. (Bandkeramiker)

  • Vorteil: geringere Kindersterblichkeit -Bevölkerungswachstum
  • Nachteil: Zahnkaries, Kleinwuchs, Fettansatz

Drei Entwicklingstypen der Herrschaftsausbildung

  1. Vom Gentilsystem (Stammesgesellschaft) zum Patrimonalsystem(z.B. Inkas, China, Ägypten)
  2. Vom Gentilsystem zu Stadtstaaten (z.B. Antikes Griechenland, Assyrien, Phönizien)
  3. Vom Patrimonialsystem zum Feudalsystem (Europa) Alle basieren auf größerer Arbeitsteilung und Steigerung der landwirtschaftlichen Produktivität, d.h. Anstieg des Surplus, denn die Krieger, Priester und Verwalter werden durch diese Surplus alimentiert. Verteilung des Surplus???

Lösungen

Aggressive Strategie der räuberischen Landnahme

Pazifistische Strategie der Landteilung führt zu

  • Suche nach neuen Landbautechniken -r Produktivität
  • Steigerung der Arbeitsintensität

Alle neolithischen Bauernkulturen entwickeln ein politisches Machtzentrum

  • Schutz vor äußerer Gewalt und Zerstörung
  • Innere Konfliktlösung (Tötung, Dieb stahl Erbschaft)

Folgen / Probleme Was man geschaffen hat, gehört ihm selbst Unterschiedliche Entwicklung der Familien

  • Wachstum durch gewaltsame Aneignung Die Reproduktion und das Land werden durch Raub des Eigentums gefährdet
  • Wachstum durch Fleiß, Heirat oder Zufall Dir entstehende Ungleichheit wird in Nomadengesellschaften begrenzt durch das Feiern von Festen, bei denen der Uberschuss „verfeiert" wird. (z.B. Potlachbei einigen nordamerikanischen Indianern) Herausbildung von politischer Herrschaft mindert die strukturelle Schwäche der Bauemkulturen und deren Gefahr
  • Bewaffnung, Kriegerhierarchie
  • Hierarchie bleibt auch in Friedenszeiten politische Gewalt & Entscheidungszentrum