Benutzer:Brockmann/Alkohole/Was ist Trinkalkohol aus chemischer Sicht?
Qualitative Elementaranalyse von Trinkalkohol
Verbrennt man eine Verbindung, die Kohlenstoff und Wasserstoff enthält, so entstehen als Produkte Kohlenstoffdioxid und Wasser.
Als Nachweisreagenz für Kohlenstoffdioxid dient Kalkwasser, das sich beim Einleiten des Gases trübt. Diese Nachweisreaktion wird daher auch Kalkwasserprobe genannt.
Als Nachweisreagenz für Wasser kann man Watesmo-Papier verwenden, das ist ein weißes bis hellblaues Papier, das sich bei Vorhandensein von Wasser dunkelblau färbt.
Will man feststellen, ob eine Verbindung Sauerstoff enthält, so benötigt man einen Stoff, der ihr den enthaltenen Sauerstoff entzieht. Hierfür eignen sich gut unedle Metalle, z. B. Magnesium.
Wir wissen nun, aus welchen Elementen Trinkalkohol besteht. Aber wie können wir herausfinden, wie viele Atome dieser Elemente jeweils in einem Molekül Trinkalkohol enthalten sind? Dafür brauchen wir eine quantitative Elementaranalyse.
Die quantitative Elementaranalyse nach Liebig
Wie man herausfinden kann, in welchem Verhältnis die Elemente Kohlenstoff, Wasserstoff und Sauerstoff in Trinkalkohol vorliegen, und wie man damit auf die Summenformel von Trinkalkohol kommt, wird im Folgenden genauer erklärt.
Ursprünglich erfunden wurde diese Methode, die generell für die Bestimmung von Elementverhältnissen in organischen Verbindungen geeignet ist, von Antoine de Lavoisier, erheblich verbessert wurde sie später von Justus von Liebig, nach dem sie häufig benannt wird.
Grundsätzlich beruht die Methode darauf, dass man eine genau abgewogene Menge eines organischen Reinstoffs zu Kohlenstoffdioxid und Wasser reagieren lässt. Die Reaktionsprodukte werden aufgefangen, damit man ihre Masse bestimmen kann. Anhand der gemessenen Werte kann man das Verhältnis der Elemente berechnen, aus denen die untersuchte Verbindung besteht.
Für die quantitative Elementaranalyse von Trinkalkohol muss man also zunächst reinen, absoluten Alkohol herstellen (s. Benutzer:Brockmann/Alkohole/Wie stellt man alkoholische Getränke her?#Wiederholung: Die Destillation). Davon wiegt man eine ganz bestimmte Menge ein und gibt sie in einem Behälter ins Verbrennungsrohr. Ebenfalls im Verbrennungsrohr befindet sich Kupfer(II)-oxid, das als Oxidationsmittel dient.
Nun erhitzt man das Kupfer(II)-oxid und den Alkohol, was zu einer Redoxreaktion führt, bei der Alkohol zu Kohlenstoffdioxid und Wasser oxidiert wird und Kupfer(II)-oxid zu Kupfer reduziert wird.
Die entstandenen Gase (Kohlenstoffdioxid und Wasserdampf) werden durch die Apparatur geleitet. Das entstandene Wasser wird im Trockenrohr von Calciumoxid absorbiert. Das Kohlenstoffdioxid löst sich in der Kalilauge, die sich im Kaliapparat befindet. Sowohl vor als auch nach der Analyse bestimmt man die Masse des Trockenrohrs und des Kaliapparats, so dass man an der Gewichtszunahme sehen kann, wie viel Wasser und wie viel Kohlenstoffdioxid bei der Reaktion entstanden sind.
Jetzt beginnt die Rechnerei, die wir an folgendem Beispiel durchgehen wollen.
Von der Verhältnisformel zur Summenformel
Aus der Elementaranalyse nach Liebig kann man nur die Verhältnisformel aufstellen. Man kann nicht feststellen, ob die tatsächliche Summenformel C2H6O ist oder C4H12O12 oder C6H18O3 usw.
Dazu braucht man weitere Untersuchungen. So kann man beispielsweise die molare Masse von Trinkalkohol berechnen, indem man eine bestimmte Menge Trinkalkohol verdampft und schaut, wie groß das Volumen ist. Aus den Messwerten ergibt sich, dass die molare Masse M von Trinkalkohol 46 g/mol beträgt. Und damit ist klar, welches die richtige Summenformel sein muss.