Als Adolf in die Falle ging: Unterschied zwischen den Versionen

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Dieser Weg erfordert den vollen Einsatz des Großvaters und erweist sich nur deshalb als gangbar, weil die Mutter, wie sie befriedigt feststellt, "Arierin" ist. Juden gelingt die Ausreise, wie Heinz bei dieser Gelegenheit bemerkt, nur selten.
Dieser Weg erfordert den vollen Einsatz des Großvaters und erweist sich nur deshalb als gangbar, weil die Mutter, wie sie befriedigt feststellt, "Arierin" ist. Juden gelingt die Ausreise, wie Heinz bei dieser Gelegenheit bemerkt, nur selten.


== Rezensionen ==
== Linkliste ==
* [http://www.brigitte-endres.de/neu/buch.asp?ID=1 Webseite]
* [http://www.brigitte-endres.de/neu/autorin.html Brigitte Endres]
=== Rezensionen ===
* [http://kinderbibliothek.blogspot.de/2015/10/ab-10-jahre-brigitte-endres-als-adolf.html Kinderbibliothek] 5.10.2015
* [http://kinderbibliothek.blogspot.de/2015/10/ab-10-jahre-brigitte-endres-als-adolf.html Kinderbibliothek] 5.10.2015
* [http://fontanefan.blogspot.de/2015/12/als-adolf-in-die-falle-ging.html Fontanefan] 10.12.2015
* [http://fontanefan.blogspot.de/2015/12/als-adolf-in-die-falle-ging.html Fontanefan] 10.12.2015

Version vom 18. Dezember 2015, 10:47 Uhr

Als Adolf in die Falle ging von Brigitte Endres ist ein Jugendbuch über die Zeit des Nationalsozialismus, das als Schullektüre für die 5. und 6. Klasse geeignet erscheint.

Zum Inhalt

Die Hauptperson, der Pimpf Heinz, ist von dem Eintritt in die Welt der Älteren fasziniert. Er findet dort Vorbilder in den Gruppenleitern beim Jungvolk und Anreize durch die gesellschaftlichen Symbole der höheren Reifestufen: Uniform, Teilhabe an den Ritualen der Älteren und ein ambivalentes Symbol, das Messer mit der Inschrift "Blut und Ehre".

Noch älter ist freilich sein Vorbild seit früher Kindheit, sein Großvater, der immer Zeit für ihn hatte und in dessen Garten er spielerisch Verantwortung lernte.

Verantwortung hat er freilich auch durch die häuslichen Pflichten in seiner Familie. Dazu gehört für ihn als den Jüngsten auch die Fürsorge für ein noch jüngeres Nachbarskind, die kleine Marie, die er immer wieder einmal, wenn ihre alleinerziehende Mutter sich nicht um sie kümmern kann, zu seinem Opa bringt, für den der Umgang mit dem kleinen Kind eine wahre Freude ist. Eifersucht entwickelt Heinz gegenüber Marie nicht. Da sie selbst für ihre drei Jahre noch zurückgeblieben ist, ist sie keine Konkurrenz für ihn.

Dagegen ist er auf seine ältere Schwester sehr wohl eifersüchtig, weil sie schon mehr Rechte und Freiheiten hat als er und weil sie den Großvater auch dort versteht, wo er aus Sicht von Heinz unverständlich reagiert. Richtig wütend werden kann er, wenn nicht nur die Erwachsenen, sondern auch seine Schwester ihm eine Erklärung für das Verhalten der Älteren verweigert mit dem Hinweis, dafür sei er noch zu jung. Sein Weg zu den Älteren verläuft beim Jungvolk und der Hitlerjugend in klaren Bahnen mit wachsenden Anforderungen und ehrenvollen Bestätigungen für ihre Bewältigung, wird aber unübersichtlich dadurch, dass sein Großvater die gesellschaftlichen Normen des Systems ablehnt und seine Eltern zwar an das System angepasst sind, aber nicht aus innerer Überzeugung. Sein Veter akzeptiert die Forderungen als gesellschaftlich vorgegeben, seine Mutter folgt ihnen aus Furcht vor den Sanktionen, die sonst drohen. Freilich für den Ankauf von Uniform und Messer Geld aufzubringen, sind sie nicht bereit. Bei der Uniform ergibt sich ein Ersatz durch Braunfärben eines Kleidungsstückes, beim Messer hilft sich Heinz, indem er das notwendige Geld aus seiner Sparbüchse herausangelt, obwohl ihm das verboten ist.

Doch dann bricht von zwei Seiten das System auf ihn ein, wo er keinen rechten Frieden mit ihm machen kann: Zum einen erfährt er im Jugendlager, das ihm zwar Anerkennung und Erfolge im gesellschaftlichen Umfeld bringt, dass Vorgesetzte ihn und seine Kameraden mit willkürlichen Schleifereien und ständiger Herabsetzung begenen. Zum anderen erfährt er, dass sein Schützling Marie ein Opfer des Systems werden soll. Hier versagt die Anpassungsstrategie seiner Eltern. Seine Mutter ergreift klar Partei für das Kind, und alle sind ganz froh, als der Großvater, der dem System von Anfang an mit Widerstand begegnet ist, Marie bei sich vor Verfolgung beschützt und einen dauerhaften Weg zu ihrer Rettung findet: die Auswanderung von Mutter und Kind in die USA, wo der Bruder der Mutter lebt.

Dieser Weg erfordert den vollen Einsatz des Großvaters und erweist sich nur deshalb als gangbar, weil die Mutter, wie sie befriedigt feststellt, "Arierin" ist. Juden gelingt die Ausreise, wie Heinz bei dieser Gelegenheit bemerkt, nur selten.

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Bibliographische Angaben

Verlag: Libelli-Verlag ISBN: 978-3-936744-10-1 218 Seiten, Paperback, Libelli-Verlag